Ich schreibe nicht Über Ärger sondern Über Frust-
Großen Frust.
Ich muss wegen den Folgen eines Arbeitsunfalles 1x Wöchentlich Morgens zur KG…
Da geht die Fahrt mit dem eigenem PKW ( ÖVP ist nicht weil nicht Existent) über die Dörfer durch insgesamt 5 Ortschaften einfacher Weg 18 km.
In dem einem Ort konnte ich Dicke Rauchschwaden sehm die über die Straße webten; je näher ich kam um so Dichter der Rauch; um so Beißender der Geruch nach Feuer und schmorendem Plastik.
Aus einem 1-Stöckigem Mehrparteienhaus neben der Straße schlug über die Gesamt Dachflächen ; also auch Zeitgleich an beiden Giebeln und den Welux-Dachfenstern dicker Rauch….
Im Garten 2 ältere Frauchen und ein Mann; Groß Gewachsen; 2 Hälfte des Lebens… Alle nicht der Witterung angepasst gekleidet aber sichtlich Geschockt und in Panik.
Ich habe sofort angehalten; Scheibe runter und in einem Bestimmenden; aber auch Herrischem Ton
( In Panik wissen viele nicht was zu tun ist… da ist dann der Betroffen Dankbar wen ihm gesagt wird was zu tun ist und er dann anfängt zu Handeln..) „ Ist die Feuerwehr Informiert ?“
Antwort des Mannes : „ Meine Frau telefoniert gerade…“ Ich konnte sehen das die eine Frau ihr Handy am Ohr hatte…
Nächster Frage von mir „ Sind alle raus oder ist da noch jemand drin ?
Antwort : „es sind alle raus; da ist keiner mehr drin…“ und hier habe ich für mich einen Fehler Gemacht! Dazu gleich mehr…
Der Rauch setzte mir (Asthmatiker) schon sehr zu; darum meine nächste Ansage : „Niemand geht da hinein ! Der Rauch ist hoch Giftig! „
Ich habe mich kurz Umgeschaut: Räumlich die Straße (Ortsverbindungsstraße; Einspurig ) Beidseitig mit PKW Zugeparkt; vor dem Hydrant stand ein Bauschuttcontainer… ich war der Meinung nichts weiters tun zu können; Feuerwehr und Rettung Informiert… also steh hier nicht im Weg Rum und Blockiere die Rettungskräfte und bin weiter gefahren um letztendlich Platz zu machen für die Leute die mehr als ich helfen können. (Gehbehindert; Asthmatiker.. in einem Brennendem Haus ohne Persönlicher Schutzausrüstung und Atemschutz habe ich nichts verloren; zumal ja keiner mehr im Haus sein sollte.
Nach der Physiotherapie auf der Rückfahrt.. Straße Durchgang zu meinem Wohnort gesperrt. Damit war zu Rechnen… als Umweg. Da kam ich am Bäckerladen des Ortes vorbei; als Angehalten um frische Brötchen für Frühstück mit meiner Frau zu hohlen.
Im Bäckerladen :Einsatzfahrzeug mit Martinshorn fuhren auf der Straße vorbei….
„ Upps… da muss ja wirklich nun größeres sein.. ( es waren schon mehr als 1 Stunde vergangen..)
„ Ja; eben führ da auch Krankenwagen und Notarzt…“
„ Notarzt; Krankenwagen ?... Da sollte doch keiner mehr im Haus sein.. ist da doch noch einer Rein gelaufen ? …“
Mit einem mehr als Mulmigen und Schockiertem Gefühl bin ich nach Haus gefahren. Im Laufer des Vormittags dann im Internet : 1 Toter im Haus gefunden….
Ich habe dann einen Bekannten aus dem Ort angerufen der in der Feuerwehr als Aktives Mitglied ist :
Der Tote war Mieter im Haus und hätte eine Räumungsklage die an diesem Tag Vollstreckt werden sollte. Der Mieter war Messi… der Hauseigentümer und weitere Bewohner sei derjenige den ich im Garten angetroffen habe; der ist nicht ins Brennende Haus gelaufen und nicht Verletzt.
Ich bin nun schon am Grübeln ob ich nicht den Fehler gemacht habe mich Blind auf die Aussage eines Schockierten und unter Panik stehen zu verlassen anstatt die Augenscheinlichen Hinweise, die alle da waren wie Mehrparteienhaus; Alle räume bewohnt da Gardinen und Pflanzen vor dem Fenster aber die Anzahl der Im Garten angetroffenen standen nicht im Einklang des gesehenen… hätte ich das durch Nachfragen Fundamentieren müssen und mich Vergewissern das das mir Mitgeteilte auf Annahme oder auf Wissen beruht ? Knabbere ich dran… ein Mensch ist Tot. Auch wen es immer mehr Hinweise gibt das es ein Freitod sein könnte.
Hab ich wirklich alles gemacht was mir Möglich war? Hätte ich mir Sicherheit über Aussagen von Schockierten einholen müssen über die Plausibilität um dann übereinen weiteren Notruf mit Hinweis „ Erforderliche Menschenrettung höchstwahrscheinlich „ Abläufe zu Beeinflussen um dieses Ereignis nicht zu einer Katastrophe werden zu lassen ?
Ich bin nicht der Meinung das mich ein Verschulden trifft : ich habe das Anwesen nicht Angezündet; ich habe niemanden eingesperrt.. ich hätte das Haus auch nicht Betreten können ( dann könnte ich diese Zeilen nun nicht mehr schreiben) mein Frust ist die Frage : habe ich alles getan was Möglich war ?
Weil...
ich war da.
Kein anderer.
Also war ich der Einzige der hätte Handeln können.
Hallo Teufelsmoorer,
ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen.
Vor wenigen Wochen ist das Haus meines Nachbarn, welches sich lediglich ein paar Schritte von meinem entfernt befindet, innerhalb von wenigen Minuten bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Ich bin ein sehr gefestigter Mensch, habe schon viele Ausnahmesituationen ruhig und besonnen gemeistert, trotzdem bleibt mir dieser Abend als einer der schlimmsten in meinem bisherigen Leben in Erinnerung.
Zuerst die Sorge um meine betagten Nachbarn, nachdem diese in Sicherheit waren die Sorge um die eigene Existenz.
Worauf ich raus will, du hast richtig gehandelt.
Es hätte niemandem und vor allem dir selbst keinen Mehrwert geboten in der Situation Kopflos zu Helfen, im schlimmsten Fall auch noch in irgendeiner Form aktiv zu werden die dich selbst gefährdet.
Mehr Informationen hättest du aus den beistehenden Bewohnern vermutlich auch nicht herausbekommen, die werden schon nach bestem Wissen und Gewissen den Notruf informiert haben.
Und die Frage ob womöglich noch ein Bewohner im Haus war wird in dem Rahmen mehrfach gestellt worden sein, da hättest du keine anders gearteten Erkenntnisse erzielt wenn du anders reagiert hättest.