- Registriert
- 12 Nov 2014
- Beiträge
- 3.832
Das ist schon interessant: Da werden mögliche Geldeinnahmen herangezogen um eine Verpachtung zu rechtfertigen und der Rechnungshof aufgefordert, da einzuschreiten. Bei uns war es der Rechnungshof, der die Rotwild(über)hege in verpachteten und eigenbewirtschafteten Reviern moniert hat, weil die Wildschäden mit den Jagdeinnahmen bei weitem nicht gedeckt werden konnten...Wenn ich mir die hier beschriebene „Jagdstrategie“ der ÖBF AG betrachte, ist das Thema Helikopterbergung eigentlich eher nebensächlich. Viel kritischer sollte man in diesem Zusammenhang ganz andere Dinge sehen.
Nicht ohne Grund gab es in den ehemaligen Thyssen Krupp wie auch anderen österreichischen Bergrevieren in steilen Lagen oberhalb der Baumgrenze Jagdruhezonen. Dort war das Rotwild den gesamten Sommer und Herbst ungestört und somit tagaktiv und musste sich nicht im tiefer gelegenen Wald aufhalten. Ich kann mir also gut vorstellen, dass dieser Anblick für die von der ÖBF AG angestellten Jäger, die sicher unter sehr hohem Abschussdruck stehen, eine große Verlockung gewesen sein musste, in der einstigen Ruhezone eine konzentrierte Aktion zu starten. Nur… was sind die Folgen daraus?
Abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass dabei auf die Sozialstrukturen des Rotwildes groß Rücksicht genommen werden konnte, wird sich das Wild von nun an wieder vermehrt in Waldbereiche zurück ziehen. Also genau dorthin, wo man es im Grunde genommen gar nicht haben will. Weil auch der starke Jagddruck garantiert weiter aufrecht erhalten wird, sind vermehrte Schälungen schon vorprogrammiert.
Beispiele hierfür gibt es alleine bei Sachsenforts zuhauf, wo trotz jahrzehntelanger, intensivster Bejagung und inzwischen minimaler Rotwildbestände noch immer reichlich Schälschäden beklagt werden.
In Bezug auf die ÖBF AG muss ich mich allerdings noch etwas ganz anderes fragen:
Wie kann es sein, dass eine meines Wissens nach zu fast 100% in Staats-, also Steuerzahlerbesitz befindliche Aktiengesellschaft große Reviere vermehrt nicht mehr verpachtet, sondern unter hohem Kostenaufwand selbst bejagt? Dass von der ÖBF AG sogar mindestens ein „unbequemer“ Pächter bei der Verpachtung eines privaten Revieres preislich deutlich überboten wurden und nun die ÖBF AG dort als Pächter agiert? Wenn man bedenkt, dass hierfür zusätzlich Berufsjäger angestellt und Fütterungen unterhalten werden müssen, ist kaum vorstellbar, dass diese immensen Kosten mittels ein paar verkaufter Abschüsse jemals auch nur ansatzweise hereingeholt werden können. Hier wundert es mich schon sehr, dass keine Institution wie ein Bundesrechnungshof einschreitet, um solche Steuergeldverschwendung zu unterbinden.
Der ganze Faden hier finde ich beschämend! Was genau ist den jetzt nun das Problem? Dass da ein Paar Stück Rotwild verhitzt sind, weil der Hubschrauber nicht fliegen hat dürfen? Oder dass die ÖBF sich erdreistet haben 11 Stück Rotwild an einem Sammelansitz zu erlegen? Oder dass Sie darauf hingewiesen haben, dass die Kälber zu den erlegten Alttieren auch erlegt wurden? Wir wissen nicht mal, welche Stücke da erlegt wurden. 3 Kälber, ok, aber wieviele Alttiere? wieviele Schmaltiere wiedviele Hirsche? Ganz ehrlich, ich seh da kein Gesetzesverstoß. Das ist alles Spekulation. Die Beschäftigten der ÖBF (Berufsjäger, Förster) werden keine schlechte jagdliche Ausbildung haben, mehr Erfahrung als die meisten, die hier mitschreiben und werden sich sicherlich bewusst sein, dass man ihnen auf die Finger schauen wird - und genau deswegen werden die sicherlich KEINEN Anlass für Kritik an der Streckenzusammensetzung bieten!
Bedauerlich, dass da Fleisch verhitzt ist. Ber ich hab auch schon erlebt, dass Rotwild in der Kühlzelle verhitzt ist, weil im Sommer die Kühlung defekt war. So what? das ist höhere Gewalt. So was ist nicht schön, passiert aber.
Unterm Strich und wenn wir schon bei den Mutmaßungen sind: Warum wurde die Erlaubnis für den Hubschrauberflug von wem nicht erteilt, obwohl der Hubschrauber schon in der Luft war. Sitzt da womöglich jemand mit einem Jagdschein am Schreibtisch, dem die Aktion mit 11 Stück Rotwild zu wider ist und dass das vielleicht (nicht offiziell aber insgeheim schon) der eigentliche Grund für die Nichterteilung der Flugerlaubnis war?
(Spekulationen aus...)
Wenn ich die Gesamtkonstellation seh: ehemaliges Thyssen-Revier, vermutlich überhöhte Wildbestände, die zur nicht Wiederverpachtung geführt haben, jetzt Reduktionsmaßnahmen, die die Neider aus den Löchern holen...
Egal wie, jetzt wird mit Dreck auf die ÖBF geworfen, irgendwas wird schon hängen bleiben.