Fuchspirsch mit WBK

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Bei uns überwiegen die Nachteile die Vorteile einer Pirsch mit Technik auf den Fuchs. Sauen gibt es hier nicht im Feld. Nahezu jedes Feld ist von mindestens 3 Seiten von Heckenstrukturen umgeben. Der Fuchs zieht im Winter meist relativ zügig und verschwindet dann oft einfach und man findet Ihn auch nicht so gut und erst recht nicht wieder. Zuviele Leitlinienen als Option zum vorgreifen bzw abpassen. Weitere Nachteil ist, das fast auf jedem Schlag nachts reichlich Rehwild steht und man da keine 200 m weit kommt ohne Rehwild zu alarmieren. Schreckt 1 was schon reicht machen 3 oder 4 begeistert mit. Macht also mächtig Unruhe. Zusätzlich ist der Fuchsbesatz recht gering, wenn ich zur allgemeinen Lageeinschätzung nachts 5 grosse Revierrunden ( 900 ha ) drehe sieht man mit der WBK durchschnittlich einmal irgendwo einen Fuchs. Bekannte pirschen aber durchaus erfolgreich auf Fuchs. Stoppelfelder an bzw ablaufen geht ganz gut, aber das lohnt sich nicht bzw. nur bestätigt, da bei uns Füchse eher sehr spät ins Vakuum nachrücken.


Was man alles so zur Fuchsbejagung braucht....
WBK, Vorsatztechnik, 2.Mann als Spotter....

Ich kenne hier einen sehr erfolgreichen Fuchsjäger, der schiesst zwischen 30 und 50 Füchsen pro Jahr an Luderplätzen und dann noch mit Drilling, nach Möglichkeit mit 3,5mm - Schrot, sonst mit Hornet - Einstecklauf. ZF 2.5 - 10x52 Zeiss, keinerlei Technik - aber Erfahrung und Sitzfleisch!

Hmm Du kennst also einen passionierten Fuchsjäger bist aber selber keiner ? und jetzt ? vom Hörensagen erklärst Du uns jetzt was es braucht und was nicht ? Also bitte....

Steile These: Gib diesem sicherlich erfahrenen Fuchsjäger für 4 Wochen im Feb ein gutes Setup aus WBK und WB Vorsatz an die Hand ( bestcase mit einer schallgedämpften Waffe da man Schrot nicht mehr benötigt ) dann kauft er ( ganz objektiv betrachtet )
in 9 von 10 Fällen danach asap 2 Geräte ( und der Drilling ist dann montagebedingt aber auch ansonsten eine Schrankwaffe ).

Er schiesst dann( in Kombi mit einer sendenden Wildkamera pro Luderplatz ) bei viel freierer Zeitgestaltung mindestens die gleiche Strecke in der Hälfte der Zeit und hat dann freie zeitliche Kapazitäten, wobei die absolute Strecke über die Jahre ( abhängig vom Hegeblock ja / nein ) eher sinkt.
Nebel, diesiges Regenwetter, kein Mond bzw. wolkenverhangener Mond, kein Schnee spielen dann nahezu keine Rolle mehr und entscheident ist ja auch wann man die Füchse schiesst bzw besser entnimmt und das effiziente Zeitfenster ist dafür mit Jan / Feb sehr klein. Es geht um Effizienz und Chancenverwertung und Sitzfleisch ist da nur ein nicht angebrachter Euphemismus. Und es geht um Tierschutz. Was bei Sauen mindestens im Feld nächtens allseits akzeptiert ist gilt für den Fuchs doch im Quadrat, weil er ein deutlich anspruchsvolleres Ziel ist ( klein und wiggelig ).

Gut entscheident ist immer was da ist. Der eine kann um 21 Uhr nach dem erlegten Fuchs am Luder entspannt direkt nach Hause fahren, aber ich kenne auch ( sauendominierte ) Reviere wo problemlos 5,6 und mehr Füchse pro Nacht erlegt werden bzw meist halt erlegt werden könnten. Andere Prioritäten das ist ok. Absolute Strecke sagt ergo fast nichts aus. Für mich ist Fuchs daher auch nicht gleich Fuchs.
 
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@ Alter Lohhäuser, Du wirst es nicht glauben, aber ich habe in jüngeren Jahren sehr, sehr erfolgreich Füchse bejagt, nur im Winter an Luderplätzen. Ferlacher Bockdrilling 7x65R, .22Hornet, 12/70. Und ich habe meine Füchse alle gestreift! Brauchte keine WBK! In den Wintern 80 bis 81 hatten wir selbst in Norddeutschland reichlich Schnee! Dann kam Versetzung in ein anderes Revier mit anderen jagdlichen Schwerpunkten.

Übrigens kenne ich in Rotwildrevieren kein Hilfsmittel, dass sich so negativ auf den Wildbestand auswirkt wie die WBK!
 
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@ Alter Lohhäuser, Du wirst es nicht glauben, aber ich habe in jüngeren Jahren sehr, sehr erfolgreich Füchse bejagt, nur im Winter an Luderplätzen. Ferlacher Bockdrilling 7x65R, .22Hornet, 12/70. Und ich habe meine Füchse alle gestreift! Brauchte keine WBK! In den Wintern 80 bis 81 hatten wir selbst in Norddeutschland reichlich Schnee! Dann kam Versetzung in ein anderes Revier mit anderen jagdlichen Schwerpunkten.

Übrigens kenne ich in Rotwildrevieren kein Hilfsmittel, dass sich so negativ auf den Wildbestand auswirkt wie die WBK!
Wieso?
 
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Man bringt eine unglaubliche Unruhe in die Reviere: auch wenn nachts nicht gejagt wird, guckt man hier noch mal hin, dann dort....
Das Wild wird stark beunruhigt, gerade auch nachts!
 
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Man bringt eine unglaubliche Unruhe in die Reviere: auch wenn nachts nicht gejagt wird, guckt man hier noch mal hin, dann dort....
Das Wild wird stark beunruhigt, gerade auch nachts!
Achso, wenn man das tut schon. Gerade zum Frühansitz ist es sehr vorteilhaft, wenn man beim Angehen das Wild nicht vergrämt. Dafür ist das schon eine gute Lösung.
 
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Fuchsjagd ist ja jetzt eigentlich vorbei. Ich fand es früher sehr schön mit Ranzbeller, Klage etc. zu jagen. Brachte bis zu vier Füchse an einem Platz. Es war halt echt schwer die teilweise ins Glas zu bekommen, wenn die so auf 80m die Lage sondierten.
 
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Richtig, Disziplin ist beim Pirschen generell extrem wichtig.

Gerade bei der Jagd mit Ranzbeller und anderen Lockern ist die WBK dann wieder extrem nützlich... Man sieht frühzeitig, wer von wo anwechselt. Diese Jagd macht dann schon sehr viel Spaß.
 
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@ Alter Lohhäuser, Du wirst es nicht glauben, aber ich habe in jüngeren Jahren sehr, sehr erfolgreich Füchse bejagt, nur im Winter an Luderplätzen. Ferlacher Bockdrilling 7x65R, .22Hornet, 12/70. Und ich habe meine Füchse alle gestreift! Brauchte keine WBK! In den Wintern 80 bis 81 hatten wir selbst in Norddeutschland reichlich Schnee! Dann kam Versetzung in ein anderes Revier mit anderen jagdlichen Schwerpunkten.
Doch warum nicht. Gut Winter 1980 / 81 also gefühlt kurz vor / nach den Kartoffelkriegen war ich noch nicht im jagdlichen Einsatz :)

Da ich ja inhaltlich was zum Thema des Fadens geschrieben hatte sei mir diese OT Antwort verziehen.

Ich hab in jüngeren Jahren auch ich denke erfolgreich ohne jede Technik Füchse bejagd. Auch im Winter am Luderplatz, aber auch am Bau zur Ranz, auf den Wiesen und Stoppeln, bei der Mais und Getreideernte, am Geheckbau mit und ohne Falle, bei der Baujagd uswusw. Und einen Fuchs habe ich noch nie im Leben gestreift.
( Korrektur: doch als junger Heisssporn einen kapitalen Rüden den ich nach abspüren bei Neuschnee in der Nacht an einer riesigen Dachsburg abends beim Ausfahren halb erfroren sitzend vom Schlitten geschossen habe. Eingeschlagen in ein altes weisses Bettlaken von der Oma. Angestrichen geschossen von der Mistforke, die ich dann dort vergessen habe :)

Und bei Gott ja was hätte ich mir mit dem Wissen von heute diese jetzt verfügbare Technik damals herbeigesehnt. Ich hätte die Schulferien ein Jahr durchgearbeitet.

Übrigens kenne ich in Rotwildrevieren kein Hilfsmittel, dass sich so negativ auf den Wildbestand auswirkt wie die WBK!
da ist sicher was dran, wobei ich mich mit Rotwild null auskenne. Wir haben " nur " viel Damwild. Da ist aber eher das Problem das vordringlich die Blindschleichenfraktion nicht nur guckt, sondern auch teilweise mit Technik schiesst. Dann wird das Nachtjagdverbot aufgehoben und die Dinge nehmen Ihren Lauf.
 
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Sicher, das liegt aber nicht an der Technik. Wer das tut, hat vorher auch schon andere Dinge versucht. Einige wenige Grundkenntnisse zur Jagd muss man schon voraussetzen...
Habe ich ja auch nicht gesagt.
Gefühlt ist das aber der neue Standard. Wie sagte der Eine letztens: „Wer hockt denn noch auf dem Hochsitz“.

Ich persönliche pirsche nur auf Sauen. Wenn man da die Grundlagen beachtet, kommt man zu der jetzigen Jahreszeit auch mühelos an Rotwild im Waldrevier vorbei, ohne denen massiv auf die Nerven zu gehen.
 
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Habe ich ja auch nicht gesagt.
Gefühlt ist das aber der neue Standard. Wie sagte der Eine letztens: „Wer hockt denn noch auf dem Hochsitz“.

Ich persönliche pirsche nur auf Sauen. Wenn man da die Grundlagen beachtet, kommt man zu der jetzigen Jahreszeit auch mühelos an Rotwild im Waldrevier vorbei, ohne denen massiv auf die Nerven zu gehen.
....aber nur an dem Rotwild, das Du siehst! Das Andere ist dann schon längst weg - deshalb auch auf Sauen keine Nachtjagd in Rotwildrevieren!
 
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Nenne mir einen Grund warum man Füchse streifen muss um ein Fuchsjäger sein zu dürfen.

Ich habe genug selbst gestreift. Hängen im Keller. Fuchsdecke will ich nicht. Wozu? Damit der Gerber nicht arbeitslos wird? Wir warten immer noch auf unsere Pelzware von der letzten Saison. Bin mal gespannt wann die ankommt...

Die guten alten Zeiten sind vorbei. Auch ich durfte sie nicht mehr ansatzweise kennen lernen. Schade. Aber immerhin habe ich das Jagen ganz ohne Technik lernen dürfen/können.
 
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1981 bekam ich meinen ersten Schein und Füchse waren das Höchste !
Sauen noch keine da und Rehe abgezählt. Niederwild schon sehr rückläufig.

Wie oft bin ich mit Vater losgezogen - reiner Ansitz, entweder am Luder, Pass oder eben wo wir wussten, wo sie gern an Feldgehölzen liefen. Drilling und nur mit Schrot. Kugel war verpönt.
Die Bälge wurden verwertet, ich führte das eigene Streifen ein. Mutter und Schwester wurden mit Mänteln versorgt.
Gute Feldstecher, aber auf den Waffen meist kleine variable Gläser und dann passen, passen, passen... die Knarre auf den Knien, offene Leitern - Schnee, Mond, oder manchmal einfach durch Reflektion der nahen Stadtbeleuchtung an den Wolken hell genug für den Schrotschuß. Hasenquäke immer dabei.

Fuchsjagd ist anspruchsvoll, das Tierlein ist klein und schlau !

...mittlerweile Erinnerungen an alte Zeiten !

Wenn ich im Wald mal welche schoß, zuletzt vor Jahren, streifte ich sie auch und investierte das Gerben, auf das sie am Schrank verstauben.
 
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Da Du den Schutz des Niederwildes vermutlich nicht als Grund annimmst, zeige ich Dir hier einen anderen (der obere Fuchs ist gemeint):
1705334283500.jpeg

Ganz frisch, gestern nach Mitternacht mit Hasen- und Vogelklage herbeigezwitschert.

Und ich wiederhole mich:
Der vernünftige Grund steht im Paragraf 1 des BJG:
“….Erhaltung eines gesunden, artenreichen Wildbestandes….“

Da steht nix davon, dass die Voraussetzung wäre, dass man die Beute isst oder sich darin kleidet. Das ist schön, hilft uns moralisch zu rechtfertigen, gibt der gefühlvollen Jagd mehr Sinn, unseren Emotionen eine Heimat, aber folgt erst an zweiter Stelle.
Gesund und artenreich wird nix ohne Bejagung auch der Füchse.
 
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