Oh Mann, das mit der schwimmenden Insel erinnert mich an das Missgeschick meines ersten Jagdfreundes, bei dem ich in meiner Anfangszeit öfter mit von der Partie war. Mittlerweile jagd er in den Happy Huntingrounds.
Ich war bei der Jagd selber nur peripher, dabei gewesen, sprich ich habe die Auswirkungen des Missgeschicks hautnah mitbekommen dürfen. Ich war zu dem Zeitpunkt als das passiert ist noch auf der Autobahn und auf dem Weg zu meinen Freunden. Bzw. Noch zu Hause und Marschverpflegung packen.
Naja, es war ein nebliger und richtig ekeliger Novembertag, ein Freitag, kann aber nicht der 13 gewesen sein, weil der würde mir üblicher Weise eher Glück als Pech bringen. Meine drei Kumpels hatten schon kräftiges Fingerjucken in den Flossen, und wollten unbedingt am See (der zum EJ-Bezirk des einen Kumpels gehörte) auf Ente. Naja, wie gesagt es wahr neblig, und Tageslicht, naja, das war auch noch nicht so wirklich.
Mein Kumpel wurde am See auf seine Ecke abgesetzt und ging durch dichtes Gestrüpp und Schilf auf schwankenden Grund, bis er eben eine gute Ecke mit einem guten Überblick hatte.
Dieser See war sehr groß, daher waren die anderen weit genug verteilt, der Eigner hat sich schon im Vorfelde Gedanken darüber gemacht wie er den See gut auf die drei (eigentlich vier) Jäger aufteilen konnte.
So langsam wurde es hell, und Dieter, dachte so bei sich das er einen richtig guten Platz hatte. Damals gab es noch Knochen als Mobile Telefone, und jeder hatte seins dabei. Der Nebel war aber immer noch dick wie Erbseneintopf und auch von den anderen hörte man nichts. Man konnte zwar dann und wann Enten hören, aber sehen? Fleutschepiep!
Naja, nach gut 2 1/2 Stunden vergeblichen Wartens, ohne auch nur einen Schuss abgehen zu können, ging unserem Anführer wohl langsam der Nebel auf den Sack und er rief sie mit den Handy zurück zum jeweiligen Treffpunkt.
Dieter also packt seine Sachen zusammen, geht wieder zurück durchs Schilf und... "Ach Du Kacke!"
Beim zurückgehen merkt er, das der Weg, den er vermeintlich so gut gelaufen ist, nicht mehr existiert. Da wo er das Schilf beim durchgehen Niedergedrückt hat, klafft nun der See, das andere Ufer ist nicht einmal mehr in Sprungreichweite. Dieter ist Friese, er sehnt sich gerade fürchterlich nach seinen Kluvstock den er auf dem heimatlichen Hof liegen hat.
Wie dem auch sei, irgendwie muss er da ja rüberkommen. Er tastet sich also vorsichtig vor, nach einem halben Meter tritt er in weichen Modder. Er macht einen Satz zurück aufs Feste. Ruft unseren Anführer an. "Du, Jörn ich habe da ein Problem!" Derweil lässt Dieters Hund seiner Leidenschaft für Wasser seinen freien Lauf.
Jörn kommt mit dem dritten aus unserer Gruppe an, ich bin mittlerweile so in Höhe Herzlake, und fahre in Richtung Hof.
Verpasse natürlich die "Bergungsaktion", und die anschließende "Wasserrettung" mit Bonus. Bekomme aber alles brühwarm am Frühstückstisch von Jürgen erzählt, während Dieter sich duscht und trockenlegt, und der Dritte im Bunde in Ermangelung von trockenen Gummistiefeln, sich erstmal aus der Kammer ein passendes Paar heraussuchen darf, für den vor uns liegenden Arbeits- und Jagdtag.
Witz bei der Angelegenheit, Dieter ist schlicht und ergreifend der falschen Fährte gefolgt, er wäre ohne größere Problem trocken wieder auf die andere Seite gekommen.
Woher ich das weiß? Nun, ich habe den Abend und bis Sonntag ebenfalls auf der "Insel" verbracht. Ich weiß, Nebel und Dämmerung, da kann man schon durchaus mal die Orientierung verlieren. Hinzu kam wohl, das er einen Wildwechsel für seine eigene Fährte gehalten hat.
Die Fangopackung für Dieter wäre trotzdem zu vermeiden gewesen!