3 Wochen Kurs ohne Lernen im Voraus

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@Skogman

Ach du heilger Bimbam, weil du in der Ausbildung involviert bist, verlangst du dass jeder so perfekt ist wie du, der ja jeden Tag mit der Materie konfrontiert ist.
Kannst du dir vorstellen dass in einem anderen Forum ein Fahrlehrer darauf besteht, dass wenn nicht jeder mindestens so gut ist wie er selbst, er kein Fahrzeug führen darf? In Deutschland würden nur noch soviele Fahrzeuge fahren, wie es Fahrlehrer gibt!

Na ja, ich gönne dir deine Meinung, nimm es nicht persönlich, aber, ich teile deine Meinung nicht.

Ich gebe zu dass ich schon 2 Jahre keinen Schrotschuss mehr abgegeben habe, obschon ich früher ein ganz passabler Schotschütze war. Würde ich morgen zu einer Hasenjagd eingeladen, so würde ich doch hingehen. Jeder der jetzt in so einem Fall sagt, nee gehe nicht hin, ich werde dem Jagdherren beichten dass ich schon 2 Jahre keine Flinte mehr in der Hand hatte und mich deshalb nicht im Stande sehe seine Einladung anzunehmen, der wird natürlich meinen tiefsten Respekt ernten. Wir sind uns einig dass ein kurzer Besuch auf dem Tontaubenstand oder auf den laufenden Hasen uns nicht wieder befähigt absolut sicher jeden Hasen in jeder Situation zu strecken. Dazu gehört schon etwas mehr Training!
Also, schauen wir uns in den Spiegel, und fragen uns, was wir in welcher Situation tun würden, und ob unser Verhalten immer absolut Weidgerecht ist.
 
W

WFJaga

Guest
also ich versuche nun aufgrund vieler einreden mir zumindest 2h täglich abzuknöpfen um dann vllt tatsächlich 50-80% der fragen beantworten zu können.

dann wären meine chancen schon etwas besser
 
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@WFJaga

Ich wünsche dir alles gute, und dass du deinen Jagdschein bald in der Tasche hast. Wenn du dann noch ein paar Jäger kennen lernst die dich in deinen zukünftigen jagdlichen Aktivitäten begleiten, und dir mit Rat und Tat beistehen, dann freue ich mich für dich.
 
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anonym

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@saujager1977

in meinen Augen schreibst du teilweise einen riesengroßen Müll.
Alles in einen Topf gehauen, umgerührt und fertig ist die Jagd und der Jäger.

Nimms nicht persönlich, aber mir graust vor deiner Einstellung.
 
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JoeKox schrieb:
... weil du in der Ausbildung involviert bist, verlangst du dass jeder so perfekt ist wie du, der ja jeden Tag mit der Materie konfrontiert ist ...
Nein, dass verlange ich nicht und das habe ich nie verlangt. Ich habe auf den Umstand lediglich hingewiesen, weil Du so pauschal behauptet hast, wir wären wohl alle nicht mehr in der Lage die Prüfung aktuell zu bestehen. Ich halte es auch in keinem Fall für notwendig, dass Jeder jederzeit wie in der Prüfung z.B. die Enten benennen, beschreiben und zuordnen kann. Ich bin lediglich fest davon überzeugt, dass der Jäger in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion um die Jagd nur dann positiv punkten kann, wenn er in "seinem" Themenfeld so gut und so umfassend wie möglich ausgebildet ist. Und ich bin ebenso fest davon überzeugt, dass dieses Ziel mit der Verkürzung und der Vereinfachung der Ausbildung eben nicht zu erreichen ist. Der einfachen Formel "Je mehr Jagdscheininhaber, desto besser für die Jagd." folge ich deswegen nicht, weil sie nur zu dem Preis "vereinfachte Ausbildung" zu erhalten ist. Das ist möglicherweise die ewig gleiche "Glaubensfrage" wie anderswo: Quantität vs. Qualität. Da die Zahl der Jagdscheininhaber trotz stark steigender Zuwächse dennoch niemals eine echte politische Größe im Vergleich zu den Nichtjägern sein wird, wird uns die Quantität nicht retten.
 
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Rehfelder schrieb:
@saujager1977

in meinen Augen schreibst du teilweise einen riesengroßen Müll.
Alles in einen Topf gehauen, umgerührt und fertig ist die Jagd und der Jäger.

Nimms nicht persönlich, aber mir graust vor deiner Einstellung.

In fast ganz Europa funktioniert der Müll bestens nur in Deutschland hat sich die letzten 50 Jahre ein Pseudoelitedenken in der Jägerschaft entwickelt dass es nicht mehr feierlich ist. Da ich andere Länder und die Jäger dort kenne, grausts mir davor wie sich manche an so gruselige Begriffe wie "das grüne Abitur" klammern, denn die Jäger dieser Länder haben allesamt nicht oder bei weitem nicht die politischen Probleme, welchen die deutsche Jagd gegenüber steht.

Je höher die Abstraktion der Jagd gehalten wird, desto weiter entfernt sie sich vom Volk. Und wir abstrahieren in Deutschland bei der Jagd auf verdammt hohem Niveau!
 
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anonym

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Skogman schrieb:
JoeKox schrieb:
... weil du in der Ausbildung involviert bist, verlangst du dass jeder so perfekt ist wie du, der ja jeden Tag mit der Materie konfrontiert ist ...
Nein, dass verlange ich nicht und das habe ich nie verlangt. Ich habe auf den Umstand lediglich hingewiesen, weil Du so pauschal behauptet hast, wir wären wohl alle nicht mehr in der Lage die Prüfung aktuell zu bestehen. Ich halte es auch in keinem Fall für notwendig, dass Jeder jederzeit wie in der Prüfung z.B. die Enten benennen, beschreiben und zuordnen kann. Ich bin lediglich fest davon überzeugt, dass der Jäger in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion um die Jagd nur dann positiv punkten kann, wenn er in "seinem" Themenfeld so gut und so umfassend wie möglich ausgebildet ist. Und ich bin ebenso fest davon überzeugt, dass dieses Ziel mit der Verkürzung und der Vereinfachung der Ausbildung eben nicht zu erreichen ist. Der einfachen Formel "Je mehr Jagdscheininhaber, desto besser für die Jagd." folge ich deswegen nicht, weil sie nur zu dem Preis "vereinfachte Ausbildung" zu erhalten ist. Das ist möglicherweise die ewig gleiche "Glaubensfrage" wie anderswo: Quantität vs. Qualität. Da die Zahl der Jagdscheininhaber trotz stark steigender Zuwächse dennoch niemals eine echte politische Größe im Vergleich zu den Nichtjägern sein wird, wird uns die Quantität nicht retten.

:27: :27:
 
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Super, bei Umfragen in Deutschland warum man auf die Jagd geht sagt ein Grossteil: "Weil ich gerne in der Natur bin!" :11:

KAum einer traut sich zu sagen: Weil es Spass macht und weil es mir zusteht als freier Bürger Land derart zu nutzen. Und warum trauen sich die meisten das nicht zu sagen? Weil wir uns selber in den ständigen Verteidigungsmodus manövriert haben. Und das liegt auch an dem Qualitätsgetue.

Daran sieht man wie weit wir vom Kern entfernt sind.
 
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Ich bin lediglich fest davon überzeugt, dass der Jäger in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion um die Jagd nur dann positiv punkten kann, wenn er in "seinem" Themenfeld so gut und so umfassend wie möglich ausgebildet ist. Ich schliesse mich diesen Diskussionen nie an, da den Jagdgegnern ihre Steaks sowieso auf den Bäumen wachsen, und man den Esel zum Brunnen führen kann, trinken muss er selbst! Wenn es bei mir um Politik geht wähle ich die Partei die am jagdfreundlichsten auftritt und basta, mehr Diskussion brauche ich nicht, Jagdgegner kann man mit Argumenten nicht überzeugen, und vertreten lasse ich mich lieber in der Öffentlichkeit vom Verband, der weiss wie man am Fettnäpfchen vorbei kommtUnd ich bin ebenso fest davon überzeugt, dass dieses Ziel mit der Verkürzung und der Vereinfachung der Ausbildung eben nicht zu erreichen ist. Verkürzung ja, Vereinfachung auf keinen Fall! Wer sagt dass die Schüler aus Jagdschulen weniger gut ausgebildet sind als die die den langen Weg beschreiten?Der einfachen Formel "Je mehr Jagdscheininhaber, desto besser für die Jagd."Wer hat das je behauptet? folge ich deswegen nicht, weil sie nur zu dem Preis "vereinfachte Ausbildung" zu erhalten ist.Diese vereinfachte Ausbildung gibt es nicht, nur kürzer aber deshalb intensiver, und mühevoller! Das ist möglicherweise die ewig gleiche "Glaubensfrage" wie anderswo: Quantität vs. Qualität. Da die Zahl der Jagdscheininhaber trotz stark steigender Zuwächse dennoch niemals eine echte politische Größe im Vergleich zu den Nichtjägern sein wird, wird uns die Quantität nicht retten.Wer spricht hier von politischen Ambitionen? Komm, sprechen wir lieber von der freien Entscheidung jagen zu wollen weil man daran Interesse hat und weil es einfach Spass macht. Jedem soll sein freier Wille gewährt sein sofern er die Vorraussetzungen dafür mitbringt! [/quote]
 
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Skogman schrieb:
Ich bin lediglich fest davon überzeugt, dass der Jäger in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion um die Jagd nur dann positiv punkten kann, wenn er in "seinem" Themenfeld so gut und so umfassend wie möglich ausgebildet ist. Und ich bin ebenso fest davon überzeugt, dass dieses Ziel mit der Verkürzung und der Vereinfachung der Ausbildung eben nicht zu erreichen ist. Der einfachen Formel "Je mehr Jagdscheininhaber, desto besser für die Jagd." folge ich deswegen nicht, weil sie nur zu dem Preis "vereinfachte Ausbildung" zu erhalten ist. Das ist möglicherweise die ewig gleiche "Glaubensfrage" wie anderswo: Quantität vs. Qualität. Da die Zahl der Jagdscheininhaber trotz stark steigender Zuwächse dennoch niemals eine echte politische Größe im Vergleich zu den Nichtjägern sein wird, wird uns die Quantität nicht retten.

Ich verstehe deine Meinung und ich teile sie sogar in manchen Aspekten. Es ist verdammt wichtig, dass Jäger sich in ihren "Zuständigkeitsbereichen" sehr gut auskennen. Vollkommen richtig.

Nur ist eben meine gesonderte Meinung die, dass fehlendes Interesse nicht unbedingt mit einer längeren Ausbildung kompensiert werden kann, oder positiv ausgedrückt: Wenn man viel Interesse hat, sich viel abschauen mag, viel lernen mag von erfahrenen Jägern, gerne mit erfahrenen Jägern rausgeht, dann lernt man innerhalb kurzer Zeit wohl genauso viel, wenn nicht sogar mehr, als in einer längeren Ausbildung. Es liegt am Einzelnen, was er aus sich macht und was er sich über die Ausbildung hinaus noch aneignet, weniger am System der zeitlich begrenzten Ausbildung!
Eine typisch deutsche Sichtweise: Ausbildung=Bildung ... Mit der Ausbildung sei ein gewisses Maß an Kompetenzstandard erreicht und damit fertig.
Für diesen Lern- und Leistungsbegriff lachen sie uns in den skandinavischen Ländern und auch in anderen Teilen der Welt regelrecht aus. Und das völlig zu Recht.

Wenn ich mit Leuten gesprochen habe, die, anders als ich, einen längeren Kurs besucht haben und frisch fertig geworden sind, dann konnte ich in den Gesprächen keine fachlichen Defizite oder dergleichen meinerseits feststellen... hatte manchmal sogar auf Grund von Interesse in bestimmten Gebieten etwas mehr Wissen.
Wenn es um eine gesellschaftspolitische Diskussion in Sachen Jagd geht, so kann ich jederzeit, auch als "ehemaliger und dummer Crashkursler", die wichtigsten Zusammenhänge einleuchtend erklären. Wieviele Bekannte habe ich bereits über das "aufgeklärt", was ich da als Jäger mache. Und zwar so, dass die das logisch fanden und auch verstanden haben, obwohl sie vorher teilweise skeptisch gegenüber der Jagd eingestellt waren. Nun woran liegt das?
Da hilft einem die 2 Jährige Jägerausbildung dann auch nicht weiter, wenn man vor den Leuten steht, irgendetwas raus-stottert und nicht ordentlich erklären kann, was der Jäger so macht. Alles schon erlebt.

Sicher wird es auch einige Leute geben, die einen solchen 3 Wochenkurs ausnutzen, weil sie sowieso kein Interesse haben, weil sie leicht an den Schein kommen wollen, etc.
Die muss man aber dann auch von den "Fleißigen und Lernwilligen" unterscheiden. Da darf man nicht alles über einen Kamm scheren. Auch unter den "langfristig Ausgebildeten" gibt es genügend ohne großes Interesse, die sich irgendwie durchmogeln.
Wie gesagt meine Meinung.


@ Genießer ... Du darfst gerne neidisch sein. Mein Haus liegt mitten im Revier! Der Begriff "Sonntagsjäger" war im Übrigen nicht auf Jemanden bezogen, der nur am WE zur Jagd gehen kann. Was wäre das für eine Logik zu behaupten, dass das schlechte Jäger seien? Damit waren diejenigen gemeint, die mal schnell einen Kurs machen (welchen auch immer), kein Interesse an der Jagd haben und dann nichts taugen. Wo dann die "Fleißigen" unter Umständen noch die Arbeit machen müssen für sie... Habe also damit nicht dich oder skogman gemeint! ... In der Schule würde ich zu den Kindern sagen: Lies genauer!

@WFJaga: Mach aus den 80% die 100%. Es wird nicht dein Nachteil sein, glaub mir. Und lies dir die Skripten zumindest mal im Vorfeld durch. Da bleibt vielleicht auch schon was hängen!
Viel Glück jedenfalls, cool bleiben und das wird schon. Und immer daran denken: Nach dem Lernen ist vor dem Lernen! Dann geht es erst richtig los. Und dann darfst du dir nicht zu schade sein, um dir so viel wie möglich von erfahrenen Jägern abzuschauen, Wissen und Fertigkeiten zu sammeln und auch mal ab und zu einen Mitjäger zu fragen, ob er mit dir raus geht! Dann erst wirst du langsam zum "Jaga". Hau rein.
 
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Skogman schrieb:
Wie haben die Angehörigen solcher Berufsgruppen nur ihren Jagdschein gemacht als es noch keine Jagdschulen mit Kurzkursen gab? Einer meiner "Mitschüler" war während des KJS-Kurses regelmäßig beruflich für einige Wochen in Malaysia und wurde via E-Mail von uns mit den aktuellen Unterlagen versorgt. Ich kann mich an Tage erinnern, an denen ich meine weiter entfernten Termine stets so geplant habe, dass ich um 04:00 Uhr aufstand, am Vormittag meine Termine in Süddeutschland hatte und dann so zurück fuhr, dass ich am Abend um 20:00 Uhr wieder zum Kurs im Lande war. Dann hatte der Tag zum Ende des Kurses eben mal 18 sehr aktive Stunden. Ging irgendwie alles. Wer sich nicht für den Kurs organisieren kann, der wird es auch für die Jagd nicht können. Denn die funktioniert eben auch nicht nach Terminkalender. Die Situation "Einmal schlecht abgekommen mit der ggf. dazu notwendigen Nachsuche." passt ganz schlecht in unflexible Terminkalender.
Ja, früher ist die Scheune auch abgebrannt, wenn der Teich zu weit weg war für die Handpumpe und die Frauen haben die Wäsche noch am Weiher gewaschen. Manche Dinge ändern sich eben und so manche überkommene Vorstellung wird vom Fortschritt weggefegt.
Und was das Unvermögen, sich für sechs oder mehr Monate im Voraus auf eine genaue Unzeit festzulegen mit einem unflexiblen Terminkalender zu tun hat, erschließt sich mir jetzt nicht.
Zum jetzigen Zeitpunkt könnte ich auch behaupten, daß "18 sehr aktive Stunden" nur ein Ausdruck von hundsmiserablem Zeitmangement sind. In den 18 sehr aktiven Stunden macht man dann zwar viel, aber "nix g'scheit".
Aber ich denke, wir kommen da ohnehin auf keinen gesunden Nenner - ich erkenne nur langsam, warum man als 'Unterjäger' (als direkte Ableitung von Untermensch) in .de nur schwer jagdlichen Anschluß findet. Ich denke, meine mangelhafte Ausbildung erklärt dann auch, warum ich so oft völlig mutterseelenallein auf dem Schießstand meine mangelhaften Fähigkeiten krampfhaft zu verbessern suche und Jäger von einem 'ordentlichen Kurs' den Umgang mit ihrem wichtigsten Handwerkszeug grundsätzlich nicht mehr trainieren müssen (die Drückjagdstrecken sehen dann allerdings oft auch so aus).

WFJaga schrieb:
also ich versuche nun aufgrund vieler einreden mir zumindest 2h täglich abzuknöpfen um dann vllt tatsächlich 50-80% der fragen beantworten zu können.
Das hilft vielleicht, ist aber nicht das Wichtigste. Ich war seinerzeit dort im Kurs für Prüfungswiederholer(!) - also im zwei Wochenkurs als Ersttäter - und habe es vorher auch nicht wirklich geschafft, mich, wie im Anschreiben gewünscht, auf die Prüfung vorzubereiten. Die Vorabprognose war auch recht einhellig. Trotzdem war der Kurs die reinste Erholung für mich - endlich mal weg von dem Alltagsmist und mal ungestört Zeit fürs Wesentliche nehmen dürfen ist enorm viel wert.
Und wie bei allen Prüfungen, gehört natürlich immer auch ein Quentchen Glück: Hans selbst war der Mentor unserer Gruppe und er bringt es auch hervorragend rüber, wenn man ihm zuhört - stimmt die Chemie, steht dem Bestehen schon deutlich weniger im Weg.
Wenn man dann bei der Prüfung nicht nach den falschen Tieren gefragt wird (mich hätte keiner zu den Sägern befragen dürfen; den einzigen Säger, den ich zweifelsfrei erkennen kann, ist der Kettensäger) hat man ohnehin so gut wie bestanden. Ja, die Prüfer wollen zwar wissen, ob man zumindest geschafft hat das Kurzzeitgedächtnis zu füllen, absichtlich legt einem dort aber auch keiner Steine in den Weg. Und nein, es wird auch nicht im Übermaß mit dem Drilling gequält, es ist allerdings definitiv von Vorteil, einen Stecher bedienen zu können und zu Wissen, wo an einem Gewehr die richtige Seite ist (ja, einige hatten da, sagen wir mal, "Nachholbedarf").
Andererseits war ich auch, was "die Viechers um mich rum" angeht, auch nicht unbedingt völlig ahnungslos.

saujager1977 schrieb:
In fast ganz Europa funktioniert der Müll bestens nur in Deutschland hat sich die letzten 50 Jahre ein Pseudoelitedenken in der Jägerschaft entwickelt dass es nicht mehr feierlich ist. Da ich andere Länder und die Jäger dort kenne, grausts mir davor wie sich manche an so gruselige Begriffe wie "das grüne Abitur" klammern, denn die Jäger dieser Länder haben allesamt nicht oder bei weitem nicht die politischen Probleme, welchen die deutsche Jagd gegenüber steht.

Je höher die Abstraktion der Jagd gehalten wird, desto weiter entfernt sie sich vom Volk. Und wir abstrahieren in Deutschland bei der Jagd auf verdammt hohem Niveau!
Tja, dann Versuche doch mal nur (als Beispiel), einen Franzosen einem ähnlichen Bürokratiewahnsinn wie hierzulande zu unterwerfen - da zündeln dann nicht nur die Banlieusards.
In Deutschland möchte man es halt irgendwie immer noch ganz gerne, daß alles in sauberen und geordneten Bahnen läuft und ja keiner den Rasen betritt. Sehr wichtig ist natürlich auch, daß man etwas besseres ist wie sein Gegenüber - und wenn sich das mit einem Stück Papier auch noch nachweisen läßt ....

VG
 
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Von Hameln schrieb:
[quote="Fr@nk":v49p42sw]



Dann mach es doch einfach richtig teuer. :12:

Frank

Genau damit würdest du an Qualität der Ausbildung verlieren. :21:[/quote:v49p42sw]

Nur mal so zum bedenken: Ich kenne keine teuerere Ausbildung als die Deutsche. Nur zum Vergleich: in Skandinavien kostet der Schein etwa 250 Euro für die Prüfung, in GB ein par Pfund (für die shotgun license oder stalking certificate), in Frankreich ein par wenige hundert Euro (je nach Region und inklusive dem Schein), in Italien weniger. Nur in Deutschland sind Leute echt bereit über 1000 Euronen (wenn man ganz viel Glück hat, sonst wirds wesentlich mehr) für die grossartige Ausbildung zu zahlen, die sich Jagdschein nennt und vor allem, und das ist der Hammer, dies auch noch als notwenig für die Jagdausübung darzustellen. Für ein grundsätzliches Recht, was uns als ehrlichem Bürger in meiner Meinung von Haus aus seit spätestens 1848 zusteht.

Ich kenne so viele, welche an den Kosten des Scheines scheitern, weil sie gerade eine Lehre durchmachen oder sonst irgendwie diesem wahnwitzigen deutschen Steuerumverteilungsgebilde Tribut zollen und deshalb nicht diese "exzellente Ausbildung" geniessen "wollen". Lauter Multiplikatoren die uns fehlen! Das sage ich jetzt mal ganz arrogant als jemand der in allen diesen dämlichen deutschen "Ausleseprüfungen" (Jagdschein, Wiederladeschein, Fischereischein, etc. pp. ) nah an die 100% kommt wenn er will und die restlichen % durchaus durchfechten könnte wenn sich jemand quer stellt. Warum tut man sich und anderen das an? Aus Stolz? Aus Besserwisserei? Das ist eine Frage die ich mir oft stelle, aber welche selbst ich irgendwie nicht beantworten kann, denn des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Wobei sich der Wille oft offenbar nach dem selbst Erreichten richtet.

Jedes mal wenn ich politische Jagdrechtsdiskussionen verfolge, oder mich auch einmische, denke ich: Meine Güte! Mit diesem Pseudoelitegeschwafel haben wir doch noch nie was gewonnen. Die Mehran san die Schweran und: Warum soll ich über ein Eigentumsrecht diskutieren mit jemandem der dieses als Handwerk sieht???
 
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saujager1977 schrieb:
... Warum soll ich über ein Eigentumsrecht diskutieren mit jemandem der dieses als Handwerk sieht???
:14:
Die hier diskutierten Ausbildungen und Prüfungen haben mit dem Jagdrecht als Eigentumsrecht nicht das Geringste zu tun. Sie sind vielmehr Grundlage des Jagdausübungsrechtes. Die Trennung von Jagdrecht und Jagdausübungsrecht darf man ja gerne beklagen, aber dennoch darf man beides schlicht nicht in einen Topf werfen.

Im Rahmen des Jagdausübungsrechtes erfüllt dessen Inhaber aufgrund seiner Ausbildung und Prüfung eine ganze Reihe von Aufgaben: die nachhaltige Bewirtschaftung von Wildbeständen, im besten Fall das Halten, aber gewiss das Einsetzen von Jagdhunden, einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu erhalten, die Lebensräume von Wildtieren und Jagdreviere zu gestalten und Maßnahmen zum Tierschutz, zum Artenschutz und zum Naturschutz unter Berücksichtigung ökologischer Zusammenhänge nachhaltig durchzuführen. Das alles ist Handwerk. Und weil es ein anspruchsvolles und vielseitiges Handwerk ist, dauert die Ausbildung zum Berufsjäger nun einmal 3 Jahre. Nicht etwa, dass ich mir eine ähnlich lange und umfassende Ausbildung für Freizeitjäger wünschte ...

Aber der Trend, im Freizeitjagdbereich immer mehr verkürzen und vereinfachen zu wollen, kann angesichts der komplexen Aufgabenstellungen im Jagdausübungsrecht weder zielführend sein, noch nachvollziehbar für eine jagdkritische Öffentlichkeit.
 

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