In diesem rasant wachsenden Thread wurde schon alles mehrfach gesagt - nur nicht von mir.
Kurz: Ich gebe jenen Recht, die die Absichten des TS zumindest kritisch hinterfragen. Ich habe überhaupt nix gegen Halbautomaten und militärisch anmutende Waffen - auf dem Stand. Im Revier halte ich sie aber für fragwürdig. Als Jäger sollten wir ein seriöses, vertrauenserweckendea Bild abgeben und in die ländliche Gemeinschaft einfügen. Ob das nun mit Hut oder Baseball-Cap, Loden oder dezent eingesetzter Jagdcamo passiert, ist nicht soooo entscheidend. Aber mit einem "Sturmgewehr" rumlaufen macht definitiv keinen guten Eindruck. Und jeder der sagt, Otto-Normal-Bürger könne einen 98er nicht vom AR15 unterscheiden, hält die Menschen für wesentlich naiver, als sie sind.
Das ist klar so zu verstehen. Aaaber:
Ich habe bewusst etliche Jagdlaien nach der optischen Wirkung von verschiedenen Langwaffen befragt.
Ergebnis für mich ist, dass sie eine Waffe an einem Jäger zuerst nach dessen Farbe einschätzen. So ist ihnen zumeist nicht klar und nicht wichtig, ob es eine Flinte, ein Drilling, eine BBF, ein Repetierer oder eine SLB in Holzoptik ist.
Jagdgegnern ist es gleich. Waffe ist Waffe, und Waffe ist böse. Da wirkt bereits eine jagdlich gekleidete Person bedrohlich.
Dann gibt es Laien, die sich bei einer schwarzen Waffe fragen, warum das so ist und was es bringt. Aber eigentlich ist es auch gar nicht so wichtig. Dass es ein Matchrepetierer oder ein AR ist, interessiert nicht. Und, dass wir SD nutzen, finden sie von unwichtig über sinnvoll bis interessant . Ein Jäger weiß, was er darf und man vertraut ihm, erst Recht, weil man eh keine Ahnung hat.
Und dann habe ich besonders von nichtjagenden Frauen zu einem AR unisono gesagt bekommen, dass das endlich ein cool aussehendes Gewehr ist, wie aus dem Film XY. Sie fragen sich, weshalb viele Jäger immer so altmodisch aussehen müssen und ob diese altmodischen Gewehre überhaupt schießen oder nur als Symbol mitgetragen werden.
Solche Dinger kennt man von den Schießbuden auf den Volksfesten und vom Schützenverein im Dorf. Aber für die Jagd braucht man anderes. Und das darf ruhig cool und modern aussehen. Und das waren Frauen alle über 45, also keine Teenies.
Ob meine Eindrücke repräsentativ sind, sei dahin gestellt.
Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass wir uns vor völlig falschen Annahmen über das Bild der Jägerschaft in der Gesellschaft hüten sollten. Stattdessen sollten wir bei unserer Außenwirkung eher die Zielgruppen differenzieren.
Und da ist mir die ländliche Bevölkerung und erst Recht die Dorfgemeinschaft als jene mit größter Toleranz zu Jagdwaffen bekannt.