Afrika ich komme!!!

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Guest
Das ist Jagd- Du kannst da - Dein erster Büffel- garnix dafür. Freu Dich über eine spannende Jagd und Deinen ersten Büffel-Dagga Boy- Waidmannsheil.
Die Erfahrung draus: nicht alles was PH, Berufsjäger, Pirschführer von sich geben muß stimmen. Ob‘s nun „Schiessän, schiessän“ oder „Shoot,Shoot“ oder sonstwas ist.
Über die Bezahlung der Büffelkuh hätte ich gestritten.
und sich damit dann die ganze Reise versaut ;)
Stand Letztens nachts vor ner vergleichbaren Situation . Starke Sau in den Brombeeren . Begleiter ganz aufgeregt. Mach dich fertig . Das ist der Keiler , den ich letztens hier gesehen habe. Ich schaue mir die Sau so an und denke …. Nee , da warten wir mal und wie gut meine Entscheidung war, offenbarte sich keine zwei Sekunden später .
 
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Das ist Jagd- Du kannst da - Dein erster Büffel- garnix dafür. Freu Dich über eine spannende Jagd und Deinen ersten Büffel-Dagga Boy- Waidmannsheil.
Die Erfahrung draus: nicht alles was PH, Berufsjäger, Pirschführer von sich geben muß stimmen. Ob‘s nun „Schiessän, schiessän“ oder „Shoot,Shoot“ oder sonstwas ist.
Über die Bezahlung der Büffelkuh hätte ich gestritten.
Waidmanns dank!
Die Kuh kostet mich jetzt 2000$, auf der einen Seite ärgerlich, auf der anderen Seite habe ich dann zwei Trophäen zu Hause hängen und bin eine Erfahrung reicher. Bei den Gesamtkosten relativieren sich diese 2k$ wieder...
 
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Am Tag nach meinen beiden Büffeln kam endlich die gute Nachricht: die beiden Koffer sind in Harare eingetroffen und mein Jagdfreund hat sich einen Flug nach Kariba gebucht, um keine 4 Stunden fahren zu müssen. Wir haben ihn pünktlich zur Ankunft am Airport Kariba abgeholt, die Fahrt zurück ins Camp dauerte eine Stunde.
Endlich mal ein übersichtlicher Flughafen, verlaufen ist nicht möglich...
Kariba.jpg
 
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Da ich mein primäres Ziel schon erfüllt hatte (leider nicht als gemeinsames Jagderlebnis) konnten wir uns nun auf den Büffel für meinen Begleiter fokussieren. U.a. gab es eine Dreiergruppe Dagga Boys, einer davon mit einem abgerochenen Horn, die aber regelmäßig über die Reviergrenzen wechselten. Auf der anderen Seite (anderer Operator) war ein Ami Jagdgast, der keinerlei Interesse an diesen alten Büffeln zeigte, die Trophäen waren ihm zu klein und der abgebrochene kam für ihn gar nicht infrage...
Was erstmal zu einer Schimpfkanonade unseres PH führte über zu jung geschossene Büffel mit weichem Boss und nicht waidgerechten Amis...

Nach drei kompletten Jagdtagen mit Anblick aber entweder zu jungen Büffeln oder keiner Schußmöglichkeit hatten wir nach dreistündiger Pirsch die drei gesuchten Büffel vor uns.
Fährten im Anblick:
Track.jpg

Für meinen Jagdfreund war die Schußposition nicht besonders günstig, der Büffel war durch hohes Gras teilweise verdeckt, die Folge war ein etwas zu tief geratener Schuß sowie ein Nachschuß auf den flüchtenden Büffel, der den Pansen getroffen hat.
Im Gegensatz zu meinem Büffel folgt jetzt die spannendere Story für das Lagerfeuer...

Die Nachsuche dauerte gut drei Stunden, geschätzt über 10 km, über Hügel und durch hohes Gras...
Nachsuche.jpg

Wir befanden uns auf einem der Hügel und konnten auf dem gegenüberliegenden Hügel die drei gesuchten Büffel sehen, wobei der angeschossene gut zu identifizieren war.
Die Entfernung betrug gelaserte 235 Meter, aber ein Schuß vom Zweibein aus über das Tal hinweg erschien das geeignete Mittel, um den angeschweißten Büffel an einer weiteren Flucht zu hindern.
Die Rigby aufgelegt und ein TSX los geschickt - Treffer!
Der nunmehr dritte Treffer auf den Büffel reichte zumindest, um ihn an einer weiteren Flucht zu hindern, seine beiden Begleiter waren verschwunden als wir den anderen Hügel erreicht hatten.
Noch stand der Büffel, aber Treffer Nummer 4 beendete die Jagd erfolgreich.
Vor uns lag ein ebenfalls alter Dagga Boy, links die Spitze des Horns abgebrochen, ein bewegtes Leben des alten Kämpen...

BuffaloII.jpg

Nach der Freude über den erfolgreichen Ausgang der Jagd kam dann erstmal die Frage "wo sind wir hier überhaupt"?
Mittels GPS wurde der Weg zur nächsten Straße identifiziert, nochmals eine Stunde Marsch und der Pickup konnte uns abholen...
 
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Am späten Nachmittag folgte nochmals eine Pirsch, da ich u.a. noch Riedbock auf meiner Wunschliste hatte und wir schon einige gute gesichtet hatten und deren Einstand kannten.
Der Rest der Gruppe bliebt auf dem Pickup, ich war nur mit dem PH weiter gezogen, bis wir auf ca. 400 m den gesuchten Riedbock im Anblick hatten.
Der Bock sicherte, aber nicht in unsere Richtung, schreckte und sprang ab.
Wir wunderten uns, dachten er hätte uns eräugt, waren aber sicher, daß dies nicht der Fall war.

Als wir dann nach links blickten, blickten von links zwei Augenpaare nach rechts zu uns...

Zwei Löwinnen, beide nur 60-80 Meter entfernt im Gras, hatten den gleichen Riedbock als Ziel gehabt...

Dies war der Moment, in dem man nicht zur Kamera greift, eher denkt man an frische Unterhosen und entsichert die Waffe...
Glücklicherweise hatten die Damen wenig Interesse an unserer Gesellschaft und trollten sich langsam in entgegengesetzte Richtung.
Definitiv ein unvergessliches Erlebnis!
 
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Waidmannsheil zu deinen Büffeln! Ist ja schon mega spannend und interessant was du da beschreibst.
Die Büffel werden von den Einheimischen vermutlich verwertet oder hat man da auch Abspruch auf das Fleisch wenn du schon solche Summen bezahlst?
Und wie bekommt man so einen riesen Büffel auf den Pickup drauf?
 
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Der Büffel wird nach Möglichkeit erstmal vor Ort aufgebrochen, wobei sich die Jagdhelfer die Innereien (inkl. Pansen) zur eigenen Verwertung sichern.

Den Rest holt eine Bergungsteam, in unserem Fall bei den Büffeln am Folgetag. Die Kuh konnten wir - in zwei Teile zerlegt - mittels Seilwinde auf den Pickup hieven.

Das Fleisch wird zum Teil selbst verwertet. Trotz des hohen Alters des Tieres sehr zart und unglaublich geschmackvoll. Deutlich besser als alles gezüchtete Rind, was ich bisher gegessen hatte.
Ein großer Teil geht an die Jagdhelfer, lokale Einwohner, die örtliche Polizeistation hatte auch höflich angefragt ob sie was abbekommen usw...
Es wird alles verwertet (es sei denn der Büffel wird gezielt als Bait (Luder) für eine Leoparden- oder Löwenjagd erlegt).
 
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So muss es sein, da bekommt man ja direkt Hunger wenn man das liest :D
Sau dumme Frage vielleicht, wie sieht das aus bei Löwe, Leopard, Elefant usw wird das in Afrika auch verwertet?
 
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Elefant und Flußpferd wird auch (von den Locals) verzehrt.
Bei den Katzen können sich Geier und Marabus erfreuen...
 
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Sehr spannend und informativ die Berichte!

Wäre hier in Deutschland ja undenkbar das Fleisch eine Nacht bei den Temperaturen draußen zu lassen und erst am nächsten Tag zu bergen.

Es ist doch bestimmt notwendig den Büffel dann über Nacht zu bewachen, damit sich keine Raubtiere daran gütlich tun? Oder würde man das im Fall des Falles akzeptieren und eben nur den "Rest" am anderen Tag mitnehmen?
 
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In Makuti war es nachts während der Trockenzeit angenehm kühl, dürften unter 10°C gewesen sein. Da die Büffel aufgebrochen waren konnten sie auskühlen, man sollte halt keine deutschen Wildhygienerichtlinien anwenden...
Die Büffel wurden noch mit Zweigen und Ästen verblendet, ein Restrisiko daß Raubwild kommt besteht natürlich, dies wind in Kauf genommen.

Nach den drei Büffel beendeten wir unsere Jagd und wechselten nach Charara ins Fly Camp, um auf Hippo zu waidwerken, welches auf der Wunschliste meines Freundes stand.

Der erste Jagdtag am Lake Kariba war geprägt von zahlreichen Sichtungen von Hippo und Krokodil (sehr viele in der >4m Klasse). Das Ansprechen der Hippos ist schwierig und bedarf reichlich Erfahrung. Teilweise sind sie extrem träge wenn sie an Land liegen und man kann auf 60-80 Meter herantreten, teils sehr aufmerksam und tauchen sofort ab, wenn sie im Wasser liegend Wind von uns bekamen.

Der erste Jagdtag endete ohne Schußgelegenheit auf Hippo, aber die Rückfahrt ins Camp hatte es in sich. Ich hatte ja signalisiert, daß ich - sofern noch Zeit nach den Büffeln übrig ist - Interesse an Plainsgame habe.

Kurz nach 17 Uhr, der Pickup stoppt und der PH meint, es stünde ein guter Impala vor uns. Also runter vom Auto, kurze Pirsch und mit der 416 Ruger auf 155 Meter den Bock erlegt:

Impala1.jpg

Fotos gemacht, gemeinsam gefreut, Beute verladen und weiter gefahren...
Keine 5 Minuten später: Warzenschweine im Anblick.

Erneut kurze Pirsch und auf 135 Meter einen guten Keiler erlegt:

Warthog1.jpg

Weiter ging es, in den Mopane Wäldern stoppte unser PH, war ganz hektisch und erzählte was von Zibetkatze (Civet Cat), die ich gar nicht auf dem Radar hatte. Eine nachtaktive Schleichkatze, sehr viele Jäger wollen eine erlegen, aber unser PH hatte sechs Jahre keine erlegen lassen können, bevor es dieses Jahr schon einmal geklappt hatte.
Erneut kurze Pirsch und der PH freute sich über seine zweite dieses Jahr:

Civet1.jpg

Das waren dann für mich in einer dreiviertel Stunde drei Stück Wild, eigentlich schon der krönende Abschluß für mich.
 
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Der letzte Jagdtag...
Hippos ziehen ja nachts an Land zum äsen und kehren vor Sonnenaufgang ins Wasser zurück. Entsprechend unwahrscheinlich ist es, am Vormittag ein Hippo an Land erlegen zu können.
Unter Mittag legen sie dann öfters eine Pause an Land ein, um sich zu wärmen und ggf. ein wenig zu äsen, bevor sie den Nachmittag wieder im Wasser verbringen.

Sprich der PH muß einen Bullen im Wasser identifizieren, der dann mit einem präzisen Schuß auf das Hirn erlegt werden muß. Ein unpräziser Schuß heißt, daß das Hippo verloren geht.
Nach dem Schuß taucht das Hippo ab und kommt wieder an die Oberfläche, wenn sich im Magen ausreichend Gase bilden, um den Körper an die Oberfläche zu befördern, damit das Bergungsteam das Hippo an Land zieht.
Sofern man morgens das Hippo erlegt dauert es i.d.R. eine knappe Stunde bis ein Hippo wieder auftaucht, nachmittags und am Abend kann es 3 bis 4 Stunden dauern, dann kommt man am Folgetag zurück.

Nach rund 10 Stunden, in denen wir immer wieder einzelne Hippos und Herden angepirscht sind, es aber nie hat klappen wollen war es soweit.
Eine Steilküste (ca. 8 Meter hoch) an einer Bucht, in der Hippos im Wasser lagen. Selbst war ich die ganze Zeit im Hintergrund, nicht daß mich die Hippos noch sehen und abtauchen, mein Jagdfreund saß zwei Stunden im Schneidersitz neben dem PH in der Sonne und haben die Hippos beobachtet, bis sie sich sicher waren, daß sie einen großen Bullen vor sich hatten.

Kurz vor 17 Uhr fiel dann der Schuß, der Bulle hatte das Haupt abgewendet und wurde von hinten beschossen.
Wie erhofft tauchte der Bulle ab, man sah über 10 - 15 Minuten immer wieder mal Luftblasen, stets von der gleichen Stelle, was ein gutes Zeichen darstellt.
Aber dann, großes Spektakel...
Auf einmal sprang der Bulle komplett aus dem Wasser heraus, der ganze Körper befand sich in der Luft und dann versuchte er in Richtung Land zu kommen.
Anweisung des PH an uns: runter an den Strand und den Bullen stoppen.
Wir standen dann Seite an Seite und haben synchron unsere Magazine auf ca. 30 Meter geleert, konnten je noch zwei Treffer platzieren und so auch diese Jagd erfolgreich beenden. Unglaubliches Adrenalin für uns beide...
Direkt am Strand kam der Bulle zum liegen.

Hippo.jpg

Somit erfüllten sich auch die zwei jagdlichen Träume meines Freundes - und ich durfte dabei sein.
 
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Ursprünglich stand ja u.a. noch ein Ducker auf meiner Wunschliste und passend zum Ablauf erspähten wir noch einen auf der Rückfahrt ins Camp:

Ducker1.jpg

Gemeinsam 8 Stück Wild auf einer fantastischen Jagd, einfach unbeschreiblich und unvergesslich diese Reise.

Den ursprünglich letzten Jagdtag haben wir ausgelassen um ohne Streß zurück zu kommen und die Umsteigezeiten terminlich zu entspannen.
Da der Luftraum über dem Niger am Tage des Heimfluges wieder freigegeben wurde startete die Lufthansa doch wieder erst um 19:30, was uns einen sehr langen Aufenthalt in JNB bescherte, aber egal, wir sind mit allem Gepäck wohlbehalten wieder zurück.
 
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Negativ aufgefallen ist der Dreck / Plastikmüll der überall herum liegt im ganzen Land.
Entlang der Straßen sind die Ränder gesäumt von Müll, der einfach hingeworfen wird. Teilweise stehen sogar Mülleiner, die aber nicht genutzt werden. Man läßt seinen Dreck einfach fallen, ein Weißer hat nicht das Recht einzufordern den Müll in den Abfalleimer zu werfen, da dies rassistisch sei...
Auch in Harare sieht man gut an den Vorgärten, wer dort wohnt...

Am Lake Kariba hausen diese ursprünglichen Fischermenschen, die wirklich die Umwelt unglaublich verdrecken. Auf ca. 3 km Strecke entlang des Ufers in einer Breite von 200 m vom Strand befand sich durchgängig Plastikmüll, der von diesem Volk hinterlassen wird.
Soviel zu dem romantischen Märchen vom "edlen Wilden" der im Einklang mit der Natur lebt.

Die leben in ihrem eigenen Dreck, wenn man an deren Camp vorbei läuft muß man sich die Nase zuhalten, es stinkt erbärmlich...

Anbei ein Foto eines noch vergleichsweise sauberen Camps...
Diesen Zustand könnt ihr euch jetzt durchgängig vorstellen, leider unternehmen die Park Ranger kaum etwas dagegen, da sie den Dreck selbst nicht wahrnehmen...

Waste.jpg
 

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