Wir geben Wild viel zu billig ab!

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UUNNNDDD lass mich raten...es wurde gekauft :)
Heute Drückjagd gehabt und mit unserem Wildbrethändler gequatscht...z.Z reißen sie ihm Wildschwein aus der Hand...klang schon fast ein bissl hilflos :) Aber ich nehme ihm ja jetzt nen paar Kunden ab :thumbup:
 
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Lieferte gestern abend ein Reh zum Fleischer meines Vertrauens und der gute Mann hat mir gleich eröffnet, dass der Landesforst ihm jetzt das Wildpret engültig hinterher wirft und er von dort das Kilo Reh für 3€ inkl. Anlieferung bekommen kann. Deshalb würde er mir letztmalig ein Reh für einen Preis höher als beim Landesforst abnehmen. :evil:

Vor Wut bin ich gleich mal zur nächsten Revierförsterei gefahren und habe den FOA-Leiter gefragt was diese Preisschneiderei soll. Darauf hin hat mir der gute Mann seine Wildkammer gezeigt, die war voll bis oben hin dank intensiver Großjagden mit zahlenden Gästen. Nach seiner Aussage gehts für den Landesforst nur noch darum das Wildpret irgendwie los zu werden, der Wildpret-Erlös spielt dabei kaum eine Rolle.

Toll, wenn man gegen solche Wettbewerber antreten muss.
 
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Tja, so ist das eben, bei uns nicht anders...heute ging das Kilo Reh für 2,00,- an den Händler (er holte es ab) und die Frischlinge mit alle so um die 25 Kilo bekommt er für 35,- pro Stück...das schlimmste...wir Schützen sollten 3,50,- fürs Kilo zahlen...
 

Fex

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Sorry, da habe ich kein Verständnis. Da bezahl ich ja mehr fürs Trockenfutter für den Hund. Gerade Frischlinge zwischen 20 und 30 kg lassen sich gut als Spanferkel verkaufen (ab 120 Euro).
 
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So ist es nunmal :no:

Allerdings geht es mit seinen Ladenpreisen trotzdem nicht runter, was wieder "uns" zu gute kommt...unsere (Lauf-)Kundschaft bleibt :) Aber ich kann ihm ja nicht sagen: Ja, ich weiß, meine Schweine sind auch alle mit dem Knall verkauft :p (mein letztes Frischling ging komplett (habe lediglich die Schwarte abgezogen) für 80,- weg, davor dass für 80,- soger "ausm Kofferraum" raus...da ist der Mais und Buchenholzteer fürs Jahr schonmal bezahlt :)
 
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Tja, so ist das eben, bei uns nicht anders...heute ging das Kilo Reh für 2,00,- an den Händler (er holte es ab) und die Frischlinge mit alle so um die 25 Kilo bekommt er für 35,- pro Stück...das schlimmste...wir Schützen sollten 3,50,- fürs Kilo zahlen...

Wenn die Begeher im Landesforst ihr erlegtes Stück erwerben wollen, müssen sie trotz Begeher-Rabatt immer noch mehr zahlen als die Wildhändler... Das ist verrückt, oder?
 
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generell ist mal die Frage zu stellen, warum eigentlich für Rehwild locker das doppelte bis dreifache von Sauen gezahlt wird? Meiner kurzen Erfahrung nach ist die Wahrscheinlichkeit als Vegetarier von der Sauenjagd heimzukehren um ein deutliches höher, alzwiewenn ich mich an die Waldkante setze und auf die Rehleins dieser Welt warte....
 
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Naja, schau dir doch mal den Preis für nen Rehrücken an :) macht natürlich auch der Name was her...klingt wohl edler...
Und...Schweinerücken...naja klingt bissl abwertend...Frischlingsrücken klingt da schonwieder besser...also kannste wieder bissl mehr verlangen...alles eine Sache des Namens...:no:

Wenn ich ehrlich bin...ich esse lieber ne Sau als nen Reh ...
 
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Die Tatsache, dass es sich für Feinkost Albrecht und andere Großketten offenbar lohnt, den Kram um den Globus zu schippern, beweist jedenfalls, dass die Nachfrage vorhanden ist. Zumindest wenn man es küchenfertig an den Konsumenten bringt.
Wir müssen uns diesen Markt also nur erschließen, mit anständiger Qualität "aus heimischen Wäldern".

Für solche Großketten lohnt es sich, weil: internatinonaler Einkauf mit Preisgefeilsche bis hinter die dritte Kommastelle pro Kilogramm und der billigste bei A-Qualität bekommt den Zuschlag.
Für den deutschen Verbraucher lohnt es sich, der Einkauf dort, bei der vorhandenen Geiz-ist-geil-Mentalität, weil billiger als beim Jäger nebenan.
Hauptsache billig. Für regionale Produkte scheint niemand mehr Interesse zu haben.

Trotz Bio-Boom der letzten Jahre bleibt der private Absatz von Wild für Jäger schwierig. Auch wegen nicht vorhandener Biozertifizierung! Hat das schon mal jemand versucht?

Ein "Neukunde" hat mir mal entgegengehalten: Das ist im Aldi und im Internet billiger. Dem "Neukunden" habe ich kurz erklärt was ich von solchen Quellen und Verkehrswegen halte, seitdem kauft er öfters bei mir.

Es bleibt schwierig, Waidmannsheil, Fleischjäger
 
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generell ist mal die Frage zu stellen, warum eigentlich für Rehwild locker das doppelte bis dreifache von Sauen gezahlt wird? Meiner kurzen Erfahrung nach ist die Wahrscheinlichkeit als Vegetarier von der Sauenjagd heimzukehren um ein deutliches höher, alzwiewenn ich mich an die Waldkante setze und auf die Rehleins dieser Welt warte....
Erklärungsversuch, ich kann natürlich auch nur raten: für die meisten Leute ist Wild ein Wintergericht. Winter ist die Zeit der großen Jagden und dann liegen viel mehr Wutzchen als Rehleins.

Vielleicht sollten wir uns den Markt der sommerlichen Grillerei besser erschließen. Das beste Fleisch, das ich je im Leben aß, war ein Damwildrücken vom Grill. jamm,jamm...
Dann steht man aber wieder in Konkurrenz zur Massentierhaltung "Wieso sauteures Reh wenn's Schweinenackensteaks um ein Drittel gibt?"

Ein ehemaliger Mitjäger war selbständiger Metzger i.R,
Er erzählte mir, dass das Fleisch bei den Discountern subventionierte Lockware mit unterirdischen Preisen sei. Die Leute gucken ins Prospekt und wenn das Schnitzelfleisch schön billig ist, kommen sie in den Laden, egal was alles andere kostet. :no:
 
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Für solche Großketten lohnt es sich, weil: internatinonaler Einkauf mit Preisgefeilsche bis hinter die dritte Kommastelle pro Kilogramm und der billigste bei A-Qualität bekommt den Zuschlag.
Für den deutschen Verbraucher lohnt es sich, der Einkauf dort, bei der vorhandenen Geiz-ist-geil-Mentalität, weil billiger als beim Jäger nebenan.
Hauptsache billig. Für regionale Produkte scheint niemand mehr Interesse zu haben.
Die Großen würden nicht einen Gedanken daran verschwenden, wenn sie wüssten, dass Wildbret bleischwer im Kühlregal liegt bevor sie es in den Container schmeißen müssen. Sie beschaffen es, weil die Leute es kaufen und das auch noch in interessanten Mengen! Das wollte ich sagen.
 
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So lange es große markbeherrschende Mitbewerber gibt, denen das Wildpret sch---egal ist, weil sie ihr Geld von gut zahlenden DJ-Nomaden und "zahle jeden Preis für eine Jagdgelegenheit"-Begehern erlösen, so lange wird es Dumpingpreise geben. Dem Handel ist kein Vorwurf zu machen, er nimmt nur die Möglichkeiten war, die ihm von den Jägern geboten werden werden.

Mal überlegen, wenn ich 50 DJ Stände a 100€ verkaufe macht das 5000€. Für das gleiche Geld müsste ich 1to Wildfleisch für 5€/Kilo verkaufen. Wenn ich für Wildpret nur noch 2,50€ das Kilo bekomme, dann müsste ich sogar eine Strecke von 2to haben. Am besten ist also ich verkaufe die DJ-Stände und verramsche hinterher das Wildpret. Die Strecke kenne ich vorher ohnehin nicht, die DJ-Kunden haben im voraus gezahlt. So gesehen kann man in der immer mehr um sich greifenden Bezahljagd vielleicht durchaus einen Grund für den Niedergang der Wildpretpreise sehen???


http://www.bild.de/regional/chemnitz/jagdwirtschaft/ekelskandal-sachsenforst-29596156.bild.html
 
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