Wir geben Wild viel zu billig ab!

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Wir haben derzeit von unserem Jagdherrn eine Jagdsperre auf Rehwild. Zurzeit ist keine Nachfrage da. Langsam wissen wir nicht mehr wie wir das Wildbret an den Mann oder Frau bringen sollen.

Rechtlich gesehen ist ja der Verkauf als Wurst immer mit einer Metzgerausbildung behaftet. Das fällt dann schonmal flach Wurstwaren daraus zu machen.

Wir verkaufen in der Regel Rehwild für 7,50 Euro grob zerwirkt und für 5 Euro in der Decke an den Metzger (der hat aber momentan auch keinen Bedarf)

Wildschwein normalerweise 8 Euro grob zerwirkt oder 3,50 Euro in der Schwarte.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das die jungen Mädels einfach nicht mehr kochen wollen und die alten sterben nach und nach weg.

WH Frank
Warum gebt ihr das Fleisch nicht zu einem Metzger, lasst es wursten und verkauft es dann? Hier ist es fast an der Tagesordnung.
Ich glaube, das zuviele Menschen einfach Angst vor der Zubereitung haben. Zu können ist dabei nicht mehr als bei jedem anderen Braten und Medallion auch.
 
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Moin,
ich muss aber sagen, dass einige Jagdkollegen (damit spreche ich niemanden direkt an) sich bei der Vermarktung auch nicht besonders klug anstellen. Ich habe schon bei einigen Freunden Wild gesehen, dass sie vom örtlichen Jäger gekauft hatten, da ist mir fast schlecht geworden! In der Keule, die wir zum Grillen aufgeschnitten hatten da waren noch Hautdasseln drin, bei anderen gab's Fleisch mit Hämatom...
Nur mit viel Überzeugungskraft haben die sich wieder an Wild getraut und gemerkt, was für tolles Fleisch das ist. Ich habe auch schon von anderen Jägern gehört, dass sie für sich immer nur das junge Wild behalten und den Rest verkaufen. Klar, kann man das "alte" Fleisch auch gut zubereiten, aber das spiegelt mM nach wieder, wie einige ihr Wild, dass sie verkaufen wollen "auswählen".
Natürlich kommen die teilweise niedrigen Wildpreise nicht hauptsächlich daher, aber das wird mit ein Grund sein, warum sich einige nicht an Wild ran trauen...
Auf der anderen Seite sieht man die Dikounter und Onlineshops, die unverschämt hohe Preise für Wild bekommen, da sie es professionell in kleinen Stücken verkaufen. Die kleinen Portionen erwecken heutzutage beim Käufer natürlich einem ganz anderen Eindruck als die Keule am Stück, die man beim Jäger ums Eck bekommt ;-)

Grüße
teckelhugo
 

Fex

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Steak, Schnitzel, Medaillon vom Reh. Fein portioniert, 4-8 Stück und 400 bis 800 Gramm.
 
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@Fex: so muss das Aussehen! Astrein!:) ich selber habe bis jetzt "leider" nur so wenige Stücke, dass sie für den Eigenbedarf reichen bzw. Freunde/Verwandte, die mal was wollen was bekommen können, aber wenn es mal mehr wird, dann werde ich es genau so machen.
Grüße
teckelhugo
 
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@Fex, so sollte es aussehen. Ich beklebe auch jedes Paket mit einem Aufkleber, sonst kann ich nach 3 Tagen tiefgefroren und beeist nicht mehr erkennen was das ist. Nur bei Salami und Schinken lasse ich den Aufkleber weg.
 
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Das Wie ist schon wichtig.

Ist scho lange her, dass ich in meinem Kaninchenrevier reichlich zu vermarkten hatte. Eine Zeitlang nahm sie der örtliche Metzger zum Weiterverkauf um eine D-Mark. Dann waren es zu viele und seine Kunden zu wenig und es War Essig mit Absatz.
Selbst der örtliche Zoo nahm sie nicht geschenkt, selbst Kopfgetroffene mit lfB nicht.
Dann sah ich sie beim Toom um 10DM eingefolt und Ofenfertig.
Ab sofort war meine Kühltruhe mit ebensolchen Wildkaninchen gefüllt und sie lehrte sich mühelos um 8 DM das Stück.
Kleine Runde im Revier, 2Std Arbeit und 400 DM verdient. Aber ich roch lange nach Kanincheneigeweide, war der einzige Makel, sonst lukrativ.

Aber heute ist die Fertiggerichtgesellschaft soweit, jetzt müsste sie man glatt noch aus dem Bräter verkaufen. Da haben es Köche mit eigenem Betrieb noch am leichtesten. Woidi :roll: mal fragen.
 
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Folgend Dinge haben bei mir Erfolg gezeigt:

Ankirren: Das heißt beim Grillen in der Feuerwehr, auf dem Kindergarten oder Schulfest dürfen ruhig mal einige Wild- Steaks oder Würste am Rost liegen. ;-)

Wenn die Leute dann fragen sprech ich meißt mit der Dame des Hauses und gebe passend zum Wildbret Rezepte mit die in der Regel immer gelingen. Das ist halt auch von der Erfahrung der Köchin abhängig.
Selbst Kochlegasteniker bekommen z.B. Rehrücken im Blätterteigmantel hin.

Das das Wildpret sauber portioniert, vakuumiert und beschriftet ist das ist selbstverständlich.
 
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@ Fex

Perfekt !!! So
muss das aussehen. Da kriegt man schon Appetit beim Hinsehen.
:thumbup:
 
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Naja 36€ für Rücken ist schon ein Wort.

BaWü?

Bei uns kostet der ausgebeinte Rücken einvakuumiert, küchenfertig 25€.

In der Decke Reh 6€, Sau 5€.

Unser Schinken geht für 35 € über die Theke.

Wir kommen damit locker auf unsere Kosten, die auf einem Weihnachtsmarkt auch nicht ohne sind.

Standgebühr, Kosten für die Herstellung, Kosten für Maschinen im Verkaufswagen plus der Wagen selber usw. Mal gar nicht zu reden von Kühl und zerwirkraum, Vakuumierer usw.

ABER wir haben nie genug Wild, die Leute kaufen uns regelmäßig völlig leer, so daß wir selbst aufpassen müßen genug in der Truhe zu haben.
 
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a. zuwenig Wild
b. zu billig

Wieviel Wild verkaufst du so, Stückzahlen?

Wir waren letztes Jahr bei knapp 60 Sauen und 30 Stück Rehwild.
Zu wenig ist was anderes.

Billig ist relativ, wir nehmen mehr als die Nachbarn.
Je weiter südl. in Deutschland, um so höher sind die Preise.

MeckPomm scheint wohl eher wie Polen zu sein, während BaWü exorbitant teuer scheint. Der Frankfurter Raum ist schon im oberen Bereich.
 

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