Dass der Wolf zurückkommt ist eine ausgemachte Sache und zwar Europaweit. Dass er mal weg war lag an einem radikalen Vernichtungsfeldzug der Menschen über Jahrhunderte mit Gift, Fallen und sonstigem unzivilisiertem Zeugs. Dass es jahrhunderte dauerte bis er weg war, zeigt wie erfolgreich der Wolf sein kann. Mit waidmännischen zivilisierten Methoden kann man den Wolf nicht regulieren. Daher bin ich auch froh, dass er nicht im Jagdrecht ist und die Jägerschaft sollte auch dafür sorgen, dass er da nicht reinkommt. Sonst wäre man für den Burschen verantwortlich und für den Schaden, den er verursachen könnte. Der Wolf sorgt schon für sich selbst. Wenn keine Seuchen kommen, wird es ihm gut gehen. Die Naturnützer, Schafzüchter, Weidetierhalter müssen halt Zäune bauen oder was auch immer. Der Mensch muß mit seinem Viezeuch etc und Hunden dem Wolf aus dem Weg gehen, sonst gibts Verluste. In Alaska z.B. gibts im wesentlichen nur Wildnis, keinen Wildschaden, keine Großwildjagd mit Hunden, und ne Menge Dörfer die halt Dosenwurst kaufen müssen, wenn der Elch nicht ausreicht. In einer Kulturlandschaft wie in Europa oder im dichtbesiedelten Deutschland ist das was ganz anderes.
Ich habe den Wolf nicht gerufen, jetzt etabliert der sich. Ich gehe da nichts an und wüsste auch nicht wie oder was da zu machen wäre. Der Drops ist gelutscht :32:. Die, die Ihn gerufen haben, sind froh über jeden neuen Wolf. Ob das Jägern (eh eine unerwünschte Spezies), Schafhaltern oder Hundebesitzern passt oder nicht. Die gute Nachricht ist: Es dauert noch locker 10 (20?)Jahre bis wir ein Wolfproblem haben, falls man das dann so nennt.
In Norwegen zur schwedischen Grenze kann man schon Wölfe beobachten, die Spaziergängern mit Kindern ungeniert folgen. Was würdet ihr meinen, was dieser Wolf da wollte, der hat sich mal das Menschenäffchen angesehen, Jungtiere von Pflanzenfressern sind ja nun mal Beute. Der Affe gehört zum Beuteschema des Wolfes und der Mensch ist ja auch so was wie eine Affe, wenn auch ein ziemlich dämlicher Affe (so ungefähr würde ein Wolf denken).
Der Wolfsbeauftragte (der nie mit Wölfen in freier Wildbahn wirklich je etwas zu tun hatte) würde natürlich gleich gescheit daher reden: der war nur neugierig. Wölfe haben einen hohen Energieverbrauch, die machen absolut gar nichts und schon gar nichts aus langer Weile - was nicht am Ende Beute bedeutet, dann kommt noch Rangordung und Vermehrung.
Und ich maße mir an zu wissen von was ich schreibe (ich hab einmal damit mein Geld verdient), ich habe lange genug im Wolfsland mit Wölfen gelebt, die nur Respekt vor mir als Mensch hatten, weil Menschengeruch böses Babba für jeden Wolf bedeutete. Ich hatte mit Wolfrudel zu tun, die mir das Wintercaribou weggefressen haben, aus dem Nicht aufgetaucht - wie von Geisterhand, wo wochenlang nichts zu fährten war. Mit Einzelgängern, die mir die Fallen leergefressen haben, so das ich die Trappline schliessen musste, bis er weg war. Mit Wölfen, die nur zu dann zu meiner Hütte kamen um nach Futter zu suchen, wenn ich in der Hütte schlief - und weg blieben, wenn mich ich im Tiefschnee auf sie angesessen bin. Ich bin auf Ski hinter Ihnen her, eine sehr reizvolle Jagd übrigens, wenn auch anstrengend. Ich hatte also meine Zeit mit dem Wolf, jetzt sind andere dran.
Ich schreibe das auch nur, weil in D viele Stadtmenschen und besonders auch das Jagdgegnerlager über den Wolf soviele schlaue Sachen sagen, ohne diese je erlebt zu haben. Und damit meine ich Leute, die auch noch das Sagen haben. Das wird eine Suppe geben, die die dann, wenn sie nicht schmeckt nicht gekocht haben wollen. Da muß ich schon manchmal arg schmunzeln. Das ist wie mit der Atomkraft, die will jetzt auch keiner mehr, nur wohin mit den Atommüll - auch nicht zu Ende gedacht.