Der letzte Jagdtag...
Hippos ziehen ja nachts an Land zum äsen und kehren vor Sonnenaufgang ins Wasser zurück. Entsprechend unwahrscheinlich ist es, am Vormittag ein Hippo an Land erlegen zu können.
Unter Mittag legen sie dann öfters eine Pause an Land ein, um sich zu wärmen und ggf. ein wenig zu äsen, bevor sie den Nachmittag wieder im Wasser verbringen.
Sprich der PH muß einen Bullen im Wasser identifizieren, der dann mit einem präzisen Schuß auf das Hirn erlegt werden muß. Ein unpräziser Schuß heißt, daß das Hippo verloren geht.
Nach dem Schuß taucht das Hippo ab und kommt wieder an die Oberfläche, wenn sich im Magen ausreichend Gase bilden, um den Körper an die Oberfläche zu befördern, damit das Bergungsteam das Hippo an Land zieht.
Sofern man morgens das Hippo erlegt dauert es i.d.R. eine knappe Stunde bis ein Hippo wieder auftaucht, nachmittags und am Abend kann es 3 bis 4 Stunden dauern, dann kommt man am Folgetag zurück.
Nach rund 10 Stunden, in denen wir immer wieder einzelne Hippos und Herden angepirscht sind, es aber nie hat klappen wollen war es soweit.
Eine Steilküste (ca. 8 Meter hoch) an einer Bucht, in der Hippos im Wasser lagen. Selbst war ich die ganze Zeit im Hintergrund, nicht daß mich die Hippos noch sehen und abtauchen, mein Jagdfreund saß zwei Stunden im Schneidersitz neben dem PH in der Sonne und haben die Hippos beobachtet, bis sie sich sicher waren, daß sie einen großen Bullen vor sich hatten.
Kurz vor 17 Uhr fiel dann der Schuß, der Bulle hatte das Haupt abgewendet und wurde von hinten beschossen.
Wie erhofft tauchte der Bulle ab, man sah über 10 - 15 Minuten immer wieder mal Luftblasen, stets von der gleichen Stelle, was ein gutes Zeichen darstellt.
Aber dann, großes Spektakel...
Auf einmal sprang der Bulle komplett aus dem Wasser heraus, der ganze Körper befand sich in der Luft und dann versuchte er in Richtung Land zu kommen.
Anweisung des PH an uns: runter an den Strand und den Bullen stoppen.
Wir standen dann Seite an Seite und haben synchron unsere Magazine auf ca. 30 Meter geleert, konnten je noch zwei Treffer platzieren und so auch diese Jagd erfolgreich beenden. Unglaubliches Adrenalin für uns beide...
Direkt am Strand kam der Bulle zum liegen.
Somit erfüllten sich auch die zwei jagdlichen Träume meines Freundes - und ich durfte dabei sein.