Fuchsjagd am Misthaufen

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8 Jan 2005
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Hallo Paul,

bitte entschuldige die späte Antwort: Vor einiger Zeit hattest du mir empfohlen auf der Wegstrecke oder in der Nähe des Luderplatzes ein oder ein paar Eisen einzubauen. Erstmal danke für deinen Tipp! Mit dem Eisen habe ich mich bisher noch nicht auseinandergesetzt. Wir haben bisher nur Kastenfallen im Einsatz, mit denen wir hauptsächlich Waschbären fangen. Marder sind da meist nur zwischen zwei und vier jedes Jahr drinne.

Mir leuchtet jedoch ein, dass ich den Marder nur gezielt mit dem Eisen fangen kann. Da ich mich momentan jedoch erstmal mit dem Thema "Krähenjagd" auseinandersetze und sich die Jagd am Luderplatz ja auch nicht von alleine macht will ich mit der "Eisenaktion" noch etwas warten bis sich andere Dinge eingespielt haben. Lieber eine Sache richtig und vernünftig angegangen, als irgendein Eisen irgendwo hingestellt:)

Ansonsten Waidmannsheil zu deiner bisherigen Fuchs- und Raubwildstrecke. Ist ja enorm, was du da alles zusammenfängst und erlegst! Mit der Jagd am Luderplatz fische ich nur die große Masse ab. Die restlichen Füchse (und auf die kommt es ja bei einem angestrebten guten Niederwildbesatz an) bekomme ich nur mit der Falle. Das leuchtet mir auch ein. Nur leider ist die Situation bei uns diese: Selbst am Luderplatz kommen jede Nacht noch so viele Füchse, dass ich keine Angst haben muss auch nur eine Nacht ohne Anblick auszukommen!

Hoffe, dass der Dezember-Mond ergiebiger wird, bei Bedarf (Schnee und gutes Wetter) nehme ich ein paar Tage Urlaub (quasi extra für's Forum, damit ich mal wieder Bilder von der Strecke liefern kann):)

Gruß
 
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8 Jan 2005
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So, wie versprochen der erste Beitrag vom Dezember-Mond:

Gestern Abend habe ich um 21:00 Uhr den Hochsitz bezogen und bin um 23:30 Uhr wieder abgebaumt. Luder war im Vorfeld nur mäßig angenommen, was mich zum einen bei der milden Witterung nicht wundert und zum anderen aber auch nicht sonderlich davon abgehalten hat nicht minder erwartungsvoll zu sein. Das Licht war, naja, so lala. Der Mond kam zwar ab und an durch, war aber immer noch durch gewissen Dunst getrübt. Vorteil hiervon: Ich habe das Gefühl, die Füchse fühlen sich bei diesem "diffusen" Licht sicherer und wechseln auch öfter Freiflächen an. Nachteil: Man sieht sie schlechter. Wie immer im Leben: Es gibt zwei Seiten!

21:30 Uhr:

Durch ein leichtes Rascheln im Wildacker verrät sich der erste Rote. Zuerst kann ich ihn nicht sehen, doch nach einigem Abglasen steht er auf dem Feldweg unterhalb der Kanzel auf ca. 110 Meter. Er ist gerade wieder im Begriff auf die Kanzel zuzusteuern. Gehörschutz aufgesetzt. Waffe in Anschlag gebracht. Der Fuchs steht am Rand des Schlagschattens einer einzelnen Kiefer. Das Absehen steht gut, der Schuss bricht und der Fuchs dreht sich mehrmals im Kreis, liegt und verschwindet dann noch unerwartet in den angrenzenden Hecken.

22:07 Uhr:

Fuchs Nummer Zwei hat sich bereits einige Minuten vorher dadurch verraten, dass ihn einige Elstern lautstark angekündigt haben, die er offenbar vom Schlaf im nahen Feldgehölz abgehalten hat. Erst läuft er auf einem Saatacker spitz auf mich zu, bis ich den Gehörschutz aufgesetzt und die Waffe hochgenommen habe, hat ihn eine Bodenwelle geschluckt. Also wieder Fernglas an die Augen und ständig die mögliche Auswege aus der Bodenwelle abgeglast. Endlich, nach schier endlos erscheinender Zeit, erscheint er auf der Bildfläche. Keine 50 Meter unterhalb der Kanzel erreicht ihn die Kugel und bleibt er am Platz.

23:00 Uhr:

Der Himmel ist jetzt stark wolkenverhangen und ich kann mit dem Glas gerade noch 70-80 Meter sehen. Ein Fuchs schleicht sich vom Misthaufen weg, läuft spitz von mir davon. Bis ich fertig bin, ist er nicht mehr zu sehen.

Das war's, genug der Jagerei. Auto holen, zum ersten Anschuss fahren. Dort bietet sich folgendes hoffnungsvolles Bild:

3323657.jpg


Keine fünf Meter weiter dann der Rüde. Das Geschoss hat ihn leider weich gefasst, sich dafür aber entsprechend gut geteilt und ihm weiteres Leidern erspart:

3323662.jpg


3323670.jpg


Der andere Anschuss ist auch schnell gefunden und am Platz liegt eine (zumindest optisch) starke Fähe:

3323672.jpg


Die Waage am nächsten Morgen zeigt:

Fuchs Nr.1 (Rüde): 6,42 kg
Fuchs Nr.2 (Fähe): 6,58 kg

3323673.jpg




Gruß

Christoph
 
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Mal wieder eine tolle Geschichte !
Echt toll !
Sag mal Seibert mit was luderst du ? bzw was kommt bei dir ins Futterrohr ?
mfg
Malte
 
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Waidmanns-Heil, weiter so, hab ichs recht in Erinnerung und die Zahl 100 von der Kanzel nicht mehr fern.
 
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23 Jul 2009
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Waidmannsheil auch von mir!

Meine 3 letzten Roten sind jetzt 3-4 Wochen her.
Ich werde mich am Wochenende wieder ansetzen, Füchse sind bestätigt und lassen sich auch bei mir hoffentlich sehen!

Bis dahin
Waidmannsheil
 
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7 Jan 2007
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Waidmannsheil schön geschrieben :wink:
Hoffe das ich bald auch mal wieder die Zeit finde dem Fuchs nachzustellen.
 
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Geludert wird im Misthaufen und im hohlen Birnbaum mit Fleisch- bzw. Fettbrocken vom Wild. In die Tonröhre habe ich immer mal wieder Rosinen und getrocknete Aprikosen getan. Das Obst war auch immer wieder schnell verschwunden; habe jedoch Mäuse im Verdacht. Marder habe ich diese Saison erst einen gesehen und der hat Wind bekommen!

Mal schauen wie die nächsten Tage werden, hoffentlich reißt der Himmel mal auf!
 
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Auch von mir nochmals vielen Dank für den tollen Bericht und die TOP BILDER !!!
Weiterhin viel Erfolg am Misthaufen und guten Anlauf.
Ich für meinen Teil muss an meinem diesjährigen Luderplatz den Schnee abwarten, hoffe aber dann auch mal ein Bild und einen Geschichte vom Rotrock beisteuern zu können !
 
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27 Apr 2003
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Weidmanns Heil, seibert!

Warum setzt Du den Gehörschutz erst kurz vor dem Schuß auf?

Es gibt doch diese elektronischen Gehörschutze, die die Umgebungsgeräusch sogar noch verstärken. Da verlierst Du auch keine Zeit mit der Fummelei.
 
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Räusper,
ich habe mir auch ohne Fummelei mit dem Gehörschutz schon genügend Füchse damit versemmelt,daß ich die notwedigsten Verrichtungen,wie z.B. das in Anschlaggehen durchgeführt habe....
Das mit dem Gehörschutz ist sicher eine super Sache,für die eigene Gesundheit,aber mir wärs in dem Fall,also bei der gezielten Fuchsjagd doch zu Umständlich....
Gerade eine .222 bellt ja auch nicht soooo wahnsinnig,zumal Seibert sie ja aus der geschlossenen Kanzel ins Freie hält....

Also,wenn überhaupt gehörschutz,dann entweder den Elektonischen,oder Stöpsel....
Hören tut man den Fuchs eh nur selten,außer in der Ranz.....wenn er aber da ist,möcht ich nimmer noch an den Gehörschutz denken,tu es auch nicht.
Da ist dann Adrenalin angesagt,auch nach über 300 Ansitz-Füchsen immer wieder aufs Neue.... :wink:
 
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dernieauslernt schrieb:
aber mir wärs in dem Fall,also bei der gezielten Fuchsjagd doch zu Umständlich....
Gerade dabei hörst du deutlich besser. Für das Schalenwild brauchst den dabei weniger.

Gerade eine .222 bellt ja auch nicht soooo wahnsinnig,zumal Seibert sie ja aus der geschlossenen Kanzel ins Freie hält....
Vermutlich kommt der Wind irgendwie von vorn. Jedenfalls hat es bei mir nach einem Schrotschuss schon mal geklingelt.

Hören tut man den Fuchs eh nur selten,
Deshalb dieses elektronische Gimmick.
 
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Nur wenn der elektonische Gehörschutz gerade peift,wenn der Fuchs kommt,weil der die 2Stunden voll hat,möcht ich nicht der Gehörschutz sein bei mir......

Manche Schützer haben da ne eigentümliche Selbstsignalfunktion....Peltor z.B.
den hör sogar ich,wenn er bei meinem Kollegen im Krähenschirm piepst....
 
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dernieauslernt schrieb:
Nur wenn der elektonische Gehörschutz gerade peift,wenn der Fuchs kommt,weil der die 2Stunden voll hat,möcht ich nicht der Gehörschutz sein bei mir......

Manche Schützer haben da ne eigentümliche Selbstsignalfunktion....Peltor z.B.
den hör sogar ich,wenn er bei meinem Kollegen im Krähenschirm piepst....

Dann nimmste halt nen Sordin, wie ihn die meisten hier empfehlen. :p
 

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