Ich hab mir ein Minox angesehen und nun auf meiner neuen Büchse geschraubt. :cheers:
Das Minox ZE5i 3-12x56 mit Absehen German #4 konnte ich mir als erstes im weiten Gelände bei Sonnenschein und Schnee ansehen, das Bild wirkte von Anfang an sehr gut.
Von der Kanzel aus fällt das Gelände in ca. 250m etwas ab, da Schnee lag sah ich also eine harte Schneekante, dabei musste ich fast gegen die Nachmittagssonne schauen. An der Schneekante entstand ein wenig grünes Falschlicht. Da ich meine Sauer mit dem Zeiss Victory Variopoint M 3-12x56 T* (gekauft Oktober 2009) zum Vergleich dabei hatte sah ich auch durch diese, dabei wirkte es so als ob sich mehr Falschlicht bildet, also der grüne Streifen entlang dem „Horizont“ beim Minox dünner war.
Beim Sehfeld konnte ich keinen Unterschied zwischen den Gläsern feststellen. Wenn beide auf 3x eingestellt waren, so habe ich mit beiden Gläsern gleich viel gesehen, auf 12x Vergrößerung ergab sich das gleiche. Einen Tunneleffekt sah ich beim Minox nicht, ebenfalls ist die Randschärfe bei beiden Gläsern hervorragend und bei keinem Vergrößerungsbereich wirkt das Bild verzerrt.
Auf ca. 223m steht am Waldrand eine Salzlecke, diese war mit beiden Gläsern bei 10x Vergrößerung natürlich einwandfrei zu sehen, die Auflösung war absolut ebenbürtig. Allerdings zeigte das Minox einen leichten Vorteil beim Bild, da es naturgetreuer war. Das vom Victory hatte einen minimalsten gelb-stich, außerdem war etwas trüber/milchiger.
Die Vergrößerung ist beim Minox größer (was wohl schon vor dem Kauf feststand… ) und die Vergrößerungsverstellung ist griffig und lässt sich bzgl. Gängigkeit so verstellen „wie ich es mir wünsche“- nicht zu leicht und nicht zu schwer. Am Wochenende war das nachts auch bei ungefähr -1°C gegeben. Die Verstellbarkeit am Okular geht mir zu leicht, Abhilfe schafft jedoch eine Gummiblende zum Aufsetzen auf das Okular (hab ich immer drauf, ersten passiert nix falls mich die Büchse doch mal drauf haut und noch für mich wichtiger, ich kann viel einfacher mit beiden Augen offen schießen).
Das Absehen ist fein, dass es nicht mitvergrößert wird war kein Problem. Der Leuchtpunkt lässt sich gestuft fein dimmen, auf der kleinsten Stufe ist er sehr schwach. Zwischen den Stufen schaltet man den Leuchtpunkt immer wieder aus. Man dreht also Stufe 1 – aus – Stufe 2 – aus – Stufe 3 – aus – […] Stufe 11 – aus – Stufe 1. Das ist zwar nicht Komfort hoch drei aber zweckmäßig. Der Leuchtpunkt ist scharf, sitzt mittig, kann aber nicht so weit hoch gedreht werden wie beim Variopoint, dass man ihn auf Schnee bei Sonnenschein noch sicher sieht.
Als ich am Freitag draußen war hatten wir zunehmenden Mond (halbvoll) mit einer geschlossenen aber nicht all zu dichten Wolkendecke (ein bisschen was kam schon durch). Als es dunkel wurde, konnte ich mit beiden Gläsern sehr lange die Leiersprossen des Sitzes in ungefähr 157m Entfernung sehen, das Licht ging mit beiden Gläsern zur gleichen Zeit aus. Als es dann finster war konnte ich einen Hasen auf ca. 75m mit beiden Gläsern sicher ansprechen und im Absehen halten. Mit dem Minox konnte ich auch den Kopf sicher halten, mit dem Zeiss nicht. Das könnte aber auch daran liegen, dass mal dichtere (beim Zeiss) und mal weniger dichtere (beim Minox) Wolken vorbei zogen, der Unterschied war wirklich nur eine Nuance (pro Minox).
Die Absehenverstellung funktioniert wie sie soll. Drei Zentimeter sind drei, fünf sind fünf und 10 sind zehn, egal ob rauf oder runter. Minox hat mir am Telefon bestätigt, dass die Absehenverstellung teil der 30 Jahre Garantie ist. Auf meine Nachfrage ob ich denn das ZF in 25 Jahren einschicken kann wenn es mal nur 8 anstatt 10 Klick sind war der Mitarbeiter zwar erst verwundert, hat mir aber bestätigt dass es möglich ist. Der Parallaxeausgleich funktioniert auch beim Minox, quantitativ kann ich da natürlich nix dazu sagen.
Was es kann müssen die nächsten Jahre zeigen, mein Büchser hat mir gesagt dass er sehr selten eine Reklamation bei Minox hat.