(1) Beendet der Wolf die Ära der solojagenden Fernaufklärer?
In meinen Augen hat der Wolf trotzdem eine Existenzberechtigung und stellt im Grunde "nur" ein zusätzliches Risiko dar, welches wir wie alle anderen (Keiler, Straße, hitzige Schützen) irgendwie minimieren müssen. Zu dieser Risikominimierung gehört aber auch, dass es keinen (2) positiven Lerneffekt bei den Wölfen geben darf.
@ (1) mit Sicherheit
@ (2): Die Wölfe haben ständig den positiven Lerneffekt, dass
1. Hund gut schmeckt und leichte Beute ist
2. Hund eventuell Revier streitig macht, das wird aber noch diskutiert
3. Hund nicht gefährlich ist
4. Mensch nicht gefährlich ist
5. Mensch und Hund nicht gefährlich sind.
6. Elch, Hirsch und Reh besser zu fressen sind als Sauen.
7. Sauen aber auch zu packen sind, wenns sein muß
Wölfe lernen schneller als mancher Mensch und jede Wölfin gibt ihr Wissen eins zu eins an die Welpen. Wenn das öfter über Generationen so weiter läuft kommt es zum Brainmapping und Genveränderung. Der Wolf muß nicht mehr lernen, er kann die für uns Menschen unangehme Verhaltensweisen auch vererben. Der Wolf ist eine hochsoziale, teamfähige, extrem effektive Fleischbeschaffungsmaschine. Von der Maus bis zum größten Schalenwild ist alles auf der Speiskarte.
Ich war bei der Interior aerial Wolf Jagd (vom Flugzeug aus) beteiligt in den 70er Jahre. Die Wölfe konnten die Flugzeuge am Motorengeräusch schnell unterscheiden. Super Cup (wurde meisst benutzt) böse = volle Deckung, Beaver (Frachtflugzeug) kein Problem. Nebenbei, die Wolfpopulation konnte nicht verringert werden. Dann hat man in kritsichen Gebieten die Wölfe weggefangen und umgesiedelt. War zu teuer und hatte keinen Effekt. Dann hat man die Alpha Rüden kastriert. Kein Effekt. Da die kuschelgrünen Naturverbesserer in den USA eine ganz andere Nummer darstellen, als unsere lusche Antijagdfraktion, hat das Depart of Fish and Game die Wolfskontrolle aufgegeben. Machte einfach zu viel schlechte Presse.
Ende vom Lied: Die abgelegenen Dörfer in AK dürfen jetzt Ihr Wolfproblem selbst lösen (mit Abschusszahlen von nahezu ohne Limit, Fallenstellen sowieso). Die Wolfdichte ist gleichwohl stabil.
Bei uns in D vermutlich, sicher aber in Schweden, haben wir nicht nur echte wilde Wölfe,
sondern da wurden reichlich Wölfe aus Tierparks, nicht nur aus Schweden, sondern sonst woher gekarrt (illegal von der antijagdlichen Weltverbesserern etc). Diese Wölfe wurden seit Geburt an Menschen gewöhnt, was gar nicht gut ist. Und das wird auch vererbt. In Skandinavien ist noch längst nicht die Wolfspoulation zahlenmäßig erreicht, wie viele grüne Naturstädter das gerne sehen. Und in Deutschland noch lange nicht.
Bei dem reich gedeckten Tisch in D, dürfen wir aber eine Wolfsdichte erwarten, der man nicht mehr Herr werden wird, falls mal einer im politischen Lager plötzlich auf die Idee käme, dass das doch keine so gute Idee war mit den Wöfen. Denn Wölfe spielen Ihr eigenes Spiel. Die halten sich nicht an die Spielregel der Menschen. Desshalb sind die auch so erfolgreich.
Die Idee das "
Risko - Wolf" mit dem Risiko
-Keiler, Straße, hitzige Schützen - zu vergleichen, täte dem Wolf Unrecht, wäre geradezu eine Beleidigung für diesen perfekten Großbeutegreifer
. Der Wolf spiel da in einer ganz anderen Liga. Man kann dem Keiler aus dem Weg gehen, der Straße auch, die hitzigen Schützen werden nicht mehr eingeladen. Mit dem Wolf bekommen wir aber kein gentlemen's agreement. Für den Wolf, der keine Feinde mehr hat (per Gesetz), ist eben alles Beute, und er sagt sich zu Recht alles meins :thumbup:.
dorn
p.s.
@Botterblömche:
Bei uns sieht das ähnlich aus. Ich habe allerdigs ein fachliches Problem damit, das Drücken von Wild alleine dem Wolf anzulasten.
Natürlich wird sich das Wild anders Verhalten, wenn Raubwild (Pardon Beutegreifer) unterwegs sind. Wenn der Luchs durchzieht, dann sehe ich kein Rehwild mehr. Die werden noch heimlicher als heimlich. Der Wolf wird dem Damwild und Rotwild Dinge beibringen, da muss man bei der Jägerprüfung, falls die dann noch jemand macht, die Fragen ganz anders stellen. Die Pachtpreis für Reviere, die für Europotente Jäger nicht interessant sind, werden ins bodenlose fallen. Und die Waldbesitzer werden beten, dass der Wolf blos alle Verbisstäter auffrist, weil die Jäger das nicht mehr gebacken bekommen.