Welches Verhalten von Wölfen ist normal und welche Formen sind bedenklich

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Hallo zusammen.

Vorab möchte ich anmerken, dass ich keine Grundsatzdiskussion, Bashing oder ähnliches auslösen möchte. Dann hätte ich einen bestehenden Thread wiederbeleben können. Mir geht es um die Bewertung nachfolgenden Verhaltens von Wölfen.
Seit über zwanzig Jahren komme ich auch regelmäßig zur Jagd in die Lüneburger Heide. Zwangsläufig ergaben sich dort Auswirkungen durch die in diesem Zeitraum zugenommenen Wölfe in diesem Bereich. Tatsächlich führten meine Aufenthalte nicht zu einer Begegnung und irgendwie konnte ich auch immer die Jagd ausüben. Mit den Jahren hat sich eine, wenn auch nicht immer einfache Koexistenz zwischen Wolf und Jäger ergeben.
Letztes Jahr gab es dann eine Begegnung (nicht durch mich persönlich) während einer "Klapperjagd" in meinem Revier im Rheinland und ich war in der Eifel bei einer Jagd wo mehrere Wölfe vorkamen. In beiden Fällen haben die Tiere den bejagten Bereich ziemlich zügig verlassen.
In diesem Jahr gab es wiederholte Zusammentreffen mit dem Wolf in der "gleichen Ecke" der Eifel und nun ließen sich die Tiere nicht stören. Sie bewegten sich im Treiben, auch in unmittelbarer Nähe der Schützen ohne Scheu. Einmal legte sich ein Tier nur dreißig Meter von einem besetzten Stand während des Jagdbetriebes zur Ruhe.

Jetzt meine Frage an die mit mehr Erfahrung: ist dieses Verhalten während der Jagd noch normal oder bedenklich? Bedenklich in dem Sinne, dass entweder der Mensch bereits diese Tiere entsprechend konditioniert hat oder es sich um "zugeführte" Exemplare mit zahlreichen menschlichen Kontakten handelt.

wipi
 
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Bedenklich fur die Hunde oder fur die Jager? Hunde ja, Jager nicht so. Kann aber sein, in NL misten 2 Jager ein Wolf mit Stocke abwehren.

Hab selber keine directe Erfahrung aber ein jagdkollege hatte einige Wolfe auf der Elchjagd. Da wurde sofort der Jagd be-neder. Allerdings zur schutz von die Hunde. Wenn meer dan eins sind es 2 oder 3 Wolfe und keine grosse Rudel.

Obwohl es immer mehr Angriffe gibt auf Menschen ( sehe Italië) glaube ich nicht das wir und als Jager zorgen machen mussen.

Schau aber auch noch mal 360 grad rundum mit der WBK wenn ich abbaume.
 
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Ich hatte auch schon Füchse, Rehe und Sauen, die sich in unter 50m vom Hochsitz drückten - das ist nicht ungewöhnlich. Wir hatten auch schon die Situation, dass Wölfe erst kurz (20m) vor den Treibern aufgestanden sind und sich getrollt haben, aber auch Fälle, in denen die beim Anstellen rausgegangen sind und dabei fast einen Radfahrer am Waldrand umgelaufen haben ...
 
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Ich hatte auch schon Füchse, Rehe und Sauen, die sich in unter 50m vom Hochsitz drückten - das ist nicht ungewöhnlich. Wir hatten auch schon die Situation, dass Wölfe erst kurz (20m) vor den Treibern aufgestanden sind und sich getrollt haben, aber auch Fälle, in denen die beim Anstellen rausgegangen sind und dabei fast einen Radfahrer am Waldrand umgelaufen haben ...
Nach den Beschreibungen kam zumindest in diesem Fall der Wolf während des Triebes, bemerkte den Schützen und legte sich offen nieder. Nach geraumer Zeit zog er ruhig seines Weges.
Mir sind konditionierte Wölfe von den Truppenübungsplätzen in NDS bekannt, allerdings soll die Masse der hier beschriebenen Tiere aus den Alpen stammen.

wipi
 
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Die gehören vielleicht genetisch zur Alpenpopulation, aber das heisst nicht, dass die alle aus den Alpen zugewandert sind.
 
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Scheint mir ein bedenkliches, aber leider zu erwartendes Verhalten zu sein. Zumindest dann, wenn man die Überlegungen des Biologen Valerius Geist zu den sieben Eskalationsstufen der Wolf-Umwelt Interaktion für plausibel und nachvollziehbar hält. Meiner persönlichen wildbiologischen Kenntnis nach, ein Modell, um sich der Gefahr bewusster zu werden.
 
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Genauso so ists... man verschone den deutschen rel. ahnungslosen Jäger mit Experten wie einem V. Geist, wenn man nicht die Panik im Volk schüren möchte (was ja jagdpolitisch als sinnvoll erachtet wird).

Nicht ausweichende Wölfe sind in aller Regel einfach Jungtiere (Welpen diesen Jahres sind groß wie Schäferhunde!), die sich bekanntlich unbedarft und die Situation austestend verhalten.

Wenn sich der erkannte Jäger deutlich gemacht hätte, hätte sich der Graue getrollt.
Sicher hat er aber lieber gefilmt und geknipst.

Nur weil mal vor langer Zeit in Munster vermutlich ein paar doofe Soldaten Wölfe anfütterten, muss man nicht gleich von landesweiter Konditionierung oder Habituierung reden.
Dickfelligkeit aufgrund fehlender Bejagung ist etwas anderes, mags geben.
Es wird jedenfalls immer empfohlen, in Wolfs-Einstandgebieten, Hunde später zu schnallen, um spotanüberraschende Begegnungen mit Wölfen zu vermeiden. Wenn das Treiben laut 20 min läuft, kann auch der Graue sich schonmal in Bewegung setzen...

Ich filmte schon in einem September vom Ansitz junge Wölfe, die bis auf 30m mäuselnd rankamen, dann die Cam hörten und lieber abzogen, es war ihnen nicht geheuer.
Andere Begegnungen mit Adulten verliefen in der Art, daß ich grad noch einen graugelben Strich zwischen Kiefern sah...

Auf den Jagden, die ich seit langem besuche, mit standortfesten Wölfen, werden diese im Treiben durchaus ab und an mal (aber nicht immer) beobachtet, auch schonmal standnah, aber es gab noch nie irgendwelches Aggressionsverhalten.
 
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Habe selbst ähnliche Erfahrungen gemacht.
Noch vor wenigen Jahren waren Wölfe weg, sobald eine Gesellschaftsjagd begann.
Sie blieben dann auch meist mehrere Wochen weg.

Jetzt verlassen sie nicht mal mehr zuverlässig das Treiben, sondern wurschteln sich durch.
Meiden aber bisher den Kontakt zu Hunden.

Hatten nun auch zwei Mal den Fall, dass ein oder zwei Wölfe das Treiben auf dem Feld regelrecht ausgesessen haben. Bei Dämmerung sind sei dann wieder in den Einstand im Wald zurück.

Lernen wahrscheinlich von Generation zu Generation dazu was man sich erlauben kann.
Ist auch logisch, es werden ja keine Grenzen gesetzt.
 
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Man darf Geists "Pyramide" nicht als zwangsweise Einbahnstraße sehen, denn das wäre wildbiologisch verkehrt.
Dann nimmt man das Model von Reinhardt, ist +/- das gleiche und es gibt immer die betonte Möglichkeit, dass der Graue lernt.

Bspw wäre es eine gute Möglichkeit bei einer DJ den einen oder anderen Jungwolf zu erlegen, wenn möglich mit lernfähigen Zeugen.


rechy
 
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Dann nimmt man das Model von Reinhardt, ist +/- das gleiche und es gibt immer die betonte Möglichkeit, dass der Graue lernt.

Bspw wäre es eine gute Möglichkeit bei einer DJ den einen oder anderen Jungwolf zu erlegen, wenn möglich mit lernfähigen Zeugen.


rechy
Leuchtet mir ein 👍
Darauf konditionieren, dass Mensch = Gefahr ⚠️
 

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