Ich will das nicht klein reden aber die Anzahl der weissen Farmer in Namibia ist überschaubar. Man kennt sich und nicht wenige haben untereinander Verwandtschaft. Da kann dir fast jeder eine Geschichte über solche tragische Vorfälle in den letzten Jahrzehnten erzählen. Die genauen Hintergründe liegen dann aber meist doch im argen...
Ich war vor zwei Wochen da und wurde auch Zeuge von Kleinkriminalität. Klauen gehört halt irgendwie zur Kultur, besonders auch zwischen schwarz und schwarz. Wenn man dort hin will muss man damit umgehen können, sonst fährt man besser in den Schwarzwald. An Leib und Leben bedroht fühlte ich mich deshalb trotzdem noch nie. Zwischen klauen und töten liegt doch noch ein Unterschied.
Ich habe auch nicht den Eindruck, dass sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren gross etwas verändert hat.
Der zuvor verlinkte Bericht
zur Einschätzung der Sicherheitslage in SA des Auswärtigen Amtes beruht mit Sicherheit nicht auf den Aussagen namibischer Farmer, die die ausländische Konkurrenz anschwärzen wollen.
Die Botschaften in wichtigen Ländern haben BKA-Beamte, die unter anderem auch die lokale Gefährdungssituation beurteilen und die sich vor Ort permanent informieren. Auch in SA sind solche Fachleute tätig.
Es ist jedem nicht Ortskundigen angeraten, die Hinweise ernst zu nehmen. Ob Du auf einer isolierten Jagdfarm davon nichts mitbekommen hast, oder nicht, spielt keine Rolle. Es ist trotzdem eine erhöhte Gefährdungslage im Land gegeben. Siehe die Liste der möglichst zu meidenden Orte und die Art und Weise, wie die Diebstähle organisiert werden. Das ist keine Kleinkriminalität.
Und Kriminalität gehört keineswegs zur afrikanischen Kultur, das ist blanker Unsinn. Um das Mindeste dazu zu sagen. Richtig ist, das bittere Armut Diebe macht, in Deutschland, wie in Namibia. Wenn die Afrikaner einen Dieb gestellt haben, hat der Glück, wenn er mit heiler Haut davon kommt. Das wird Dir jeder bestätigen, der dort lange genug gelebt hat.
Mbogo