Fuchsjagd am Misthaufen

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23 Jul 2009
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Erstmal ein herzliches Waidmannsheil zum Erfolg!

Ich wollte hiermit mitteilen, dass mich dein Bericht von 2008 und dieser Thread total begeistert haben.

Ich als revierloser Jungjäger habe bisher nicht viel Waidmannsheil zu vermelden gehabt.
Jedoch habe ich einen Gönner, der mich auf seine Füchse waidwerken lässt.
So habe ich, trotz fehlenden Luderplatzes, in einem Jahr an ein und demselben Ansitz 6 Füchse zur Strecke beigetragen.
Beim tippen dieses Satzes merke ich gerade wie lächerlich klein sich diese Strecke im Vergleich doch anhört.
Allerdings war jeder Fuchs für mich ein Erlebnis und wird mit Bild und Kurzbeschreibung (Wann?WO?Wie?) digital festgehalten.
Ich werde mich diesen Winter verstärkt in den Mondphasen der Fuchsbejagung widmen, da es für mich die einzige Wildart ist, bei der es mir regelmäßig und ohne Abschussgrenze gestattet wird, sie zu bejagen.

Ich hoffe uns besteht ein schneereicher und auch fuchsreicher Winter bevor.

WMH
 
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Guten Abend,

ich muss sagen - es freut mich, dass sich in diesem Forum noch mehr begeisterte und engagierte Fuchsjäger tummeln, die sich intensiv mit der Materie auseinandersetzen. Gerade für einen Jungjäger ist der Fuchs mit die beste Wildart um seine jagdliche Praxis, Revierkenntnis, Sitzfleisch und Einfühlungsvermögen auszubauen. Vielleicht gerade deshalb ist der Fuchs die Wildart geblieben, auf die ich bis zum heutigen Tage am liebsten waidwerke.

Ich habe aber auch ein Problem mit dem Oktobermond. Das Licht ist einfach noch sehr schwach, ohne Glas sehe ich gar nichts und das macht nicht unbedingt Freude.

Hierzu muss ich dir leider uneingeschränkt Recht geben. Sowohl beim Oktober- als auch beim Novembervollmond sehe ich ohne Glas rein garnichts (es sei denn auf 5-10m). Erst wenn starker Raureif oder aber Schnee das ganze unterstützen, gelingt es mir mitunter Füchse auf bis zu 70m Entfernung mit dem bloßen Auge auszumachen.

Allerdings halte ich es bei jedem Ansitz im freien Feld auf den roten Freibeuter so, dass ich alle 2-3 Minuten die Umgebung abglase. Das ist auf Dauer zwar sehr ermüdend für Arme, Schultern und Augen, aber der Erfolg stellt sich ein. Wie oft habe ich es schon erlebt, dass ich gerade eben die Fläche erst abgeglast hatte und der Fuchs dann doch urplötzlich ganz nahe war. Gerade in schneehellen Nächten ist es von Vorteil, wenn ich den Roten schon auf mehrere hundert Meter Entfernung ausmachen und mich so langsam auf ihn einstellen kann. Im Wald sieht die ganze Geschichte vermutlich schon anders aus, denn dort kann man es sich sicherlich nicht unbedingt leisten alle paar Minuten einen kompletten Rundumschwenk zu machen, allein schon der möglichen Geräuschkulisse und mögicherweise nahe stehenden, noch nicht erblickten Wildes wegen.
 
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Seibert schrieb:
Ich habe aber auch ein Problem mit dem Oktobermond. Das Licht ist einfach noch sehr schwach, ohne Glas sehe ich gar nichts und das macht nicht unbedingt Freude.

Hierzu muss ich dir leider uneingeschränkt Recht geben. Sowohl beim Oktober- als auch beim Novembervollmond sehe ich ohne Glas rein garnichts (es sei denn auf 5-10m).

:shock:

Also bei uns im Norden war der Oktobermond bisher wirklich richtig gut! Gestern abend um 22.30 Uhr war es so hell, dass man ohne Probleme einen Fuchs mit dem bloßen Auge auf 70m sehen konnte.
Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit warf der Mond immernoch kräftig Schatten. Ist es denn bei Euch nur sehr stark bewölkt?
 
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Guest
Ja, Fuchsjagd ist eine tolle Jagd. Und anspruchsvoll. Auch im Feld hat man mitunter nur sehr wenig Zeit, den plötzlich flott anlaufenden Fuchs anzusprechen, sich einzurichten, mit Pfiff zu stoppen und einen sauberen Schuss anzutragen. Dieses jahr konnte ich in einem Feldrevier bisher 7 Füchse strecken. Seiberts Beitrag hat mich begeistert und wir überlegen jetzt, wie wir uns dort für den Winter noch besser vorbereiten können.

Im Wald finde ich die Fuchsjagd extrem schwierig. In meinem PB gibt es nur eine geeignete Stelle auf einer breiteren grasbewachsenen Rückegasse. Leider haben wir dort nur einen Drückjagdbock. Wenn man den Fuchs ausgemacht hat, ist es fast unmöglich zu Schuss zu kommen, ohne dass der Fuchs was spannt. Eine Kanzel will unser Förster leider nicht haben; wg. des zahlreichen Publikums.

doc
 
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Hallo Seibert,
das Licht ist so eine Sache.
Im Wald habe ich mir 2 Stellen im Hochwald hergerichtet die auch "sautauglich" sind. Somit sitze ich dort dann auch recht häuftig.
Wichtig im Wald: Möglichst einen Gegenhang vor sich haben, dann hat man den Fuchs und den Schnee schwarz auf weiß vor sich. Wenn´s dann noch gefroren ist kommt der Schall schön rüber. Der Fuchs ist deutlich vertrauter als im Feld da er mehr Deckung hat.

Durch den letzten Winter war man etwas verwöhnt. Man brauchte das Glas kaum mitzunehmen weil man alles sah, es fällt dann richtig schwer jetzt wieder im Herbst in die Dunkelheit rauszugehen.
Aber !!!! In den höchsten Lagen ist es bei uns leicht übergezuckert, wenn da am Donnerstag noch was kommt schaffe ich noch einen Oktoberschneeansitz wobei die erste richtige Schneenacht den Fuchs nicht laufen lässt :cry:
 
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Bisher leider noch nicht, da ich arbeiten musste. Dienstag, Mittwoch und eventuell Donnerstag Nacht geht es raus. Wetter soll angeblich nicht so gut werden (ab morgen Abend ist Regen gemeldet), aber das wird mich nicht abhalten.

Das Luder ist momentan nicht gut angenommen. Ich vermute, dass dies an der (noch) milden Witterung liegt. Am besten war das Luder immer angenommen, wenn es steinhart gefroren hatte.

Wir werden sehen und ich werde berichten!
 
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Wünsche Dir auf jeden Fall Waidmannsheil.
Konnte Sonntag an der Kirrung im Wald bei bewölktem Himmel einen Fuchs erlegen. Der Novembermond ist mit dem Oktobermond nicht zu vergleichen, vor allem bis Vollmond. Auf 40 Meter sah ich auf der kurzen Wiese fast jedes fallende Blatt.
Leichter Wolkenhimmel ist ja gar nicht so schlecht, mir lieber als da grelle Mondlicht.
Gehe heute auch von 20-1 Uhr ran !!
 
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Den Fuchs hatte ich schon gesehen - Waidmannsheil dazu! Wir haben pro Jahr zwischen 1 und 3 Füchse mit Räude. Ist bei unseren Fuchsdichten aber auch kein Wunder...

Komme gerade vom Ansitz zurück, leider ohne Beute um es gleich vorwegzunehmen:

22:30 Uhr

Der Himmel ist bedeckt und der Mond wirft nur ein sehr fahles Licht. Vor einer Stunde sah es noch wesentlich besser aus; sternenklarer Himmel und ein leuchtend heller Vollmond. Der Wetterbericht hatte also doch recht, fehlt nur noch der Regen. Die Kanzel habe ich gerade erklommen und mich häuslich eingerichtet, da schnürt auch schon am hohlen Birnbaum der erste Fuchs herum. Der Gehörschutz sitzt, die Waffe wird an die Schulter gezogen, doch es ist nicht möglich den Fuchs halbwegs gescheit ins Absehen zu bekommen. Er schnürt so ganze 10 Minuten um den Birnbau, frisst offensichtlich auch Luder und verlässt dann die Bühne nach links.

23:30 Uhr

Das Wetter ist nicht gut, um es genauer zu sagen es ist schlechter geworden. Der Wind pfeift von rechts und weht so genau Richtung Misthaufen bzw. Schotterweg. Die Hauptwindrichtung ist eigentlich genau umgekehrt. Aber warum sollte das heute anders sein: Erst der bedeckte Himmel, dann der Fuchs welcher offensichtlich das Weite gesucht hat. Bei einem erneuten Rundumblick sitzt unten in der Kurve des Schotterweges ein weißer Fleck. Wahrscheinlich ein Hase, welcher mir die weiße Unterseite entgegenzeigt. Einen Sekundenbruchteil später wird aus dem weißen Fleck ein Steinmarder, der sich umdreht, flüchtet und an der gleichen Stelle in der Hecke verschwindet wie der Fuchs. Der Marder hat mich eindeutig mitbekommen, aller Wahrscheinlichkeit nach Wind bekommen.

23:45 Uhr

Erneuter Blick zum Birnbaum: ein heller Fleck. Genaueres Beobachten bestätigt Reinecke, doch eigentlich schon ohne große Hoffnung nehme ich die Waffe hoch. Was ich befürchtet hatte wird zur Wahrheit: Auch diesen Fuchs kann ich nicht beschießen, da er nicht so im Absehen erscheint wie ich mir das vorstelle, bzw. so wie ich ihn waidgerecht erlegen kann. Lieber auf einen Fuchs zwei, drei Mal angesessen, als ständig einen "schlaugeschossen".

00:30 Uhr

Jetzt reichts mir. Neben drei Hasen kommt kein anderes Wild mehr in Anblick. Bevor ich hier noch mehr vergräme, pack ich lieber meine Sachen.

00:45 Uhr

Ich sitze auf einer anderen Kanzel im gegenüberliegenden Revierteil. Hier habe ich am Morgen eine einzelne Sau gefährtet, doch außer sechs Stücken Rehwild zeigt sich bis zum Abbaumen um 02:00 Uhr kein Wild

Auf der Heimfahrt sehe ich noch einen Steinmarder über die Hauptstraße huschen und drei Kilometer weiter steht Meister Reinecke im Schein des Fernlichtes in der Wiese und fängt Mäuse - so kanns gehen.

Eins steht fest: Der Luderplatz ist offensichtlich doch gut frequentiert. Wer weiß; vielleicht habe ich den ein oder anderen Fuchs durch das schlechte Licht nicht gesehen oder wegen des schlechten Windes vergrämt. Morgen bin ich wieder an Ort und Stelle - vorausgesetzt der Wind dreht und das Wetter beruhigt sich.

Hier noch ein Bild mit den Laufwegen der Füchse und des Steinmarders:

3186853.jpg
 

ro

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morgen,
wie heißt es so schön "es kann nicht jeden tag die sonne scheinen" :wink:
bin eigentlich froh nicht deine "raubwild-dichte" zu haben, sonst wäre ich nur noch draußen :lol: 8) :lol:
wmh
ro
 
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Waidmanndank!
Werde jetzt verstärkt ansitzen und gucken ob die Räude noch andere Reineckes befallen hat.

Klingt doch nach einem Ereignisreichen Ansitz!

Habe an dem Morgen des Vortages schon einmal gesessen und auch den erlegten Fuchs und einen weiteren gesehen, aber nicht beschießen können.

Ist aber nicht schlimm, denn man kann ja wiederkommen!
 
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So, war jetzt nochmal von 22:30 - 01:45 Uhr draußen gewesen. Zwei Füchse habe ich auch in Anblick gehabt aber für das schlechte Licht leider etwas zu weit (ca. 150 m).

Für diesen Mond war es das leider erstmal für mich. Letztes Jahr um die Zeit hatten wir anderes Wetter und der ein oder andere Fuchs war schon gefallen. Bin mal gespannt wie der Dezember-Mond wird.


Bis denn!
 
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Logiophob schrieb:
Werde jetzt verstärkt ansitzen und gucken ob die Räude noch andere Reinecke befallen hat.

Habe an dem Morgen des Vortages schon einmal gesessen und auch den erlegten Fuchs und einen weiteren gesehen, aber nicht beschießen können.

Ist aber nicht schlimm, denn man kann ja wiederkommen!

Und so war es heute morgen dann auch:




Der untere, zur Hälfte verfärbte Fuchs ist der o.g. unbeschossen gebliebene, Färbung und Größe des Reinecke lassen mich darauf schließen.
100%ig sicher, dass es der selbe ist, kann ich ja nicht sein, es ist aber sehr wahrscheinlich.

Beide wiesen keine Anzeichen von Räude auf.

Waidmannsheil allen!
 
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Mir hat dieser Mond mal wieder gezeigt das man Füchse am Luderplatz eben nicht efektiev bejagen kann.
Spätestens wenn der Fuchsbesatz annähernt da ist wo er hin gehört, lohnt es nicht mehr.
Habe seit zwei Mondphasen einen Fuchs am Luder und bekomme in einfach nicht.
Würde da statt dem Luderplatz ne BRF stehen hätte ich in sicher schon.
Gehe z.Z. von 5-8 Füchsen auf unseren 1200ha aus, wobei immernoch welche zuwandern.
Haben jetzt 52 Füchse erlegt, 8 davon mit der Falle, denke es werden noch 20 mehr werden.
WH Paul
 

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