wenn dem so ist, gibt es doch überhaupt kein Problem und offensichtlich schießen alle (oder zumindest fast alle) besser als in der Prüfung, sonst hätten wir ja keine Jäger mit Revier.
wir haben erstmal nur Jagdscheininhaber in den Revieren... wieviele davon Jäger sind steht auf einem anderen Blatt...
und du solltest dir keine Sorgen machen um jene die die Prüfung bestehen weil sie gute Schützen sind...
du solltest dir Gedanken machen um jene die die Prüfung bestehen obwohl sie schlechte Schützen sind, aber für sie die Prüfungsanforderungen unrealistisch niedrig gesetzt wurden...
nicht zuletzt damit immer mehr den Jagdschein machen können und weil es einen Wettbewerb zwischen den Jagdschulen (das sind Wirtschaftsunternehmen) und den Bundesländern untereinander gibt... da geht es nicht um Jagd und um das Wild, da geht es um Geschäft und Politik...
Ich gebe Dir ja grundsätzlich recht, daß die meisten Jäger öfter mit ihrem Werkzeug üben sollten. Leider sieht man zumindest bei uns wenig ältere Jäger auf dem Stand. Bei den Jungjägern ist die Frequenz hier zumindest deutlich höher.
Nur die propagierte Schlußfolgerung, daß auf Grund der Prüfungsanforderungen jedes zweite Tier zerschossen oder angebleit wird, halte ich für sehr gewagt, da meiner Meinung nach einfach noch andere Faktoren, wie eben die richtige Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und die Achtung vor der Kreatur hinzu kommen.
das ist richtig...
Jagdscheininhaber teilen sich in verschiedene Gruppen auf...
jene die es können und tuen... die Jäger
jene die es nicht können und nicht tuen... die nie auf Jagd gehen...
jene die es nicht können, rausgehen und nicht viel schiessen...
jene die es nicht können und trotzdem schiessen...
letzten dreien wäre durch eine bessere Schiess- und Jagdausbildung bedingt durch höhere Anforderungen (von nichts kommt nichts) deutlich geholfen... oder sie wären nicht dabei... was zumindest bei letzteren nicht schade drum wäre...
Soetwas habe ich jedenfalls in der Ausbildung verinnerlicht, da auch auf diese Dinge besonders Wert gelegt wird. Wenn solche Grundlagen nicht einen Schwerpunkt der Ausbildung ausmachen, dann nützen auch die höchsten Prüfungsanforderungen nichts, da dann in einer schlechten Schußposition trotzdem draufgesemmelt wird mit den entsprechenden Folgen, da man ja ein so toller Schütze ist und schon treffen wird.
natürlich muss eine gewisse Grundhaltung vermittelt werden... eines ohne das andere geht nicht... das kann aber eben genauso nicht bedeuten, dass man nur mit der richtigen Grundhaltung kein schießerisches oder anderweitiges jagdpraktisches Können benötigt...
zumal die Grundhaltung weder indoktrinisiert noch geprüft werden kann... wenn es im Leben so einfach wäre einfach an die Moral zu appellieren, dann hätten wir deutlich weniger Probleme in der Gesellschaft... der Mensch ist aber kein Wesen von Moral, wenn sie ihm nicht aufgezwungen wird... und allein im Wald ist kein solcher Zwang da...
und es ist nunmal so, dass es gerade für das Wild besser wäre, wenn jemand schon "aus einer schlechten Schussposition" auf es schiesst, dass er weiß was er tut und es auch kann...
Ich bleibe daher dabei, die Prüfungsanforderungen sagen zumindest bei der Mehrzahl der Prüflinge nichts aus über das spätere Verhalten im Revier. Zumal etwas anders hier auch noch nicht von irgendjemandem belegt wurde.
es geht hier ja auch nicht um Verhalten, sondern um Können...