Ein Jahr "beim Forst"

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nein ich jage eher traditionell. Ich selber eh nur tagsüber und ohne WB etc. Ich halte Technik in einem gewissen Rahmen für sinnvoll, dieses ewige Rehwild kleinschießen und man muss jede sich bietende Chance auch beim Schwarzwild nutzen ist mir aber zu wieder.
Ich sitze nicht nächtelang an der Kirrung, gönne aber jedem die Freude daran.
Aber mir widerstrebt diese Effizienzsteigerung mit Drohne und WB und dann WB Vorsatz etc.

Ich muss nicht bei jedem Besuch im Revier Beute machen.

Wild soll auch Ruhezeiten und Ruhezonen haben. Den Tag auf Rehwild ansitzen und die zugehörige Nacht auf Schwarzwild... nix für mich.

Wenn für mich kein Büchsenlicht ist schieße ich auch nicht. Ich gehe auch 15 Minuten vor allen anderen.
Gerade Rehe „Kleinschießen“ unter allen Umständen und Möglichkeiten begrüße ich ausdrücklich NICHT. Es geht mir darum ob man erkennt wo die Tiere sind, manchmal wolang sie anwechseln. Dafür ist mir die Hand-WBK sehr lieb. Dadurch schieße ich auch nicht mehr denn zu dunkel ist im ZF eben zu dunkel. Aber ich erfreue mich des zusätzlichen Anblicks…
 

z/7

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Nachdem der Faden nun eh seit 3 Seiten komplett ot ist (man könnt ihn da ohne Mühe einfach teilen), eine kleine Erinnerung daran, daß nicht nur die Technik sich verändert hat seit Löns und co.:

Die Wildbestände haben sich dank veränderter Bewirtschaftung von Feld und Wald vervielfacht.
Ich glaube nicht, daß wir die heutigen Strecken mit Lönsscher Technik erlegen würden.
 
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Als Waldjäger mit dem Fokus auf Reh- und Rotwild ist es einfach Vorsatzgeräte abzulehnen. Da bräuchte ich auch keins.
Ich jage im Feld und die Sauen treten erst nach der Dunkelheit auf die Wiesen, in den Weizen oder den Mais aus. Hier möchte ich nicht mehr auf ein Vorsatzgerät verzichten.
Mir würde aber niemals in den Sinn kommen damit ein Stück Rehwild zu erlegen.
Also bitte nicht verallgemeinern.
 
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Um hier nicht völlig ins OT abzugleiten…
Sehr interessanter Betrag. Auch wenn ich viele jagdliche Praktiken des Forstes ablehne und auch so erzogen wurde, würde mich ein Jahr beim Forst trotzdem reizen.
Die Rehwildjagd im Feld ist für mich immer nebensächlich. Ein paar Ansitze im Frühjahr, ein paar in der Blattzeit und dann noch einmal im Oktober/November. Dann ist mein Soll mit nicht einmal 10 gezielten Rehwild-Ansitzen erfüllt.
So lernt man die andere Seite der Medaille kennen und erweitert seinen Horizont. Vor allem profitiert man von der Infrastruktur. Allein aufgrund der Verwertung könnte ich aktuell keine 10+ Rehe schießen. Die Sauen gehen, wenn nicht selbst benötigt, zum Metzger. Rehe will niemand haben.
 
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Um hier nicht völlig ins OT abzugleiten…
Sehr interessanter Betrag. Auch wenn ich viele jagdliche Praktiken des Forstes ablehne und auch so erzogen wurde, würde mich ein Jahr beim Forst reizen.
Die Rehwildjagd im Feld ist für mich immer nebensächlich. Ein paar Ansitze im Frühjahr, ein paar in der Blattzeit und dann noch einmal im Oktober/November. Dann ist mein Soll mit nicht einmal 10 gezielten Rehwild-Ansitzen erfüllt.
So lernt man die andere Seite der Medaille kennen.

Wo wohnst Du ? ;-)
 
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VJS

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Also um die Diskussion hier mit aufzunehmen und trotzdem den Schwenk zurück zum Thema zu finden:

Grundsätzlich haben wir bei den Staatsrevieren hier aktuell das Modell "personenbezogene Pirschbezirke". Dabei haben die jeweiligen PBs einen Abschuss von zwischen 16 und 18 Rehen p.a. / 100 ha, dazu noch das was bei den beiden Drückjagden auf der bejagten Fläche fällt.
Sammelansitz ist mit Anmeldung beim Revierleiter erlaubt. Wer die Strecke nicht bringt, bekommt Besuch seitens RL und ggf. Anwärter, das aber mit Info. Ansitzeinrichtungen können in Eigenregie auf eigene Kosten nach Rücksprache mit der RL aufgestellt werden, müssen bei Rückgabe des PBs aber abgebaut werden. Arbeitseinsätze zum Wiesen-/Flurschutz (bspw. Aufbau Elektrozaun um Maisfeld) werden ebenso "vergütet" (durch Preisreduktion für den PB) wie die Erlegung von Schwarzwild. Grundvoraussetzung um für diese "Vergütung" in Frage zu kommen ist allerdings die Erfüllung des Rehwild-Abschusses. Kein Kirr-/Salzlecken-/Nachtjagdverbot. Einziges Verbot: Pirschjagd.

Ich jage über einige Bekannte regelmäßig in diesen Revieren. Nachdem der Abschuss inzwischen über mehr als 5 Jahre auf dem hohen Niveau läuft, wird es langsam deutlich schwieriger bis teilweise unmöglich, diesen zu erfüllen. Das führt dazu, dass in einigen PBs auch vermehrt nächtlich Aktivität herrscht.

Für mich ist das persönlich irgendwo etwas schwierig. Der sinnvollere Weg wäre mal die Abschussvorgaben nicht mehr zu erfüllen, wenn's auf "normale" Art und Weise nicht mehr möglich ist, um zu zeigen, dass der Bestand erfolgreich abgesenkt wurde. Alle sonstigen Maßnahmen zur Abschusserfüllung (Steigerung der Ansitzfrequenz, Nachtjagd) erhöhen ja nur den Jagddruck ohne einen nennenswerten Mehrwert zu bieten. Aber naja, einige der PBler möchten nunmal möglichst billig jagen..

Schlagen wir damit den Bogen zur Technik. Als jemand der regelmäßig in beiden Welten (Staat und private Jagden - Wald und Feld - in beiden Fällen reine Niederwildreviere) unterwegs ist, würde ich nie auf die Idee kommen mich nachts mit Technik in den Wald zu setzen. Erstens mal ist es stinklangweilig durch das WBK-Mäusekino 1x links und 1x rechts zu kucken und zweitens wildbiologischer Quatsch.
Im Feld sieht das Ganze aufgrund von Wildschaden + Raubwildbejagung wieder etwas anders aus. Allerdings sieht man dort halt auch weiter mit der WBK, was mehr Möglichkeiten (durch bspw. Angehen) bietet und es spannender macht.

Am Ende des Tages hab ich für mich beschlossen meine Kanone an dem Tag an den Nagel zu hängen, wenn ich mit Nachtsicht-Technik das erste Reh schieße. Die WBK habe ich allerdings sehr zu schätzen gelernt. Vor allem beim Angehen und in der Dämmerungszeit.
 
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@ VJS: Mir ist nicht so ganz klar, wieso beim Forst E - Zäune am Mais aufgebaut werden, oder verstehe ich da etwas falsch?
Rehe werden im Forst nachts bejagt?
 
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Ich habe garantiert eine Menge Wild "übersehen" weil ich keine Wärmebildkamera habe, was dann 15m neben mir hergezogen ist. Kann ich aber mit leben. Rehböcke sind bei mir nicht 1 oder mehrjährig, Kitze habe ich in meinem Leben keins geschossen. Schmalrehe bin ich beim ansprechen sehr vorsichtig. Ich bin aber auch kein Pächter und trage keine Verantwortung. Jeder also wie er mag.
Naja die Frage ist halt , ob du intensiv zur Jagd gehst oder eher einmal im Monat dir reicht .
 
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Schlagen wir damit den Bogen zur Technik. Als jemand der regelmäßig in beiden Welten (Staat und private Jagden - Wald und Feld - in beiden Fällen reine Niederwildreviere) unterwegs ist, würde ich nie auf die Idee kommen mich nachts mit Technik in den Wald zu setzen. Erstens mal ist es stinklangweilig durch das WBK-Mäusekino 1x links und 1x rechts zu kucken und zweitens wildbiologischer Quatsch.

Am Ende des Tages hab ich für mich beschlossen meine Kanone an dem Tag an den Nagel zu hängen, wenn ich mit Nachtsicht-Technik das erste Reh schieße.
Zu 1 : In so einem Wald gibt es auch Wiesen, die jemand mähen möchte . Wenn nachts dann da.

Zu 2: Was würdest Du machen, wenn beim Bewachen der Wiesen dir ein Reh mit zertrümmerten Vorderlauf kommt. Das arme Tier ist abgemagert , der ganze Körper verdreht. Es humpelt immer zwei Schritte vor, klappt hinten ein und sichert minutenlang . Oder manchmal sind in Wälder Felder eingestreut . Auf dem Feld ist Weizen. Den bewachst du und es kommt dir ein Reh , wo das halbe Gesicht weg ist .

Wartest Du dann auf den nächsten Morgen ?
 
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Guest
Zu 1 : In so einem Wald gibt es auch Wiesen, die jemand mähen möchte . Wenn nachts dann da.

Zu 2: Was würdest Du machen, wenn beim Bewachen der Wiesen dir ein Reh mit zertrümmerten Vorderlauf kommt. Das arme Tier ist abgemagert , der ganze Körper verdreht. Es humpelt immer zwei Schritte vor, klappt hinten ein und sichert minutenlang . Oder manchmal sind in Wälder Felder eingestreut . Auf dem Feld ist Weizen. Den bewachst du und es kommt dir ein Reh , wo das halbe Gesicht weg ist .

Wartest Du dann auf den nächsten Morgen ?

Niemand, dem die Kreatur am Herzen liegt, wird da auf den nächsten Morgen warten. So war die Aussage von @VJS auch sicherlich nicht gemeint. Er spricht vom Normalfall und da ist ihm nichts hinzuzufügen - wer nachts Rehe schießen muss, macht tagsüber gehörig was falsch oder erkennt nicht, dass er es gut sein lassen sollte.
 
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Hallo, ich habe einen PB seit über 30 Jahren. Mit natürlich einigen Änderungen. Früher konnte der zuständige Förster immer mitjagen. Abschuss war eher niedrig. Sehr leicht zu erfüllen. Wurde dann verdoppelt. Ging einige Jahre auch noch gut. Plötzlich zogen die privaten Nachbarn auch an und nach drei Jahren konnte im ganzen Revier kein Abschussplan mehr erfüllt werden. Wurde dann auch wieder reduziert, auf 12 Stk/100ha. Dann ging es wieder. Verbiss alles im grünen Bereich. Inzwischen müsste man nur noch 70% erlegen, wenn der Verbiss weiterhin OK ist. Bei uns gibt es übrigens keinerlei Zäune. Für Aufforstungen von Käferlöchern bei Laubwild höchstens Einzelschutz.
Buchen werden teilweise um Licht rein zu bringen umgeschnitten.
Wir haben mit den ganzen PB-Leitern und deren Mitjägern und dem Förster einen Stammtisch.
 

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