Also um die Diskussion hier mit aufzunehmen und trotzdem den Schwenk zurück zum Thema zu finden:
Grundsätzlich haben wir bei den Staatsrevieren hier aktuell das Modell "personenbezogene Pirschbezirke". Dabei haben die jeweiligen PBs einen Abschuss von zwischen 16 und 18 Rehen p.a. / 100 ha, dazu noch das was bei den beiden Drückjagden auf der bejagten Fläche fällt.
Sammelansitz ist mit Anmeldung beim Revierleiter erlaubt. Wer die Strecke nicht bringt, bekommt Besuch seitens RL und ggf. Anwärter, das aber mit Info. Ansitzeinrichtungen können in Eigenregie auf eigene Kosten nach Rücksprache mit der RL aufgestellt werden, müssen bei Rückgabe des PBs aber abgebaut werden. Arbeitseinsätze zum Wiesen-/Flurschutz (bspw. Aufbau Elektrozaun um Maisfeld) werden ebenso "vergütet" (durch Preisreduktion für den PB) wie die Erlegung von Schwarzwild. Grundvoraussetzung um für diese "Vergütung" in Frage zu kommen ist allerdings die Erfüllung des Rehwild-Abschusses. Kein Kirr-/Salzlecken-/Nachtjagdverbot. Einziges Verbot: Pirschjagd.
Ich jage über einige Bekannte regelmäßig in diesen Revieren. Nachdem der Abschuss inzwischen über mehr als 5 Jahre auf dem hohen Niveau läuft, wird es langsam deutlich schwieriger bis teilweise unmöglich, diesen zu erfüllen. Das führt dazu, dass in einigen PBs auch vermehrt nächtlich Aktivität herrscht.
Für mich ist das persönlich irgendwo etwas schwierig. Der sinnvollere Weg wäre mal die Abschussvorgaben nicht mehr zu erfüllen, wenn's auf "normale" Art und Weise nicht mehr möglich ist, um zu zeigen, dass der Bestand erfolgreich abgesenkt wurde. Alle sonstigen Maßnahmen zur Abschusserfüllung (Steigerung der Ansitzfrequenz, Nachtjagd) erhöhen ja nur den Jagddruck ohne einen nennenswerten Mehrwert zu bieten. Aber naja, einige der PBler möchten nunmal möglichst billig jagen..
Schlagen wir damit den Bogen zur Technik. Als jemand der regelmäßig in beiden Welten (Staat und private Jagden - Wald und Feld - in beiden Fällen reine Niederwildreviere) unterwegs ist, würde ich nie auf die Idee kommen mich nachts mit Technik in den Wald zu setzen. Erstens mal ist es stinklangweilig durch das WBK-Mäusekino 1x links und 1x rechts zu kucken und zweitens wildbiologischer Quatsch.
Im Feld sieht das Ganze aufgrund von Wildschaden + Raubwildbejagung wieder etwas anders aus. Allerdings sieht man dort halt auch weiter mit der WBK, was mehr Möglichkeiten (durch bspw. Angehen) bietet und es spannender macht.
Am Ende des Tages hab ich für mich beschlossen meine Kanone an dem Tag an den Nagel zu hängen, wenn ich mit Nachtsicht-Technik das erste Reh schieße. Die WBK habe ich allerdings sehr zu schätzen gelernt. Vor allem beim Angehen und in der Dämmerungszeit.