Afrika ich komme!!!

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War vor einem Monat auf meiner fünften Jagdreise in RSA. Eine Woche mit Maswiri Safaris (Musina) und eine Woche mit Mattanja Safaris unweit von Hoedspruit. Mit Swiss geflogen, die pro Fahrt 280 Euro für den Waffentransport verlangten. Das hinderte sie nicht daran, meine Waffe zu verlegen, die ich zwei Tage nach meiner Rückkehr bekam. Ein bisschen wenig Wild bei Maswiri und bei Mattanja habe ich es nur geschafft, einen Buffelkuh zu erlegen, obwohl ich eigentlich zwei schießen wollte. Allerdings gab es in der Gegend viele Büffelbullen.
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Der Büffel ist gut aber nicht wirklich alt
 
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Wir (ein Jagdfreund und ich, wir hatten 2:1 Führung gebucht) sind wieder zurück...
Es war ein großartiges Erlebnis, auch wenn einiges rundherum nicht gut funktioniert hat. Das lag aber nicht an uns sondern eher an den Fluglinien, den Flughäfen, einem gesperrten Luftraum über dem Niger...

Gebucht hatten wir über Reibenwein, er hat uns sehr gut unterstützt, ich kann ihn bedenkenlos weiterempfehlen. Das lokale Safari-Unternehmen war HHK Safaris, die einen tollen Job gemacht haben, sowohl der PH, als auch das Camp, die Betreuung... es hat einfach rundum gepasst.

Aber der Hinflug...
Ich bin aus FRA geflogen, beim einchecken am Sperrgepäckschalter hat es ewig gedauert, es waren nur 2 Schalter besetzt und einer wurde von einer Tussi nebst Gatten für eine Stunde blockiert, weil sich Madame nur unter zahllosen Tränen von ihrer kläffenden Fußhupe trennen konnte. Alle Klischees erfüllt...
Auch auf meine Nachfrage hin wollte sich kein Bundespolizist zur Waffenkontrolle einstellen, ein Muster wie das gehandhabt wird kann ich nicht erkennen. Das letzte mal gab es noch die Kontrolle vor dem Aufgeben der Koffer... Auch der Zoll war sich nicht sicher, ob es eine Nämlichkeitsbescheinigung zur Wiedereinfuhr braucht, ich habe sie aber mal sicherheitshalber abstempeln lassen.
Beim Sicherheitscheck wollte der Kontrolleur dann noch wissen, ob in meinem Zweit-ZFR (Zeiss ZM 1,5-6x42) im Rucksack eine verbotene Laser-Zieleinrichtung enthalten würde...

Mein Jagdfreund kam auch Hamburg, sein Flieger hatte 1,5 Stunden Verspätung und es war nicht möglich binnen einer Stunde sein Gepäck in die Maschine durchzuchecken. Als der Lufthansa Jumbo startete wußten wir noch nicht, daß sein Gepäck in Frankfurt geblieben war.
Was aber dann die Bundespolizei nicht daran hinderte, seinen Waffenkoffer in Frankfurt nochmals zu öffnen und zu kontrollieren, was an einer Banderole sichtbar war.

Als wir in Johannesburg landeten (der Flug dauerte gut 2 Stunden länger, da die Maschine über den Balkan, Ägypten, rotes Meer, Kenia.. geflogen ist) war nur mein Gepäck vor Ort und unseren eigentlich geplanten Flug hatten wir schon im vornherein auf den Abend verschoben.
Alleine die Diskussionen um die in Frankfurt gebliebenen Koffer haben eine Stunde gedauert, eine etwas überteuerte Helferin hat uns dann durch die Waffenkontrolle geschleust und uns die Wege gezeigt. Mit einem lokalen Helfer geht das auch für 10 $ Trinkgeld, wie wir auf der Rückreise gesehen haben...
Das Gepäck meines Jagdfreundes wurde dann von der LH zu Airlink umgeleitet und sollte am Folgetag eintreffen sowie nach Harare gesendet werden.

In Harare angekommen wurden wir in ein Hotel gebracht, für eine Fahrt ins Camp war es definitiv zu spät. Somit hatte ich einen halben Jagdtag verloren, mein Begleiter noch mehr...

Man sollte sagen "natürlich" wurde das Gepäck noch einen Tag in Johannesburg zurück gehalten, bevor es dann nach Harare ging, in Empfang genommen werden konnte und - um Zeit zu sparen - ein weiterer Flug nach Kariba gebucht wurde, wo wir meinen Begleiter dann Donnerstags in Empfang nehmen konnten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon eineinhalb erfolgreiche Jagdtage hinter mir, es folgten dann noch weitere fantastische Tage und Erlebnisse.

Unsere Erkenntnis aus der Hinreise und eine Empfehlung für solche Reisen: bei jedem Umsteigen mindestens 4 Stunden auf egal welchem Flughafen einplanen, wenn machbar im Zeitplan auch noch einen Puffertag in einem Hotel mit einplanen um den Zeittakt zu entspannen.

Demnächst mehr dazu, kleiner Spoiler: drei Büffel und ein Hippo später...
 
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Mal ein paar Eindrücke von unserem Hauptcamp in Makuti, mitten in den ca. 80.000 ha unseres Jagdgebietes gelegen.
Es sah so aus wie in den Hollywood Schmonzetten der 50er/60er Jahre, einfach traumhaft. Die Zelte (mit gemauerter Feuchtzelle) waren unsere Unterkünfte, der Reetdach-Bau der Speisesaal.

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Das Jagdgebiet in Makuti ist ein sehr hügeliges Hochland, viel Busch, hohes Gras und Bäume. Körperlich eine sehr anstrengende Pirsch, die v.a. meinen Begleiter an seine körperlichen Grenzen gebracht hat.

Der Bestand an Büffeln war hervorragend, mit einer Ausnahme täglich Büffel im Anblick, auch alte Bullen wurden oft gesichtet.
Dazu reichlich Fährten von Leoparden und auch öfters von Löwen. Elefanten kamen zweimal in Anblick, der Bestand an Plainsgame war eher übersichtlich, was auch an dem hohen Bestand an Katzen liegen könnte.

Makuti1.jpgMakuti2.jpgMakuti3.jpg
 
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Bevor ich mit den Jagderlebnissen anfange noch ein paar Worte zu den Waffen und die Ansichten unseres PH (Derek Adams, seit >35 Jahren PH in zahlreichen afrikanischen Ländern).

Begleitet haben uns meine M66 in 416 Ruger sowie eine Rigby in 416 Rigby, die 416er Kaliber sind nach Meinung unseres PH die bevorzugte Wahl auf Büffel.
Geladen hatte ich das 400gr A-Frame (das absolute Lieblingsgeschoß unseres PH) sowie das DGS, sowie als Zweitlaborierung für Plains Game das 350gr Degol spitz.
Mein Jagdfreund hatte das TSX und das Barnes Solid geladen.

Als Zielfernrohre kamen bei mir ein Kahles 1,1.4x24 sowie für PG ein Zeiss ZM 1,5-6x42 zum Einsatz, beide FFP ohne Leuchtpunkt.
Die Rigby ziert ein Swaro Z81 1-8x24, bei dem kurz vor der Jagd der Ein-/Aus-Schalter für den Leuchtpunkt abgebrochen war...

Unser PH erzählte einige Anekdoten über Jagdgäste, die beim Probeschießen nicht mal die Scheibe treffen - was jede Saison mehr als einmal vorkommt...
Interessant war die Aussage, daß Europäer in der Regel besser schießen bzw. vorbereitet sind.
Insofern hatten wir bei ihm erstmal einen Stein im Brett mit dem, was wir zeigten.

Am liebsten sind unserem PH Gäste mit einem Repetierer und passender Optik. Seine Erfahrungen mit Gästen die eine DB führen waren oftmals negativ. So hat dieses Jahr ein Gast auf Elefantenjagd bei seiner DB zuerst den hinteren Abzug betätigt, kam dann nicht mehr rechtzeitig an den vorderen Abzug und der Elefant ging als "wounded and lost" verloren (bei voller Bezahlung).
Bogenjäger hat er durchweg als Ars****cher tituliert, die allesamt ein Ego-Problem hätten. Er führt auch keine Bogenjäger mehr.

416er.jpg
 
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Der erste vollständige Jagdtag... oder auch: zwei Büffel in einer Stunde...

Noch ohne meinen Begleiter, der weiter in Harare auf seine Koffer wartete ging es dann wirklich los. Das Team bestand aus dem PH, zwei Trackern und der Park-Rangerin (wir nannten sie Mama Kalaschnikow, da sie selbige stets mit sich trug). Vom Pickup aus suchen ob frische Büffel Fährten den Weg kreuzen und bei erfolgversprechender Sichtung runter und hinterher pirschen.

Nach etwas über vier Stunden Fahrt, Suche und Pirsch waren wir dran an einer Herde Büffel, für mich das erste mal, daß ich diese Tiere wirklich vor mir hatte. Entsprechend aufgeregt, im Versuch diese sauber anzusprechen und überhaupt den Anblick zu genießen hatte der PH einen alten Bullen ausfindig gemacht. Irgendwann erhob sich der Dagga Boy, der PH rief leise shoot, shoot, dabei mußte der Schießstock umgestellt werden, ich mußte den Platz wechseln, der PH sagte noch "der einzige Büffel der steht ist der Bulle", ich legte die Waffe auf den Schießstock den der PH für mich gestellt hatte, legte an und hatte einen stehenden Büffel breit vor mir....

Der geneigte Leser mag jetzt eine Ahnung haben...

Ein perfekter Blattschuß, der Büffel ging im Schuß nieder, wir traten an den Büffel heran, hörten noch den "death bellow"... und sahen eine alte Büffelkuh liegen...

Schei**...
Der PH mußte bei dem Schuß zugeben, daß wohl doch mehr Büffel standen als nur der Bulle, ich hatte in der Aufregung nicht sauber angesprochen da ich mich nur auf das Zielfernrohr und das Blatt im Fadenkreuz fokussiert hatte.

Alle redeten auf mich ein, die Rangerin mit "so was passiert doch regelmäßig" bis zum PH der meinte, sein letztes Gast hätte auch eine Kuh geschossen und gleich eine 4-stündige Nachsuche produziert, ich könne mich über den guten Schuß glücklich schätzen... Was ich aber nicht tat, meine Laune war ziemlich am Boden.

Nachdem sich der Schreck gelegt hatte sagte mir der PH, daß er die Herde noch hören würde, sie wären nicht besonders weit weg. Eigentlich wollte ich zurück ins Camp, Frust schieben, aber wir sind dann doch wieder gepirscht.
Nach einer halben Stunde waren wir wieder an der Herde dran und diesmal stand der gleiche Bulle auf den wir es abgesehen hatten wirklich frei, der Rest der Herde lag in einigen Metern Abstand jeweils rechts und links von ihm, so daß ich definitiv nicht mehr falsch ansprechen konnte.

Also erneut angelegt, das A-Frame auf Reise geschickt. Der Schuß war ein guter "quartering away shot", hinters Blatt rein und schräg durch die Lunge vor das gegenüberliegende Blatt.
An dieser Stelle würde ich natürlich gerne eine heldenhafte Geschichte vom annehmenden Daggy Boy schreiben, aber es war eher unspektakulär, der Bulle machte noch gut 40 Schritte und lag ohne nochmals hoch kommen zu können. Wir hätten ihn in Ruhe verenden lassen können, aber ein Solid aus 5 Metern verkürzte das Ganze.

Mein PH meinte, es hätten vor mir nicht viele zwei Büffel in einer Stunde mit jeweils einem Schuß erlegt, ich könne zufrieden sein.
Ein Büffel hätte mir aber gereicht, die Zufriedenheit stellte sich nicht ganz ein, das hat ein paar Tage gedauert bis ich darüber lachen konnte.

Die ganze Situation mit der Kuh hat den PH aber veranlasst mit dem Safari Operator zumindest einen 1000$ Rabatt für mich auszuhandeln, was ganz okay war.
Ein Bild der Kuh existiert nicht, aber den Büffel kann ich teilen. Vom PH auf 11-12 Jahre geschätzt, somit guter alter Bulle wie es sein soll.

Büffel1.jpg
 
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Toller Büffel! Waidmannsheil!

Wegen der Kuh wäre ich auch angefressen gewesen, eigentlich kann er dafür gar keine Gebühr verlangen, schließlich war es des PH Fehler. Was haben sie Dir denn dafür abgeknüpft nach den 1000 USD Rabatt?
 
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Das ist Jagd- Du kannst da - Dein erster Büffel- garnix dafür. Freu Dich über eine spannende Jagd und Deinen ersten Büffel-Dagga Boy- Waidmannsheil.
Die Erfahrung draus: nicht alles was PH, Berufsjäger, Pirschführer von sich geben muß stimmen. Ob‘s nun „Schiessän, schiessän“ oder „Shoot,Shoot“ oder sonstwas ist.
Über die Bezahlung der Büffelkuh hätte ich gestritten.
 

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