@7sleeper hat es in Post 145 schon sehr schön beschrieben, hier noch ein paar Ergänzungen und Beispiele:
Die CNC-technik ermöglicht es eben z.B. Kurvenbahnen ohne Mehrkosten genauso präzise zu fräsen wie gerade Flächen. Das ermöglicht ganz andere Konstruktionen und die Ansammlung individuell gefertigter/angepasster Spezialmaschinen im Maschinenpark reduziert sich gewaltig. Die Maschinen sind auch Schwingungstechnisch durch FEM-Berechnung deutlich optimiert worden, was zusammen mit geeigneten Antrieben und Werkzeugenn die "Highspeed-Zerspanung" ermöglicht. Für das Produkt heißt das wesentlich bessere Oberflächen als früher nach dem Fräsen oder Drehen, so dass für die meisten Zwecke eine Nachbearbeitung nicht erforderlich ist.
Vielleicht reden wir ein wenig aneinander vorbei. Wie Du schreibst, ermöglicht die CNC Technik mit deutlich reduziertem zeitlichen Aufwand und ohne angepasste Spezialmaschinen eine initiale 'Präzision' bzw. Oberflächengüte, die so früher (ohne zeitlich aufwendige Nacharbeit) nicht oder nur bedingt möglich war.
Entsprechend ist regelmäßig das Ergebnis, eine vergleichmäßigte definierte Qualität, aufgrund geringerer Aufwendungen (Zeit, Spezialmaschinen ...), einer breiteren Gruppe von Käufern - preislich attraktiv(er) - zugänglich zu machen.
Auch kann mit Highspeed hoch vergütetes und sogar gehärtetes Material bearbeitet werden, was bedeutet, dass man den Härteverzug durch die nachfolgende spanende Bearbeitung vollständig eliminiert.
Das sollte der Sache ja technisch auch eher zuträglich sein.
Ein Meilenstein für viele Produkte, das ging früher nur durch teures Schleifen.
Eigentlich komplexere Bauteile können so schlichtweg mit weniger Mannstunden und auch absolut gesehen viel schneller gefertigt werden.
Ja, das stützt meine Aussage zu dem Thema.
Das hat auch wenig damit zu tun, dass die älteren Dinge zwangsweise schlechter sein müssen als die aktuellen. Andererseits möchte ich, bei aller technischen und maschinellen Möglichkeiten der 70er, auch kein Auto mehr aus der Zeit (im Alttag) fahren müssen.
Was mich interessieren würde weil ich da bislang keinen Einblick habe: Was hat sich in Sachen Lauf-Herstellung verändert, was genau macht einen Lauf präzise? Denn der hat wohl mit den größten Anteil an der Präzision eines Repetierers.
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Nochmal zur Klärung, die Königsklasse des Maschienenbaus waren wahrscheinlich die schweitzer SIP Société Genevoise d'Instruments de Physique, ab 1919 am Markt die ab dem zweiten Weltkrieg eine Präzision bis zu 0,005mm garantierten!!! Das sollte bei jedem Waffenbau mehr als ausreichend sein.
Die Schweizer sind mir im Maschinenbau nie in dem relevanten Maße begegnet und entsprechend kann ich das nur bedingt beurteilen.
Es ist auch weniger die Frage, ob das möglich war sonder eher, mit welchem Aufwand das für welche Spezialdisziplin bezahlbar zur Verfügung stand.
Wie ist es jemals geschafft worden mit einer "Uraltwaffe" in 222rem 40 Jahre lang den Weltrekord zu halten für den kleinsten Schusskreis?
Es ist leider ein häufiges Mißverständnis zu glauben alles was alt ist ist schlechter als alles was neu ist. Aber auch das Gegenteil ist nicht richtig!
Ich kann dir nicht sagen, wie es gelungen ist, mit der von der von dir genannten Uraltwaffe - mit welchem Spezialaufwand auch immer - einen solche Rekord aufzustellen. Der Geschwindigkeitsrekord eines Autos auf einem Salzsee stammt wohl auch noch immer aus den 70ern und ist heute völlig irrelevant. Trotzdem sind und waren die 'normalen' Karren aus der damaligen Zeit, im Vergleich zu heute, auch nur technische Kackstühle.
Dafür schiessen viele "Amiplempen" (Ruger, Savage, etc. ) häufig erstaunlich gut!
Meine persönlichen Erfahrungen widersprechen dem. Die erste blöde Savage, die ich aufgrund des speziellen Kalibers unbedingt haben musste, ging aufgrund maximal grottiger Schussleistung direkt zum Importeur zurück und das hochwertige Qualitätsprodukt landete da ohne Nacharbeit in der Tonne.
Zu Remington Zeiten gingen 50% der importierten Marlin Kanonen in Deutschland nicht mal durch den Beschuss. Beschäftigten zufolge hat das amerikanische Fachpersonal die Dinger mit dem Hammer montiert.
Da ich persönliche Erfahrungen mit amerikanischer Fertigungskompetenz sammeln durfte, überrascht mich das in keiner Weise. Wer damit selbst mal unmittelbar konfrontiert war und sich mit den Problemen befassen durfte, möchte alles, nur kein amerikanisches Großserienprodukt.
grosso