Der Schuss hat immer im Vordergrund zu stehen, ist er doch Mittel zum Zwecke der Erlegung, also die letzte "Aktion" in einer Folge von Abläufen unseres Handwerks (rote Arbeit usw folgen natürlich noch).
Vergleicht man den 100m-Schuss mit dem 1000m-Schuss (wie ich das wohl getan habe), dann - davon bin ich zumindest ausgegangen - natürlich unter gleichen Bedingungen; also liegend aufgelegt. Schieß Du mal stehend freihändig auf 1000 m...
Und ja: der Schuss ist die letzte Aktion, der Abschluss des Jagens. Der Höhepunkt.
Viel mehr "Jagd" als den Schuss finde ich aber, was ihm vorausgegangen sein muss:
das Wild aufzuspüren und ihm nachzustellen. Das ist für mich die hohe Kunst des Jagens (in der ich noch nicht gut bin, es aber eines Tages sein will). Aus einer Fährte herauszulesen, ob sie eine Minute, eine Stunde, sechs Stunden, einen Tag oder eine Woche alt ist. Per Geruch, Auge, Ohr und Intuition dem Wild folgen zu können, geräuschlos zu bleiben aber Geräusche nachzuahmen, oft über Tage ausdauernd zu sein, Hitze, Kälte, Nässe und Müdigkeit zu ertragen, den Willen haben, das Wild zu überwinden...
Dazu braucht es keine Extrem-Ausrüstung.
Dem gegenüber steht der Schuss - eine Sache von ein paar Sekunden / Minuten - weit unten auf (meiner persönlichen) der Anspruchsleiter.
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Es spielt sicher auch eine Rolle, welcher Jäger man gerne sein will, was das persönliche Ideal des Jagens ist. Für den einen die Fasanenjagd, für den anderen die Großwildjagd, für den dritten der Ansitz.
Für mich ist es die Pirsch im Wald / Dschungel. Kann mir nichts "heißeres" vorstellen. Obwohl ich auch gerne in der Steppe und im Gebirge jagen würde...