Heute war ich beim Landesforst, immer wieder eine hervorragend organisierte Jagd.
Bejagt wurde weibliches Damwild, Hirschkälber, Reh- und Schwarzwild.
Mit dem Wetter hatten wir Glück, mit +4 Grad war es noch nicht all zu kalt aber es regnete auch mal nen Vormittag kaum, ne nette Abwechslung.
Der Sitz war auf einer kleinen "Dühne", nach vorne eine schmale Schneise, nach links eine tiefe Schneise aber mein Augenmerk sollte ich laut Ansteller auf rechts legen, da würde das Damwild sich immer zwischen Sitz und abgezäunter Bundesstraße gerne durchdrücken.
Kurz nach dem Hundeschnallen passierte mich dann natürlich links ein großes Kahlwildrudel mit Kälbern aber alles Hochflüchtig, das ging ja gut los.
Kurz darauf zog die Treiberwehr vorbei und nicht lange danach sah ich auf der rechten Seite von vorne Bewegung. Ein Kitz hatte die Kette wohl durchbrochen und lief direkt auf meinen Sitz zu. Ein kurzes "Hey" ließ es verhoffen und es äugte spitz stehend zu mir hoch.
In dem Moment wo es sich nach links drehte um weiter zu flüchten brach der Schuss und das Stück ging noch 20m nach hinten bevor es sich nieder tat.
Gut 20 Minuten später kam das Kahlwildrudel auf der linken Seite zurück und verhoffte auch tatsächlich in der Schneise. Leider blieben die Kälber im Pulk und nur ein Alttier stand hin und wieder mal frei, also kein Schuss möglich.
Etwa eine Stunde vor Hahn in Ruh sah ich von hinten Rechts ein einzelnes Stück Damwild ziehen. Erst dachte ich es zieht vorbei aber es kam nach links und äugte immer wieder zu dem toten Kitz.
Als es dann breit stand ließ ich fliegen und das Schmaltier als welches ich es klar ansprechen konnte, ging hochflüchtig in den Bestand hinter mir und damit außer Sicht, Mist.
Kurz vor Ende kam zog dann in der linken schneise noch mal ein Stück Kahlwild durch aber auf ca. 100-120m konnte ich nicht klar Schmal- oder Alttier sagen und es bestand die Möglichkeit, dass ein Kalb noch nicht sichtig dahinter war. Entsprechend blieb der Finger gerade und das was es dann auch für mich.
Also abgebaumt und erst zum Anschuss des Kitzes. Da das Stück Damwild nicht sichtig war, hab ich den Anschuss verbrochen um Verwechselungen bei einer potentiellen Nachsuche zu vermeiden. Mit dem Liegeplatz verfuhr ich natürlich genau so.
Dann zum Anschuss des Damwildes aber ich konnte nichts bis auf einen deutlichen Kugelriss finden, Scheiße!
Da ich auch mit der Wärmebildkamera in Fluchtrichtung nichts ausmachen konnte war die Sache für mich an der Stelle zu Ende.
Ich verbrach den Kugelriss, zog das Kitz an den Weg, übergab es dem Ansteller und meldete mich zur Nachsuche.
Damit die Wartezeit auf den SHF auch nicht zu gemütlich wurde, fing es dann natürlich an in Strömen zu regnen. Leider gab es noch drei weitere nachsuchen und so ging einige Zeit ins Land wir den Anschuss kontrollieren konnten.
Der Hund konnte aber nichts finden, er ging kurz desinteressiert in Fluchtrichtung hinterher aber man merkte das da nix interessantes für ihn war. Wir konnten keinerlei Pirschzeichen ausfindig machen und da wir duch den Kugelriss den Winkel gut nachstellen konnten, wurde deutlich das ich wohl durch die kurze Entfernung und den steilen Winkel unterschossen hatte.
Naja lieber so als Krankgeschossen aber jeder Schuss muss kontrolliert werden, einmal wegen der Kreatur aber auch fürs eigene Seelenheil. Meinen Dank an der Stelle noch mal an die Schweißhundeführerin die das ganze methodisch und gründlich abarbeitete.
Inzwischen glaube ich, dass das einzelne Stück welches kurz vor Ende links vorbei zog das selbe war, welches ich zuvor beschossen hatte. Es hat mich einfach umrundet.
Zumindest das Kitz konnte ich dann nach einem langen Tag mit nach Hause nehmen. Hatte nichts Bruchgerechtes zur Hand, seht es mir nach.
Durch die Nachsuche verpasste ich natürlich Mittagessen und Strecke legen aber wer schießt trägt halt die Verantwortung.
Auf der Strecke waren 10Stk Damwild und 16Stk Rehwild, Sauen wurden nicht gesichtet aber ich bekam nach meiner Ankunft doch noch nen Teller Eintopf den man mir zurückgestellt hatte.