Jagen mit Pirschstock

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Auch dabei kann keiner 100% Sicherheit garantieren, egal wie lange darüber diskutiert wird. Man kann nur versuchen das Risiko möglichst gering zu halten.
Ich denke das Video ist einigen bekannt.

 
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Deshalb verwende ich teilzerleger…

Wer es aber nicht glauben will, dass beinahe alles möglich ist, wird es auch weiterhin nicht glauben…
 
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Wie hat man es uns im Kurs eingetrichtert: "Mit der Abgabe eines Schusses steht ihr schon einem halben Schritt hinter Gitter"

Das ist vielleicht etwas überspitzt, aber...
Am Ende fragt euch der Richter, nachdem ihr eure Unschuld beteuert habt: "Wäre diese Gefahrensituation auch entstanden wenn sie keinen Schuss abgegeben hätten?"

Egal, am Ende geht es hier um die Abgabe eines Schusses vom Pirschstock. Ich denke die wichtigen Punkte dazu sind genannt (Nachtjagd, UVV, jeder ist für seinen Schuss selbst verantwortlich, Nutzung vom vorhandenen Gelände, Gegenhänge -> Revierkentniss...)

Edit sagt: Ich verwende einen Viper-Flex Styx Elite und bin damit sehr zufrieden. Gegen den Carbon habe ich mich entschieden, da 100g Gewicht mit 100€ zu Buche geschlagen haben. Ein Vorteil von diesem wäre allerdings das geringere Packmaß, wenn das jemandem wichtig sein sollte.
 
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Habe zuerst ein 3bein gekauft, war aber nicht zufrieden. Habe jetzt ein Blaser 2.0.

Bin damit sehr zufrieden. ABER natürlich immer mit Vorsicht...
 
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ist ein sehr interessantes Thema, da ich selber viel pirsche und vom Stock aus schieße.

Sagen wir es mal so, die DEVA hat doch nur festgestellt dass Geschosssplitter abgehen, wenn ich das richtig im
Kopf habe. Wie weit diese fliegen wurde nicht genannt.

Eine 100% ige Sicherheit gibt es nicht außer daheim auf der Couch.
Aber sind wir mal ehrlich wie viele Unfälle gibt es durch abgehende Geschosse? Mir sind nur wenige bekannt und wenn dann aus totaler Fahrlässigkeit (Schuss Richtung Autobahn)

Mein Kopf sagt mir zum pirschen auf Fuchs nehm ich was leichtes schnelles das schnell anspricht, keinen ultraharten Deformierer

Ich pirsche viel im Winter auf Fuchs, wenn ich durch die WBK kein Haus dahinter, kein Auto und keine Personen auf sagen wir mal 500 m sehe und auch gewachsener Boden vorhanden ist, halte ich das Risiko für überschaubar. Wirklich gefährlich wirds finde ich bei gefrorenem Boden und weiten Schüssen, da hatte ich selbst schon öfters mal gehört dass ein Geschoss abgeht, bin da sehr vorsichtig geworden.

Aber das hängt wie immer im Leben von der Risikoaffinität jeden einzelnen ab, siehe Finanzthemen. Da ist manchen ja das Festgeld schon zu riskant und sie haben das Bargeld lieber daheim unterm Kopfkissen. Der nächste investiert in Pennystocks.
Die Ideallösung liegt dazwischen, denke gesunder Menschenverstand hilft wie immer im Leben
 
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Es ist leider ein Irrglaube, dass der Schuss von der Kanzel irgendeine Sicherheit bieten würde. Auf jagdlich üblichen Schussdistanzen von 50 - 100m prallt das Geschoss - auch bei weichem Boden - in den meisten Fällen ab.
Dieser Sachverhalt wurde sowohl von der Deva als auch in jedem anderen Praxistest festgestellt.
Sichere Schussentfernung wäre bei einer 6m hohen Kanzel etwa 35m, also eher selten zu realisieren.
Dabei fliegen mitnichten nur Splitter davon, hier das Ergebnis Nosler Partition (B) und TOG (C)
Bildschirmfoto 2024-11-16 um 06.15.15.png
Die Restenergien sind ordentlich und wenn ich mich recht erinnere würden die Geschosse im Schnitt noch 800m weit fliegen, kann die Stelle im Bericht aber gerade nicht finden.
Bildschirmfoto 2024-11-16 um 06.17.20.png
Besonders doof ist nun, dass man bei höherem Auftreffwinkel von der hohen Kanzel auch einen höheren Abgangswinkel hat.

Was kann man nun machen? Im Idealfall 2km freies Hinterland. Es hilft sicher auch, wenn ein Großteil der Energie im Wildkörper bleibt.

Warum gibt es trotzdem kaum Unfälle? In der Regel wird nicht in Richtung bewohntes Gebiet geschossen und ansonsten hilft die Wahrscheinlichkeit.
 
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Weil es im Körper mehr abbremst?
Weil sie jedes Jahr 10-20 verletze oder getötete Zivilisten hatten, die entweder hinter dem Ziel, oder hinter einer Wand hinter dem Ziel standen, die nicht zu sehen waren, aber getroffen wurden, nachdem das Ziel oder der vermeintliche Kugelfang durchschlagen war.

Deshalb ist auch Teil des FBI Tests, den potentielle „Duty Ammo“ bestehen muss, dass sich der aufgepilze Mantel nicht vom Geschoss lösst und der Kern wie ein VM „ewig“ weiterfliegt.
es ist sowohl eine Minimale, als auch eine Maximale Eindringtiefe vorgeschrieben (die sich an menschlichen Zielen orientiert, nicht an Wildschweinen…)
 
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Es ist leider ein Irrglaube, dass der Schuss von der Kanzel irgendeine Sicherheit bieten würde. Auf jagdlich üblichen Schussdistanzen von 50 - 100m prallt das Geschoss - auch bei weichem Boden - in den meisten Fällen ab.
Dieser Sachverhalt wurde sowohl von der Deva als auch in jedem anderen Praxistest festgestellt.
Sichere Schussentfernung wäre bei einer 6m hohen Kanzel etwa 35m, also eher selten zu realisieren.
Dabei fliegen mitnichten nur Splitter davon, hier das Ergebnis Nosler Partition (B) und TOG (C)
Anhang anzeigen 278288
Die Restenergien sind ordentlich und wenn ich mich recht erinnere würden die Geschosse im Schnitt noch 800m weit fliegen, kann die Stelle im Bericht aber gerade nicht finden.
Anhang anzeigen 278289
Besonders doof ist nun, dass man bei höherem Auftreffwinkel von der hohen Kanzel auch einen höheren Abgangswinkel hat.

Was kann man nun machen? Im Idealfall 2km freies Hinterland. Es hilft sicher auch, wenn ein Großteil der Energie im Wildkörper bleibt.

Warum gibt es trotzdem kaum Unfälle? In der Regel wird nicht in Richtung bewohntes Gebiet geschossen und ansonsten hilft die Wahrscheinlichkeit.
Sowas hatte ich mir bereits gedacht. Du kannst eigentlich nirgends wirklich schießen, streng genommen. Gerade die Masse stabilen bleifreien Geschosse machen mir Bauschmerzen beim Schuss auf dem Feld.

Mein Jagdherr hatte ne Zeit lang ein Problem, dass Ich Vollzerleger auf Rehwild nutze. Mittlerweile aber nicht mehr, es funktioniert einfach gut.
 
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Ich bin dennoch jedes Mal überrascht wie „grosszügig“ in Videos mittels Pirschstock gestreckt wird; es scheint ja auch meist gut zu gehen und vielleicht ist es auch die Kameraeinstellung aber ich finde, dass hierdurch eine gewisse Leichtigkeit impliziert wird, die es m.E. aber nicht gibt.
Du implizierst hier ein Risiko, welches aber in Wirklichkeit überschaubar ist.
Das Problem vieler Antworten (vieler Theoretiker) hier ist doch, dass sie nicht alle Aspekte eines solchen Schusses berücksichtigen.
Ich mache mal ein Beispiel anhand der offenbar sehr beliebten .308 Win auf (E0 von etwa 3500J) und einem Schuss auf 100m vom Stock:
Energieverlust auf den ersten 100m: 600 J
Energieverlust beim Durchdringen eines Wildkörpers: etwa 100J/cm, bei 20cm: 2000J
Energieverlust beim Aufprallen auf den Boden (Winkel 2,5°): drastisch

Wir reden also von einer Restenergie des Geschosses bei Schwarzwild nach Auftreffen auf den Boden von um die 500J eines bereits deutlich deformierten Geschosses, welches extrem trudelt. Genau das ist wichtig: es ist deformiert und es trudelt, das ist keine gestreckte Schussbahn eines frisch abgefeuerten Geschosses. Es hat also einen wesentlich höheren Energieverlust als ein aerodynamisch intaktes und voll stabilisiertes Geschoss. Die Hinterlandgefährdung bleibt natürlich erhalten, aber...

Der letzte aufgezählte Energieverlust (Aufprallen Boden) ist schwierig zu beschreiben und daher ungenau (genauso wie das Trudeln eines noch energiereichen Geschosses), spielt aber auch keine Rolle, wenn du die "Geländefaktoren" beachtest, nämlich das, was du einschätzen musst:

Ich jage nachts auf Sauen, ausschließlich vom Pirschstock.
A&O ist dabei der Kugelfang, aber auch Geländekenntnis, eine gute Hinterlandbeobachtung kurz vor dem Schuss und das Wissen um Aktivität im Revier (weiteres Wild, Freizeitaktivitäten bei Nacht (ja, gibt es).
Trotzdem mache ich auch die "bösen Sachen" und schieße auch auf flachen Wiesen auf 100m. Da habe ich dann anhand der Geländefaktoren mein Restrisiko eingeschätzt. Und das tendiert immer gegen Null. Sonst würde ich nicht schießen.
Du siehst also hoffentlich: das Ganze ist keine Raketenwissenschaft, wenn man Theorie und Praxis verbindet.


Zum Pirschstock: ich nutze den Primos Triggerstick Gen II. Für alles bis etwa 150m ist der gut und stabil.
Darüber sind diese "Zweibeine mit vorne/hinten-Auflage" (Blaser, Jakele, Seeland, Deerhunter usw. oder Selbstbau) wesentlich stabiler. Die beiden ersten sind hoffnungslos überteuert, auch im Angebot. Mit dieser Art von Zielstock kann man auch über 300m schießen.
 

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