frodo schrieb:
Oichkatzl schrieb:
Keiler im Dreck geht wirklich ned, aber Keiler auf der Seite liegend auf Nadelstreu wär doch machbar, oder?
Klar ist das machbar. Als man die Stücke noch mit Moos ausrieb, war das auch machbar, ist keiner dran gestorben.
Aber wir wissen es jetzt doch besser, oder?
Lernen ist wie schwimmen gegen den Strom, wer damit aufhört, fällt zurück.
Freilich wissen wir es besser, darum werden die Schweinderl bei mir vor'm Aufbrechen wirklich geduscht!
Und beim gegen den Strom schwimmen bin ich ganz bei dir, elender Dickkopf, der ich bin!
Um mal den Bogen zurück zum Verbrechen zu kriegen:
Besagter Keiler liegt jetzt brauchtumsgerecht auf Fichtenzweigen. Mit 5 Einschüssen im Leib.
Der erste riss ihm die Schalen des rechten Hinterlaufs weg. Von Schmerz gepeinigt "nahm er danach die Schützenparade ab". Noch einer weich, einer auf die Keule...irgendwann lag er dann.
Kann ich den noch "ehren" indem ich ihm einen Reiser ins Gebrech stopfe und beim Halali den Hut lüfte?
Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich mir das nur vorstelle!
Aber den letzten Bissen bekäme er trotzdem von mir, kann doch der Keiler nix dafür, dass sich die Schützen so saumäßig verhalten. Nach Halali wär mir aber da auch nicht mehr!
"Den Schöpfer im Geschöpfe ehren", das tut man durch saubere Jagd und eine saubere Kugel. Und auch durch saubere Behandlung des Wildbrets.
Da bin ich ganz bei dir!
Ich mag durchaus die Atmosphäre mit Schwedenfeuern und Bläserklang, nicht dass man mich falsch versteht. Aber Scheinheiligkeit mag ich nicht.
Scheinheiligkeit mag ich auch nicht, ne kleine Geschichte dazu, die mir heuer passiert ist:
Sitz morgens in den Feldern und beschieß ein Überläuferchen auf seinem Rückwechsel vom Getreidefeld Richtung Wald. Merk schon beim Schuß, dass ich ein bischen weit hinten abgekommen bin. Sau gibt Fersengeld und weg ist sie. Schweißhundführer geholt, am Einwechsel in den Wald abgestreifter Schweiß mit "Lebergeschmack", BGS sucht zielstrebig Richtung Rapsfeld, dass 300 m weiter angrenzt. Sch..., gibt's was schlimmeres als Raps?
Jäger aus der Nachbarschaft zusammengetrommelt, Feld umstellt, Hunde rein. Schwein wehrt sich: ein Hund geschlagen, dann endlich nach über einer Stunde: Sau liegt!
Mei hab ich mich gefreut, als die Hundeführer meine Sau aus dem Raps getragen haben! Aber nicht, weil ich jetzt der stolze Erleger war, sondern weil ich wusste, das Tier muss nimmer leiden! Verbrochen hab ich sie (was kann das arme Schwein dafür, dass ich nicht sauber geschossen hab!), aber mir hätt ich nie einen Bruch auf den Hut gesteckt.
War übrigens ein Leberschuss, selbst der Schweißhundführer hat mit dem Kopf geschüttelt, dass die solange durchgehalten hat.
Totgetrunken haben wir sie nicht, aber ein Helfer-Festl hat's gegeben, dass war mein Dank an die Hilfe der Jagdnachbarn.
Grüße und Waihei
Oichkatzl