P.O.Ackley schrieb:
...Für mich sind die alle im Grunde gleich. Egal wer da nun regiert, werden wir, der eine mehr, der andere weniger, in die Pfanne gehauen...
Hey, Ackley, alter Eisenbieger! Von Dir bin ich aber mehr Cojones (und wirklich gute Beiträge) gewohnt, nun mal nicht so depressiv.
Mich wundert dieser (nicht bei Dir) immer wieder zu beobachtende Beißreflex, den manche Mitmenschen schon bei der reinen Nennung der drei Buchstaben "FDP" entwickeln, schon seit Jahren.
Gute hiesige Beispiele für dieses Phänomen sind Discovery und Emmi, die nicht nur eine ungeahnte Aggressivität entwickelt, sondern sogar ihre zweifelsohne vorhandene gute Erziehung vergisst, sobald die Sprache auf was LIBERALES kommt...he, Emmi, warum dieser unerfreuliche Contenanceverlust?
LIBERAL bedeutet nichts anderes als FREIHEITLICH.
Das sind für mich beides seeehr positiv besetzte Begriffe. Freiheit ist für mich DIE Conditio sine qua non für in einer Gesellschaft mögliche Lebensfreude. Und für mich ist sie wichtiger als ihr ewiges Gegengewicht, die (z. B. soziale) Sicherheit.
Warum macht das Prinzip der Freiheit und der damit zwangsläufig verbundenen Erfordernis, für das eigene Leben und das Gemeinwesen Verantwortung zu übernehmen manchen Menschen so viel Angst? Ich glaube, dass hier v. a. Insuffizienz-, Versagens- und Verlorenheitsängste eine Rolle spielen, kann und will mich diesbezüglich aber nicht festlegen, da ich nicht über gesicherte Daten verfüge und kein Fachmann bin.
Ich bin es leid, dass die politische Diskussion in Deutschland seit ewigen Zeiten fast ausschließlich um gesellschaftliche Randgruppen kreist: ständig ist stark überproportional die Rede von den 10% Reichsten und den 10% Ärmsten in unserer Gesellschaft. Beide Gruppen werden in dieser anhaltenden Diskussion m. E. verzerrt dargestellt und unzulässig überhöht und/oder erniedrigt. So sind weder alle Reichen entweder edle Mäzene oder Steuerhinterzieher, noch sind alle Hartz 4-ler entweder hinterfotzige Sozialschmarotzer oder vom Kapital unschuldig ausgebeutete frühverwitwete und alleinerziehende Krankenschwestern, Polizistinnen oder Feuerwehrfrauen.
Diejenigen, um die sich die Diskussion am wenigsten dreht, sind aber die 80% dazwischen. Die vielen Menschen, die ihr "stinknormales" Leben in "stinknormalen" Familien verbringen, welche sie mit ihrer "stinknormalen" Erwerbstätigkeit unterhalten. Die "Stinknormalen" aber, Max und Erika Mustermann, Golffahrer und Reihenhausbesitzer, die sorgen dafür, dass unser Karren "Deutschland" nicht steckenbleibt.
Ich bin ein Normalo und wünsche mir eine Politik, die die Freiheit, die uns heute noch geblieben ist, nicht noch weiter beschränkt.
Ich bin der Auffassung, dass ich besser weiss, wie mein Geld ausgegeben werden sollte, als der Staat.
Und für mich hat auch die sexuelle Orientierung eines Kandidaten keinen messbaren Einfluss auf meine Wahlentscheidung...solang' er nicht verlangt, dass man's ihm gleichtut ;-).
Allen, die sich hier so ungestüm über unseren Aussenminister und seine Partei echauffieren, denen würde ich am liebsten ein Leben unter einem Kabinett mit Gabriel, Nahles, Ernst, Lötzsch, Trittin und Künast wünschen - und als Stargast Claudia Roth als turkophile Bundesaussenministerin
http://www.youtube.com/watch?v=UpAUQY4Wwlo
...würde...ich bleibe allerdings beim Konjunktiv, denn für mich wäre das eine schlimme Vorstellung und eine Regierung, unter der ich jedenfalls nicht gerne leben möchte.
Nochmal: Bevor man auf Westerwelle eindrischt, sollte man sich fragen, ob er nicht genau derjenige ist, bei dem von allen real existierenden Politikern die eigenen Interessen mit am besten aufgehoben sein könnten.
Meine sind's nach wie vor. Ich unterstütze ihn und wähle auch weiterhin die FDP.
M.
Edit: Orthografie