Haupt- und Trägerschüsse

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Ich schätze mich glücklich, dass ich weder mit Wildhändlern, die Hauptschüsse fordern, noch mit Jägern, die diese praktizieren, zutun habe.
Das sind Schüsse für kontrollierte Bedingungen im landwirtschaftlichen Wild-Gatter oder beim Weideschuss und nicht für die Jagd. Das Haupt ist schließlich nahezu ständig in Bewegung.
Um die Wildbretentwertung zu reduzieren kann man auch einfach hinter das Blatt schießen, da kann deutlich weniger schief gehen.

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Naja ich habe auf dem Ansitz nicht auf etwas mehr als 20 Stück Schalenwild vier Kontrollen und drei ausgewachsene Nachsuchen.
Wenn bei einer Strecke von 20 Stück Schalenwild 3 ausgewachsene Nachsuchen dabei sind, ist das für mein empfinden ziemlich viel, selbst für eine Drückjagd.
Ich würde es aber generell nicht an der Strecke festmachen, sondern an der Anzahl der Schützen. Je mehr Schützen, desto größer die Gefahr, dass man ein paar "Blindgänger" dabei hat.
 
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Wenn bei einer Strecke von 20 Stück Schalenwild 3 ausgewachsene Nachsuchen dabei sind, ist das für mein empfinden ziemlich viel, selbst für eine Drückjagd.
Ich würde es aber generell nicht an der Strecke festmachen, sondern an der Anzahl der Schützen. Je mehr Schützen, desto größer die Gefahr, dass man ein paar "Blindgänger" dabei hat.
Kann man so auch nicht sagen . Wenn man zu recht sagt, dass Haupt und Trägerschüsse zu gefährlich sind, dann muss man auch Schüsse auf Wild in Bewegung ablehnen. Sonst misst man mir zweierlei Maß.
 
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Um die Wildbretentwertung zu reduzieren kann man auch einfach hinter das Blatt schießen, da kann deutlich weniger schief gehen.

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
Der Träger- oder Hauptschuss reduziert die Wildbretentwertung ja gar nicht, ganz im Gegenteil.
Das Stück schweißt nicht richtig aus und der ganze Schweiß vermindert die Qualität des Wildbrets. Darum werden beim Schlachten auf gleich nach dem Bolzenschuss die Halsadern durchtrennt und das Stück kopfüber aufgehängt.

Der echte "Küchenschuss" ist ein Kammerschuss mit einigen Metern Totflucht. Dabei wird der Schweiß regelrecht aus dem Kreislaufsystem gepumpt und sammelt sich in der Kammer, bzw. er läuft gleich aus dem Stück.

Kann man so auch nicht sagen . Wenn man zu recht sagt, dass Haupt und Trägerschüsse zu gefährlich sind, dann muss man auch Schüsse auf Wild in Bewegung ablehnen. Sonst misst man mir zweierlei Maß.
Dass man mit entsprechender Übung sicher auf bewegtes Wild schießen kann, zeigen doch viele gute Drückjagschützen ziemlich eindrücklich. Man muss da natürlich auch nach Wildart unterscheiden. Wer auf flüchtiges Rehwild oder Damwild im Prellsprung schieß, hat auf Drückjagden nichts verloren. Auf Sauen und Rotwild im Trott geht das aber sehr gut.
 
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Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Bezogen auf offene Visierung und Zielfernrohr?
Das zeigt dir, dass der Anschlag relativ wiederholgenau läuft, also reproduzierbar ist. Lass mal jemanden, der ein ZF gewohnt ist, ein paar Schuss über ne offene Visierung machen, dann siehst du relativ schnell, ob der grundsätzlich nen sauberen Anschlag hat.

In der Ausbildung mach ich relativ lange am Ablauf/Anschlag rum. Der scharfe Schuss kommt erst, wenn das passt.
 
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Der Träger- oder Hauptschuss reduziert die Wildbretentwertung ja gar nicht, ganz im Gegenteil.
Das Stück schweißt nicht richtig aus und der ganze Schweiß vermindert die Qualität des Wildbrets. Darum werden beim Schlachten auf gleich nach dem Bolzenschuss die Halsadern durchtrennt und das Stück kopfüber aufgehängt.

Der echte "Küchenschuss" ist ein Kammerschuss mit einigen Metern Totflucht. Dabei wird der Schweiß regelrecht aus dem Kreislaufsystem gepumpt und sammelt sich in der Kammer, bzw. er läuft gleich aus dem Stück.

Richtig, ich habe auch nichts gegenteiliges behauptet. Wie gesagt, wenn's um's Wildbret geht einfach hinter das Blatt schießen.
In dem anfänglich verlinkten Video ging es aber darum, dass Hauptschüsse unter anderem durchgeführt werden, weil von den Wildhändlern für so erlegte Stücke höhere Preise gezahlt werden. Warum das so gehandhabt wird ist mir schleierhaft, da es m.M.n. in erster Linie eine Menge Nachteile mit sich bringt. Daher sagte ich, dass ich froh bin hier mit solchem Klientel nicht zu tun zu haben.


Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Hier geht's um Haupt- und Trägerschüsse. Da sind schon 50 m verwerflich. Wild bewegt sich manchmal......
Das hatte ich mal bei einem Bock:

Er sicherte sehr lange und war sehr vorsichtig, bis er endlich (wie ich meinte) breit stand.
Kugel angetragen auf ca. 70m und er lag im Feuer.

Beim Herantreten und bergen zeigte sich, dass ich zwar sauber den Einschuss auf dem Blatt platziert hatte - der Ausschuss war aber am Träger.

Entweder habe ich die Position des Bockes falsch eingeschätzt (und) (oder) er sich in der Schussabgabe noch bewegt. Mindestens das Haupt gesenkt.
Und der Austritt am Träger bedeutet ja, dass er nicht ganz so breit stand, wie ich es eingeschätzt hatte.
 
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Gibt es darüber Statistiken? Das wäre tatsächlich mal interessant. Wenn ich an meine Drückjagden denke, habe ich da in den letzten Jahren recht wenig Nachsuchen erlebt.

Wenn ich da jeden Drückjagdschützen einem Ansitz gleichstelle, sind es zwar auf der Drückjagd sicher mehr Nachsuchen, aber es dürften nicht exorbitant viel mehr sein.
Das ist sehr unterschiedlich. Wir haben hier im Forstbetrieb der BAYSF oft eine Quote von 1,2 bei 10-25 Stück auf der Strecke.

Die Vorgaben in den einzelnen Revieren sind sehr unterschiedlich und mit schlechten Schüssen wird auch unterschiedlich umgegangen ''Hauptsache tot!''

Ich habe Saujagden miterlebt bei einer Quote von ca. 10 auch in Deutschland.

Ja ich wollte einmal bei einer Waldschutzjagd jagdlich andersdenkender Minderheiten ein Stück Rehwild für ein Zerwirkseminar kaufen. Von 12 Stücken war grad eines dabei das grad so ging.

In CZ stehen bei Drückjagden die Schützen meist entlang von Wegen. Geschossen wird auf flüchtiges Wild das die Schützenkette durchbricht. Mehr brauch ich da wohl nicht sagen, alles freihändig!

Einmal haben wir eine Ansitzdrückjagd in CZ nach unserem Vorbild gemacht. Die Gastjäger bekamen alle Drückjagdstände, die Einheimischen wollten so jagen wie immer. Sie hatten am Ende einen Fuchs auf der Strecke, die Gäste erlegten 3 Sauen und 3 Stück Rotwild mit ich denke 8 Schuss. Die nette Dame vom Bezirk die sich unangemeldet zur Jagd eingefunden hatte, war begeistert

Die ganze Schießausbildung macht ja Schritt B vor Schritt A.
Erstens sind viele Jäger bei Drückjagden nicht in der Lage, einigermaßen sicher anzusprechen. Andere wollen es überhaupt nicht. Dann wird zuviel Wert auf das Flüchtigschießen gelegt. Von den Sauen die in max. Endgeschwindigkeit das Maisfeld verlassen mal abgesehen kann man auch als weniger geübter Schütze bei Drückjagden Erfolg haben:
Dazu zählt neben schnellen und sicheren Ansprechen der schnelle Schuss auf verhoffendes Wild. Das ist eine Disziplin die wir brauchen.

Ich mach keine Schießwettbewerbe mit aber es gab mal ein Großkaliberschießen und da gab es den verhoffenden Keiler. Die Sau kam aus dem bekannten Loch, flüchtig von rechts nach links. Die Sau wurde dann irgendwann auf ihrer Reise maschinell gestoppt. Die meisten hämmerten vorne vorbei, immer im Drang die flüchtige Sau zu erlegen. Ich wusste, irgendwann bleibt sie stehen und die Schüsse saßen alle.

Lasst mal einen Jungjäger nach bestandener Schießprüfung auf sitzendes Wild mit der Flinte zielen!
 
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Das hatte ich mal bei einem Bock:

Er sicherte sehr lange und war sehr vorsichtig, bis er endlich (wie ich meinte) breit stand.
Kugel angetragen auf ca. 70m und er lag im Feuer.

Beim Herantreten und bergen zeigte sich, dass ich zwar sauber den Einschuss auf dem Blatt platziert hatte - der Ausschuss war aber am Träger.

Entweder habe ich die Position des Bockes falsch eingeschätzt (und) (oder) er sich in der Schussabgabe noch bewegt. Mindestens das Haupt gesenkt.
Und der Austritt am Träger bedeutet ja, dass er nicht ganz so breit stand, wie ich es eingeschätzt hatte.
Das mit dem "breit stehen", also 90°, das wird von sehr vielen Jägern, auch von mir manchmal, falsch eingeschätzt.
Diese falsche Einschätzung wird dann mit massiver Geschossablenkung erklärt.
Zu den Kopf/Hauptschüssen, es wird hier viel erzählt und nachgeplappert und dann kategorisch abgelehnt (ohne eigene Erfahrung) von Dingen, die einfach so nicht richtig sind.
 
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Zu den Kopf/Hauptschüssen, es wird hier viel erzählt und nachgeplappert und dann kategorisch abgelehnt (ohne eigene Erfahrung) von Dingen, die einfach so nicht richtig sind.

Der Hauptschuss ist der schwierigste Schuss, ein Schuss ohne Notwendigkeit,der Schuss der das meiste Tierleid und das schlechteste Wildbret produziert.
Das Nachgeplapper kommt eher von denen die ihren eigenen Schwachsinn irgendwie rechtfertigen wollen,der nicht zu rechtfertigen ist.
 
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Joa. Hab ich schon mal gemacht, es lief alles gut, was für den jagdlichen Alltag ist es aber trotzdem nicht - zumindest für mich.
 
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Der Hauptschuss ist der schwierigste Schuss, ein Schuss ohne Notwendigkeit,der Schuss der das meiste Tierleid und das schlechteste Wildbret produziert.
Das Nachgeplapper kommt eher von denen die ihren eigenen Schwachsinn irgendwie rechtfertigen wollen,der nicht zu rechtfertigen ist.
Richtig ist, ein Schuss auf den Kopf ist kein einfacher Schuss, aber dennoch von einem durchschnittlichen Schützen zu bewältigen.
Falsch ist, generell den Kopfschuss (außer Fangschuss) als nicht notwendig zu erklären.
Falsch ist ebenfalls, dass durch den Kopfschuss schlechtes Wildbret produziert wird. Nachdem der Kopf bei einem Säugetier der am besten und am meisten durchblutete Körperteil ist, erfolgt eine besser Ausblutung des Wildkörpers. Beschleunigt wird das noch durch mehr als heftiges Schlegeln des Stückes nach dem Treffer.
Auch das mit dem "plötzlichen, nicht kalkulierbaren" bewegen vom Kopf ist eine Sache, die man sehr gut einplanen kann. Man sollte aber vor dem Schuss vielleicht ein bisserl besser hinschauen und dann nicht eine halbe Stunde für den Schuss brauchen.
 
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...Der Träger- oder Hauptschuss reduziert die Wildbretentwertung ja gar nicht, ganz im Gegenteil.
Das Stück schweißt nicht richtig aus und der ganze Schweiß vermindert die Qualität des Wildbrets. Darum werden beim Schlachten auf gleich nach dem Bolzenschuss die Halsadern durchtrennt und das Stück kopfüber aufgehängt.

Der echte "Küchenschuss" ist ein Kammerschuss mit einigen Metern Totflucht. Dabei wird der Schweiß regelrecht aus dem Kreislaufsystem gepumpt und sammelt sich in der Kammer, bzw. er läuft gleich aus dem Stück.

...
Ich hatt Videos zigmal verlinkt, Mike Robinson, Sternekoch und Jäger schießt mit seiner Truppe X000 Stück Wild ( Damwild, Rotwild, Muntjack etc) im Jahr, wann immer möglich Haupt- oder Trägerschuss ( nur spitz von vorn oder hinten!), danach innerhalb von maximal 30 Minuten ( besser aber noch schneller) wird die Halsschlagader und alles oberhalb vom Herz eröffnet und das Stück zum ausbluten hinten höhergelegt, oder aufgehangen, danach wird dann aufgebrochen. Kammerschüsse nur wenn es nicht anders geht, aber die gehen auch mal Schneider wenn es zu windig ist oder nix unter 150m zu kriegen ist.


Die Engländer sollen halt machen wie sie das meinen.
 
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Ich selber habe vor vielen Jahren ein einziges mal einen Bock mit einem ungewollten Schuss aufs Haupt erlegt, aber gezielt aufs Haupt schieße ich nicht.
 

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