Anhörung Neues Jagdrecht B-W kommenden Freitag

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DUK schrieb:
OberförsterVS schrieb:
Mein lieber, ich liefere in jedem Jahr Netto eine gute Million ab, also keine derartigen Belehrungen, zu was ich mich äußern darf und zu was nicht!
Das klingt zwar viel, ist aber nur im Vergleich zum gebundenen Kapital sprich zum Wert des von dir administrierten Waldes als primärem Produktionsmittel relevant. Mit anderen Worten: Eine Million kann viel aber auch sehr wenig sein.

Willst Du auf den Unterschied zwischen Umsatz- und Kapitalrendite hinaus? Umsatzrendite zwischen 20 - 30%, Kapitalrendite um die 1%, was sich alleine daraus ergibt, dass wir Umtriebszeiten von 150 Jahren haben.
Der ansonsten geschätzte Sman intendierte aber, als von der Allgemeinheit finanzierter Beamter habe man zu schweigen, bei uns ist es aber umgekehrt, dank uns baut man Straßen, Kindergärten, Schulen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Mich interessiert halt welche Kenngrößen oder im Neusprech der smarten Beratermilchbubis "KPI" in eurer Branche so erzielbar sind. Vielen Dank für die offene Auskunft.
 
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Tiroler Bracke schrieb:
Natürlich geht das dem Reger zugesprochene Zitat. Aber dann jammert Ihr ja immer gleich über angeblich ausgerottetes Wild.
Entsprechenden Wald kann ich euch hier sowohl auf einer Eigenjagd als auch auf einer gepachteten Jagd zeigen. Bei mir im diesjährigen fostlichen Gutachten in allen Baumarten niedrigste Stufe 0-25! Und nein, wir bräuchten auch keinen Paradigmenwechsel und tatsächlich ist der auch garnicht angedacht. Bisher wollen doch alle nur mehr oder weniger schmerzhaft an der Schraube der Vorschriften drehen. Und zum Schutz der Kleineigentümer würde die Durchsetzbarkeit der Zwangsbejagung vollkommen ausreichen, wenn häufig genug durchgesetzt. Kombiniert mit einem einfach umsetzbaren Sonderkündigungsrecht würde das mehr bringen als irgendwelche Fütterungsverbote etc..
Dazu Rückführung aller einschränkenden Vorschriften bei Wildarten, Schonzeiten, Jagdarten auf das absolut Notwendige in Bezug auf die gerechte Zuordnung des Zuwachses, Erziehlung des Zuwachses, Gefährdung der Allgemeinheit und sonstige berechtigte Interessen der Allgemeinheit. Und in diesem Zusammenhang gleich die Aufhebung aller einseitig über Privateigentum verhängten Landschaftschutzvorschriften USW.

:27:
 
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OberförsterVS schrieb:
... als von der Allgemeinheit finanzierter Beamter habe man zu schweigen ...
Das Stichwort heißt schlicht "Befangenheit". Wenn in unserem Stadtrat z.B. über die Belange eines Sportvereines abgestimmt wird, dann habe ich nicht mitzuwirken und mich als Befangen zu erklären, wenn ich Mitglied des Vorstandes dieses Vereines bin. Und dies gilt, obwohl ich für diese ehrenamtliche Tätigkeit keine Vergütung erhalte.
Um wieviel mehr ist denn ein Forstbeamter befangen, wenn die öffentliche Diskussion des Jagdrechtes ganz selbstverständlich auch seine ureigensten wirtschaftlichen Belange möglicherweise massivst berührt?
 
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carcano schrieb:
Tiroler Bracke schrieb:
http://www.forstkammer-bw.de/ausschuss.html
Bis zum Großprivatwald scrollen (Borchert ist Fürstenberg).
*Lach* Jaja, die Erläuterung ist schon sinnvoll; der Name sticht halt heraus aus der sonstigen Liste.
Interessant ist für mich wie der Borchers polarisiert. Hab' ihn nur einmal am Telefon gehabt, nie persönlich kennengelernt. Schneidig, hätte man anno es-ist-erreicht gesagt. Vermutlich im Umgang für manche etwas anstrengend. OFVS, Du kennst ihn doch näher?

Carcano
Kenne und schätze ihn sehr, ham zusammen studiert. Es gibt wenige, die ihm auch nur annähernd das Wasser reichen können. Sein Fürst kann sich glücklich schätzen!
 
A

anonym

Guest
Oder noch besser:
"Daß in Wäldern noch so groß
Ich mein Haupt kann kühnlich legen
Jedem Unterthan in Schoß..."
(aus der inoffiziellen Nationalhymne)

Carcano
geborener Württemberger
 
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Skogman schrieb:
OberförsterVS schrieb:
... als von der Allgemeinheit finanzierter Beamter habe man zu schweigen ...
Das Stichwort heißt schlicht "Befangenheit". Wenn in unserem Stadtrat z.B. über die Belange eines Sportvereines abgestimmt wird, dann habe ich nicht mitzuwirken und mich als Befangen zu erklären, wenn ich Mitglied des Vorstandes dieses Vereines bin. Und dies gilt, obwohl ich für diese ehrenamtliche Tätigkeit keine Vergütung erhalte.
Um wieviel mehr ist denn ein Forstbeamter befangen, wenn die öffentliche Diskussion des Jagdrechtes ganz selbstverständlich auch seine ureigensten wirtschaftlichen Belange möglicherweise massivst berührt?

Also lieber Sman, die von Dir angeführte "Befangenheit", bezieht sich auf gewählte Mandatsträger, damit diese nicht bspw. bei der Ausweisung von Baugebieten nicht für die eigene Tasche abstimmen. Es geht also um Korruptionsvermeidung.
Wer sollte sich denn bei einer Novelle des LJagdG äußern dürfen, wenn nicht die von den Grundeigentümern benannte Personen? Jäger schonmal nicht, da diese ja noch deutlicher interessensgeleitet sein dürften und überdies als reine Freizeitsbeschäftigungsvertreter argumentieren können. Bleiben also die Natur- und Tierschützer, das gäbe sicher eine supertolle Novelle!
 
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OberförsterVS schrieb:
... Jäger schonmal nicht, da diese ja noch deutlicher interessensgeleitet sein dürften ...
Nicht das Interesse zählt hierbei. Nabu und BUND haben auch Interessen. Entscheidend ist: Wer wird von wem bezahlt?
 
A

anonym

Guest
Nein.
Entscheidend ist: wer hat positiven Gestaltungswillen?!

Und der ist bei LJVs und DJV zu 0,000 % vorhanden. Null.
Jegliche positive Mitgestaltung der Veränderung wird abgelehnt. Selbst vor dem Offensichtlichen und rechtlich Verbindlichen (EGMR) wird trotzig der Kopf in den Sand gesteckt und das Weidloch in die Höhe.
Also wird die Veränderung nicht mit euch, sondern gegen euch durchgesetzt. Und nichts anderes verdient ihr auch. Nur die Jagd selbst, die kann da leicht euer Opfer werden.

Carcano
 
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Skogman schrieb:
OberförsterVS schrieb:
... als von der Allgemeinheit finanzierter Beamter habe man zu schweigen ...
Das Stichwort heißt schlicht "Befangenheit". Wenn in unserem Stadtrat z.B. über die Belange eines Sportvereines abgestimmt wird, dann habe ich nicht mitzuwirken und mich als Befangen zu erklären, wenn ich Mitglied des Vorstandes dieses Vereines bin. Und dies gilt, obwohl ich für diese ehrenamtliche Tätigkeit keine Vergütung erhalte.
Um wieviel mehr ist denn ein Forstbeamter befangen, wenn die öffentliche Diskussion des Jagdrechtes ganz selbstverständlich auch seine ureigensten wirtschaftlichen Belange möglicherweise massivst berührt?

Also jetzt noch einmal:
Das Jagdrecht ist kein Freizeitgestaltungsrecht sondern ein Bewirtschaftungsrecht für Erträge die nicht direkt einem einzelnem Grundstück zuzuordnen sind. Deshalb gibt es keinen Interessenkonflikt.
Höchstens mit Leuten, die sich das Jagdrecht(und damit das Eigentum) als Sonderhobbyrecht unter den Nagel reißen möchten, genau wie Tierschützer, Naturschützer, Mountainbiker, Geocacher, Wildcamper...

Und Dein Beispiel trifft zu:
Weil OVS kein Entscheider als Landtagsabgeordneter ist sondern ein Interessengruppenvertreter sogar im Auftrag seines Arbeitgebebers. Oder dürfen sich keine Sportvereinsvorstände zu Sportdingen zu Wort melden?
 
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carcano schrieb:
... Jegliche positive Mitgestaltung der Veränderung wird abgelehnt. ...
„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ Wie soll man denn eine Veränderung positiv mitgestalten, die im Grundsatz und in jeder einzelnen Facette nur negativ auf die eigenen Interessen wirkt? Wie blöd müsste man denn dann sein, wenn man gegen seine eigene Überzeugung in der Sache nur um der vorgeblichen Veränderung wegen mitmacht? Wie würdest Du denn reagieren, wenn Jemand das von Dir verlangt? Die Veränderung der Jagdgesetze im Sinne naturentfremdeter Ideologen ist doch kein Naturgesetz. :19:
 
A

anonym

Guest
Danke für die Bestätigung. Das war wirklich die eigene jagdliche Grabinschrift.

Ich greife dazu mal in die Saiten:

Des Jägers Fluch über Heeremans Land

Eingefallen zu Ruinen
und der Zukunft abgewandt
keiner wird Diana dienen
in dem roten, grünen Land.

Borchert wimmert hohl und schaurig;
durch verlassnen, öden Bau
streicht der letzte Hallermann.
Vom Lodenhut hängt Moder traurig
Krähen krächzen laut und rauh,
kein Jäger sie noch zählen kann.

Ach, vergangen sind die Tage
von Fallenjagd und Mäuseklage,
von Hörnerschall und sattem Knall
denn dem Hochmut folgte Fall.

Nur noch ein morscher Hochsitz
zeugt von vergangner Pracht
bis auch ihn fällt der Blitz
in sturmdurchtoster Nacht.

"Weh euch, ihr stolzen Hallen! Nie töne süsser Klang
durch eure Räume wieder, nie Saite noch Gesang,
nein, Seufzer nur und Stöhnen und scheuer Sklavenschritt,
bis euch zu Schutt und Moder der Rachegeist zertritt!"
 
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Schöner hätte ich's auch nicht schreiben können :28:
Aber der Sman ist ja noch kein Baden-Württemberger und sitzt nicht am Verhandlungstisch. Der LJV steht vor einem Generationswechsel und hat einen fähigen HGF, so dass ich mit einem ordentlichen Diskussionsniveau rechne. Sman sehe ich eher als typischen Vertreter der KJV Mitglieder, wenn diese ihrem LJV auf den Weg geben, sich gegen jede Änderung zu sperren, dann schisst sich der LJV selbst ins Aus. Mei, dann ischs halt so.
 
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Ja glaubt Ihr denn wirklich man könne die Jagd dadurch retten, dass man Teile von ihr opfert? Glaubt Ihr, unsere Gegner geben sich mit irgendeiner Selbstkastration auf unserer Seite zufrieden?
 

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