Zweithund soll kommen - Eure Erfahrungen

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Hallo zusammen,
wir haben am Sonntag eine junge DK Hündin zu unserem Dackel bekommen. Innerhalb der zwei Tage gab es das ein oder andere Verhalten, das ich nicht ganz einordnen kann. Somit bin ich mir auch unsicher, ob ich hier richtig reagiere.

Zum Dackel:
Im Alltag eigentlich ganz entspannt und sehr kuschelig. Aber auch sensibel. Der versteht sich generell mit Hündinnen und die Rute wedelt bei Kontakt. Bei anderen Rüden ist er sehr differenziert. Bei wenigen ausgewählten Rüden zeigt er die selbe Reaktion wie bei Hündinnen. Einige mag er nicht und würde er am liebsten fressen. Bei denen, die ihn böse beim spazieren gehen anbellen, ist er oft verunsichert, nervös und weicht mir nicht von der Stelle. Jagdlich komplett das Gegenteil. Hier kommt der Dickkopf raus und er kennt mir Vollgas. Auch ist er sehr scharf und ich hatte mehrere Diskussionen mit ihm an der Beute. Selbst die Frau hatte er einmal angeknurrt, als ich Wild in der Küche fein zerwirkt hatte.

Zur Hündin:
Lässt sich noch nicht viel sagen. Jedenfalls hat sie keine Angst und stürmt regelmäßig auf den Dackel zu.

Zusammenführen:
Der erste Kontakt war 2 Tage vor Abholung des Welpen beim Züchter. Kurz an der Leine beschnuppern und Sympathie prüfen. Also soweit ok. DK aufgedreht und Dackel wusste nicht ganz damit umzugehen.
Wir haben beide dann Sonntag vor unserem Grundstück zusammengeführt und beschnuppern lassen. Selbe Reaktion wie beim Züchter 2 Tage zuvor.
Danach in den Garten und beide von der Leine. DK Welpe andauernd auf den Dackel zugestürmt und wollte spielen. Dackel angespannt und verunsichert. Hat sich eher zurück gezogen und ist von dem Welpen weggelaufen. Die erhoffte Reaktion, dass er das Spiel beendet, blieb aus.
Hier das Bild mit der Körpersprache
Anhang anzeigen 273778

Danach sind wir in die Wohnung und es ging unverändert weiter, bis wir den Schlussstrich setzen. Der Welpe wurde zur Ruhe gezwungen und der Dackel war sehr dankbar.


Leben in der Wohnung:
Hier ging es unverändert weiter. Der Dackel ist ständig unter Anspannung und auf der Flucht vor dem Welpen. Erst wenn der Welpe in die Box kommt, kann der Dackel entspannen.


Futter:
Kriegen beide mit ausreichend Platz voneinander, aber im selben Raum. Normalerweise würde der Dackel fressen bis er platzt. Bei dem ersten gemeinsamen Futter war er sehr zögerlich und hat nur nach mehrmaligen auffordern aufgefressen. Wir haben ein neue größere Wasserschüssel in der Wohnung, aus der beide trinken sollen. Der Dackel hat hier nach kurzem beschnüffelt das trinken verweigert. Nachdem wir ihm die alte angeboten haben, hat er sie halb leer getrunken.


Leben in der Wohnung 2:
Wenn der Welpe dem Dackel beim fressen oder beim schlafen zu nahe kam, hat der Dackel geknurrt und der Welpe ist gewichen. Aber wirklich nur, wenn der Dackel schläft. Man sieht ihm die Erschöpfung an. Ebenfalls geknurrt hat er, als der Welpe der Treppe rauf zum Jagdzimmer zu nahe kam. Hier beginnt das Heiligtum des Dackels und meine Sorge für die Zukunft. Ich habe unterbunden und den Dackel geschimpft.
Wenn der Welpe ihm aber ein Spielzeug wegnimmt, weicht der Dackel zurück und wirkt direkt verunsichert.

Entschuldigt die ewige Nachricht, in der ich die Beobachtungen aus dem ersten beiden Tagen darlege. Ich möchte vermeiden, dass es bösen Blut gibt und der Dackel aufgrund seiner Eigenschaften und Sturheit den kürzeren zieht.
Wie verhalte ich mich richtig? Wo mache ich Fehler?
Vielen Dank!
Fehler sehe ich da nicht .
Wir haben damals zu meiner Teckelline den Labbi Rüden geholt .
Der Labbi hat vom Teckel zwei , dreimal eine geballert bekommen und hatte ein lebenslang eine Chefin.
In diesem Sommer haben wir die Dachsbrackenhüdin zum Labbi dazu genommen. Am ersten Tag wollt er sie noch killen. Jetzt hat er halt wieder eine Chefin. Wenn die dem zu sehr auf die Nerven geht, trennen wir die zwei bevor etwas Blödes passiert.
 
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@nivier:
Du hast zu dem Teckel-Rüden (Zwergbracke; Autist) einen weiblichen Vorstehhund-Welpen (lebensfroher, verspielter Hektiker) dazu getan.

Also bekommt ein verwöhntes Einzelkind ein noch unerzogenes Stiefgeschwister aus anderer sozialer Schicht mit total anderem Naturell dazugesellt.

Das braucht naturgemäß eine Zeit, bis die zwei sehr unterschiedlichen Hunde sich zusammengewöhnen.

Der lebhafte Welpe sollte vom erwachsenen Rüden, wenn auch kleiner zurechtgewiesen werden, wenns zu arg ist, das ist völlig natürlich und der Welpe lernt dadurch richtiges Sozialverhalten. Wenn der Teckel richtig im Kopp ist, passiert da gar nichts, es bleibt bei Drohen und harmlosen Abwehrschnapper.

Aber auch erwachsene Hunde spielen mit Jüngeren; wenn der Dackel das aktuell gar nicht zeigt, hat er (noch) ein Problem; vermutlich legts sichs noch.

Am besten als Rudelführer auch immer mit dabei sein - Gartenspiel zu dritt. Wohnung möglichst unterbinden, ist zu eng.
Getrennt füttern ist klar. Falls der Dackel weiter Unsicherheit zeigt, bei Füttern noch räumlich weiter trennen. Warum nicht 2 Wasserschüsseln, wenn er nunmal noch fies vor der Hündin ist.
Beiden ihre Liegeplätze sichern. Wenn sie später zusammen liegen wollen, können sie es selbstständig wählen. Das klappt oft noch nicht am Anfang; es sei denn die Hunde sind sehr ähnlich. Bei der Ressourcennutzung immer aufpassen; es sind Hunde, keine Kinder.
Die Kleine nachts in eine Box, auch zum Sauber-Werden und damit der Rüde seine Ruhe hat.

Immer vor Augen führen, für den Teckel warst Du jetzt der hauptsächliche Rudel-Führer und Bezugsperson; der Zweibeiner, mit dem er jagen durfte... jetzt kommt da son kleiner Wirbelwind, mit dem man sich viel beschäftigt.
Eifersuchtsreaktionen sind vorprogrammiert...

Richtig lustig wirds, wenn die kleine Hündin in ihre erste Hitze kommt, da habt ich ja mind. noch 5 Monate Zeit...
 
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Schon einmal danke für die Rückmeldungen.
Einmal das Verhalten am erlegten/gefundenen Wild. Aus meiner Sicht überhaupt nichts mit Wildschärfe zu tun, sondern schlicht mangelhafte Unterordnung.
Ja. Der Dackel ist da speziell und ich hatte echt zu kämpfen. Als ich dachte, wir hätten es geklärt, hatte er es ab und zu erneut versucht. Mittlerweile habe ich mich mit ihm aber geeinigt. Froh ist da darüber aber nicht.
Der lebhafte Welpe sollte vom erwachsenen Rüden, wenn auch kleiner zurechtgewiesen werden, wenns zu arg ist, das ist völlig natürlich und der Welpe lernt dadurch richtiges Sozialverhalten.
Genau das vermisse ich aktuell. Er zieht sich eher unsicher zurück und flieht vor dem Welpen. Außer wenn es um Ressourcen geht.
Beiden ihre Liegeplätze sichern.
Arbeiten wir dran. Aktuell interessiert sich der Welpe noch nicht dafür, wem das Körbchen gehört. Zur Ruhe kommt der Welpe natürlich in die Box. Tagsüber wie nachts. Hat aber leider eine Blasenentzündung. Säuft literweise und pullert ununterbrochen.
 
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Blasenentzündung ist Mist!

Dem Rüden ists halt noch alles zuviel... der weicht lieber aus.
Er ist ja nicht grundsätzlich ängstlich...?!
 
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Er ist ja nicht grundsätzlich ängstlich...?!
Im zivilen ein wenig. Wie weiter oben beschrieben.

Dem Rüden ists halt noch alles zuviel... der weicht lieber aus.
Bestimmt!

Für mich sind es die beiden ersten Hunde. Ich hatte ein negatives Erlebnis alleine mit 2 DD meines Vaters an meiner Beute. Der alte kräftemäßig unterlegen, ist den jungen aber immer wieder angegangen. Ich hatte keine Chance und musste meinen Vater aus dem Bett klingeln. Er hat dann nach 30 Minuten Beißerei einmal dazwischengehauen und Ruhe war.
 
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An der Ressource Jagdbeute ist es immer schwierig.

Da bekamen sich auch meine alte Hündin und der junge Rüde vorm Stand in die Wolle, obwohl die sich im Alltag ab dem 3. Tag des Zusammenlebens "liebten"...
Wobei mein Kampfschrei oft reichte und ich muss das Stück halt holen - richtige Beisserei war nie.

Eigentlich sollte ein ausgewachsener Hund keine ängstliche Scheu vor Welpen empfinden und wenn sie noch so lebhaft sind. Er zeigt halt die Grenzen auf und bleibt erstmal der Boss.
Schwer aus der Entfernung zu beurteilen...

Sehr lange her, hatten wir auch mal 2 DD-Rüden parallel.
Der Junge brachte den alten graubärtigen Rüden zum Spielen, legte ihn auf den Rücken, bis der irgendwann fertig war und in die Zwingerhütte flüchtete...
Artgenossenspiel zweier Hunde, die sich kennen, ist was sehr Schönes...
Genauso wie meine junge Tirolerin, die den alten griesgrämigen Wälderdackel-Rüden wieder zum Toben bekam.
 
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Lass den Hunden Zeit, sei als Rudelführer präsent. Die beiden müssen erstmal zueinander finden. Ich habe von Anfang an darauf geachtet, dass die Kleine der Alten nicht die Privilegien streitig macht, bin aber gleichzeit konsequent dazwischengegangen, wenn die Alte die Kleine mehr als nur (berechtigt) zurechtweisen wollte.

Seit 3 Monaten sind sie jetzt zusammen, sie fressen nebeneinander, aber mit etwas Abstand, trinken tun sie aus dem selben Napf. Ablegen klappt auf dem selben Wetterfleck.

Wenn es der Alten beim Spielen zu viel wird, weist sie die Kleine kurz zurecht und gut ist es. Wenn sie generell ihre Ruhe haben will, dann zieht sie sich zurück (macht auch die Kleine).

Gab aber am Anfang momente, wo ich meine Zweifel hatte, ob der zweite Hund eine gute Idee war und wo die Alte nicht besonders glücklich war. Mittlerweie kommt mir vor, dass die Alte regelrecht "aufblüht", die spielt und tollt wieder, wie ein junger Hund.
 
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. Mittlerweie kommt mir vor, dass die Alte regelrecht "aufblüht", die spielt und tollt wieder, wie ein junger Hund.
ich habe mir immer zum Alten einen Jungen dazu geholt, auch wenn der DK am Anfang vom Welpen gar nicht begeistert war (der wollte auch gleich nachdem ich mit ihr nach Hause gekommen bin und sie in der Küche auf den Boden setzte zur Alten hin und hat die Milchbar gesucht, die Alte war mehr als nur entsetzt....) hat es sich immer gezeigt, dass nach spätestens einer Woche die Kleine von der Alten akzeptiert und teilweise sogar gesucht wurde. Dass die Alten wieder "jung" werden war auch bei allen Hunden zu beobachten.

Meine jetzige Hündin hat bei einer der ersten Fütterungen, an getrennten Schüsseln, gekochtes Reh mit Nudeln bekommen (Autounfallwild, extra für die Hunde gekocht). Die kannte beim Züchter nur Dosenfutter. Nachdem sie einen Bissen von ihrem Napf gekostet hat ist sie zum Napf von der Alten gelaufen, hat dort gekostet und dann hat sie am Napf der Alten "Saugsauger" gespielt. Als der Napf der Alten leer war ist sie zurück zu ihrem und als die Alte gemeint hat dass sie jetzt halt beim Napf der Kleinen mitfreßen kann, zeigte die Kleine der Alten zwei Reihen Milchzähne. Daraufhin hab ich den Napf sofort hochgehoben und ihn kommentarlos der Alten hingestellt. Die Kleine und die Alte haben dann gemeinsam den Napf auch noch leergefressen. Von dem Zeitpunkt an gab es zwischen den beiden Hunden nie wieder eine Diskussion ums Futter. Die "tauschten" sogar während sie fraßen die Knochen untereinander.20151029_194048.jpg20160505_102640.jpg20151118_104616.jpg
und NEIN, auf dem letzten Bild sieht man nicht die letzten Sekunden der Kleinen.
 
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Du hast keinen Fehler gemacht.
Welpen sind für Althunde eine Plage. Die kleinen spitzen Welpenzähnchen nerven, Rudelstruktur ist dahin und die Ressourcen scheinen in Gefahr.
Ich würde es aussitzen und nur im Notfall eingreifen. Die Hierarchie klärt sich, zumindest innerartlich, von selbst. Bei Rüde/Hündin dürfte es auch ohne Fehlmeldungen am Ende ausgehen.
Viel Erfolg!
 
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Schon einmal vielen Dank für die hilfreichen Rückmeldung.
Um die Risiken möglichst gering zu halten, wurde bewusst eine Hündin gewählt und ein weiterer Rüde ausgeschlossen.
Jetzt muss ich nur zusehen, dass es keine Dackel - DK Welpen gibt 😄
 
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Du hast keinen Fehler gemacht.
Welpen sind für Althunde eine Plage. Die kleinen spitzen Welpenzähnchen nerven, Rudelstruktur ist dahin und die Ressourcen scheinen in Gefahr.
Ich würde es aussitzen und nur im Notfall eingreifen. Die Hierarchie klärt sich, zumindest innerartlich, von selbst. Bei Rüde/Hündin dürfte es auch ohne Fehlmeldungen am Ende ausgehen.
Viel Erfolg!
ich würde auch sagen einfach aussitzen.... jedenfalls eine zeitlang, ändert sich dann nichts dann muss man sich ev. etwas Anderes überlegen
 

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