Fanatiker-Rudel

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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Das System sollte durchdringungsfähiger für sozial schwache werden. Arbeiter-Kinder haben ein Problem im klassischen Gymnasium.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Das ist im Normalfall so. Das fängt an mit den falschen Klamotten und dem fehlenden Stallgeruch der früher Arbeiter-, heute Migrantenkinder. Wie du richtig schreibst, Ausnahmen bestätigen die Regel, wir reden hier über Trends und Tendenzen, nicht über irgendwelche Anekdoten vom Hörensagen.

Auf Gesamtschulen verschleifen sich die Unterschiede besser.
Das ist auch wahr. Leider leidet das Niveau mancher Gesamtschulen daran, dass sie zum Gesellschaftsveränderungsvehikel linker Ideologen mißbraucht werden. Das kann njcht ihre Rolle sein.

Im übrigen ist der Wechsel in eine weiterführende Schule mit 10 Jahren IMO viel zu früh. Da zeigt sich bei den Kindern gar nix, nur der Ehrgeiz der Eltern.
Jeder der vor allem eigene Kinder selbst in ihrer Entwicklung erleben durfte, kann das bestätigen.

Es ist Unsinn bei 10jährigen festzulegen welchen Lebensweg sie gehen. Das geht mit 16 viel einfacher.

Auch das.

Cast, bei diesem Thema haben wir Konsens. Allerdings bin ich für freie Wahl der Schulform, nicht nur, was Gesamtschule oder dreigegliederte Schule betrifft, ich denke, durch Schulvoucher sollten Eltern auch freie Wahl zwischen staatlicher und privater Schule haben unabhöngig vom Einkommen.

Zur Finanzierung sparen wir uns in Zukunft einfach außenpolitische Abenteuer wie Afghanistan oder Ukraine sowie diese dämmeliken Eurobürgschaften.
 
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Die freie Schulwahl gabs doch schon immer.

Bei uns im Ort ist alles in der 5. und 6. Klasse auf die Förderstufe, wer das nicht wollte fuhr nach Ffm oder Darmstadt und ging direkt aufs Gymnasium.
Genauso im Nachbarort, wer nicht auf die Gesamtschule wollte, ab nach Ffm aufs Gymnasium.

Die Rüsselsheimer/Groß-Gerauer sind dann eher ins damals schwarze RLP nach Mainz.

Alles kein Problem.

Außer finanziell, und da gebe ich dir Recht.
In Zeiten voller Kassen und einer schwarzen Null im Haushalt und bei der Steuerbelastung ein Unding, daß man dafür zusätzlich Geld locker machen muss.
 
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anonym

Guest
Leider leidet das Niveau mancher Gesamtschulen daran, dass sie zum Gesellschaftsveränderungsvehikel linker Ideologen mißbraucht werden. Das kann njcht ihre Rolle sein.

Da nur fast nur linke Ideologen Fans der Gesamtschule sind, ist das zwangsläufig so.

Jeder der vor allem eigene Kinder selbst in ihrer Entwicklung erleben durfte, kann das bestätigen.

Was definitiv falsch ist!

Nach der Erfahrung mit meinen Kindern und in meinem Bekanntenkreis wird genau umgekehrt ein Schuh draus:

Die Eltern, deren Kinder entweder nicht die Begabung für ein Gymnasium haben oder schlicht zu faul sind, sich hinzusetzen und zu lernen, sie (die Eltern) aber trotzdem unbedingt wollen, daß ihre Kinder Abitur machen müssen, erzählen mir was von "besser später sieben" (ihre Kinder werden sich sicher noch entwickeln ... wuahahaha :lol:).

(fast) Alle anderen Eltern, die ihre Kinder realistisch sehen, sind froh über eine frühe Trennung:

Die handwerklich begabten Kinder werden nicht frustriert, weil sie mit den abtrakt begabten Kindern nicht mitkommen, und diese Kinder wiederum werden von den anderen nicht ausgebremst.

(und sollte ein Kind dann doch ein "Spätstarter" sein - was, wie schon erwähnt, in meinem Bekanntenkreis mehrfach vorkam - so gibt es genügend Möglichkeiten des schulischen Aufstiegs!)

Rolf2
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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Rolf, wundert mich nicht, dass du hier Churchill zitierst, das war ja auch so ein Verfechter der Klassengesellschaft.

Übrigens ist an den Universitäten der Ostbundesländer heute noch das höhere UND breitere Bildungsniveau der DDR zu sehen. Da können die Elitewessis sich in Regelfall eine dicke Scheibe von abschneiden, auch heute noch. Ich kenne Westunternehmer, die aus eben diesem Grund viel lieber mit Ostinstituten zusammenarbeiten.

Last but not least haben nicht einmal die USA ein dreigegliedertes Schulsystem und schon gar nicht ab der 5. Klasse. Aber dort gibt es auch bereits seit Jahrzehnten einen Mindestlohn, auch so ein Tabuthema der Besserverdienerschichten ...
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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Was mich immer wundert bei den wortstarken Beführwortern einer liberalen Wirtschaftsordnung: Die freie Wahl zwischen Gesamtschule und gegliedertem Schulsystem wollen's den Eltern aber nicht erlauben. Das hat schon seine Gründe.
 
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Wundert mich nicht, dass du hier Churchill zitierst, das war ja auch so ein Verfechter der Klassengesellschaft.

Was genau hat eine indivuelle, den Fähigkeiten des Kindes angepaßte Ausbildung mit Klassengesellschaft zu tun?

Übrigens ist an den Universitäten der Ostbundesländer heute noch das höhere UND breitere Bildungsniveau der DDR zu sehen. Da können die Elitewessis sich in Regelfall eine dicke Scheibe von abschneiden, auch heute noch. Ich kenne Westunternehmer, die aus eben diesem Grund viel lieber mit Ostinstituten zusammenarbeiten.

Naja, meine Erfahrungen sind da zwar andere; aber hier und dort kann ja das, was Du behauptest, durchaus der Fall sein.


Last but not least haben nicht einmal die USA ein dreigegliedertes Schulsystem und schon gar nicht ab der 5. Klasse. Aber dort gibt es auch bereits seit Jahrzehnten einen Mindestlohn, auch so ein Tabuthema der Besserverdienerschichten ...

Sorry, DUK, Du läßt nach:

Du willst ERNSTHAFT das miserable Ausbildungssystem der USA mit unserem früher - bevor es systematisch zerstört wurde - hervorragenden Drei-Gliedrigen-Schulsystem inklusive dem dazugehörigen Dualen Ausbildungssystem vergleichen?

Das war jetzt ein Witz, nicht wahr?

:no:

Rolf2
 
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Rolf, wundert mich nicht, dass du hier Churchill zitierst, das war ja auch so ein Verfechter der Klassengesellschaft.

Naja das verwundert nicht.
Churchill gehörte dem Hochadel an.
Sein Großvater war der Duke von Marlborough, durch Erbfolge erbte er nur keinen Titel.
Der ist zu Victorias Zeiten mit dem goldenen Löffel im Mund groß geworden...

Das erklärt Churchill, einen deutschen Durchschnittsbürger kaum.

Das dreigliedrige Schulsystem festigt die Klassengesellschaft.
 
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Wenn sich bei Kindern mit 1o Jahren nix zeigt, ist auch nix drin - IMHO -

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
So ist es. Der genetische bedingte Teil der Intelligenz ist nicht plötzlich mit 16 vorhanden, obwohl da mit 10 nichts war.

Seit den 70er Jahren tobt ein "wissenschaftlicher Kampf", ob Intelligenz genetisch vorbedingt oder durch Umwelteinflüsse sozusagen erlernbar sei. Letztere Position entspricht der linken Märchenstunde.
Mittlerweile streitet man sich in der Intelligenzforschung nur noch um die Prozente. Konsens ist, dass mindestens die Hälfte genetische Disposition ist- und die zeigt sich auch mit 5 oder 10 oder 16 Jahren, aber nicht erst ab 16.

Und im Übrigen ist unser Schulsystem durchlässig genug, dass unter meinen Bekannten sich drei Hochschullehrer befinden, die da gar nicht sein dürften, weil sie ja als Arbeiterkinder keinerlei Chance hatten, von den unter sich bleiben wollenden Oberschichtlern mit subtilen Mitteln vom Gymnasium ferngehalten wurden und deshalb gezwungen waren, erst die Realschule, dann das Gymnasium und dann die Uni zu besuchen.
Konsequent verweigern sie die mit diesem "gegliederten" Schulweg zwangsläufig einhergehenden Traumata und bestehen hartnäckig auf der Deutung. Dieser Weg wäre für sie der genau richtige gewesen und habe sie mit großer Zufriedenheit und Selbstvertrauen erfüllt.;-)
 
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Guest
Was mich immer wundert bei den wortstarken Beführwortern einer liberalen Wirtschaftsordnung: Die freie Wahl zwischen Gesamtschule und gegliedertem Schulsystem wollen's den Eltern aber nicht erlauben. Das hat schon seine Gründe.

Zeige mir bitte eine einzige Stelle, die Deine Behauptung belegt!

Rolf2
 
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Moin!

Übrigens ist an den Universitäten der Ostbundesländer heute noch das höhere UND breitere Bildungsniveau der DDR zu sehen.

Vorsicht! Das war vielleicht in den Naturwissenschaften so, in anderen Bereichen würde ich, der ich alltäglich mit Leuten mit Ost-Ausbildung zusammenarbeite und -lebe, das so pauschal nicht unterschreiben wollen. Abgesehen davon, dass der Zugang zum Studium nach anderen Kriterien beschränkt war: man brauchte z. B. entweder sehr, sehr gute Leistungen, eine Herkunft aus Arbeiter- oder hohen Funktionärsfamilien schadete nicht und adäquates Verhalten gegenüber dem Staat war im Regelfall ebenfalls ein "must have". Das war nicht die ganzen 40 Jahre gleich, aber ich kenne mehrere Personen, die nicht studieren durften bzw. denen bereits in der Schule angekündigt wurde, dass sie bestenfalls eine Lehrstelle bekommen. Weniger ging auch nicht, schliesslich hatte die DDR offiziell keine Arbeistlosen*. :roll:

Da können die Elitewessis sich in Regelfall eine dicke Scheibe von abschneiden, auch heute noch. Ich kenne Westunternehmer, die aus eben diesem Grund viel lieber mit Ostinstituten zusammenarbeiten.

Die Ostunis profitierten sehr deutlich von dem "Aufbau Ost" und dem schlechten Ruf, den der Osten hatte. Damit war (und ist?) die Nachfrage nach Studienplätzen vergleichsweise gering und die Ausstattung pro Studi vergleichsweise gut.

Viele Grüße

Joe

*Annekdote am Rande: Der Sohn eines Pfarrers hier bekam nur deshalb eine Lehrstelle (wurde überall nach "Aktenprüfung" abgelehnt, ein paar Mal auch nach bereits mündlich erteilter Zusage), weil er der zuständigen Stelle damit drohte, sich sonst offiziell arbeitslos zu melden, wenn sie ihm nicht eine Stelle beschafften ...
 
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anonym

Guest
Das dreigliedrige Schulsystem festigt die Klassengesellschaft.

Und?

Wo ist das Problem?

Ein Arbeiterkind kann sich mit Intelligenz und Fleiß aus seiner "Klasse" herausarbeiten.

Im übrigen ist diese Klasseneinteilung typische sozialistische Denke.

In der liberalen Welt gilt eher, was der Einzelne aus seinem Leben macht - und nicht, wo er herkommt.

Rolf2
 
A

anonym

Guest
Mit der Gesamtschule wird leider die Volksverdummung systematisch betrieben.

Für mich in Österreich ist es ein Graus, wenn die altehrwürdige Hauptschule nun neumodern "Neue Mittelschule" genannt wird. Und ganz ehrlich, es wiedert mich an, wenn manch Hauptschullehrer sich neuerdings Diplom-Pädagoge nennt. Es wird immer Lehrer und Pädagogen geben, und ein Diplom macht noch lange keinen Pädagogen aus. Genauso wie es immer noch begabte und weniger begabte Kinder gibt. Aber leider laufen wir Gefahr mit unserem Akademikerwahn einerseits die ehrwürdigen Handwerksberufe aussterben zu lassen und andererseits einen Haufen nicht benötigter Akademiker zu "bilden", für die erst wieder irgendwelche unnötigen Kompetenzen erfunden werden müssen. Wenn ich mir ansehe, wie sehr diese Gleichmacherei (egal ob im Beruf oder sonstwo) selbständiges Denken hintanstellt und der Regulierungswahn uns alles bis ins kleinste Detail vorschreiben will..... :thumbdown:

WMH
HD
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Mittlerweile streitet man sich in der Intelligenzforschung nur noch um die Prozente. Konsens ist, dass mindestens die Hälfte genetische Disposition ist- und die zeigt sich auch mit 5 oder 10 oder 16 Jahren, aber nicht erst ab 16.
Du behauptest also im Ernst, ein Kind aus bildungsfernem Migrationsmillieu, das erst ab der ersten Klasse Deutsch spricht und lernt, hätte bei gleicher Intelligenz die gleichen schulischen Entwicklungschancen wie das Kind vom Dr. oder Dipl. Ing., der seine natürlich hochbegabten Kinder (das sind in diesen Kreisen komischerweise immer alle, haha!) schon im Kindergarten mit Englisch und Chinesisch konfrontiert hat?

Scherzkeks. Solche Kinder brauchen einfach länger und haben auf einer Gesamtschule wesentlich bessere Chancen.

Das scheint manchen halt nicht zu schmecken, meine Rede schon weiter oben.
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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Zeige mir bitte eine einzige Stelle, die Deine Behauptung belegt!

Rolf2

Na, der kollektive und erbitterte Widerstand von CDUCSUFPD in den Ländern gegen die Gesamtschule zeigt doch genau das, oder? Sie hätten ja, statt das G8 durchzudrücken, auf Wahlmöglichkeit setzen können, Gesamtschule oder dreigegliedert, G8 oder G9, privat oder staatlich, religiös oder weltlich, Montessori oder Waldorf. Das war dann aber doch zuviel Freiheit für diese Parteien.
 

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