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Am 01.10.1991 mußte der arme treemaster als Flieger in die 9./LAR1 trotz Widerspruchs wegen Studienplatz ab Oktober in Goslar einrücken (welches ich als süddeutsches Weichei erstmal im Atlas suchen mußte ).
Schon am ersten Morgen beim Antreten auf dem Lichthof rutschte mir das Herz in die Hose: der Spieß lief an dem Sauhaufen, die nicht wußten, wie ihnen geschah vorbei und brüllte aus seiner Bürotür "Flieger treemaster zu mir". Wie war das? Im Augeblick deines Todes, zieht dein ganzes Leben an Dir vorbei? Was hast Du in den letzten 8 Stunden in der Kompanie verbrochen?????
Austreten aus der Gruppe, ab zum Oberstabsfeld. An die Tür geklopft, nach dem "Herein", versucht schiefes Männchen zu bauen. "Flieger, stehen Sie bequem. Ich habe in Ihrer Akte gesehen, Sie sind Winzer von Beruf. Können Sie mir Trollinger besorgen?" Naja, nichts leichter als das. Mit dem 128er, den Kofferraum voller Weinkartons, die 450km gerödelt. Zusätzlich hatte sich das in der Kaserne herumgesprochen, und es gab auch feuchtfröhliche Weinproben im Offizierskasino. Als im November der Einplaner kam, und es hieß, dass ich nach Lauda als Flugradarbeobachter eingeplant war, gab es nur ein "auf dem Absatz kehrt" und zum Spieß.
"Oberstabsfeld, die wollen mich in den Bunker sperren. Warum bin ich wohl in der Landwirtschaft gelandet? Ihr könnt viel mit mir machen, aber nicht in einem Bunker einsperren". Der Spieß wie von der Tarantel gestochen hoch, sich den Einplaner geschnappt: "der treemaster bleibt hier, der ist unabkömmlich "
So ging es dann nach der AGA am 06.01.1992 in die 8./LAR1 (Ausbildungszug) und wurde zum Ausbilder geschult, mit allem PiPaPo. Spassig war an der Geschichte, dass der OFw als Zugführer mit ca. 50 Jahren, nicht mehr weiter befördert wurde. Aber das ist eine andere Geschichte. Auf jeden Fall verstanden wir uns von Anfang an gut, da er Kampfmittelbeseitiger und ich auch kein Kind von Traurigkeit war. Die Ausbildung mit Bravour bestanden (jajaja. Alle Soldaten riechen nach Wasser. Die vom Heer nach Grundwasser, die Marine nach Salzwasser und die Luftwaffe nach Rasierwasser" Von März bis September ´92 als Gruppenführer eingesetzt, war es schon eine spaßige Zeit, weil wieder zurück in der 9. Ich hatte echt die Überlegung, zu verlängern. Da zu diesem Zeitpunkt aber bereits im Raum stand, dass Goslar aufgelöst wird, habe ich mich dann doch für das Zivilleben entschieden (und bereue es heute manches mal). Ich habe noch einige Kontakte zu Kameraden der damaligen Zeit, die dann versetzt wurden und auch direkt nach Bosnien in den Einsatz kamen. Einer meiner Kameraden, der die Uffz-Laufbahn eingeschlagen hatte, war 2003 im Irak. Er zehrt heute noch an den Spätfolgen.
Schon am ersten Morgen beim Antreten auf dem Lichthof rutschte mir das Herz in die Hose: der Spieß lief an dem Sauhaufen, die nicht wußten, wie ihnen geschah vorbei und brüllte aus seiner Bürotür "Flieger treemaster zu mir". Wie war das? Im Augeblick deines Todes, zieht dein ganzes Leben an Dir vorbei? Was hast Du in den letzten 8 Stunden in der Kompanie verbrochen?????
Austreten aus der Gruppe, ab zum Oberstabsfeld. An die Tür geklopft, nach dem "Herein", versucht schiefes Männchen zu bauen. "Flieger, stehen Sie bequem. Ich habe in Ihrer Akte gesehen, Sie sind Winzer von Beruf. Können Sie mir Trollinger besorgen?" Naja, nichts leichter als das. Mit dem 128er, den Kofferraum voller Weinkartons, die 450km gerödelt. Zusätzlich hatte sich das in der Kaserne herumgesprochen, und es gab auch feuchtfröhliche Weinproben im Offizierskasino. Als im November der Einplaner kam, und es hieß, dass ich nach Lauda als Flugradarbeobachter eingeplant war, gab es nur ein "auf dem Absatz kehrt" und zum Spieß.
"Oberstabsfeld, die wollen mich in den Bunker sperren. Warum bin ich wohl in der Landwirtschaft gelandet? Ihr könnt viel mit mir machen, aber nicht in einem Bunker einsperren". Der Spieß wie von der Tarantel gestochen hoch, sich den Einplaner geschnappt: "der treemaster bleibt hier, der ist unabkömmlich "
So ging es dann nach der AGA am 06.01.1992 in die 8./LAR1 (Ausbildungszug) und wurde zum Ausbilder geschult, mit allem PiPaPo. Spassig war an der Geschichte, dass der OFw als Zugführer mit ca. 50 Jahren, nicht mehr weiter befördert wurde. Aber das ist eine andere Geschichte. Auf jeden Fall verstanden wir uns von Anfang an gut, da er Kampfmittelbeseitiger und ich auch kein Kind von Traurigkeit war. Die Ausbildung mit Bravour bestanden (jajaja. Alle Soldaten riechen nach Wasser. Die vom Heer nach Grundwasser, die Marine nach Salzwasser und die Luftwaffe nach Rasierwasser" Von März bis September ´92 als Gruppenführer eingesetzt, war es schon eine spaßige Zeit, weil wieder zurück in der 9. Ich hatte echt die Überlegung, zu verlängern. Da zu diesem Zeitpunkt aber bereits im Raum stand, dass Goslar aufgelöst wird, habe ich mich dann doch für das Zivilleben entschieden (und bereue es heute manches mal). Ich habe noch einige Kontakte zu Kameraden der damaligen Zeit, die dann versetzt wurden und auch direkt nach Bosnien in den Einsatz kamen. Einer meiner Kameraden, der die Uffz-Laufbahn eingeschlagen hatte, war 2003 im Irak. Er zehrt heute noch an den Spätfolgen.