Für die Umrüstung einer SEM auf Schwenkmontage habe ich bei einer Sauer 54 vor 4 Jahren 600 bezahlt. Da es ja, wie Du schon andeutest, nicht einfacher wird, noch Büchner zu finden, die wirklich gut mit SEM umgehen, würde ich persönlich immer zur Umrüstung tendieren. Ist aber sicher Geschmackssache.
Da in diesem Bereich leider die Wissenslücken groß sind nochmal:
1. Ein Drilling mit SEM hat vorne eine Base bzw. Basis, in die die Fußplatte (der SEM) eingeschwalbt ist. Hinten befindet sich ein waffenseitiges Schlösschen. Rüstet man um auf Schwenk, wird vorne in aller Regel nur die
Fußplatte ausgetauscht, die Basis wird also weiter verwendet. Hinten wird das Schlösschen abgelötet und durch ein Schienenstück ersetzt. Die waffenseitig dafür benötigten Teile kosten so gut wie gar nichts, nämlich für den Endverbraucher zusammen 54 €, was für den Büxxer im Einkauf 30€ netto sind:
Fussplatten-Rohlinge für eventuelle Reparaturen. Bauhöhe 5 mm (unten offen) Länge: 26,5 mm; Breite: 25,0 mm
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14 mm Prismenplatte zum Aufkleben auf ein abgefrästes SEM-Schlösschen
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Der Hauptkostenfaktor bei der Umrüstung auf Schwenkmontage sind die Oberteile, die man aber bei jeder neu zu montierenden Waffe genau so braucht.
2. Dass es kaum noch Büxxer gibt, die eine SEM noch hin bekommen, ist pauschal nicht richtig. Für eine SEM werden vorne vorgefertigte Gestecke bestehend aus Fußplatte und Oberteil verwendet. Die müssen, was die Klauen und das weibliche Gegenstück betrifft, nicht mehr angepasst werden. Die Fußplatte wird in die von der SEM vorhandene Basis eingepasst - fertig. Hinten ist es etwas komplizierter, aber auch keine Rocket-Science. Schwierig ist es, ein zweites Oberteil für eine bestehende Fußplatte anzufertigen. Das muss aus dem vollen Material gefertigt werden, und das kann heute fast keiner mehr. Aufwändig und teuer ist es überdies, wenn die vordere Basis erst noch gesetzt werden muss. Daher sind unmontierte Waffen in der Regel auch keine Käufe, wenn da noch ein ZF drauf soll.