Vor dem Hickhack zw. Jim und Sheepy schrieb der Urheber dieses Threads:
Ich habe mich deshalb zu Wort gemeldet, weil ich über meinen Schwager Verbindung zur Jagd und selber 20 Jahre Erfahrung im Schießsport habe und einfach nicht verstehen kann, wie eine derart schwache Prüfungsanforderung Jäger befähigen soll, Tiere(Wild) schnell und möglichst schmerzlos zu töten. Wenn der zu prüfende Forstwirt nur 50-70%ig den Baum korrekt fällen, oder der Metzger in der Prüfung nur jedes zweite Schwein sauber schlachten können müßte, wäre das ein Skandal. Der Jäger muß ja aber nur "den Finger gerade sein lassen", weil er ein unglaublich selbsteinsichtiger Mensch ist und weiß was er nicht kann Laughing
Die Anforderungen zum Bestehen sind nicht besonders hoch bzw. "machbar". Denke dass wohl alle in diesem Forum zustimmen. Daraus aber den Schluss zu ziehen, dass die Prüfungsanforderung die Schützenstreuung des Jägers für sein restliches Jagdleben "zementiert", halte ich für unangemessen.
Aus eigner Erfahrung kann ich berichten dass die gelieferten Leistungen wesentlich besser war als die geforderten. Ich kann dies aber nicht "beweisen", da ich über keine Statistik verfüge. Bisher hat auch noch keiner in diesem Thread irgendwelche Zahlen auf den Tisch gelegt und vermutlich wird dies auch keiner tun. Ich habe Anfragen an LJVs und Jagdschulen laufen, hab aber wenig Hoffnung, dass ich was vorlegen kann. Die existierenden Statistiken geben Auskunft darüber aus wieviele durchgefallen sind. Hab aber noch keine Statistik gesehen aus der hevorgeht, wie "gut" geschossen wurde.
Auf den ersten Blick erscheint es folgerichtig, dass eine höhere Anforderung weniger Krankschüsse bzw. schnellen Tod produziert. Meine Bedenken sind jedoch die folgenden:
1. Würde ich als sehr guter Schütze nicht auf den Träger (Hals) zielen um mehr Wildpret zu gewinnen?
2. Lege ich dann ich auch mal auf 200m, 300m oder gar 400m an (ich "kanns" ja)?
3. Bewegt sich das (stehende) Tier gerade bei der Schussabgabe hat alles nichts genutzt (es gibt also weitere Faktoren die waidwundes Wild produzieren)
Könnte mir gut vorstellen, dass gerade 2. den gewünschten Effekt wieder zunichte macht. Vermutlich ist dann deine Folgerung, dass auch 300m Schüsse mit in die Prüfung aufgenommen oder dass "Weitschüsse" gesetzlich verboten werden müssen.
Nein, je länger ich über dieses Thema nachdenke, desto mehr komme ich zum Schluss, dass die Waidgerechtigkeit (=Selbsteinsicht) das zentrale, elementare Element ist. Durch dieses können/sollten wir unerwünschten Effekte beseitigen. Wenn an Schrauben gedreht werden müssen, dann an dieser. Jäger als "Kunstschützen" auszubilden halte ich für den falschen Weg.
@wolfsprosse
> Weil dann der Jägernachschub dünn wird.
Ganz genau. Die Jagd in Deutschland soll eben nicht einem elitärem Kreise vorbehalten sein.
> oder der Metzger in der Prüfung nur jedes zweite Schwein sauber schlachten können müßte,
Der Metzger tötet das Tier durch einen Kopfschuss und hierbei wird das Tier festgehalten und kann sich nicht bewegen. Diese Art des Tötens können und wollen wir mit der Jagd nicht vergleichen.
Überhaupt finde ich diese übertragenen Beispiele wenig sinnvoll. Die Führerscheinprüfung findet in Deutschland (normalerweise) bei Tag bzw. auf Stadt- und Landstrassen statt. Daraus den Schluss zu ziehen, dass dann jeder Absolvent bei Nacht oder auf der Autobahn einen Unfall hat ist doch höchst fragwürdig, oder nicht?