Fragen zur Rehwildabschussplanung

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Gut, dann korrigiere ich dahin.

Trotz unbedeutenden Eingriff des Menschen in die Fauna, war Deutschland derart bewaldet, dass es selbst noch Caesar graußte.
Vorherrschende Baumart war die Buche
 
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Gut, dann korrigiere ich dahin.

Trotz unbedeutenden Eingriff des Menschen in die Fauna, war Deutschland derart bewaldet, dass es selbst noch Caesar graußte.
Vorherrschende Baumart war die Buche


Sorry aber bereits um 500 v.u.Z. war der Wald anthropogen geprägt und entmischt. Das ehemals beliebte Eichenholz wich als Bauholz der Tanne. Buchenhochwald never ever denn daraus machte man die Holzkohle für die Metallverarbeitung ...
 
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Aha, Du warst dabei und Caesar und andere haben geträumt als sie das Land nördlich des Limes als einzigen wilden Wald beschrieben; Ist auch sicher das vermutlich die Zahl der Menschen eines Mittelzentrums heute auf Deutschland verteilt einen solchen Einfluss auf den Wald hatten.
 
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Nö war nicht dabei kann aber Pollenprofile lesen. :) gib mal bei Gelegenheit Heuneburg oder Oppidum Manching oder Alkmoenis bei Google ein ... Komischerweise war auch der Herr Cäsar nie in den deutschen Wäldern ... Das war Varus der den Popo versohlt kriegte. Tacitus auf den Du Dich berufst beschrieb auch die germanische Elchjagd mittels angesägter Bäume die mitsamt Elch umfallen wenn er sich zum Schlafen dran anlehnt :) ...
 
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besagte Pollenprofile sagen, dass es unterschiedlich war nördlich und südlich des Limes. Und Caesar höchstselbst hat bei Neuwied mit seinen Mannen den Rhein überschritten

aber genug Korinthen gekxckt. Die Aussage steht, ohne menschlichen Einfluß auf die Fauna wächst ein Urwald in Mitteleuropa.
 
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Moin!

Wenn Du akzeptieren kannst, dass "Urwald" nicht das ist, was Du Dir Deinen Ausführungen nach darunter vorstellst ... :roll:

Nur mal als Einwurf: Bei Tacitus, der als "Sittenwächter" explizit keine ökologische Abhandlung geschrieben hat, wird von "stechlicher Wildnis" geschrieben. Unter unseren Bedingungen bedeutet "stechende Gehölze" aufzuweisen aber: der Wald ist licht und KEIN geschlossener Buchenwald. :p

Viele Grüße

Joe
 
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Das ist mal ein ehrlicher Tröd. Es geht um Profit. Da kann man mitgehen

Manchmal hilft in Blick in Gesetz:

BJagdG, §1,Abs. 2
Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberührt. Die Hege muß so durchgeführt werden, daß Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden.

Sicherlich geht es dabei auch um die wirtschaftlichen Interessen des Eigentümers, ist das nicht legitim?

Immerhin ist die Regelung an prominenter Stelle im Jagdgesetz festgelegt!

Was mich aber wirklich abschreckt sind meine durchaus umfangreichen Erfahrungen mit Drückjagdrehen. Und weitere Senkung der Hemmschwelle wird die Situation nicht bessern. Für den Durchschnittsschützen ist das nichts.m

Sicherlich wird es da Unterschiede geben. Ich kenne das überwiegend so, dass nach Ansage Rehe wie unter Einzeljagdbedingungen erlegt werden sollen, d.h. stehend! Wer das mißachtet, darf solche Stücke zum Normalpreis gleich von der Strecke mit nach Hause nehmen. Das erzieht ungemein!

Zum Schussverhältnis möchte ich nicht weiter eingehen. Aber ich kannte ein jagdintensives Forstamt, dass über die gesamdte Jagdsaison mit etlichen Bewegungsjagden ein Schussverhältniss über alle Jagden von 1:1,5 hatte. Mit reichlich Rehwild in der Strecke und Füchse noch dazu. Halbautomaten gab es zu der Zeit so gut wie nicht.........

Nun widerlege mal die Aussage, der deutsche Wald wächst, selbst bei hundert mal mehr Rehen.
Aber sicher wächst er. Nur nicht der Wald den sich die Forstwirtschaft ausdenkt. Das ist sicher. Könnte sogar ein Wald resultieren, der besser auf die zukünftigen Klimagegebenheiten ausgerichtet ist, als was der Mensch so denkt. Hat ja bisher auch nicht funktioniert, wie Wiebke und andere Stürme bewiesen.
Und mit Gefühl hat das auch nichts zu tun, wenn in meiner Tasche der Schusszähler tickert und ich anschließend die Strecke zähle. Und das nicht nur bei mir in der Ecke sondern man kommt schon rund in Deutschland.
Fragen wir doch mal Profis. Die sehen das ähnlich, außer Stöbi, der siehts anders.

Da hast Du Dich ziemlich verlaufen. Einiges ist dazu schon geschrieben, ich bin nicht sicher, ob da andere Gesichtspunkte überhaupt als Argument akzeptiert würden.

Das sehe ich genau anders:
Bei einem kompetenten Unternehmen oder einer Behörde erwarte ich, zumal sie einige Jahrzehnte oder gar -hunderte in einem Bereich tätig sind, die Erfahrung und auch die Qualifikation, dass sie in einer Schadenssituation X genau diese Aussage treffen kann, dass mit einem jagdlichen Eingriff Y (bei einigen durchaus akzeptablen Unwägbarkeiten) die Auswirkungen Z entstehen.

Also fehlt es in dieser Behörde entweder an der entsprechenden Kompetenz, was im Hinblick auf die genannte Erfahrung ein Armutszeugnis wäre oder an der Bereitschaft. Letzteres wäre im Sinne einer erfolgreichen, transparenten, zielorientierten Zusammenarbeit ebenfalls sehr, sehr schwach.

Der Wald ist, wer hätte das gedacht, ein komplexes System. Deine Forderung nach exakten Aussagen wäre nur im Gatter zu erfüllen. Wir haben doch gerade in W&H gelesen, wie weit auch Rehwild wandern kann. Also wirkt das Abschussverhalten der Nachbarn oft auch in den Wald hinein.

...........
Jagdneid ist mir vollkommen fremd und Drückjagderfahrung hab ich auch genug und wer auf 1,5 zu 1 kommt kann nicht bis 3 zählen. Das habe ich definitiv noch nie erlebt.
Die letzte Vom Forst organisiert kam über 4 auf eins nicht hinaus.

Vielleicht solltest Du das Forstamt wechseln........

das ist widerlegt. Ohne menschlichen Eingriff aber Wild wie will ist deutschland nahezu gänzlich eine Buchenplantage.

Eine Plantage ist immer gepflanzt! Aber auch sonst ist das nicht so ganz richtig......
 
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Manchmal hilft in Blick in Gesetz:

BJagdG, §1,Abs. 2
Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberührt. Die Hege muß so durchgeführt werden, daß Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden.

Sicherlich geht es dabei auch um die wirtschaftlichen Interessen des Eigentümers, ist das nicht legitim?
Immerhin ist die Regelung an prominenter Stelle im Jagdgesetz festgelegt!




Moin,

immer wieder interessant, daß ausgerechnet §1 Abs. 2 BJagdG zur Argumentation für einen höheren Rehwild-Abschuß herangezogen wird! Dabei steht doch da ganz ausdrücklich: "Die Hege hat zum Ziel..." und nicht "Die Jagdausübung hat das Ziel...". Daß Hege und Jagdausübung zwei Begriffe sind und nicht nur Synonyme läßt sich problemfrei aus §1 Abs. 1 BJagdG lesen:

§1 Abs. 1 BJagdG schrieb:
Das Jagdrecht ist die ausschließliche Befugnis, auf einem bestimmten Gebiet
wildlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, (Wild) zu hegen, auf sie die Jagd auszuüben
und sie sich anzueignen. Mit dem Jagdrecht ist die Pflicht zur Hege verbunden.

Mit §1 Abs. 2 BJagdG hat der Gesetzgeber eine rote Linie gegen Überhegung (z.B. unnötige und/oder ganzjährige Fütterung u.ä.) eingezogen. Überhege sind Maßnahmen, die den Wildbestand künstlich auf ein Niveau anheben, daß deutlich über der eigentlichen Biotopkapazität liegt. Selbst solche Hegemaßnahmen, die den Wildbestand auf Biotopkapazitätsgrenze halten mögen, sind damit auch erfasst. Denn die Grenze der Hege (Lebensraumverbesserung für bestimmte Arten) ist das (wirtschaftliche) Interesse der anderen Nutzer.


Wer einen durch Jagdausübung angepassten Wildbestand erreichen will, sollte doch vielleicht eher §21 Abs. 1 BJagdG (Abschussregelung) zitieren:

§ 21 Abs. 1 BJagdG schrieb:
Der Abschuß des Wildes ist so zu regeln, daß die berechtigten Ansprüche der Land-,
Forst- und Fischereiwirtschaft auf Schutz gegen Wildschäden voll gewahrt bleiben sowie
die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege berücksichtigt werden.
Innerhalb der
hierdurch gebotenen Grenzen soll die Abschußregelung dazu beitragen, daß ein gesunder
Wildbestand aller heimischen Tierarten in angemessener Zahl erhalten bleibt und
insbesondere der Schutz von Tierarten gesichert ist, deren Bestand bedroht erscheint.


Wirklich verwunderlich, daß ausgerechnet die ÖJV-Ecke immer mit dem Hegeparagraphen um die Ecke kommt, wobei sie doch eigentlich etwas ganz Anderes meinen.

Beste Grüße,
Schnepfenschreck.
 
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Wirklich verwunderlich, daß ausgerechnet die ÖJV-Ecke immer mit dem Hegeparagraphen um die Ecke kommt, wobei sie doch eigentlich etwas ganz Anderes meinen.

Zunächst ist nicht jeder Jäger im ÖJV zu verorten, der sich für einen angepassten Rehwildbestand und ausreichende Abschusshöhen ausspricht. Und der Bezug zu §1, Abs. 2 passt bestens, weil der Hegebegriff deutlich mehr umfasst, als Bestandserhöhung mittels Fütterung. Unter Hege ist nämlich auch die weitgehende Ausschaltung der Fressfeinde und Verbesserung des Lebensraums zu verstehen, wenn nicht begleitend die steigende Biotopkapazität durch höhere Abschüsse kompensiert wird, und darum geht's!
Der Lebensraum wird für Reh- und Schwarzwild aus bekannten Gründen in den letzten 30 Jahren immer besser. Deshalb steigen zwar bei beiden Wildarten die Abschusszahlen stetig an, aber sie reichen immer noch nicht aus, was unzweifelhaft am fehlenden Streckeneinbruch abzulesen ist. Das deckt sich mit den immer lauter werdenden Forderungen der Waldbesitzer und Landwirte, hier effektiver zu regulieren. Dass die Jäger da nicht besser kooperieren, teilweise sogar gegen Forstwirtschaft opponieren, auf deren Flächen sie gern jagen möchten, ist mir unverständlich.
 
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Mich würden ja mal Zahlen zu Abschuss auf 100 ha interessieren.
Ich würde 5-6 Stücke als normal ansehen inkl. Fallwild, oder ist das zu niedrig??
 
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Mich würden ja mal Zahlen zu Abschuss auf 100 ha interessieren.
Ich würde 5-6 Stücke als normal ansehen inkl. Fallwild, oder ist das zu niedrig??

Feld, Wald?

Hier im südbayrischen Raum, jeweils ohne Fallwild, Feld 6-10, Wald 12-15.
Das sind Zahlen, die jederzeit, dauerhaft erreichbar sind und offensichtlich den Zuwachs noch nicht vollständig abschöpfen.
 
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Ich bin leider in 4 Hegegemeinschaften vertreten, was aber guten Einblick in unterschiedliche Verhältnisse beschert. Da rangiert es im reinen Feld von 3-5 und im Wald von 5 -15, mit Schwerpunkt um 7 Stück/100ha. Ab einer Forderung von > 10 Rehen/100ha Wald seitens der Förster wird gewöhnlich Weltuntergangsstimmung verbreitet und man bekommt in der Versammlung keine Zustimmung mehr, muss sich die Freigabe über den weiteren Weg erkämpfen. Was für ein Unfug! Da träumt man vom Wegfall der Rehwildabschusspläne.
 
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Bei uns waren vor 3 Jahren auf 2 x 40 Hektar Wald 20 Rehe gefordert. Zwischenzeitlich sind wir mit Roba bei 16 und es ist machbar. ... Keine Feldrehe auf den 160 Ha Mais, Raps, Getreide und Wiesen.
 

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