Welches Drehmoment empfiehlt Atzl? Oder ist sie auch „handfest“ angezogen wiederholgenau?
6Nm und auch die Reihenfolge gibt er vor. Aus meiner eigenen Praxis: es ist nahezu wurscht, ich machs aber trotzdem nach Vorgabe.
Was ich der Atzl auch einmal zu Gute halten muß: die Laufqualität ist überragend. Keiner meiner Läufe läßt sich derart einfach reinigen, wie der Atzl. Beide, natürlich. Da backt auch nichts an. Egal, was durchgeht. Das EINFAHREN ist aber Pflicht. Abnutzung kann ich nicht feststellen, auch nichts hinterm Lager/Übergang. Mein langer Lauf wird so um die 1500 mit der 308 gesehen haben. Alle Varianten und 70/30 bleifrei/blei, Schießkino und alles, was man sich so vorstellen kann.
Wegen Holzschaft: ich hab ein wirklich gutes Holz drauf. Und es hat mittlerweile Geschichten zu erzählen. Störts mich? nein. Es ist ein JAGDGEWEHR, keine Vorzeigeprotzkiste, die nur für die geneigten "Mitjäger" sonntags bei schönem Wetter einmal zum Herzeigen herausgenommen wird. Andy´s Waffe...uha. Die hatte richtig was abbekommen, als die mal in der Hand hatte, um die Schaftmaße einzumessen. Er hält das ähnlich. Meine wurde letztes Jahr zur Gamsjagd völlig eingenäßt, die Brühe stand überall drin. Bergauf, bergab nur Regen. Zerlegt, gereinigt, Holz frisch geölt, zusammengebaut, Glas drauf...Schuß, 10 mittig. Besser geht es nicht. Es ist die einzige Büchse, die ich blind zerlegen und zusammenbauen und nutzen würde. Ich hab das wirklich viel getestet. Nicht ein einziges Mal lag der Schuß nicht, wo er hätte sollen.
Wegen Custombüxen....als ich hier vor 6 Jahren im Forum reingestellt hatte, daß ich mir ne 308 in der Atzl genommen habe, wurde ich gefragt, ja warum denn das??? Sowas muß doch ein super Spezialkaliber mit Nachbrenner und Exklusivität bekommen! Muß es das? Macht was anderes als ne 308 in unseren (meinen) Breiten mehr tot? Muß jeder für sich entscheiden.
Ich kann sagen, daß ich für mich damit alles richtig gemacht habe. Davon habe ich Tausende Schüsse abgegeben, geladen und Wettkämpfe bis zur Deutschen bestritten. Wenn ich auf 100m zuverlässig unter 10mm hinlege und auf 300m bis/unter 30mm, bin ich zufrieden. Und das kann die Bix´n. Ich nicht immer, aber das ist was anderes.
Meine No1 vom Prinz....auch da ist "nur" ne 7x57R verbaut. Und wirklich, wirklich gutes Holz. Gleiche Überlegung: für was brauch ich sie, was sind die Einsatzmöglichkeiten, realistisch gesehen, und kann ich damit erreichen, was ich mir vorstelle. Ja. Bis 300m hab ich damit keine Malässen. Wenns im Berg blöd wird...naja, ich bin nicht oft im Berg, habe aber einen guten Rucksack, in den ich die Büchse voll verstauen kann. Das hält das Meiste an Unbillen ab. Und für mit dem Hund durchzugehen....das weiß ich vorher. Dafür ne Steyr CL II mit Kunststoffschaft. Bin auch schon mit der Atzl durch. Situation erfordern entsprechendes Handeln.
Bei den beiden, die ich mir hab bauen lassen, zählten Zuverlässigkeit, Handspannung, Abzüge, Präzision und Ausgestaltung nach meinen Wünschen, ohne Kompromisse. Sonst kann ich auch Stangenware nehmen.
Die R8 ging übrigens vor der Atzl Fertigstellung weg. Präzision über jeden Zweifel erhaben, Abzug top. Dennoch hätte ich ohne meinen Münsti einen Bock verloren, weil das Scheixding nicht mehr zünden wollte. Der Grund war der Hauch eines Nichts von einem Bruchteil eines Staubkorns. Ist kein Blaserbashing, ich hatte nahezu alles von denen im Schrank. Jetzt nicht mehr und ich kann auch sagen: wer ehrlich vergleicht, z.B. K95, R8 und sich einmal mit einer Manufaktur zusammensetzt und Äpfel vergleicht wird sehr schnell zur Erkenntnis kommen, daß ein Maßanzug ohne Kompromisse günstiger als vergleichbare Stangenware ist. Ich bin 2 Mal den Beweis angetreten.