Liebe Fallenjäger, Freunde der do-it-yourself-Lösungen und Sparfüchse.
Ich hab jetzt die mich zufriedenstellende günstige Lösung fürs Fallenhandy gefunden.
Kostet etwa maximal 50€ pro Falle, dazu benötigt man ein Android Smartphone und am besten eine SMS-Flatrate.
Zunächst braucht man am besten einen "Akkuersatz" um ein Handy direkt an einer externen Batterie betreiben zu können:
http://www.wiatec.de/shop/product_info. ... d543dfca0b
Dafür noch ein billiges altes mit dem Akkuersatz kompatibles Siemens Handy, am besten mit großem SMS-Speicher z.B. ebay für 5€.
Dann noch 6V Block Zink-Kohle Batterien wie die im gängigen Handscheinwerfer oder in den Baustellenlampen.
2 Stück davon in Reihe auf 12V geschaltet sollten lange halten, sind relativ temperaturunempfindlich, wie man ließt recht umweltfreundlich von ihren Inhaltsstoffen her und außerdem saubillig.
Alles wird in eine luftdichte Tupperdose mit dicht abschließender Kabeldurchführung eingebaut, vielleicht noch nen Beutel Trockenmittel mit hineingelegt.
Zwischen Batterien und Handy wird ein Reedkontakt (Magnetschalter) als ÖFFNER geschaltet.
Bedeutet also, dass das Handy ausgeschaltet wird, wenn die Falle ausgelöst.
Nun installiert man sich die App "AutomateIt" aus dem android appstore.
Benötigt kein ROOT!
Mit der App kann man alle möglichen Dinge automatisieren und sie kann auf viele Ereignisse im Handysystem reagieren und wieder andere sachen ausführen.
Die App ist im Vergleich zu ihrem Funktionsumfang sehr einfach gehalten wer ein wenig logischen Sachverstand mitbringt, findet sich schnell darin zurecht.
Nun erstellt man sich in dem Programm zunächst die Regel, dass jeden Tag zu einer bestimmten Zeit (morgens) eine SMS an das oben beschriebene Fallenhandy gesendet wird.
Nun die gleiche Regel erneut mit abendlicher Zeit erstellen, um auch abends eine Kontroll-SMS verschicken zu lassen.
Vor den (beliebigen) Text der jeweiligen zu sendenden SMS *n# schreiben.
Dieses Kürzel bewirkt im Vodafone Netz, in dem ich mit meinem 1&1 Vertrag auch eingebucht bin, dass man auf dem versendenden Handy vom Netz eine Bestätigungs-SMS erhält, in der drinsteht ob die SMS angekommen ist.
D.h. ob sie wirklich auf dem Empfangsgerät angekommen ist, oder ob sie im Mobilfunknetz "hängen geblieben" ist, weil z.B. das Empfangsgerät zurzeit ausgeschaltet ist.
(*n# für Vodafon/1&1; *T# für T-mobile)
Nun erstellt man sich weitere zwei Regeln in der App:
1. Regel: Wenn eine von der jeweiligen Nummer der Kurzmitteilungszentrale des Netzanbieters empfangene Nachricht einen bestimmten Text enthält, bei meinem Anbieter bspw. ..."gespeichert worden.",
soll das Handy eine Benachrichtigung ausgeben,
"Falle ausgelöst / Stromausfall", einen Sound abspielen (Bei mir dingelt das Telefon dann ein mp3-Halali
) oder andere beliebige Sachen veranlassen. Beispielsweise kann auch der Versand weiterer SMS an beliebige andere Nummern ausgelöst werden (Jagdaufseher/Mitpächter/Diensthandy etc.)
2. Regel: Wenn die empfangene Nachricht nun den Text ..."ausgeliefert worden." enthält, soll das Handy nun nur eine Benachrichtigung ohne Gebimmel oder sonstige Aktionen ausgeben.
Z.B nur mit dem Text "Falle fängisch / Stromversorgung gewährleistet" ausgeben.
Die Benachrichtigung "Falle ausgelöst / Stromausfall" bedeutet also, dass die Stromversorgung des Fallenhandys ausgefallen ist.
=> Falle geschlossen und Magnetschalter hat den Stromkreis unterbrochen, die Batterien sind leer oder ein Versorgungskabel wurde von einer Maus durchgeknabbert.
--> In jedem Fall muss nun die Falle persönlich kontrolliert werden.
Mit diesem System ist jede Fehlfunktion, wie sie beispielsweise bei auf Kurzwahlknöpfen eines Handys gelöteten SCHLIEßERS auftreten können, ausgeschlossen.
Das "Logbuch" der App gibt nun klar an, wann welche Aktionen passiert sind, es lässt sich jederzeit einsehen und kontrollieren. Weiterhin kann man die anfallenden SMS in dem Standardprogramm des Androidtelefons nachverfolgen. (Den Klingelton für die SMS von der Kurzmitteilungszentrale habe ich übrigens ausgestellt) Wenn wegen einer angenommenen Fehlfunktion z.B. eine SMS mal nicht versendet worden wäre oder eine Rückantwort des Netzbetreibers ausbleiben sollte, dann kann man umgehend darauf reagieren.
Nachteile:
Selbermachen ist angesagt
SMS-Flatrate sehr empfehlenswert
SMS-Speicher der alten Telefone ist relativ klein (max 150 SMS bei einzelnen mit dem Akkuersatz kompatiblen Geräten --> vor Kauf informieren)
Bedeutet 150/2 = 75 Tage bis zur nächsten persönlichen Fallenkontrolle, bei der eben nicht nur geludert sondern auch der SMS-Speicher vom Fallenhandy gelöscht werden muss.
Über Anregungen, Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Denkfehler freue ich mich sehr.
Waidmannsheil,
Dünenkeiler.