ingo63 schrieb:
Michel schrieb:
Hier die Rückseite unserer seit drei Jahren gebräuchlichen Einladung, Telefonnummern habe ich unkenntlich gemacht (zur Bekleidung steht im ersten Punkt etwas):
Hi,
find`s auch klasse, was Du da schreibst. Vieles zumindest...
Nur der Aberglaube, dass es für nen erfahrenen Nachsuchenden plus Hund schwer sei, verschiedene Fährten auseinander zu halten, sollte auch gleich beerdigt werden. Weiterballern ! Wollen wir Beute machen auf dem Hauptwechsel oder nachher hören: "das erste Stück hatte ne sichere gute Kugel, flüchtete aber in das Dickicht - danach kamen 16 Rehe und fünf Sauen fast vertraut auf demselben Zwangswechsel, aber ich hab keinen Schuss mehr abgegeben!" ???
Und: ich nehm immer nen Repetierer mit zur Drückjagd, schieße dann mitunter auch auf locker über 100 m auf ein stehendes Stück Wild - Ellenbogen gut eingeklemmt etc.
Bei "unter 60m" verstoß ich Dir also ganz simpel und notgeil -dies-übersehend gegen Deine Regel. Weg damit!
Plus: eine Stöberjagd basiert ja hauptsächlich auf dem Prinzip, dass ein "Hund dran" und das Stück immer wieder recht weit vor diesem staubsaugenden und bellenden Krummbein weg schussbar gemächlich vor uns auftaucht. Man hört den näherkommenden Stöberlaut, sieht und schießt. "Unmittelbar dran" wär wohl, was Du meinst ( selten), dann sollte es aber auch so im Text stehen.
Zuguterletzt: "Jeder ist für seinen Schuss verantwortlich!" ist so ne Brechreizfloskel für mich geworden. Wie das "mindestens eine Handbreit gewachsener Boden hinter dem Stück sichtbar", dem "Dickungsränder sind kein Kugelfang!" - Ende einer Drückjagdsaison will ich diesen doofen und absolut selbstverständlichen Sermon einfach nimmer hören. Und ich bin sicher, kein Jagdleiter haftet ein Eurolein mehr dafür, dass ein Depp, der dagegen verstößt, Pech hatte - auch ohne diese Mantras der Stöberjägervergatterer.
War neulich jedenfalls endlich mal bei echten Stöberjagdprofis, wo die Sicherheitsbelehrung ganz einfach mit ungefähr den zwei Sätzen: "alle hier Eingeladenen sind soviel Profi, dass ich nichts weiter zu einem sicheren Schuss sagen muss - höchste Priorität ist wie immer, dass Mensch und Hund nachher wieder gesund antreten!" abgehakt wurde. Ich war echt begeistert !
Aber: wichtig ist, wie gut die Jagd organisiert ist und ob man mit guten Jägern jagt - dann lass ich mir auch 10 Minuten Opavergatterung nochmal gefallen, mich sogar offiziell für den abgeworfenen Jährling danach in den Senkel stellen (und heimlich auf die Schulter klopfen).
Chrüazi,
Martin