Bundesforst in Österreich nach Rotwildjagd in der Kritik

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Wenn ich mir die hier beschriebene „Jagdstrategie“ der ÖBF AG betrachte, ist das Thema Helikopterbergung eigentlich eher nebensächlich. Viel kritischer sollte man in diesem Zusammenhang ganz andere Dinge sehen.
Nicht ohne Grund gab es in den ehemaligen Thyssen Krupp wie auch anderen österreichischen Bergrevieren in steilen Lagen oberhalb der Baumgrenze Jagdruhezonen. Dort war das Rotwild den gesamten Sommer und Herbst ungestört und somit tagaktiv und musste sich nicht im tiefer gelegenen Wald aufhalten. Ich kann mir also gut vorstellen, dass dieser Anblick für die von der ÖBF AG angestellten Jäger, die sicher unter sehr hohem Abschussdruck stehen, eine große Verlockung gewesen sein musste, in der einstigen Ruhezone eine konzentrierte Aktion zu starten. Nur… was sind die Folgen daraus?
Abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass dabei auf die Sozialstrukturen des Rotwildes groß Rücksicht genommen werden konnte, wird sich das Wild von nun an wieder vermehrt in Waldbereiche zurück ziehen. Also genau dorthin, wo man es im Grunde genommen gar nicht haben will. Weil auch der starke Jagddruck garantiert weiter aufrecht erhalten wird, sind vermehrte Schälungen schon vorprogrammiert.
Beispiele hierfür gibt es alleine bei Sachsenforts zuhauf, wo trotz jahrzehntelanger, intensivster Bejagung und inzwischen minimaler Rotwildbestände noch immer reichlich Schälschäden beklagt werden.

In Bezug auf die ÖBF AG muss ich mich allerdings noch etwas ganz anderes fragen:
Wie kann es sein, dass eine meines Wissens nach zu fast 100% in Staats-, also Steuerzahlerbesitz befindliche Aktiengesellschaft große Reviere vermehrt nicht mehr verpachtet, sondern unter hohem Kostenaufwand selbst bejagt? Dass von der ÖBF AG sogar mindestens ein „unbequemer“ Pächter bei der Verpachtung eines privaten Revieres preislich deutlich überboten wurden und nun die ÖBF AG dort als Pächter agiert? Wenn man bedenkt, dass hierfür zusätzlich Berufsjäger angestellt und Fütterungen unterhalten werden müssen, ist kaum vorstellbar, dass diese immensen Kosten mittels ein paar verkaufter Abschüsse jemals auch nur ansatzweise hereingeholt werden können. Hier wundert es mich schon sehr, dass keine Institution wie ein Bundesrechnungshof einschreitet, um solche Steuergeldverschwendung zu unterbinden.
Das ist schon interessant: Da werden mögliche Geldeinnahmen herangezogen um eine Verpachtung zu rechtfertigen und der Rechnungshof aufgefordert, da einzuschreiten. Bei uns war es der Rechnungshof, der die Rotwild(über)hege in verpachteten und eigenbewirtschafteten Reviern moniert hat, weil die Wildschäden mit den Jagdeinnahmen bei weitem nicht gedeckt werden konnten...

Der ganze Faden hier finde ich beschämend! Was genau ist den jetzt nun das Problem? Dass da ein Paar Stück Rotwild verhitzt sind, weil der Hubschrauber nicht fliegen hat dürfen? Oder dass die ÖBF sich erdreistet haben 11 Stück Rotwild an einem Sammelansitz zu erlegen? Oder dass Sie darauf hingewiesen haben, dass die Kälber zu den erlegten Alttieren auch erlegt wurden? Wir wissen nicht mal, welche Stücke da erlegt wurden. 3 Kälber, ok, aber wieviele Alttiere? wieviele Schmaltiere wiedviele Hirsche? Ganz ehrlich, ich seh da kein Gesetzesverstoß. Das ist alles Spekulation. Die Beschäftigten der ÖBF (Berufsjäger, Förster) werden keine schlechte jagdliche Ausbildung haben, mehr Erfahrung als die meisten, die hier mitschreiben und werden sich sicherlich bewusst sein, dass man ihnen auf die Finger schauen wird - und genau deswegen werden die sicherlich KEINEN Anlass für Kritik an der Streckenzusammensetzung bieten!

Bedauerlich, dass da Fleisch verhitzt ist. Ber ich hab auch schon erlebt, dass Rotwild in der Kühlzelle verhitzt ist, weil im Sommer die Kühlung defekt war. So what? das ist höhere Gewalt. So was ist nicht schön, passiert aber.

Unterm Strich und wenn wir schon bei den Mutmaßungen sind: Warum wurde die Erlaubnis für den Hubschrauberflug von wem nicht erteilt, obwohl der Hubschrauber schon in der Luft war. Sitzt da womöglich jemand mit einem Jagdschein am Schreibtisch, dem die Aktion mit 11 Stück Rotwild zu wider ist und dass das vielleicht (nicht offiziell aber insgeheim schon) der eigentliche Grund für die Nichterteilung der Flugerlaubnis war?

(Spekulationen aus...)

Wenn ich die Gesamtkonstellation seh: ehemaliges Thyssen-Revier, vermutlich überhöhte Wildbestände, die zur nicht Wiederverpachtung geführt haben, jetzt Reduktionsmaßnahmen, die die Neider aus den Löchern holen...
Egal wie, jetzt wird mit Dreck auf die ÖBF geworfen, irgendwas wird schon hängen bleiben.
 
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Das gibt rote Schenkel...

Das ehemalige Beitz Revier ist seit 10 Jahren nicht mehr von Thyssen gepachtet, was die ansäßige Bevölkerung ebenso wie im Zillertal, Lechtal oder Tannheimer Tal übrigens massiv bedauert. Was all diesen Herren/Firmen für die Menschen und die Wirtschaft vor Ort alles getan haben, fällt gerne unter den Tisch. Vllt. versteht so mancher jetzt die Wut auf diese Geschehnisse vor Ort in Summe besser.
Der Faktor 11 ist das, was da Ganze so eskalieren lässt. Muss man freilich nicht verstehen, wenn man nicht möchte. Dummheit oder amateurhafte Selbstherrlichkeit sind meines Wissens keine technischen Defekte.

Den schwarzen Peter jetzt dem Luftfahrtunternehmen anhand einer "mündlichen Zusage" -etwas untypisch für die Forsten- zuzuschieben ist an Armseligkeit kaum zu überbieten. Wie wenig Rückgrat kann man eigentlich haben... aber mit einem starken Rücken bückt es sich nunmal schwer.

BtW: Die Protagonisten vor Ort werden -ob zurecht oder nicht, mag jeder selbst entscheiden- mit Dreck beworfen... dass ein Staatsbediensteter dies aber pars pro toto nimmt, ist wohl mehr als Auslegungssache. Fast ein Beißreflex...
 
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War Thyssen etwa gar im Bereich der Kleinkorruption im Zillertal aktiv?
Oder bezog sich das Gute, was für Menschen und die Wirtschaft getan wurde, auf die Angestellten, die Herbergsbetriebe und Einzelhändler?
 
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Das im Zillertal war eine andere große deutsche Firma, hat mit Thyssen erstmal wenig jagdlich am Hut. Die damaligen Umstände und das heutige Ergebnis sind aber sehr ähnlich.

Mit Korruption hat das Schaffen von Arbeitsplätzen, Einbeziehen der Bevölkerung vor Ort, Investitionen in Entwicklung des ländlichen Raumes und co wenig zu tun

…. Aber anderes Thema. Die Umstände dort sind nunmal so, wie sie heute sind.

Würde mich persönlich bei allem Gebashe mancherorts ehrlich freuen, wenn die Forsten auch diese Reviere und das Wild darin jagdlich respektieren und nicht nur einen Arbeitsplatz darin sehen.

Mit den Forsten (ob in D oder Ö) habe ich persönlich gar kein Problem. Idioten und idiotisches Handeln (auch bei Privaten) kann ich auf der Jagd aber schlicht nicht ab. Meine Meinung zur Sache wäre identisch, wenn dieses Kunststück irgendein privater Pächter fabriziert hätte, und sollte identisch geahndet werden sofern vorsätzliche Verfehlungen nachweisbar sind.
 
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Als ultima ratio. Wird hier im Forum ja auch gelegentlich zum Thema Wolf vorgetragen. Aus meiner Sicht reicht es, wenn bestimmte Arten nicht in konfliktträchtigen Regionen vorkommen.

Ich möchte zumindest in Teilen, Forst zum Schuldigen erklären, aus nahezu jedem Bereich eine konfliktträchtige Region zu machen.

Ganz anders als beim Wolf haben wir beim Rotwild bereits Rotwildkerngebiete - mit allen daraus resultierenden Problemen der genetischen Verarmung - und rotwildfreie Gebiete. Wenn Forst dann Populationen offensichtlich zusammenschießt und eher dilettantisch agiert, darf Kritik nicht so sehr überraschen.

Die Ausrottung des Wolfes erscheint sinnvoll, weil trotz relevanter Schäden und einer teils offensichtlichen Gefahr für Menschen, eine sachliche Auseinandersetzung von Seiten der Befürworter nicht möglich erscheint. In Deutschland haben wir, soweit ich den Quellen glauben darf, so viele Wölfe wie Norwegen und Schweden zusammen. Die Art der Diskussionsführung zeigt eher, dass die Ökos tendenziell immer und überall im Irrtum sind.


grosso
 
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Das ist schon interessant: Da werden mögliche Geldeinnahmen herangezogen um eine Verpachtung zu rechtfertigen und der Rechnungshof aufgefordert, da einzuschreiten. Bei uns war es der Rechnungshof, der die Rotwild(über)hege in verpachteten und eigenbewirtschafteten Reviern moniert hat, weil die Wildschäden mit den Jagdeinnahmen bei weitem nicht gedeckt werden konnten...

Der ganze Faden hier finde ich beschämend! Was genau ist den jetzt nun das Problem? Dass da ein Paar Stück Rotwild verhitzt sind, weil der Hubschrauber nicht fliegen hat dürfen? Oder dass die ÖBF sich erdreistet haben 11 Stück Rotwild an einem Sammelansitz zu erlegen? Oder dass Sie darauf hingewiesen haben, dass die Kälber zu den erlegten Alttieren auch erlegt wurden? Wir wissen nicht mal, welche Stücke da erlegt wurden. 3 Kälber, ok, aber wieviele Alttiere? wieviele Schmaltiere wiedviele Hirsche? Ganz ehrlich, ich seh da kein Gesetzesverstoß. Das ist alles Spekulation. Die Beschäftigten der ÖBF (Berufsjäger, Förster) werden keine schlechte jagdliche Ausbildung haben, mehr Erfahrung als die meisten, die hier mitschreiben und werden sich sicherlich bewusst sein, dass man ihnen auf die Finger schauen wird - und genau deswegen werden die sicherlich KEINEN Anlass für Kritik an der Streckenzusammensetzung bieten!

Bedauerlich, dass da Fleisch verhitzt ist. Ber ich hab auch schon erlebt, dass Rotwild in der Kühlzelle verhitzt ist, weil im Sommer die Kühlung defekt war. So what? das ist höhere Gewalt. So was ist nicht schön, passiert aber.

Unterm Strich und wenn wir schon bei den Mutmaßungen sind: Warum wurde die Erlaubnis für den Hubschrauberflug von wem nicht erteilt, obwohl der Hubschrauber schon in der Luft war. Sitzt da womöglich jemand mit einem Jagdschein am Schreibtisch, dem die Aktion mit 11 Stück Rotwild zu wider ist und dass das vielleicht (nicht offiziell aber insgeheim schon) der eigentliche Grund für die Nichterteilung der Flugerlaubnis war?

(Spekulationen aus...)

Wenn ich die Gesamtkonstellation seh: ehemaliges Thyssen-Revier, vermutlich überhöhte Wildbestände, die zur nicht Wiederverpachtung geführt haben, jetzt Reduktionsmaßnahmen, die die Neider aus den Löchern holen...
Egal wie, jetzt wird mit Dreck auf die ÖBF geworfen, irgendwas wird schon hängen bleiben.

Mit der Art Argumentation und dem Versuch der Relativierung und Rechtfertigung, machst Du dich nach meiner Bewertung gerade ein klein wenig lächerlich.

@Ludwig.Ly hat aber insoweit absolut recht, dass die offensichtlichen Geschehnisse sowohl im forstlichen wie ggf. auch in einem vergleichbaren privaten Umfeld zu kritisieren sind bzw. wären.


grosso
 
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Mit der Art Argumentation und dem Versuch der Relativierung und Rechtfertigung, machst Du dich nach meiner Bewertung gerade ein klein wenig lächerlich.
….

grosso
Also mit „klein wenig“ bist Du aber höchst vornehm lieber grosso.

Ich kann mich nicht mal durchringen auf das Geschwurbel zu antworten da es mich wahrscheinlich eine Sperrung kosten würde.
 
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Hm - ich kann das ganze Szenario nicht beurteilen, denn ich war weit weg.
Es sind nur ein paar Details, die mir nicht in den Kopf wollen.

a.) Hubschrauber
Was der Tag an Einsatzspesen kostet, kann ich wahrscheinlich mein ganzes Jagdjahr bezahlen.
Wie man den Kostenrahmen offiziell rechtfertigen kann, kann ich nicht nachvollziehen.

b.) Schießen um des Schießen willen
Kann sein, dass ich zu doof bin - aber man schießt kein Rotwild, das man nicht bergen kann.
Für mich ist das Jagdethik - zum Schießen muss man sich einfach einen anderen Platz suchen.

Klar - ich bin einer der Flachland-Tiroler.
Nur bei mir ist sowohl Gams- als auch Rotwild 'unbefunkt' vorbeigezogen, weil man es nicht
bergen konnte. Zu einer Gams habe ich mich umstimmen lassen, weil der Jager mir versicherte,
dass er die Gams holen wird.

Daher - aus der Ferne ist es überhaupt nicht schlüssig, warum man überhaupt dort jagen muss.
Als Argument fällt mir nur eine 'Ideologie' ein.
Ich lasse mich da gerne 'belehren', denn verstehen würde ich es gerne.
 
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Vorsicht mit solchen Vergleichen, Deutschland hat vermutlich auch mindestens 3x so viel Schalenwild wie Skandinavien ;)
 
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Wenn jeder die Tierart, die er grad am wenigsten brauchen kann, ausrotten dürfte, gäbe es einige Säugetierarten weniger in Deutschland und Österreich. So sucht sich eben jeder das Tier aus, das am meisten nervt und bestreitet sein Lebensrecht. Führt das zu irgendetwas?

Wenn die waldbaulichen Ziele dort so hoch sind, dass ein Abschuss unbedingt und dringend erforderlich war, was ich nicht beurteilen kann, dann ist es sehr unwichtig, ob das Wildbret verwertet wurde oder nicht. Ungefähr so unwichtig wie den erlegten Fuchs, der hinter die nächste Hecke geschmissen wird.
 
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Wenn jeder die Tierart, die er grad am wenigsten brauchen kann, ausrotten dürfte, gäbe es einige Säugetierarten weniger in Deutschland und Österreich. So sucht sich eben jeder das Tier aus, das am meisten nervt und bestreitet sein Lebensrecht. Führt das zu irgendetwas?

Wenn die waldbaulichen Ziele dort so hoch sind, dass ein Abschuss unbedingt und dringend erforderlich war, was ich nicht beurteilen kann, dann ist es sehr unwichtig, ob das Wildbret verwertet wurde oder nicht. Ungefähr so unwichtig wie den erlegten Fuchs, der hinter die nächste Hecke geschmissen wird.
Da bin ich prinzipiell bei dir … aber weshalb kommuniziert man das „höhere Ziel“ nicht offen, sondern windet sich wie ein Aal und schiebt die Karten weiter ?

Von den meisten Jägern gibt es so oder so böse Worte für diese Aktion. wenn man aber zumindest der Bevölkerung den Erhalt des Schutzwaldes und Wahl des geringsten Übels oder was auch immer dafür erläutert, spart man sich zumindest den Unmut der Nicht-Jäger… verlangt zweifelsohne Schneid.

Wir Jäger sind sicher nicht der Nabel der Welt und definitiv eine Randgruppe. Bei so etwas bleibt das für den Normalbürger aber an der gesamten Jägerschaft hängen (völlig unabhängig, ob Forst oder Privat).
 

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Wenn die waldbaulichen Ziele dort so hoch sind, dass ein Abschuss unbedingt und dringend erforderlich war, was ich nicht beurteilen kann, dann ist es sehr unwichtig, ob das Wildbret verwertet wurde oder nicht.
Der Forst hat den Waldbau der letzten 100 Jahre zu verantworten. So eine Aussage ist eine absolute Frechheit. Bei mir wird JEDER Abschuss verwertet, in welcher Form auch immer. Nur totschiessen ist das Allerletzte.

Ihr gehört geteert, gefedert und in dem Zustand den Berg hochgepeitscht bis auch das letzte Stück Wild geborgen ist.

Dürfen die Tiere denn nirgends mehr leben? Man hat sie ohnehin schon massivst zurückgedrängt...
 
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