Streuobstwiese ist eine Frage der Zielsetzung.
Hier ist der Arbeitsaufwand kurz skizziert:
Wer eine anlegt um traditionell in erster Linie Obst ernten zu können, der hat eine Wiese, die er zweimal mähen und idealerweise heuen muß. Er muss einen regelmäßigen Obstbaumschnitt zur Erziehung und Auslichtung gewährleisten, um einen möglichst guten Fruchtertrag zu erreichen.
In der Fahrgasse muß das Lichtraumprofil freigehalten werden.
Wer eine Obstwiese anlegt, um in erster Linie Lebensraum für Wildtiere zu schaffen und natürlich für sich selber und das Wild etwas Obst haben will, der hat eine Wiese, die ein bis zweimal gemäht und geheut werden muß. Das Lichtraumprofil in der Fahrgasse muß freigehalten werden. Den regelmäßigen Baumschnitt kann er sich ersparen. Der Fruchtertrag ohne Schnitt ist geringer.
Es brechen auch, je nach Sorte, immer wieder Äste ab.
Er muß sich jedenfalls dessen bewusst sein, dass Andere diese Variante möglicherweise ablehnen, wenn sie der Meinung sind, Lebensräume für Wildtiere dürften nicht verwildert, sondern hätten gepflegt und ordentlich nach menschlichen Maßstäben zu erscheinen.
Innerhalb einer intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche kann gerade ein solcher Trittstein-Lebensraum weit ab von Wäldern besonders wertvoll sein.
Guillermo