Haupt- und Trägerschüsse

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Der echte "Küchenschuss" ist ein Kammerschuss mit einigen Metern Totflucht. Dabei wird der Schweiß regelrecht aus dem Kreislaufsystem gepumpt und sammelt sich in der Kammer, bzw. er läuft gleich aus dem Stück.
Speziell das zerschossene Herz zeichnet sich durch die extrem gute Pumpwirkung auf den gesamten Wildkörper aus...
 
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Mal spaßeshalber im Federal Ballistik Rechner ein populäres 6,5 mm Kaliber mit dem 140 gr Accubond simuliert mit 10 m/s Seitenwind.
Auf 100 Meter sind das schon 4,5 cm Abweichung.
Auf 150 m 10 cm, auf 200 m sind es 19 cm und auf 250 m sind es 30 cm.
Je nach Ziel ist so etwas signifikant...
aber 36 km/h sind jetzt auch nicht unbedingt die optimalen Ansitzbedingungen, um auf 100m kleine Ziele zu treffen!
Da wackelt bei manchen schon die Leiter / Kanzel
 
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Speziell das zerschossene Herz zeichnet sich durch die extrem gute Pumpwirkung auf den gesamten Wildkörper aus...
Wie oft zerschießt du denn das Herz? Bei mir kommt das ungefähr bei einem von 10 Stücken vor...
Wenn das Herz getroffen ist, saß der Schuss in der Regel zu tief. Das ist dann aber kein Argument gegen den Kammerschuss, sondern einfach ein nicht optimal platzierter Schuss.

Icm denke, dass die meisten Kanzeln zu niedrig sind für einen entsprechend sicheren Aufprallwinkel bei 250Meter Schüssen
Im flachen Gelände ist das sicher der Fall. Sobald es aber etwas hügelig wird und man in den Hang schießen kann, geht das problemlos. Bei uns stehen die Rehe oft in einer großen Mulde mitten auf dem Feld, da ist auf allen Seiten Kugelfang vorhanden. Stehen sie doch mal auf dem Hügel, bleibt der Finger halt gerade.
aber 36 km/h sind jetzt auch nicht unbedingt die optimalen Ansitzbedingungen, um auf 100m kleine Ziele zu treffen!
Da wackelt bei manchen schon die Leiter / Kanzel
Richtig. Bei 10 m/s Seitenwind schießt man auch nicht so weit.
100 m gehen da noch, darüber wird es schwierig. Zum guten Schießen gehört eben nicht nur die reine Schießtechnik, sondern auch die Fähigkeit, die Umweltverhältnisse einzuschätzen und entsprechend zu handeln.
 
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aber 36 km/h sind jetzt auch nicht unbedingt die optimalen Ansitzbedingungen, um auf 100m kleine Ziele zu treffen!
Da wackelt bei manchen schon die Leiter / Kanzel
Mal mit 5 m/s gerechnet:
Bei 100 m 2,3 cm
Auf 150 m sind es 5 cm, bei 200 m sind es 9,5 cm und bei 250 m sind wir bei 15 cm.
Worauf ich hinaus will: der Jäger muß sich erstmal bewußt sein daß es Winddrift gibt und wie hoch sie ausfallen kann. Hinzu kommt ja noch die Schützenstreuung.

Und 300 m Stände die im offenen Gelände mit Windeinfluß sind dürfte es kaum geben in Deutschland, oder?
 
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Hier wird leider wieder viel Unfug über das Entbluten erzählt.. ich hatte es ja in einem anderen Faden schon mal ausführlicher geschildert:

- Schlegeln/Kickbewegungen des Tieres sind ein Indiz für einen schlechten Ausblutungsgrad, nicht das Gegenteil
- Die Durchtrennung des Nervus Vagus führt mit zur schlechtesten Ausblutung aller Tötungs- oder Betäubungsoptionen
- ein schlagendes/intaktes Herz hat nichts mit dem Ausblutungsgrad zu tun

usw. usf.

Ein Haupt- oder Trägerschuss führt dann zu einer besseren Fleischqualität, wenn innerhalb von 60 sec die Stichzeit eingehalten wird. Weshalb manch Metzger dafür mehr bezahlt, liegt ausnahmslos an der fehlenden mechanischen Zerstörung der Schlachkörpers, das hat mit Fleischqualität rein gar nichts zu tun.

Wie sich der Ausblutungsgrad, die Ausblutungsposition und weitere individuelle Faktoren auf die Fleischqualität auswirken, führt hier wohl zu weit.
 
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Icm denke, dass die meisten Kanzeln zu niedrig sind für einen entsprechend sicheren Aufprallwinkel bei 250Meter Schüssen
Die Flugbahn krümmt sich mit zunehmender Entfernung.
Je weiter man schießt, desto steiler wird der Einschlagwinkel, die Abprallwahrscheinlichkeit sinkt.


Generell würde ich sagen so weite Schüsse muss jeder mit sich selbst ausmachen.
Wenn man es können will, muss man es trainieren. Immer wieder.
Trainieren niemals am lebenden Objekt.
 
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Entschuldige, aber ein Schuss auf 200 bis 250 m birgt nun wirklich kein "erhebliches Risiko", solange der Schütze das sicher beherrscht. Die Aussage ist einfach Unsinn.
Kann es sein, dass hier von vielen „Paktikern“ einfach Schießstand und Hochsitz/jagdliche Situation verwechselt werden ? Die wenigsten Hochsitze bieten allein von der Auflage her dieselben Vorraussetzungen wie eine Benchrestauflage auf dem Schießstand. Ich bin ein sehr guter Schütze, kenne aber meine Grenzen unter jagdlichen Bedingungen.
 
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Wie oft zerschießt du denn das Herz? Bei mir kommt das ungefähr bei einem von 10 Stücken vor...
Kann es sein, daß du in der Regel zu hoch schießt?
Wenn man den Schuss in den Winkel, den Schulterblatt und Oberarmknochen bildet setzt, fliegt das Herz weg und mit etwas Glück auch ein wenig Lunge.
 
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Kann es sein, daß du in der Regel zu hoch schießt?
Wenn man den Schuss in den Winkel, den Schulterblatt und Oberarmknochen bildet setzt, fliegt das Herz weg und mit etwas Glück auch ein wenig Lunge.
“Zu hoch" schieße ich nicht, aber ein klein wenig höher und minimal weiter hinten als beim typischen Schuß in den "Winkel".
Warum? Weil das Herz eines der leckersten Teile des Wildes ist.
 
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Mal spaßeshalber im Federal Ballistik Rechner ein populäres 6,5 mm Kaliber mit dem 140 gr Accubond simuliert mit 10 m/s Seitenwind.
Auf 100 Meter sind das schon 4,5 cm Abweichung.
Auf 150 m 10 cm, auf 200 m sind es 19 cm und auf 250 m sind es 30 cm.
Je nach Ziel ist so etwas signifikant...
Vorsicht bei 30 cm , da kann aus einem geplanten Blattschuss schon fast wieder ein Haupt oder Trägerschuss werden
 
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24 Mai 2020
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Das mit dem "breit stehen", also 90°, das wird von sehr vielen Jägern, auch von mir manchmal, falsch eingeschätzt.
Diese falsche Einschätzung wird dann mit massiver Geschossablenkung erklärt.
Für mich ist es ganz einfach:
Ich will, wenn ich schieße, dass das Stück sofort liegt.
Ist einfach besser: keine Suche, kein Stress, keine Zeit, keine Probleme.

Für mich ganz persönlich ist die Schussanalyse im Nachhinein wichtig, der Ausschuss aus dem Träger beschäftigt mich immer noch - weil in der Schussabgabe immer noch "Dinge passieren".
Insofern kann ich für mich Haupt- und Trägerschüsse erstmal komplett ausschließen, brauche ich nicht weiter drüber nachdenken. Ob es nicht doch mal eine Situation geben könnte, in der das wichtig sein könnte, weiß ich nicht, müsste man dann jeweils schauen, sehe ich aber ggf. dann - und nicht grundsätzlich im Rahmen der Jagdausübung.

Geschossablenkung ist ein weiteres Thema: ich schieße Geco Plus mit bisher mich überzeugenden Ergebnissen und habe im Wildkörper selbst eher keine Ablenkung erkennen können - wobei .30-06, Distanzen bis max 150m und Rehwild auch eigentlich schon viel Energie im Ziel bedeutet.

Mein Fazit bei dem Fall war, noch mehr auf Ziel, Winkel und Umgebung zu achten.
 

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