Fanatiker-Rudel

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anonym

Guest
Du behauptest also im Ernst, ein Kind aus bildungsfernem Migrationsmillieu, das erst ab der ersten Klasse Deutsch spricht und lernt, hätte bei gleicher Intelligenz die gleichen schulischen Entwicklungschancen wie das Kind vom Dr. oder Dipl. Ing., der seine natürlich hochbegabten Kinder (das sind in diesen Kreisen komischerweise immer alle, haha!) schon im Kindergarten mit Englisch und Chinesisch konfrontiert hat?

Kein Mensch behauptet das!

Aber auch hier kommt es auf die Einstellung der Eltern ein: Es gibt Migranten, die ihre Kinder zur Leistung und zur Integration anhalten (in der gestrigen FAS war ein sehr interessanter Artikel über die Boat People und deren gelungener Integration drin), und es gibt welche, die das nicht tun.

Willst Du die anderen Kinder für letztere büßen lassen?

Scherzkeks. Solche Kinder brauchen einfach länger und haben auf einer Gesamtschule wesentlich bessere Chancen.

Was nur auf Kosten der anderen Kinder möglich ist!

Das scheint manchen halt nicht zu schmecken, meine Rede schon weiter oben.

Richtig!

Und das vollkommen zu recht!

Ich würde mich auch entschieden dagegen wehren, wenn solche Kinder mein Kind an der Entwicklung hindern!

Rolf2
 
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anonym

Guest
Na, der kollektive und erbitterte Widerstand von CDUCSUFPD in den Ländern gegen die Gesamtschule zeigt doch genau das, oder?

Wo gab es denn so wahnsinnig viele Eltern, die unbedingt eine Gesamtschule wollten, die dann nicht genehmigt wurde?

Sie hätten ja, statt das G8 durchzudrücken, auf Wahlmöglichkeit setzen können, Gesamtschule oder dreigegliedert, G8 oder G9, privat oder staatlich, religiös oder weltlich, Montessori oder Waldorf. Das war dann aber doch zuviel Freiheit für diese Parteien.

Das G8 durchzudrücken war in meinen Augen völliger Blödsinn.

Ich kenne allerdings auch einige, die das anders sehen.

Und was Wahlmöglichkeiten anbetrifft, so muß auch da die Durchführbarkeit beachtet werden:

In größeren Städten gibt es i.d.R. diese Wahlmöglichkeit - in kleinen Städten ist das aufgrund begrenzter Ressourcen oft nicht möglich.

Rolf2
 
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Du behauptest also im Ernst, ein Kind aus bildungsfernem Migrationsmillieu, das erst ab der ersten Klasse Deutsch spricht und lernt, hätte bei gleicher Intelligenz die gleichen schulischen Entwicklungschancen wie das Kind vom Dr. oder Dipl. Ing.,

Nein, wer in "seiner" Schulform ;-)eine ausreichende Lesekompetenz erworben hat, kann auch feststellen, dass ich das nicht behaupte. Ich mache lediglich eine Aussage zur Intelligenz und habe schon weiter oben erläutert, dass außer Intelligenz zum Schulerfolg auch noch anderes nötig ist.
Die schulischen Entwicklungschancen stecken im 1. Fall in der Gliederung des Schulsystems. Das ist nämlich der Sinn desselben- zumindest heute.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Die Ostunis profitierten sehr deutlich von dem "Aufbau Ost" und dem schlechten Ruf, den der Osten hatte.

Ich kenne eine Menge wissenschaftlichen Nachwuch,s der nach der Wende diesen Eliteunis im Osten wissenschaftlich auf die Beine geholfen hat, weil da nix war.
Die modernere Forschung fand nun mal auf dieser Seite des Vorhangs statt, zumindest in meinem Bereich, einem zugegebenermaßen recht kleinen.
 
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Ich kenne eine Menge wissenschaftlichen Nachwuch,s der nach der Wende diesen Eliteunis im Osten wissenschaftlich auf die Beine geholfen hat, weil da nix war.
Die modernere Forschung fand nun mal auf dieser Seite des Vorhangs statt, zumindest in meinem Bereich, einem zugegebenermaßen recht kleinen.

... die einen sagen so, die anderen sagen so...
Die o.a.Menge ist hier nicht näher bezeichnet und wenn der Nachwuchs sich eröffnende Chancen nutzt, dann begrüßen wir das doch gemeinsam, oder?

Ganz schön weit weg vom eigentlichen Thema, das sich ja durch gesamtgesellschaftliche Betrachtungen auszeichnet und jeder mindestens einen Teilbereich zum Empören findet. Daraus hier eine derartige Nabelschau zu machen, finde ich traurig. Den Wahnsinn verändern, Ideen haben (gerne von der MENGE wissenschaftlichen Nachwuchses generiert) und Mitstreiter für ein besseres Jetzt - statt dessen polarisiert man hier so vor sich hin. Wenn das hier so weitergeht, dann wird es in einer Kaliberdiskussion enden...:lol:
 
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Moin!

Wir sind vom Gender-Thema weit weg, aber noch beim Oberthema "Benachteiligung". ;-) Oder, in dessen Umkehrung: Förderung. Da spielen die Chancen dann auch rein: einige haben wegen ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihres Aussehens mehr Chancen als andere - wo fängt da die Diskriminierung an? Was ist da dann "Chancengleichheit"?

zu den Schulformen:
Ein Ergebnis der diversen PISA-etc.-Studien ist: jede Schulform ist unter gewissen Umständen in der Lage, sehr gute Schüler hervorzubringen bzw. diese nicht zu sehr auszubremsen. Jede Schulform hat aber auch ihre Vor- und Nachteile und ihre unbedingt zu beachtenden Rahmenbedingungen. Und nicht jede Schulform ist für jeden Schüler geeignet. Die gemeinsame Unterrichtung bis Klasse 10 z. B. kann heutzutage gut differenziert werden, so dass bei gleichem Stoff gute Schüler besser gefordert werden als schwächere. Ist das von Seiten der Lehrerschaft nicht möglich wird es schwer, da keine Nivellierung auf tendenziell niedrigem Niveau zu erzeugen. Und einige Schüler können dann mit der resultierenden Unterforderung nicht klarkommen - Resultat: unruhige Klassen, Konflikte, ... Fazit: das Gesamtpaket muss stimmen. Nicht nur das "Label".

Und zu den Unis in Ost und West: Die Studiengänge (auch die naturwissenschaftlichen oder technischen) waren z. T. anders ausgerichtet, die Ausrüstung z. T. komplett veraltet und die Wissenschaftler z. T. deutlich von der Fachliteratur aus dem "nichtsozialistischen Ausland" abgekoppelt. Aber nicht alle. Und da wurde nach dem Mauerfall auch einigen Ost-Forschern einfach deshalb Inkompetenz unterstellt, weil sie keine "Nature"-Publikation hatten oder ihre Publikationen überschreiben mussten mit "Die ... als Beitrag zur XY. Internationalen" ... :no: Statt sich die reinen Forschungsleistungen anzuschauen ... :thumbdown:

Hat sich heute angeglichen - wir haben Kollegen mit reiner Ost-Biographie, die publizieren sehr hochstufig und "Wessis", die mit AFZ-Artikeln zufrieden sind. :help:

Viele Grüße

Joe
 
Y

Yumitori

Guest
Rolf, wundert mich nicht, dass du hier Churchill zitierst, das war ja auch so ein Verfechter der Klassengesellschaft.
.....................
............., auch so ein Tabuthema der Besserverdienerschichten ...

Moin,

ich will mich ja nicht als wirklich profunden Kenner des Churchill'schen Lebensweges darstellen, aber wer sich nur ein paar Zeilen über den sicher grössten britischen Staatsmann des 20. Jahrhunderts "reinzieht", der weiß, das Churchill absolut kein Befürworter der Klassengesellschaft war - wenngleich ein Konservativer (und das erst, nachdem er als junger Mann fast "linksliberal" eingestellt war).

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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zu den Schulformen:
Ein Ergebnis der diversen PISA-etc.-Studien ist: jede Schulform ist unter gewissen Umständen in der Lage, sehr gute Schüler hervorzubringen bzw. diese nicht zu sehr auszubremsen. Jede Schulform hat aber auch ihre Vor- und Nachteile und ihre unbedingt zu beachtenden Rahmenbedingungen. Und nicht jede Schulform ist für jeden Schüler geeignet. Die gemeinsame Unterrichtung bis Klasse 10 z. B. kann heutzutage gut differenziert werden, so dass bei gleichem Stoff gute Schüler besser gefordert werden als schwächere. Ist das von Seiten der Lehrerschaft nicht möglich wird es schwer, da keine Nivellierung auf tendenziell niedrigem Niveau zu erzeugen. Und einige Schüler können dann mit der resultierenden Unterforderung nicht klarkommen - Resultat: unruhige Klassen, Konflikte, ... Fazit: das Gesamtpaket muss stimmen. Nicht nur das "Label".
Stimmt alles, wobei es allerdings selten gelingt, dass fett Gedruckte umzusetzen, weil der systemimanente Fehler an Gesamtschulen ist, dass die meisten "Lehrkörper" mit der Umsetzung überfordert sind.

Ein "Bild": Niemand würde von einem Fußballtrainer, der die Bundesligamannschaft seines Vereins aus ideologischen Gründen zusammen mit der Amateurmannschaft trainieren muss, erwarten, dass es ihm gelingt das Training so zu gestalten, dass weder die einen unterfordert noch die anderen überfordert sind.
Dazu ist einfach die Bandbreite zu groß, gleich wie viele "Zauberkunststücke" a la Binnendifferenzierung man versuchen mag.
 
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Es tut mir leid, aber diese sozialistische Keule geht mir gehörig auf den Sack. Ich war in West und später in Ost auf der Schule.

Bonzeneltern und deren Kinder werden nicht generell bevorteilt, schon gar nicht, weil die Lehrer schon mal keine Bonzen sind. Ich empfehle mal im Gegensatz ein paar Schuljahre unter nahezu öffentlich mit der Linken symphatisierenden Lehrern zu verbringen. Meine Eltern kommen aus der Arbeiterklasse und haben den Aufstieg ganz alleine geschafft, da galt ich als Bonze.

Vor der Klasse vorgeführt zu werden (keine Ahnung warum ich, es gab da nun wirklich echte, viel größere Bonzen als mich, zumal ich nie so aussah), Elterngespräche, bei denen ich stets mein Fett weg bekam, Sportlehrer der mir nach einem Muskelfaserriss (Attest usw alles da) beim Sprinten (kein aufwärmen) eine 5 in Sport geben wollte, wegen Arbeitsverweigerung (ich habe mein Leben lang Sport gemacht und hatte nach dieser Schule nur 1er und 2er) usw...

Es gab da einiges, alle Gespräche mit den Lehrern haben nicht gefruchtet. Die 5 in Sport konnte nur nach größter Anstrengung abgewendet werden, obwohl mich sämtliche Schüler unterstützt hatten und von dem Verlauf vor der Schulleitung berichtet haben.

Die waren noch verbeamtet und wer soll den schon was können?

Die Diskrimierung geht immer in beide Richtungen. Im Osten auf der Schule waren die meisten Kinder von Eltern der Arbeiterklasse, die haben es alle geschafft und sind heute erfolgreiche Akademiker.

Was mir immer wieder auffällt, ist dass gerade die Linken Ideologen so berechenbar sind. Es gibt keine Abstufungen, alles ist absolut und grundsätzlich nur schwarz und weiß, scheicz auf Fakten, ich habe ne Meinung. Die Welt ist so verflucht komplex und diese Menschen machen es sich so einfach, hauptsache alles angleichen und alles was ich nicht auch tue ist falsch.

Der alte Fritz würde kotzen bei so viel selbstgefälligem Bestimmen über andere...

Wirklich bedenklich finde ich nur den Bologna Prozess. Von Humboldts Philosophie der persönlichen Entwicklung ist überall anerkannt, aber wird mit Füßen getreten.

Oft wird spekuliert, wie man die Schüler gebildeter züchten soll. Ich halte das für völlig falsch. Damit kriegt man nur noch mehr McKinsey Leute, Abschluss 1.0, bauen ganze Werke um, haben aber noch nie ne Fabrik von innen gesehen und einen emotionalen IQ eines Autisten.

Zeit ist das Stichwort, die Jugendlichen von heute haben nur noch Geld verdienen im Kopf, gepusht durch die Eltern die nur "schnell, schnell, schnell" rufen, bzw das Gegenteil, dem alles egal ist, dazwischen ist nicht viel. Logisch dass diese Kinder ohne Zeit für sich selbst einfach nur die Denke der Eltern adaptieren.

Große Männer und Frauen der Geschichte hatten immer eins gemeinsam, sie haben sich Zeit für ihre persönliche Entwicklung genommen.

Von den Kindern von heute Leistung, Intelligenz und Persönlichkeit abzuverlangen, aber mit 22 bitte den Master zu haben ist geradezu lächerlich.

Kein Wunder, dass einige verdummen und andere charakterlos sind, sie hatten keine Zeit sich zu entwickeln oder waren einfach überfordert mit Druck und Fremdbestimmung.
 
A

anonym

Guest
Typisch angelsächsischer Ansatz der Ausbildung, völliger Blödsinn das ganze.

In diesem Punkt stimme ich Dir voll und ganz zu!

Ganz besonderer Unfug ist dabei, daß wir auf den Abschluß "Diplom-Ingenieur" verzichten, der, wie ich immer wieder festgestellt habe und mir auch von Bekannten bestätigt wurde, international einen hervorragenden Ruf hat.

Rolf2
 
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Von den Kindern von heute Leistung, Intelligenz und Persönlichkeit abzuverlangen, aber mit 22 bitte den Master zu haben ist geradezu lächerlich.

Kein Wunder, dass einige verdummen und andere charakterlos sind, sie hatten keine Zeit sich zu entwickeln oder waren einfach überfordert mit Druck und Fremdbestimmung.
:thumbup:
Daran ist die neoliberale Effizienzideologie nicht unschuldig. Auch PISA testet keine Bildung, sondern nur das, was im Sinne einer globalen Konkurrenzfähigkeit benötigt wird.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Hier haben wir soviel Konsens, das ist beinahe schon zuviel touchy-feely ...

Duce, ein echtes Premium-Posting.
 
A

anonym

Guest
Daran ist die neoliberale Effizienzideologie nicht unschuldig.

Neoliberal ist der Anspruch, daß die Leute etwas lernen, damit sie ihr Leben meistern können!

Was allerdings abläuft ist genau das Gegenteil.

Das aktuelle Bildungsdesaster hat viel mit sozialistischer Gleichmacherei zu tun und absolut NICHTS (!!!) mit Neoliberalität!

Rolf2
 
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Das aktuelle Bildungsdesaster hat viel mit sozialistischer Gleichmacherei zu tun und absolut NICHTS (!!!) mit Neoliberalität!

Rolf2
Das sehe ich anders. M.E. trifft beides zu. Bildung im humboldtschen Sinne ist neoliberaler Effizienzideologie im Wege, denn sie kostet Zeit. Man sieht das daran, dass in sämtlichen PISA-Tests, Abschlussprüfungen usw. nur noch die Fähigkeiten und Fertigkeiten abgefragt werden, die nötig sind, als "Arbeitsaffe" möglichst global verwertbar zu sein. Das dient zwar einerseits dem Absolventen, weil diese Qualifikationen ja für den Berufserfolg gebraucht werden, macht Ihn aber andererseits unmündig.

Gerade im Bildungsbereich gehen sozialistische Gleichmacherei und Effizienzideologie eine unheilige Allianz ein. Das Lustige daran ist, dass die linken Chancengleichheitsapologeten zu dämlich sind zu bemerken, dass ihr "Alditur" für alle hervorragend dazu geeignet ist, die Absolventen u.a. wegen ihrer Vielzahl zur "preiswerten" Generation Praktikum zu machen.
 

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