@Busch sieht schon irgendwie außerirdisch aus, der Wald
Gestern fand in dem anderen tschech. Revier wo ich mitjage, die erste Drückjagd mit deutschen Gästen statt. So langsam weicht dort die tschechischen Tradition unseren Vorstellungen von so einer Jagd. Üblicherweise werden nur die Wege mit Abstanden von 80 m abgestellt. Das Wild durchbricht dann meist sehr schnell diese Schützenkette wenn es gegen den Wind anwechselt und die Treiber von hinten Druck aufbauen.
Mein Vorschlag: Jeder deutsche Jäger erhält zumindest einen festen Bodenstand (Sichtschutz) oder besser Drückjagdbock und zwar im Treiben! Zuerst wird der "Ring" geschlossen, dann geht rein zu den Ständen für die Gäste. Die tschech. Waidkameraden schauten recht skeptisch, auch nach der Anweisung das sie nicht aufbrechen dürfen. Aber der Revierverantwortliche bricht auch inzwischen hängend daheim mit Wasser auf und ist "Neuerungen" durchaus aufgeschlossen.
Freigabe: Rehwild ist in CZ auf Drückjagden gesetzlich verboten zu erlegen.
Rotwild: Kahlwild und Kälber, Schmalspießer (keine hohen Spießer)
Sikawild: dto, alle Spießer
Sauen: alles außer führende Bachen
Mufffelwild: Schafe, Lämmer und Jährlingswidder
Raubwild
Die Vorarbeiten begannen, eine Woche vorher war Jagdruhe und es wurde in de Treiben intensiv gekirrt. Bis zum Tag vor der Jagd sendete die Funkkamera fleißig Bilder..
Dann transportiere ich einen Anhänger voll Holz aus Deutschland ins Revier. Dort darf man nicht so ohne Bezahlung ein paar Stangen machen.
Zusammen mit dem Revierverantwortlichen legte ich die Stände für die Gäste in den Treiben fest. Es bestand da keinerlei Erfahrungsschatz. Alles erfolgte nach "Instinkt" Neben vorhandenen und geeigneten Hochsitzen wurden Drückjagdböcke gebaut und Bodenstände errichtet. Es hatten sich 5 deutsche Gäste angemeldet und selbstverständlich wollte auch ich dieses mal im Treiben sitzen..
Beim Ausfahren zu den Ständen sahen wir im Neuschnee nagelfrisch unseren "Mitjäger". Er wurde bei Annäherung der Autos sofort flüchtig.
Nach dem ersten Treiben hatten alle deutsche Gäste Anblick. Einer erlegte 1 nf. Rotalttier, sein Sohn ein Rotkalb und der Dritte einen Frischling. Ein Überläufer wurde wegen Nähe der Treiber pardoniert. Auch auf den anderen Ständen wurde Wild gesehen. Also drei von fünf Gästen hatten Erfolg, außen herum die restlichen 15 Schützen "hatten lediglich Krach gemacht"
Mit meiner neuen Kamera bin ich noch nicht so fit, im ersten Treiben ein junger Kronenhirsch und ein Sechserle, leider nur ein "Keulenschuss"
Auch das 2. Treiben brachte für alle Gäste Anblick, einer fehlte ein Kalb. Mir kamen zwei Tiere hochflüchtig auf 4 m und ein "Weltrekordspießer".
Ein Durchgeher erlegte einen Frischling und "außen herum" kamen noch 1 Bache und ein Frischling zur Strecke. Insgesamt wie nicht anders zu erwarten war, ein Ungleichgewicht zwischen der tschech. und der etwas anderen Drückjagdmethode. Der Verwalter war zufrieden. Sauberes Wildbret hing am Haken.
Mein "Räuberstand" im zweiten Treiben: Vor mir eine Hangkante, das Rotwild kam hochflüchtig schräg auf mich zu. Den Wechsel hinter mir hatte ich mit dem Rucksack zugehängt. Das Wild änderte natürlich die Richtung, aber nur noch schneller und zeigte mir nur das Weidloch.
Zwei Wölfe wurden im Treiben gespurt, aber nicht gesehen.