3 Wochen Kurs ohne Lernen im Voraus

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Bird of Prey schrieb:
Skogman schrieb:
Was hat denn die Forderung nach umfassender und qualitativ hochwertiger bzw. hochwertigerer Ausbildung mit Arroganz zu tun?

Meiner bescheidenen Meinung nach (natürlich nicht ganz uneigennützig) wäre es eigentlich sinnvoller, anstelle über die (vermeintlich mangelhafte) Qualität der Jagdschulabgänger zu diskutieren die JJ ans Händchen zu nehmen und ihnen das Jagen beizubringen; ich wüßte einige, die vieles für den jagdlichen Anschluß geben würden. Es gibt leider heutzutage viel zu viele gesellschaftliche "Zwänge", die den Besuch der klassischen Ausbildung sehr erschweren bis unmöglich machen.
Es gilt auch folgendes zu bedenken: Der erfolgreich abgegangene Jagdschul-JJ ist mit dem 4ten JJS grundsätzlich pachtfähig und da fragt dann im Zweifelsfall keiner mehr nach den Qualitäten - eher nach den Monetären.

VG
Ich bin seit einigen Jahren in der Ausbildung von Jungjägern engagiert - sowohl während, als auch nach der Prüfung. Auch hier im Forum tummelt sich der Eine oder Andere, der in meinem Revier zu seinen ersten Stücken Wild geführt wurde. Diese Mühe mache ich mir aber nicht mit solchen Jungjägern, die von "gesellschaftlichen Zwängen" von der Jagd und / oder von der Jagdausbildung abgehalten werden. Sei gewiss, dass ich auch kein Freund der "automatisierten" Jagdpachtfähigkeit durch Zeitabsitzen bin.
 
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Skogman schrieb:
Bird of Prey schrieb:
Skogman schrieb:
Was hat denn die Forderung nach umfassender und qualitativ hochwertiger bzw. hochwertigerer Ausbildung mit Arroganz zu tun?

Meiner bescheidenen Meinung nach (natürlich nicht ganz uneigennützig) wäre es eigentlich sinnvoller, anstelle über die (vermeintlich mangelhafte) Qualität der Jagdschulabgänger zu diskutieren die JJ ans Händchen zu nehmen und ihnen das Jagen beizubringen; ich wüßte einige, die vieles für den jagdlichen Anschluß geben würden. Es gibt leider heutzutage viel zu viele gesellschaftliche "Zwänge", die den Besuch der klassischen Ausbildung sehr erschweren bis unmöglich machen.
Es gilt auch folgendes zu bedenken: Der erfolgreich abgegangene Jagdschul-JJ ist mit dem 4ten JJS grundsätzlich pachtfähig und da fragt dann im Zweifelsfall keiner mehr nach den Qualitäten - eher nach den Monetären.

VG
Ich bin seit einigen Jahren in der Ausbildung von Jungjägern engagiert - sowohl während, als auch nach der Prüfung. Auch hier im Forum tummelt sich der Eine oder Andere, der in meinem Revier zu seinen ersten Stücken Wild geführt wurde. Diese Mühe mache ich mir aber nicht mit solchen Jungjägern, die von "gesellschaftlichen Zwängen" von der Jagd und / oder von der Jagdausbildung abgehalten werden. Sei gewiss, dass ich auch kein Freund der "automatisierten" Jagdpachtfähigkeit durch Zeitabsitzen bin.
skogmans Einstelllung kann ich persönlich nur unterschreiben. Meine eigene Erfahrung als noch junger Jäger mit 33 Jahren und 10 JJ aber mit mehr als reichlich Jagdmöglichkeit und auch Revierverantwortung ist die, dass gerade die Klientel der crash Kurs Absolvierer die Jagd allzu oft auf das reine Finger krümmen reduziert. Hat man Bock,Sau,gar Rotwild oder Treibjagd zu bieten, so kann man sich übergroßer Beliebtheit sicher sein. Geht es aber um einen winterlichen Ansitz auf schnöden Fuchs oder bittet man gar um Mithilfe im Revier, so sieht man oft nur noch eine Staubwolke und steht alleine da. Wie gesagt, meine persönliche Erfahrung, zudem sicher nicht allgemeingültig. Und zudem off topic! :12:
@ thread starter: Die Prüfung packst Du sicher auch ohne "Vorlernen" ich drück die Daumen!
 
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waidwilli79 schrieb:
..., dass gerade die Klientel der crash Kurs Absolvierer die Jagd allzu oft auf das reine Finger krümmen reduziert. Hat man Bock,Sau,gar Rotwild oder Treibjagd zu bieten, so kann man sich übergroßer Beliebtheit sicher sein. Geht es aber um einen winterlichen Ansitz auf schnöden Fuchs oder bittet man gar um Mithilfe im Revier, so sieht man oft nur noch eine Staubwolke und steht alleine da.

Das hat aber andere Ursachen, als den 3-Wochen Kurs. Ich hatte ja das Vergnügen, bereits als Schüler meinen Schein zu machen - da hatte ich noch viel Zeit dafür... Ein Freund von mir (Geschäftsführer eines kleinen Unternehmens) möchte gern den Schein machen, der wird mit Freude solch einen Ferienkurs belegen; für alles andere wäre seine Zeitplanung nicht flexibel genug. Anschließend jede freie Minute im Revier verbringen und sich die nötige Praxis aneignen, das kann man auch kurzfristig planen. Sind etwa alle Nicht-Beamten und Menschen mit Arbeitsverträgen im Sinne von "Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten" schlechtere Jäger, da sie nicht brav jeden Do. von 18-21:00 Uhr zum Kurs erscheinen können?!?
 
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diefliege schrieb:
Sind etwa alle Nicht-Beamten und Menschen mit Arbeitsverträgen im Sinne von "Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten" schlechtere Jäger, da sie nicht brav jeden Do. von 18-21:00 Uhr zum Kurs erscheinen können?!?

Yep. Und setze noch alle Leute vom Rettungsdienst, Feuerwehr und ähnlichen Vereinen mit auf die Liste der "Schlechtjäger" ... Da ist es u. U. mit der längerfristigen Terminplanung auch schwierig, vor allem wenn es nebenberuflich läuft. Gut ist anscheinend nur, wer immer brav bei der KJS sitzt :22:

waidwilli79 schrieb:
skogmans Einstelllung kann ich persönlich nur unterschreiben. Meine eigene Erfahrung als noch junger Jäger mit 33 Jahren und 10 JJ aber mit mehr als reichlich Jagdmöglichkeit und auch Revierverantwortung ist die, dass gerade die Klientel der crash Kurs Absolvierer die Jagd allzu oft auf das reine Finger krümmen reduziert. Hat man Bock,Sau,gar Rotwild oder Treibjagd zu bieten, so kann man sich übergroßer Beliebtheit sicher sein. Geht es aber um einen winterlichen Ansitz auf schnöden Fuchs oder bittet man gar um Mithilfe im Revier, so sieht man oft nur noch eine Staubwolke und steht alleine da. Wie gesagt, meine persönliche Erfahrung, zudem sicher nicht allgemeingültig. Und zudem off topic! :12: !

Das ist aber heutzutage ein sozusagen "branchenübergreifendes" Phänomen - ein Mann, ein Wörterbuch :? Vielleicht einfach mal die Absolventen fragen, die nicht am lautesten Schreien.

Und ich gebe zu, ich bin auch einder von den Crash Kurs Absolvierern der JS Emsland - btw, um mal ein zumindest ein wenig OT zu kommen: es waren wirklich angenehme zwei Wochen dort, wer ein wenig jagdlich interessiert ist (oder vorbelastet) der schafft auch ohne Vorbereitung den Abschluß - und ich finde es doch interessant zu lesen, daß man Aufgrund dessen, daß man bei einer Jagdschule war (u. a. weil man nicht immer Planugssicherheit für 6 - 12 Monate hat), grundsätzlich schon als unwürdig für den Jagdbetrieb angesehen wird.

VG
 
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Bird of Prey schrieb:
[quote=" diefliege":1cebeys7] Sind etwa alle Nicht-Beamten und Menschen mit Arbeitsverträgen im Sinne von "Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten" schlechtere Jäger, da sie nicht brav jeden Do. von 18-21:00 Uhr zum Kurs erscheinen können?!?

Yep. Und setze noch alle Leute vom Rettungsdienst, Feuerwehr und ähnlichen Vereinen mit auf die Liste der "Schlechtjäger" ... Da ist es u. U. mit der längerfristigen Terminplanung auch schwierig, vor allem wenn es nebenberuflich läuft. ... [/quote:1cebeys7]Wie haben die Angehörigen solcher Berufsgruppen nur ihren Jagdschein gemacht als es noch keine Jagdschulen mit Kurzkursen gab? Einer meiner "Mitschüler" war während des KJS-Kurses regelmäßig beruflich für einige Wochen in Malaysia und wurde via E-Mail von uns mit den aktuellen Unterlagen versorgt. Ich kann mich an Tage erinnern, an denen ich meine weiter entfernten Termine stets so geplant habe, dass ich um 04:00 Uhr aufstand, am Vormittag meine Termine in Süddeutschland hatte und dann so zurück fuhr, dass ich am Abend um 20:00 Uhr wieder zum Kurs im Lande war. Dann hatte der Tag zum Ende des Kurses eben mal 18 sehr aktive Stunden. Ging irgendwie alles. Wer sich nicht für den Kurs organisieren kann, der wird es auch für die Jagd nicht können. Denn die funktioniert eben auch nicht nach Terminkalender. Die Situation "Einmal schlecht abgekommen mit der ggf. dazu notwendigen Nachsuche." passt ganz schlecht in unflexible Terminkalender.
 
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anonym

Guest
Ist es nicht schön? Ist es nicht schön das wir keine anderen Probleme haben als diese.

Schade das sich gestandene Forumsmitglieder, auch Jäger die meine persönliche Hochachtung haben (gelle DU alter Mützenträger) sich in Verallgemeinerungen ergehen.

Das Thema ist so langweilig und hat einen Bart .... , ok also geh nicht auf die Schule, sondern mach ein Langzeitkurs, dann bist Du automatisch ein super Jäger, machst nie einen Fehlabschuß, triffst immer und bist sofort ein Hermann Löns. Du sparst Dir damit das Erfahrung sammeln im Revier, eigentlich brauchst Du auch nicht die drei Jahre bis zur Pachtfähigkeit.

Wenn Dir die alten Recken hier aus dem Forum erzählen, sie hätten nur schlechte Jäger erlebt, die von Schulen kommen, dann kann ich Dir als "noch-nicht-so-alter" Recke erzählen, dass die schlechtesten Jäger die ich erlebt habe von den Langzeitkursen kamen, im Verhältnis Kurs - Schule.

Alles großer Quatsch, mach Deinen Jagdschein wie immer und wo immer Du das einrichten kannst, der Schein ist nur der erste Schritt, ob Du ein guter oder schlechter Jäger bist, dass entscheidet sich mit Deiner Erfahrung. Wenn Du Deinen Führerschein gemacht hast, bist Du ja auch nicht automatisch "M. Schumacher" gewesen, egal ob Du deinen Führerschein in drei Wochen oder in einem Jahr gemacht hast.

Es ist halt der ewige Streit hier im Forum, Schule vs Langzeitkurs, SLB vs. Drilling und Loden vs. Camo. Aber im Grunde alles Überflüssig, vollkommen egal, absolut langweilig.

Wer sich in seiner Passion über andere erhebt und sagt er wäre besser, hat meistens ein großes Problem mit seinem Selbstbewußt sein, wahrscheinlich ist er im Beruf nur ein kleines Licht, oder er hat seine persönlichen Ziele nicht erreicht, ist neidisch auf andere, oder Ähnliches. Also die Erfahrung die Du mit solchen Menschen im Beruf gemacht hast, diese Erfahrung kannst DU auch hier in der Jagd machen. Das Gute darin ist, dass ist auch der einzige Punkt in der sich Jagd mit Golf, Yachting, Fußball vergleichen läßt, der Neid und die Eiferversucht.

Zu Deiner Frage, ja es ist zu schaffen, wie alles im Leben. Den Jagdschein zu machen ist auch nicht schwerer als irgendeinen anderen Kurs erfolgreich zu bewältigen, die Kollegen die den Jagdschein gemacht haben sind alles auch keine geistigen Überflieger, sondern ganz normale Menschen.

Leck mich in de Täsch.
 
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Der Genießer schrieb:
... Das Thema ist so langweilig und hat einen Bart .... , ok also geh nicht auf die Schule, sondern mach ein Langzeitkurs, dann bist Du automatisch ein super Jäger, machst nie einen Fehlabschuß, triffst immer und bist sofort ein Hermann Löns. Du sparst Dir damit das Erfahrung sammeln im Revier, eigentlich brauchst Du auch nicht die drei Jahre bis zur Pachtfähigkeit.

Wenn Dir die alten Recken hier aus dem Forum erzählen, sie hätten nur schlechte Jäger erlebt, die von Schulen kommen, dann kann ich Dir als "noch-nicht-so-alter" Recke erzählen, dass die schlechtesten Jäger die ich erlebt habe von den Langzeitkursen kamen, im Verhältnis Kurs - Schule. ...
Trotz ganz persönlich gegenteiliger Erfahrung behaupte ich an keiner Stelle, der Jagdschulabsolvent habe grundsätzlich die schlechtere Ausbildung bzw. jede KJS-Ausbildung sei den Schulen qualitativ überlegen. Meine Kritik am Ausbildungsweg Jagdschule richtet sich an keine Inhalte (Wie könnte ich mir auch nur anmaßen, dies zu beurteilen?). Was ich aber kritisiere, dass ist eine Grundhaltung, die Ausbildung zur Jagd als notwendiges Übel zu betrachten, welches mit möglichst geringem Aufwand und so anstrengungslos wie möglich absolviert werden muss.
Wer sich einem hochkomplexen Thema wie der Jagd mit so wenig Aufwand wie möglich widmen möchte, wer also kein gut ausgebildeter Jäger werden möchte, der wird in der Regel auch kein guter Jäger werden können. Diese Grundhaltung ist sicher unabhängig vom Ausbildungsweg anzutreffen, aber gewiss deutlich häufiger bei den Kurzausbildungen.
 
A

anonym

Guest
Skogman, wir kommen wie immer bei diesem Thema nicht überein, eigentlich schade, weil ich Deine fachlichen Äußerungen immer sehr gerne lese.

Deine Aussage, :21: nach meiner Interpretation wie folgt zu verstehen. Wer von einer schlechten Schule kommt, der wird auch im Leben keinen Erfolg haben. D.h. dem notwendigen Übel das Schreiben und Rechnen zu erlernen, mit geringen Aufwand das Abitur, Real- oder Hauptschulabschluß zu machen, der hat also eine negative Grundhaltung? Und darf eigentlich nicht Erfolg haben, bzw. ins Leben treten?

Soso, ein Kurs zu absolvieren, das ist kein Aufwand? Das ist gut zu wissen!
 
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Wenn ich Unrecht hätte, müsste dann die Eingangsfrage des Threadstarters nicht ganz anders lauten?
Sein bekundetes Interesse ist ganz offensichtlich das Bestehen der Jägerprüfung mit so wenig Aufwand wie möglich. Er fragt ganz ausdrücklich nicht danach, wie und wo er am Besten soviel wie möglich über Jagd und Jagen lernt.
 
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Skogman schrieb:
Sein bekundetes Interesse ist ganz offensichtlich das Bestehen der Jägerprüfung mit so wenig Aufwand wie möglich.

Sorry wenn ich mich einmische, aber das ist mein Interesse auch. Aber hallo.

Nur beginnt mein Kurs im April bei der KJS.

Meine Situation ist ähnlich derjenigen des Threadstarters, ich komme auch "von null" (und bilde mich nur hier fort :26: ), empfinde es aber als weniger aufwendig, den Stoff über ein Jahr zu verinnerlichen. 3 Wochen Jahresurlaub für Noppes, lernen, lernen, lernen, zum Versüßen Prüfungsstress am Ende und dann am besten Montags wieder hinter den Schreibtisch... Da wäre ich nach Bestehen viel zu k.o., um abends im Revier zu sein.

Das im KJS-Lehrgang der Lehrgang fürs Fichtenmopped und Fallenlehrgang inbegriffen sind und ebenfalls jagdliches Brauchtum gelehrt - wenn auch nicht geprüft - wird, nehme ich gerne mit.

Ich wage mal eine provokante These: schickst du zwei Menschen mit gleicher Passion und gleichem Interesse zum Kurs, einen bei einer JS, einen bei der KJS, sind beide nach einem Jahr wissenstechnisch auf dem gleichen Stand. Der Jagdschüler holt Reviergänge u.ä. nach Bestehen nach.

Ich denke, was weniger aufwendig ist, hängt auch immer von den persönlichen Umständen ab. Die Vermeidung von Aufwand - und sei es nur die Zeit - halte ich aber nicht für vorwerfbar.

Waidmannsheil,

Laddie
 
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Skogman schrieb:
Wie haben die Angehörigen solcher Berufsgruppen nur ihren Jagdschein gemacht als es noch keine Jagdschulen mit Kurzkursen gab? Einer meiner "Mitschüler" war während des KJS-Kurses regelmäßig beruflich für einige Wochen in Malaysia und wurde via E-Mail von uns mit den aktuellen Unterlagen versorgt. Ich kann mich an Tage erinnern, an denen ich meine weiter entfernten Termine stets so geplant habe, dass ich um 04:00 Uhr aufstand, am Vormittag meine Termine in Süddeutschland hatte und dann so zurück fuhr, dass ich am Abend um 20:00 Uhr wieder zum Kurs im Lande war. Dann hatte der Tag zum Ende des Kurses eben mal 18 sehr aktive Stunden. Ging irgendwie alles. Wer sich nicht für den Kurs organisieren kann, der wird es auch für die Jagd nicht können. Denn die funktioniert eben auch nicht nach Terminkalender. Die Situation "Einmal schlecht abgekommen mit der ggf. dazu notwendigen Nachsuche." passt ganz schlecht in unflexible Terminkalender.

Wie haben das nur meine Urgrossväter und -mütter und mein Grossvater als es Jagdkurse noch nicht gab??? Wie konnten die nur hunderte Hasen und Rebhendl vor den selbst gezüchteten DKs schiessen? Wie konnten die erfolgreich Baujagd betreiben mit dem Dackel ohne exzessiv Naturschutz, Recht, Waffen, Hunde, Land und Forstwirtschaft und Wildtierkunde studiert zu haben, dass ihnen der deutsche Staat gnädigst einen Grünen Lappen ausstellt? All diese alten Fotos von den Streckenwagen, den Herrschaften hoch zu Ross, den fröhlichen Runden auf den wöchentlichen Niederwildjagden, die erfolgreichen Kesseltreiben. Lauter Sonntagsjäger, denn neben der Jagd wurden noch erfolgreich Unternehmen und Landwirtschaften geführt. Was war das nur für eine Zeit als galt wie man sich benahm und nicht was man mal irgendwo in staatlich verordneter Bürokratie vorgekaut bekam? Wie konnten meine Urgrossväter Ihre zukünftigen Schwiegersöhne nur zur Hasenjagd einladen um sie für heiratstauglich zu befinden ohne dass diese dahergelaufenen Wilddiebe jemals einen Jagdkurs besucht hatten? Mir stockt der Atem!

Ich muss mich wirklich sehr schämen für meine Ahnen. Schande Schande Schande... :cry:

Gut dass wenigstens einige der heutigen Familie einen Jagdkurs besuchten, vielleicht tilgt das ein wenig der lastenden Erbschuld gegenüber dem teutschen Waidewerk... :?
 
A

anonym

Guest
... den Jagdschein zu erlangen, sollte eher so etwas wie eine berufliche Grundausbildung sein.
Eine neue, ungewohnte, sowohl in Theorie als auch Praxis unbekannte Tätigkeit kann man nicht in wenigen Tagen erlernen.
Das erwerben des Jagdscheins mit der Führerscheinprüfung zu vergleichen halte ich deshalb, nur als Beispiel, für falsch. Wenn schon, dann bitte mit der Ausbildung zum Berufskraftfahrer.
Warum dauern solche Ausbildungen zum Gesellen zwei oder drei Jahre? Warum darf der frisch gemachte Führerscheininhaber eben keinen 30 Tonner fahren.
Das "Jagdscheinmachen" wie es immer mehr an Überhand gewinnt ist nicht gut für unsere Jagd.

@saujager1977 da sind die Jungjäger schon mit 5 Jahren im Busch mit Großvater herrumgekrochen und konnte mit 10 Jahren oft mehr als manch "Inhaber" heute nach dem Kurs.
 
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Rehfelder schrieb:
Das "Jagdscheinmachen" wie es immer mehr an Überhand gewinnt ist nicht gut für unsere Jagd.

Warum? Weil die Pachten steigen?

Die deutsche Jägerschaft ist schon komisch, den ganzen Tag drüber aufregen, dass sich der Staat bei allem Scheissdreck einmischt, aber aufregen wenn 40 Jahre ständig verschlimmbesserte Bürokratie endlich etwas aufgeweicht werden...
 
A

anonym

Guest
.. sicher nicht. Ich kenne mit der Weile einige Jagdgenossen die nicht nur nach dem Taler gucken!
 
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Rehfelder schrieb:
@saujager1977 da sind die Jungjäger schon mit 5 Jahren im Busch mit Großvater herrumgekrochen und konnte mit 10 Jahren oft mehr als manch "Inhaber" heute nach dem Kurs.

Da hat man auch den Geschäftsfreund aus Berlin am Wochenende mal eingeladen der nie nen Kurs besucht hat. In Grossbritannien macht mans heute noch so und die jagdliche Kultur ist dort noch nicht untergegangen.

Und wenns darum geht, dass die Idealvorraussetzung ist wann man schon jagdlich durchs Gebüsch gekrochen ist, dann steck ich die Allermeisten hier in die Tasche mit Ihren jahrelangen Kursen. Behaupte ich deshalb, dass alle anderen die Sache mit der Jagd am besten bleiben lassen sollen? Dass alles ausser jagdlicher Erbmonarchie dem teutschen Wilde nicht gerecht wird, ja nicht gerecht werden kann?? Würde mir im Leben nicht einfallen.
 

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