Anhörung Neues Jagdrecht B-W kommenden Freitag

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DUK schrieb:
dass ihr diesen berechtigten Ansprüchen (solange wir noch in einem halbwegs bürgerlichen Rechtsstaat leben) so ein heuchlerisches ökologisches Mäntelchen umhängt. Ich verstehe ja warum, so kann man die Eigentümerinteressen besser durchsetzen in der heutigen Zeit der politischen und vor allem ökologischen Korrektheit und der MSM-Dominanz.


Du verstehst da was falsch. Private Eigentümer und ÖJV sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Ärgert mich immer wieder, dass durch die par Schreihälse der Eindruck entsteht, der ÖJV würde mit seinen Parolen für die Eigentümer sprechen. Mittlerweile hat es ein Grossteil geschnallt, dass die Interessen dieses Vereins und die der Grundeigentümer fast ausschliesslich gegenläufiger Natur sind.
 
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loma60 schrieb:
OberförsterVS schrieb:
Schon lustig, wie hier über Jagderträge geredet wird, wir sprechen hier ja maximal über 10€/Hektar, während ein Forstbetrieb, wenn er statt mit Pflanzung auf Naturverjüngung setzen kann, 30€ oder mehr pro Hektar und Jahr einsparen kann. Aber ist ja immer erbaulich, über das Eigentum anderer Leute zu verfügen.
AndreaM: es ist nicht ökologisch, Tierarten auszurotten, Tierarten durch Fütterung oder unterlassene Bejagung zu "hegen", ist es aber auch nicht. Es spricht aber nichts dagegen, wenn Du das in Deiner Eigenjagd so machst.

Laut Max Reger ist es unter geltendem Jagdrecht gelungen Tanne mit 98% und die Eiche mit 95% ohne Schutz einzubringen. Zur Eigentümerstärkung genügt die Anpassung einiger Verwaltungsvorschriften, zu was ist ein Paradigmenwechsel nötig?
Der Eindruck, daß sich hier einige Spezies besonders hervortun müßen(man sieht es ja schon hier), ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

Schön wärs, dann lies mal, wieviel davon mittel- stark verbissen sind.
 
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Skogman schrieb:
OberförsterVS schrieb:
... Aber ist ja immer erbaulich, über das Eigentum anderer Leute zu verfügen. ...
Diese Karte sollte Niemand spielen, der aus öffentlichen Kassen bezahlt wird. Er lebt nur vom Geld anderer Leute.
Mein lieber, ich liefere in jedem Jahr Netto eine gute Million ab, also keine derartigen Belehrungen, zu was ich mich äußern darf und zu was nicht!
 
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Tiroler Bracke schrieb:
... Das einzige was hier deutlich wird, ist auf welcher Seite Personen wie Du und Skogman stehen: Seite an Seite und Hand in Hand mit Nabu, BUND etc. gegen die Eigentümer.
...
Nur dann reiht Euch auch gefälligst offen in diese Front ein, statt die ganze Zeit mit dem Dolch in der Hand hinter meinem Rücken rumzuschleichen!
Nabu = gegen die Jagd. BUND = vehement gegen die Jagd, Eigentümer = für das, was er Jagd nennt, Skogman = für das, was er Jagd nennt. Du siehst also, die Schnittmenge ist für Jagdaffine mit den Jagdrechtsinhabern noch am größten.
Im wirklichen Leben habe ich (im Niederwild-Eigenjagdbezirk sowieso nicht) auch als Pächter im Hochwildrevier nie das geringste Problem aus der hier diskutierten Interessenlage mit meinen Verpächtern gehabt - und sie nicht mit mir. Eine solche Situation dürfte nach meinen Einschätzungen auch die Normalität in der großen Mehrheit der Pachtreviere darstellen.
Die hier dargestellten Probleme entstehen durch von Dir angesprochenen und vertretenen "Radikalen", bei denen die Ideologie auch das praktische Handeln und Verhandeln bestimmt.
 
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Skogman schrieb:
carcano schrieb:
Skogman schrieb:
Diese Karte sollte Niemand spielen, der aus öffentlichen Kassen bezahlt wird. Er lebt nur vom Geld anderer Leute.
... Im konkreten Fall (OFVS) *mehrt* er das Geld anderer Leute ...
Ich habs hier an anderer Stelle schon einmal geschrieben: Wer immer aus öffentlichen Kassen besoldet wird um eine öffentliche Aufgabe zu erfüllen, der sollte bei der politischen Diskussion um die Ausgestaltung dieser öffentlichen Aufgabe schweigen. Lehrer darf man nicht Schulpolitik machen lassen, Förster nicht zu Jagdthemen befragen. Ihre Funktion und die damit verbundenen Interessen lassen keine objektive Position zu. Sie unterwerfen sich freiwillig dem Alimentationsprinzip und sollten sich dann auch konsequent so verhalten und der Öffentlichkeit dienen, statt sie dominieren zu wollen. Wäre ich König von Deutschland, so hätten die aus öffentlichen Kassen Besoldeten zur Vermeidung von Interessenkonflikten bei der öffentlichen Diskussion um ihre Aufgabe kein Mitspracherecht.

Das heißt, Jäger sollten besser auch zu Jagdthemen schweigen?
 
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saujager1977 schrieb:
@Tiroler Bracke: Grundsätzlich natürlich richtig.

Man sollte zusätzlich aber durchaus erwähnen, dass sich einige Landesverbände der Wald- und Grundbesitzer grundsätzlich eher distanzierter zu öffentlichen Verwaltungen sehen als dies die Forstkammer BW tut. In etlichen ist es z.B. den Vertretern der öffentlichen Flächen nicht möglich einzutreten. Auch z.B. private "Fondsgesellschaften auf Waldbasis" können sich dort manchmal (noch) nicht beteiligen.
Hierfür gibt es sehr gute Gründe. Die (politischen) Interessen der privaten Grundbesitzer und die der Verwalter von staatlichen oder kommunalen Flächen sind nur auf wenigen sehr eng umgrenzten Themengebieten parallel. Ob die Jagd dazu gehört muss jeder selbst für sich entscheiden.
Es ist eine Sache mit wem man in der alltäglichen Waldwirtschaft wie (meist absolut hervorragend) miteinander umgeht und eine andere wen man für sich und seine ureigenen Interessen sprechen lässt.

In Baden-Württemberg, und um dieses Bundesland geht es ja eigentlich, haben sich die privaten und kommunalen Waldbesitzer zusammengeschlossen und sehen sich als Gegenpol zur staatlichen Forstverwaltung. Wenn ich unseren Betrieb einordnen sollte, dann wäre dieser näher am GPW als am Staatswald. Und das es für den nachhaltigen Betriebserfolg erforderlich ist, auf die jagdlichen Gegebenheiten Einfluß zu nehmen, werde ich das auch weiter tun, hergottsack!
Das Geheule der "Jäger" zeigt deutlich, dass in den Verhandlungen zur Novelle harte und klare Kante gezeigt werden muss. Danke für diese ?Verdeutlichung!
 
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Beamte vom Mitspracherecht und Diskussionen auszuschließen geht ganz eindeutig zu weit.

Mir gefallen auch nicht immer die Ansichten der Forstbeamten neuerer Generation. Die alten Förster waren da noch anders gestrickt. Das Ergebnis von Meinung ist darin zu suchen wie man was gelehrt bekommt. Und unsere Forstbeamten bekommen gelehrt, dass der Wald im jedem Fall Vorrang hat. Wir Jäger haben ein Interesse an einem bejag baren Wildbestand.

Nur in der Diskussion und einem Ausgleich der Interessen lässt sich ein für beide Seiten tragbarer Kompromiss finden.

Im Übrigen haben Forstbeamte immer noch einen weit höheren Sachverstand als z.B Anhänger von PETA und Ähnliches. Die ja auch mit Reden....


Waidmannsheil

Drake
 
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Drake schrieb:
Beamte vom Mitspracherecht und Diskussionen auszuschließen geht ganz eindeutig zu weit.

Das ist auch nicht notwendig, das tut die Politik ja schon, wenn die beamtete Expertenmeinung nicht in den Kram paßt, sieht man ja auch am Waffengesetz immer wieder. Im Zweifel geht Ideologie immer vor -beamteter- Expertenmeinung, hier ist es vielleicht mal umgekehrt, dann aber nur, weil es der Politik halt zufällig mal in den Kram paßt.

Wer "Beamter" sagt, muss einfach wissen, dass da ein Haufen auch promovierter Fachleute mit Staatsexamina und Habilitationen auf den Fluren der Ministerien und Hochschulen bzw. Fachhochschulen und in den Ämtern dabei sind. Nur hört man halt REGELMÄSSIG nicht auf diese Leute, die oft über jeden Zweifel erhaben sind und mehr Ahnung haben, als sie ein Brandbomben vertreibender, Waffen transportierender, ehemaliger Taxifahrer ohne Schulabschluss je haben kann.
 
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carcano schrieb:
DUK schrieb:
Zu dieser Stellungnahme des sicher nicht auf der Brotsuppe dahergeschwommenen Herrn Reger
Diese behauptete Stellungnahme gibt es nicht.
Und wenn du einmal seine TATSÄCHLICHE Stellungnahme in der Landtagsanhörung zur Jagdrechtsreform liest, dann verkriechst du dich heulend und zähneklappernd in der nächsten Dickung.

Carcano

Deine typische, etwas einfache Art, Diskussionen, die nicht nach Deiner Vorstellung verlaufen, abzuwürgen. Nachdem OVS bei der Anhörung dabei war und sicherlich gut aufgepaßt hat, muß er Dir ehrlicherweise diese Aussage von Reger bestätigen.

Schön wärs, dann lies mal, wieviel davon mittel- stark verbissen sind.
@OVS weshalb hast Du M. Reger nicht direkt darauf angesprochen, Gelegenheit wäre wohl gewesen?
 
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:arrow: Zitiert von Seite 1 des Fadens:

OberförsterVS schrieb:
Aber es gibt vielleicht ganz spannende Allianzen, die man bisher noch gar nicht so im Blick hatte.

Und nun:

Tiroler Bracke schrieb:
Das einzige was hier deutlich wird, ist auf welcher Seite Personen wie Du und Skogman stehen: Seite an Seite und Hand in Hand mit Nabu, BUND etc. gegen die Eigentümer. Der einzige kleine Zwist am Tische eurer Front ist, in welche Richtung die Eigentümer über den Tisch gezogen werden sollen.
 
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OberförsterVS schrieb:
Mein lieber, ich liefere in jedem Jahr Netto eine gute Million ab, also keine derartigen Belehrungen, zu was ich mich äußern darf und zu was nicht!
Das klingt zwar viel, ist aber nur im Vergleich zum gebundenen Kapital sprich zum Wert des von dir administrierten Waldes als primärem Produktionsmittel relevant. Mit anderen Worten: Eine Million kann viel aber auch sehr wenig sein.
 
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OberförsterVS schrieb:
Das Geheule der "Jäger" zeigt deutlich, dass in den Verhandlungen zur Novelle harte und klare Kante gezeigt werden muss. Danke für diese Verdeutlichung!
Irgendjemand kritisierte vor ein bis zwe Monaten einmal eine etwas straffe Wortwahl meinerseits. Diese Kritik war an und für sich auch nicht unberechtigt, weil "eiserne Hand" nun einmal eine billige rhetorische Versatzphrase aus der Volksredenkiste des 20. Jahrhunderts ist, jedenfalls wenn man nicht mit Nachname Berlichingen heißt. Mea culpa!

Es ist aber doch aufschlussreich für die gegenwärtige Situation, wenn OFVS, der ja doch des öfteren irenischer auftritt und empfindet als ich, es nun ähnlich deutlich und hart ausspricht. Muss in der Sache doch was dran sein. :15:

Carcano
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

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loma60 schrieb:
Deine typische, etwas einfache Art, Diskussionen, die nicht nach Deiner Vorstellung verlaufen, abzuwürgen.
Laß' ihn doch, er ist intellektuell halt auch ein wenig schlichter gestrickt.
 
A

anonym

Guest
Erstens zur deutlichen Spache, was ja eigentlich ein guter Weidbrauch ist; daher auch die Weidsprüche. Ich finde zu meinem leisen Entzücken, dass es nicht ich oder OFVS war, sondern Silo, der schon am 26. Juni 2012 hier in eben diesem Thread geschrieben hatte.
"Die neue Landesregierung wird der Jägerschaft den Maulkorb anlegen und an die kurze Leine nehmen"

Zweitens zu Reger als Sprecher der Landesforsten, und zu dem dreisten Unfug, der ihm lodentrottelhaft verfälschend hier untergejubelt werden sollte, und den er so natürlich nie verbraten hat. Mit seinen tatsächlichen Vorstellungen stimmen die meinen weitgehend überein:
carcano schrieb:
Umgekehrt wirkt zum Beispiel das Forst-Statement (von Max Reger) in Schriftform hervorragend, als das wohl ausgewogenste und nachdenklichste. http://www.bawue.gruene-fraktion.de/cms ... ng_ljg.pdf

Hier der Link zum gesamten Niederschlag der Veranstaltung; es lohnt sich:
http://www.bawue.gruene-fraktion.de/cms ... tz_un.html

WH,
Carcano
 
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carcano schrieb:
Erstens zur deutlichen Spache, was ja eigentlich ein guter Weidbrauch ist; daher auch die Weidsprüche. Ich finde zu meinem leisen Entzücken, dass es nicht ich oder OFVS war, sondern Silo, der schon am 26. Juni 2012 hier in eben diesem Thread geschrieben hatte.
"Die neue Landesregierung wird der Jägerschaft den Maulkorb anlegen und an die kurze Leine nehmen"

Zweitens zu Reger als Sprecher der Landesforsten, und zu dem dreisten Unfug, der ihm lodentrottelhaft verfälschend hier untergejubelt werden sollte, und den er so natürlich nie verbraten hat. Mit seinen tatsächlichen Vorstellungen stimmen die meinen weitgehend überein:
carcano schrieb:
Umgekehrt wirkt zum Beispiel das Forst-Statement (von Max Reger) in Schriftform hervorragend, als das wohl ausgewogenste und nachdenklichste. http://www.bawue.gruene-fraktion.de/cms ... ng_ljg.pdf

Hier der Link zum gesamten Niederschlag der Veranstaltung; es lohnt sich:
http://www.bawue.gruene-fraktion.de/cms ... tz_un.html

WH,
Carcano

Wenn Du Dich in Zukunft auf sinnvolle und fundierte Beiträge beschränkst, würde genügend Zeit für eine "Anhörung life" bleiben und Du müßtes Deine schwammigen Halbwahrheiten nicht ständig aus den Fingern saugen.
Unter "Management-Erfolge müssen deutlich gemacht werden" hat er die Einbringung der Eiche und Tanne ohne Schutzmaßnahmen mit 95% Erfolg erwähnt.
Paß auf daß Du nicht zum Reformtrottel verkommst!!!!
 

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