ARD 08.09.08 :wolf

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Re: Die Bilder waren jedenfalls schön...

berni67 schrieb:
:? Hier scheint einigen Leuten überhaupt nicht bewusst zu sein was so eine Sendung anrichtet:

Die Bilder waren wunderschön - die Jäger alle blöde - bis auf den der sich über die Wölfe in seinem Revier freut...

Leute - welches Bild wurde da von uns Jägern gezeigt - seht Ihr euch denn auch so?

Es geht gar nicht um pro oder contra Wölfe - es geht darum dass man im Öffentlich-rechtlichen Rundfung - mit Geldern aus einer Pflichabgabe - Meinung gegen die Jägerschaft macht!

Das war keine neutrale Berichterstattung, wie Sie nach den Statuten sein müßte - das war übelste Hetze!

Jau - exakt selbiges habe ich auch gedacht!!!!
Pauschalisieren und BildZeitungsniveau (welche im
Film selbst hart angegriffen wurde) - für so was zahle ich
Gebühren... unglaublich.
Was man dabei aber lernt ist doch, dass man auch keiner anderen Sendung (Doku / Reportage) die gezeigt wird, und mit deren Thema man nicht so sehr vertraut ist, glauben kann, was die wahren Fakten betrifft.
 
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Was sind denn die wahren Fakten???

Auf der einen Seite Rotkäppchen und auf der anderen Seite Ungefährlichkeit?

Jäger, bzw. die Jägerschaft, die jahrzehntelang argumentiert, sie erfülle die ach so schwer Aufgaben der "leider" nicht mehr vorhandenen Beutegreifer und dann plötzlich hysterisch reagiert, wenn dann plötzlich einer oder gar drei der Beutegreifer wieder Einzug in ihre alten Jagdgründe finden, wirken unglaubwürdig.

Jäger, die immer die hohe Gefährlichkeit der Großräuber hervorheben und dann noch mit falschen und an den Haaren herbeigezogenen Argumenten ins Feld ziehen, wirken ebenso nicht besonders firm. Warum wird zur Untermalung der angeblichen Gefährlichkeit des Wolfes das Foto eines von einem Bären getöteten Menschen herangezogen??? So jedenfalls hat es der selbsternannte Wolfsexperte, der im wahren Leben Informatiker sein soll, getan. Und damit nicht genug. Zur Unterstreichung fadenscheiniger Argumente zieht er dann mit Begebenheiten aus dem 19. und 18. Jahrhundert zu Felde und erzählt Geschichten aus Indien! :roll:

Was klang denn so besonders überzeugend, was das Mitglied des Vereins "Artenschutz und Sicherheit" da von sich gegeben hat. Wenn er wenigstens einmal klar und deutlich gesagt hätte, es gäbe für die Jäger nichts mehr zu jagen und den Eigentümern und Jagdgenossen sprängen die Pächter ab bzw. verlangten Pachtminderung, dann wäre das doch mal eine Aussage gewesen. Aber was wird wieder bemüht: Grimms Märchen!

Jeder Interview-Partner dieses Sendebeitrags hatte seine Chance. Einige haben sie genutzt, andere aber nicht.

Noch ein Wort zu der erneuten Besiedlung unseres bis dahin ja so friedlichen Landes durch die großen Beutegreifer:

Über die Einbürgerung des Luchses oder die Zuwanderung von Bruno, der ja eine Einbürgerung, wenn auch in einem anderen Land, vorangegangen war, mag man streiten.

Aber die Wölfe wurden, wenn auch von einigen Wolfsgegnern stark beargwöhnt, offensichtlich nicht ausgesetzt sondern sind freiwillig zugewandert. Und wenn es ihnen nicht gefallen würde, hätten sie schon längst wieder das Feld geräumt.

Um es noch mal deutlich zu machen: Der Sendebeitrag war so gut, wie alle beteiligten daran mitgemacht haben. Wenn gewisse Leute nicht gut dabei weggekommen sind, lag das in der ihnen eigenen Art des Vortrags. Insbesondere der Herr Informatiker hat sich mit seiner Hasstirade auf die Wolfsschützer (und das Wort fiel wirklich) bis auf die Knochen blamiert.
Wer solche Leute zu einem Fachvortrag einlädt, ist selber schuld!!!

Wo also, bitte, war jetzt hier die Unsachlichkeit der Filmemacher zu erkennen?
 
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@Elmar:
Es geht um die Art und Weise (und was rausgeschnitten wurde und wer in den Beitrag kommt, wer entscheidet das denn? Weder Du noch ich). Die Sache mit dem Fadenkreuz, die kleinen Seitenhiebe usw. darum geht es.
Das der Typ vom "Sicherheitsverein" ein gefundenes Fressen für die Macher des Filmes war - darin sind wir uns doch einig.

Aber das kann doch nicht alles gewesen sein - da hätte man doch mal wirkliche Verantwortliche interviewen sollen (meinetwegen vom DJV oder LJV Sachsen oder Brandenburg). Stellvertretend für DIE Jäger kommt dann der "SicherheitsVereinsvorsitzende" zum Zuge und dagegen "ein einzelner Gallier" (Jäger), der die Fahne für den Wolf hochhält.
Überleg bitte mal wie das ankommt bei den Leuten da draußen. Als Filmemacher hast Du doch absolut die Möglichkeit da eine "gewisse Tendenz" reinzubringen, das läßt sich doch nicht abstreiten.

Ich glaube, da gibt es auch ganz viele andere Stimmen, die nicht gefragt oder nicht gesendet wurden. Und ich glaube, dass ein Großteil (wahrscheinlich die Mehrheit) der Jäger den Wolf nicht als "Gefahr" sieht - ist das in dem Film rübergekommen??? Ich glaube nicht.

Zu den Wolfsexperten:
Auch das war peinlich - komisch, dass der eine Typ so gut Deutsch sprach, wirre Argumente lieferte - alles irgendwie befremdlich - ich hätte so was nicht filmen lassen, wenn ich seriös wirken würden möchte.
Ob der Typ jetzt Informatiker vorher war oder nicht (es gibt übrigens Biologen / Zoologen die ebenso wenig Ahnung vom Wild haben wie der deutsche Durchschnittsinformatiker, ein erlernter Beruf ist nur bedingt eine Aussage über die Qualifikation). Wirkliche skandinavische Experten wurden nicht befragt - und die Situationen in Norwegen und Finnland sind teilweise nicht lustig - da hätte man auch mal die Schattenseiten einer Wolfsüberpopulation beleuchten dürfen. Es gibt Landstriche in Finnland, da ist der Wolf schon eine Plage.
 
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Hunter77 schrieb:
Wirkliche skandinavische Experten wurden nicht befragt

Hast Du das Interview mit John Linnell verpasst bzw. weisst Du, wer das ist? :roll: Er ist Deiner Meinung nach also auch kein Experte? :? :lol:

Es ging übrigens um die Darstellung der gesamten Situation, nicht um ein Bild der Jägerschaft. Und in Sachsen haben die ausserdem IIRC Vertreter dieses SuA-Vereins in den Vorstand des LJV gewählt - da wurden dann im Film 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen ... :roll: Ausserdem wurde - sofern ich das nicht falsch verstanden habe sogar mehrfach - darauf hingewiesen, dass die Position der Jagdverbände zum Wolf eine andere ist als die dieses Vereins ...

Viele Grüße,

Joe
 
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Mohawk schrieb:
Hunter77 schrieb:
Wirkliche skandinavische Experten wurden nicht befragt

Hast Du das Interview mit John Linnell verpasst bzw. weisst Du, wer das ist? :roll: Er ist Deiner Meinung nach also auch kein Experte? :? :lol:
Joe

War das der Norweger der ein paar Sekunden was sagen durfte???
Hat anscheinend auch nich so den Plan oder es ist nicht komplett gezeigt worden was er zu sagen hat :wink:
Ich habe von Wolfsproblematiken in Finnland / Norwegen (die es ebenso gibt wie Problembären in Rumänien) nichts gehört. Schon mal gehört was in der Region Kuusamo und Kuhmo los war/ist? Hab ich das verpasst, dass mal die andere Seite beleuchtet wurde?? Hmm... :roll: :roll: :roll:

Viele Grüße
Hunter77
(der morgen nach Finnland fährt und leidklagende Finnen beruhigen darf, dass es uns in D auch nicht viel besser geht) :wink: :wink:
 
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Mohawk schrieb:
....

Hast Du das Interview mit John Linnell verpasst bzw. weisst Du, wer das ist?.....

meinst du den Maler oder den Musiker :?: :wink: :roll: :roll: :roll: :roll: :?


PS: Danke für die PM.
 
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Hunter77 schrieb:
Mohawk schrieb:
Hunter77 schrieb:
Wirkliche skandinavische Experten wurden nicht befragt

Hast Du das Interview mit John Linnell verpasst bzw. weisst Du, wer das ist? :roll: Er ist Deiner Meinung nach also auch kein Experte? :? :lol:
Joe

War das der Norweger der ein paar Sekunden was sagen durfte???

Ja.

Hat anscheinend auch nich so den Plan oder es ist nicht komplett gezeigt worden was er zu sagen hat :wink:

Er wurde speziell zum Thema "Angriffe auf MEnschen" gefragt und damit kennt er sich bestens aus siehe hier.

Ich habe von Wolfsproblematiken in Finnland / Norwegen (die es ebenso gibt wie Problembären in Rumänien) nichts gehört. Schon mal gehört was in der Region Kuusamo und Kuhmo los war/ist? Hab ich das verpasst, dass mal die andere Seite beleuchtet wurde?? Hmm... :roll: :roll: :roll:

Viele Grüße
Hunter77
(der morgen nach Finnland fährt und leidklagende Finnen beruhigen darf, dass es uns in D auch nicht viel besser geht) :wink: :wink:

Es ging speziell um die Lausitz-Wölfe und niemand hat abgestritten, dass es Konflikte und Probleme gibt. Die muss man aber vor dem Hintergrund der jeweiligen Gegend und deren Gegebenheiten sehen, was oft nicht getan wird. Es wäre also interessant, die von Dir genannte Region mit der Lausitz vergleichen zu können, aber in der Regel bekommt man von den Leuten, die Regionen gleichsetzen, nie die benötigten Zahlen mitgeliefert ... da ist dann "Lausitz" = "Deutschland" = "Rheinland" ... :?

Viel Spass in Finnland,

Joe

PS: @Duncan: schau zu Linnell den Link an, und zur PM: gerne! ;) Falls Du was rausbekommst wäre es nett, wenn Du mich informierst, dann muss ich nicht selber fragen ... ;)
 
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:lol: Also - noch schlechter Wegkommen kann man immer...

Aber mal im ernst. Der Wolf ist kein jagdbares Wild, genau wie Luchs oder der Komoran (jedenfalls bis vor 1 Jahr und auch heute noch in den meisten Bundesländern).

Nun will ich aber mal was von mir erzählen: Ich habe ja auch einen "Wolf". Jedenfall könnte man das meinen wenn man die Reaktion einiger Zeitgenossen auf meinen Hund (DD) sieht. Da wird man z.T. sogar angemacht dass man "diesem Tier" keinen Maulkorb anzieht.

Da frage ich mich was da wohl los ist wenn ein Wolf im Stadtwald wohnt :?:

Und mein Hundi ist echt ganz lieb und nett und war angeleint :!: :!:
 
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@mohwak:
danke für den Link, man hätte den guten Mann aber ruhig ein wenig weiterreden lassen sollen, abgesehen davon, dass ich auch keine konkrete Gefahr für Menschen sehe.
Eher hätten sie was zum Thema bringen sollen: was sind die positiven, was sind die negativen Folgen einer Wolfs(über)population? Gefährden sie dann andere Arten (In Finnland z.b. das Waldren, von dem es nur eine geringe Population gibt)? Lösen die Wölfe am Ende das Schwarzwildproblem?:wink: Haben nicht die Menschen vor Ort das Recht die Bestände an Wild (z.b. Elchen) ebenso zu nutzen wie der Wolf? Soll der Jäger vor Ort wegen der Anwesenheit von Wölfen gezwungen werden, sein Fleisch wieder im Supermarkt zu kaufen? Ich will nicht sagen, dass das in der Lausitz schon Fakt ist, aber es wäre nur objektiv wenn man mal mögliche Folgen beleuchtet und abwägt, die in anderen Ländern schon vorgekommen sind. Nicht nur
Hurra schreien und auf alle schimpfen die Bedenken anmelden. Eine von den Biologinnen machte einen ganz vernünftigen Eindruck und nannte die "legitimen Bedenken" beim Namen. Das fand ich gut, aber der Film wäre wahrsch. zu langweilig geworden wenn es nur Harmonie zwischen den Interessengruppen gegeben hätte. Dann hätte er ne schlechtere Sendezeit bekommen.

Regionen lassen sich auf keinen Fall direkt miteinander vergleichen, da gebe ich Dir Recht. Ich denke italienische Wölfe sind ein ganz anderer "Schlag" als ein stabiler nordeuropäischer Wolf - entsprechend vertragen die Gebiete unterschiedlich viele Wölfe.

Und zurück zum Thema Fakten, weshalb ich eigentlich dem bernie67 beigepflichtet habe:
Fakt ist, dass eine gewisse Polemik, ein gewisser negativer Unterton in Richtung der Jäger (das Fadenkreuz, "wenn die Jäger ihn lassen" usw.) in dem Film leicht zu erraten war und von einem öffentlich-rechtlichem Sender so nicht erwartet werden dürfte. RTL hätte es nicht anders gemacht. Ich find das Sch... und es stört mich als Jäger, dass ich mit ein paar schwarzen Schafen (die man immer und überall finden kann wenn man sucht) die dem Wolf absolut ablehnend gegenüber stehen, in einen Topf geworfen werde und das Bild der Jäger an sich in D darunter leidet, weil wieder ein paar Journalisten ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben oder, was wahrscheinlicher ist, die Sache bewusst reißerisch aufmachen wollten.

In Finnland gehts übrigens nicht auf Wölfe :wink: :wink: sondern Rauhfußhühner - heute ist so eine Art Nationalfeiertag - Season is open. Los gehts!

WH :D
 
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Mohawk schrieb:
PS: @Duncan: schau zu Linnell den Link an,....

Mohawk, das mit den Smilys üben wir noch etwas - oder soll ich solange immer in Klammern (Scherz) dahinter schreiben? :wink:
Zum Rest selbstverfreilich,

wobei was mich gerade etwas nachdenken lässt:
der Link gibt für Montana(ohne YellowstoneNP) 68 Wölfe an, ich gehe von einer etwa ebenso hohen Anzahl von Wölfen in Dtl. aus, Montana ist nur unwesentlich größer als Dtl. und hat weniger als 1/80stel der Bevölkerung. Ergo der den Wölfen zur Verfügung stehende Platz ohne Menschen allzu nahe zu kommen, dürfte im Verhältnis gigantisch sein. Problemlos läuft's da aber auch nicht. (Ich weis andere Wilddichten und Geographie usw. aber mal drüber grübeln)


In meinen Augen sind sich Wolf und Mensch sehr (zu?) ähnlich - sie suchen sich nahezu identische Lebensräume und sind in ihrer Beutewahl sehr opportunistisch und wenn sie in "Großrudeln" auftreten kreuzgefählich.
Wenn ich mir die "Wildnis" so ansehe, wird immer versucht Konkurrenten um Nahrung und Lebensraum auszustechen - in weiten Teilen der Erde war diese Frage für lange Zeit sehr eindeutig geklärt - jetzt sollen wohl die Karten neu gemischt werden, gut Bär und Wolf ist ein ähnliches Verhältnis, auch die arrangieren sich - geht aber nur mit Zähne zeigen und gelegentlich kommt dabei auch einer zu Tode, man sollte vielleicht von der Natur lernen.
 
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und gelegentlich kommt dabei auch einer zu Tode

:wink: na und ich dachte dass es nur 4 Tote durch Wölfe in den letzen 50 Jahren gegeben hat.

Aber vielleicht kann mir ja mal einer erklären warum der Wolf den Menschen nicht als Beutetier annimmt :?: :?: :?:

Das habe ich nämlich überhaupt nicht verstanden :!: :!: :!:

Im Bericht wurde gesagt, der Wolf jage nur schwache und leicht zu erbeutende Beute.
Das trifft zumindest auf Kinder, wenn nicht sogar auf alle Menschen zu, oder?

Vielleicht hat man ja dem Wolf ja folgenden Merksatz mitgegeben :?:
Der Mensch ist Tabu, Wolf, dass ist ein Naturgesetz :!: :!: :!: :!: :!: :!:

Möglichderweise bin ich ja auch nicht delikat? :lol: :lol: :lol:
 
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Re: und gelegentlich kommt dabei auch einer zu Tode

N' abendauch,

berni67 schrieb:
:wink: na und ich dachte dass es nur 4 Tote durch Wölfe in den letzen 50 Jahren gegeben hat.

Aber vielleicht kann mir ja mal einer erklären warum der Wolf den Menschen nicht als Beutetier annimmt :?: :?: :?:

Die meisten (dokumentierten) Angriffe von Wölfen auf Menschen fanden
(in Europa) / finden (Indien ect.) auf kleine Menschen, sprich Kinder statt.
Rotkäppchen war / ist also nicht total weltfremd.
Genauso wie Wölfe überwiegend Jungtiere erbeuten werden, und nicht nur 'altes und krankes Wild',
wie ein 'Experte' in der Doku verbreitete.

Da in Deutschland nimand mehr 6jährige zum Holzsammeln oder Kühe hüten
allein im Wald läßt, passiert da kaum etwas.
Erwachsene werden nicht angegriffen, es sei den sie sind wehrlos
(z.B. volltrunken ) oder die Wölfe sind krank.
(Es wurde immer von Angriffen von gesunden Wölfen auf Menschen gesprochen.)

Gesunde Erwachsene Menschen (wie wohl auch Schwarzwild) werden meist gemieden, weils sonst was draufgibt.
Muste kürzlich mindesten eine deutsche Wölfin lernen, die sich wohl mit einer Sau angelegt hat.
(Was sie auf den Obduktionstisch beförderte)


Für eine ARD-Doku zur besten Sendezeit fand ich das alles journalistisch sehr schwach.
War mehr RTL II u. ä. Niveau.
Man hatte wohl die wunderbahren Filmaufnahmen bekommen,
und dann wurde daraus hastig etwas 'interessantes' zusammengeschnitten.

Dabei war wenig Zeit für kritischge Details wie das Einfangen der Wolf / Haushund Bastarde,
obwohl zweimal erwähnt wurde, 'das die Wölfin mangels Wolfrüden einen Hund gefunden hatte...'
Auf die Populationsdichte wurde nicht eingegangen u.s.w.
Man mußte ja mehrfach Ausrisse aus hochwertigen Printmedien abfilmen,
nur da gibt es aggressive Wölfe, die 'echten' sind ja tapsige Hundle, die warten
bis ein Reh sich umbringt, um dan gefressen zu werden.
Warum wurden keine jagende Wölfe gezeigt?

Man hätte auch die monetären Interessen besser beleuchten können.
Sonst wird ein ganzer Bericht daraus gemacht,
das Rentner Karl-Heinz S. jetzt zwei Euro mehr für seinen Sittich / Hund / Garten / Kegelverein zahlen muß,
und ob er sich das bald noch leisten kann oder er vor Gram und Kummer frühzeitig dahinnscheiden wird jammer jammer...
Wäre Karl-Heinz S. Jäger in der Lausitz, der sich die Pacht von seiner kargen Rente abgespart hat,
um sich seinen Lebenstraum noch zu erfüllen und durch die Freuden und Anstrengungen der Jagd rüstig einen
goldenen Lebensabend zu verbringen, und dem würde dann ein Wolfrudel sein Revier aufmischen.
Ja da könnte der rasende Reporter was draus machen...wenn er denn wollte.

Ich habe den Eindruck, die Doku war ursprünglich viel länger und wurde dann zurechtgestutzt,
leider sehr einseitig.

Gruß, der OstWestfale
 
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Eher hätten sie was zum Thema bringen sollen: was sind die positiven, was sind die negativen Folgen einer Wolfs(über)population? Gefährden sie dann andere Arten (In Finnland z.b. das Waldren, von dem es nur eine geringe Population gibt)? Lösen die Wölfe am Ende das Schwarzwildproblem? Haben nicht die Menschen vor Ort das Recht die Bestände an Wild (z.b. Elchen) ebenso zu nutzen wie der Wolf? Soll der Jäger vor Ort wegen der Anwesenheit von Wölfen gezwungen werden, sein Fleisch wieder im Supermarkt zu kaufen? Ich will nicht sagen, dass das in der Lausitz schon Fakt ist, aber es wäre nur objektiv wenn man mal mögliche Folgen beleuchtet und abwägt, die in anderen Ländern schon vorgekommen sind.

Hunter77, da gebe ich Dir vollkommen recht. Ist ein interessanter Standpunkt.

Zum einen die Sache mit anderen, vom Aussterben bedrohten Tierarten, aber dieses Problem scheinen wir in der Lausitz nicht zu haben. Anders aber wohl in Brandenburg, wenn es plötzlich der Großtrappe an die Federn geht.

Und Dein Argument mit dem Fleischkauf unterstütze ich ebenfalls. Grundsätzlich ist es zwar so, daß ich nicht hungern muß, wenn ich kein Wildpret zu essen bekomme. Da gibt es genug anderes. Aber wenn ich es nun lieber mag als Rind oder Schwein und ich liebe auf Nummer Sicher gehe und etwas gesundes und medikamentenfreies zu mir nehme, dann ist das schon ein Argument.

Aber warum hat denn der Vertreter von Artenschutz und Sicherheit nicht all das zusammengetragen und vorgebracht, was hier im Forum diskutiert wurde? Dem haben die doch vom Fernsehteam nicht irgendwo aufgelauert und sind dann über ihn hergefallen und haben unsinnige Antworten erpreßt!

Der Mann hat seine Sache einfach nicht gut genug verkauft.

Allerdings bin ich bei dem, was in Medien so berichtet wird, auch immer vorsichtig. Die erste Frage lautet immer: Wer erzählt mir das?
Die zweite Frage: Warum erzählt er mir das jetzt und vor allem so und nicht anders.

Möglicherweise gab es noch einen wesentlich gescheiteren Beitrag aus diesem Verein, aber der ist dann einfach nicht gesendet worden. :roll:
 
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Es ist faszinierend welche Kommentare diesen Film begleiten, abhängig von der eigenen Haltung zum Großraubwild wird dem Filmteam des NDR ein, wie auch immer gearteter, Versuch der Meinungsbildungbildung unterstellt.

Nur wenn die medialen Ergüsse die eigene Position unterstreichen, sind diese willkommen und bar des Verdachtes der Indoktrination.

Selbst nicht Gesagtes und Berichtetes ist dann wahrscheinlich lediglich herausgeschnitten, - aber irgendwo muss es doch noch sein ?

Irgendwo müssen doch der Magnus Hagelstamm oder Vertreter des Vereienes für Sicherheit und Artenschutz etwas tiefschürfendes zur Erkenntnis zum Wolf beigetragen haben ?

Evtl. muss man sich aber auch einmal der fatalen Einsicht fügen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse und statistische Fakten sich einigen selbsternannten Wolfsexperten nicht erschließen.

Intelligenz, kognitive Fähigkeit, Transferleisung und mentale Erreichbarkeit sind nicht bei jedermann gleichermaßen präsent, auch wenn eine überzeugte Mehrheit von einer idividuellen, bevorzugten Versorgung mit den vorgenannten Gütern ausgeht.

Munter bleiben !

Watschenbaum :mrgreen:
 
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In der unDemokratischen DR war der Elch lange Zeit streng geschützt. Einer schaffte es sogar bis ins Harzvorland, ich habe ihn leider nicht gesehen. Dann gab es immer wieder Unfälle, auch auf Autobahnen - es wurde gesagt, hat eh' keinen Zweck und die Schonzeit komplett aufgehoben - etwas übertrieben gesagt, waren danach die meisten Elche tot, sobald sie mit einer Schale westlich der Oder/Neiße den Boden berührten (Was Brennecke alles kann, tst tst tst - aber anderes Thema). Heute sind sie wieder streng geschützt und verenden ab und zu auf Landstraßen und Autobahnen.
Dass man in deutschen Landen immer nur in Extremen denken kann, es ist nicht zu begreifen ! Wie oben schon erwähnt, dem Rotwild schreibt man vor, wo es zu leben hat und wo nicht (Ausnahme ist neuerdings wohl Brandenburg)- bei den Zuwanderen müßte sich doch erst recht eine solche Lösung anbieten bzw. irgendein Management, das über den Ersatz gerissener Schafe hinausgeht. Anregungen dazu kann man nachlesen, beispielsweise bei Hespeler 'Raubwild heute'. Dass man den Wolf ins Jagdrecht bekommt, wird wohl ein frommer Wunsch bleiben - wie regeln das eigentlich die Polen, Balten, Finnen, Schweden ??? - aber allein die MÖGLICHKEIT der Erteilung von Ausnahmeerlaubnissen dürfte zumindest einigen Wolfsgegnern den Wind aus den Segel nehmen.

Für alle, die es noch nicht bemerkt haben: Das war jetzt Pro Wolf. Nein, ich bin nicht direkt betroffen (in unserem Revier würde ein Wolfsrudel sicherlich verhungern) - dafür gibts den Luchs als Wechselwild, Wildkatze, Uhu ...

Gruß
fallstein
 

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