Wien: Jäger tötet Reh mit Messer im Stadtgebiet

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Ich habe kürzlich mehr oder weniger zufällig ein Video vom spanischen Stierkampf gesehen: nachdem der Stier den Degen tief zwischen den Schulterblätter stecken hatte, kam ein "Hilfstorrero" heran und nickte den Stier ab!!
Toreros (Stierkämpfer) sind sie alle.
Matadores (Tod-Bringer) sind sowohl der mit dem Degen, der idealerweise Aorta und/oder das Herz trifft, als auch der, der mit der "Puntilla" notfalls den Nackenstich ausübt.
 
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Korrekt. Das Teil, das bei mir immer im Revierfahrzeug liegt, hat eine 17cm Klinge und ist für Rehwild eigentlich zu viel...
Nicht unbedingt: Es ist durchaus vorteilhaft, wenn die gegenseitige Thoraxhälfte auch eröffnet wird.
Ich kannte einen Meute Führer, der führte eine Art "Ochsenzunge",ein Messer das von der schlanken Spitze bis gut handbreit an der Parierstange wurde. Durch diese enorme Breite wurde viel Brustraum eröffnet.
 
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Hab mir doch gerade mal die Gesetzeslage kurz durchgesehen und Destatis bemüht. Rund 230.000 Wildunfälle mit Schalenwild. Dachs, Hase, Fuchs, Waschbär werden nicht ausgewiesen. Aber immerhin 230.000 erfasste Fälle, bei denen es dem Wild ans Fell ging. Wer dann meint, dass das Tierschutzgesetz in Anbetracht der Fülle der Fälle eine Regelung enthalten würde, wie im Falle eines Verkehrsunfalls zu verfahren wäre, der irrt. Zwar ist ein Polizist durchaus als Sachkundiger hinsichtlich der Tötung eines Wirbeltiers anzusehen, immerhin hat er gelernt, Menschen effektiv zu binden und im Zweifelsfalle auch gezielt zu töten, aber er krümmt in den seltensten Fällen dem leidenden Wild am Straßenrand ein Haar. Aus meiner Sicht ein Unding, dass die bis zum Eintreffen eines Jägers warten dürfen.
Aber das Tierschutzgesetz verpflichtet niemanden beim Unfall schnell und sicher unter Vermeidung unnötigen Leides das Wild zu töten. Im schlimmsten Fall diskutieren die zwecks Verbringung zum TA und fühlen sich dabei noch gut, mit ihrem Verlangen das Leiden des Tieres zu verlängern.

Mein Fazit: Tierschutz ist teilbar. Maus und Ratte sterben an Gift und Totschlagfalle, Rehe müssen mehr Leid ertragen als ein auf der Weide erlegtes Rind. Und zwar nicht, weil die Umstände so sind, sondern der Gesetzgeber sich einen Dreck darum kehrt und wie immer mit zweierlei Maß misst.
 
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Ich muss mir das richtige Abfangen demnächst mal zeigen lassen, Fangschüsse hab ich schon öfters gemacht bei nicht mehr wirklich mobilen Wild, aber mit dem Messer noch nie.

Auch in Zukunft wirst Du mit dem Versuch scheitern, Fangschüsse mit dem Messer anzutragen.;)
Ich kann nur alle Ungeübten ermutigen, sich die Klingenführung an einem Stück zeigen zu lassen! Das gilt nicht nur für JJ! Einfach fragen.
An einem Stück Rehwild und schwachem (!) SW das Gefühl erfahren, wie man die Klinge in den Brustkorb bekommt. Wir haben doch alle mal angefangen!
Ein sauberer Stich kurz hinters Blatt entwertet auch nichts bei schwachem Wild.
 
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Es verschwendet keinerlei Wildbret, wenn man ans Stück herantritt und vor dem Aufbrechen dem jungen Jäger die Möglichkeit gibt, Abnicken, Kälberstich und das Öffnen der Kammer sowie den Drosselschnitt zu üben. Nach dem Aufbrechen und beim aus der Decke schlagen oder Abschwarten kann man dann die Wirkung auf Rückenmark, Lunge, Herz etc. bestaunen lassen und auswerten.

Spot on….Aber all das ist Handwerk und kann im Jagdporno mit keinem Logo einer beliebigen Marke eines Ausrüsters beworben werden…. Spott aus.
 
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@ rosch1: ..und Du scheinst zu der Jägergeneration zu gehören, die das Abfangen am toten Stück nicht gelernt haben!

Aber es ist wirklich nicht jedermanns Sache, gerade auch dann, wenn man das Stück in irgendeiner Weise fixieren muss - ja nach Bewusstseinszustand wird das Stück klagen - v.a. für Schaulustige etc. schwer zu ertragen, aber auch der Jäger wird davon beeindruckt.

Alles in allem eine unschöne Tätigkeit!
 
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@Allez: Und Du scheinst zu der Jägergeneration zu gehören, die gerne voreilig Schlüsse zieht. Nebenbei: Man kann an hunderten toten Tieren geübt haben, ein lebendiges und verletztes Stück Wild ist meiner Erfahrung nach unter den genannten Umständen eine ganz andere Nummer!!!
Selbstverständlich lernte ich, wie man so etwas „anständig“ d.h gesetzeskonform und ohne unnötige Qualen für alle Parteien zu Ende bringt, ich habe meinen Schein immerhin über 30 Jahre, aber….. ich musste diese Übung noch nie machen! Vor allem nicht vor Publikum und Polizei.
So sollte freundlicherweise erwogen werden, dass ich mit grossem Respekt und Mitgefühl derer lausche, die allein schon durch die Lage ihres Reviers evtl. sogar täglich mit dieser „unschönen“ Thematik konfrontiert werden.
Wenngleich dies eben auch dann dazugehört. Keifende realitätsfremde Autofahrerinnen, eierlose Polizisten und Mastfleisch (fr) essende Gutmenschen aber nicht!
 
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Jeder Jäger, der zu so einem Einsatz in der Öffentlichkeit gerufen wird und hingeht, ist selber schuld.
Hatten wir nicht mal den Fall, dass der Jäger angezeigt wurde von einem Autofahrer, weil er das Reh angeblich nicht fachgerecht abgefangen habe weil es noch mal geklagt hat - übrigens von dem Autofahrer, der das Reh angefahren hat.
Wenn Polizei vor Ort, dann sollen die schiessen. Wenn der Polizeibeamte dann dafür als „tötungsgeil“ beleidigt wird kann der sich anders zur Wehr setzen als ich.
Unsinn.

Wir sind dafür ausgebildet, die Polizisten in den wenigsten Fällen und die sind froh dass einer hilft.
Wenn jeder so denken würde wie du würde der Tierschutz ganz weit hinten anstehen.

Ob ich mir bei so einer Aktion eine Anzeige einfange oder nicht ist mir herzlich egal, sowas wird weder von der Jagdbehörde noch von der Staatsanwaltschaft verfolgt werden, sofern ich das Tier ordnungsgemäß mit dem Messer töte.
 
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Genauso tierschutzwidig ist es, mit einem Hund ein Reh nachzusuchen, wenn dieser nicht gewillt oder durch körperliche Voraussetzungen nicht in der Lage ist, ein krankes Reh niederzuziehen!
Nicht ganz richtig, dafür gibt es auch Loshunde die dann den Job übernehmen können/sollen.
 
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Ich habe solche Situationen auch ab und an im Revier. 3km Landstraße auf der 100 km/h gefahren werden darf - da bleiben Wildunfälle leider nicht aus.
Manche Nachrichten hier halte ich für Gehetze. Da wird mal wieder nur geschrieben dass die heutigen Jungjäger das nicht können ....
Ich habe mehrere ältere Jäger (50+) im Revier die solche Situationen nicht handhaben können (und das auch sagen dass Sie es auch nicht wollen - Warum?!) und auch paar jüngere Jäger dabei auch JJ. Und ich kann euch sagen dass der das um Längen am besten macht !!! Der packt zu und zieht das schnellstmögich durch.
Ich will damit nur sagen an die paar wenigen Kommentare im Laufe des Freds....hackt nicht immer auf den JJ rum und sagt die können nix meist stimmt dies meiner Erfahrung nach nicht !
 
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Ach ja... es gibt Jäger, die sind eher Jagdscheininhaber, es gibt 2. oder 3. klassige mit vielen anderen "Hobbies" und es gibt den passionierten Jäger, der sein Leben der Jagd unterordnet, mit allem drum und dran...das Alter, oder die Anzahl der Jagdjahre haben damit relativ wenig zu tun. Ich hoffe, dass sich das so langsam rumspricht. ;)
 
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Ich bin froh, dass es diesen Thread gibt. Ich war noch nie in einer Situation, in der ich in diesem Bereich handeln musste, und ich hoffe eigentlich, dass es nie nötig sein wird, aber ich möchte bereit sein, falls es nötig sein sollte.

„Abnicken“ scheint mir eine ziemlich komplizierte Aufgabe zu sein, wenn das Tier noch mobil ist. Instinktiv würde ich lieber das Tier fixieren und den Kammer öffnen. Ich habe darüber auch mit einem sehr erfahrenen Jäger gesprochen, der oft mit Fallenwild zu tun hat. Allerdings habe ich es noch nicht ausprobiert. Wenn ich das nächste Mal ein Reh schieße, werde ich es versuchen, wenn die Situation es zulässt.

Ich habe einen „Hirschfanger“ (geschärftes Schweizer Bajonett), aber ich trage es nie bei mir. Ein etwas größeres Jagdmesser habe ich immer im Rucksack.
 
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Auf (jeder) Jagd habe ich IMMER ein Messer direkt griffbereit. Es gab schon viele und es wird viele Situationen geben wo man handeln muss ohne den Rucksack zu holen oder auf einen Kollegen warten zu können.
 
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Auf (jeder) Jagd habe ich IMMER ein Messer direkt griffbereit. Es gab schon viele und es wird viele Situationen geben wo man handeln muss ohne den Rucksack zu holen oder auf einen Kollegen warten zu können.
Messer ist immer an mann. Ich meinte ein was grosseres messer, etwa 16 cm. An der Gurtel ist eins von etwa 11-12cm
 
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Nicht ganz richtig, dafür gibt es auch Loshunde die dann den Job übernehmen können/sollen.
Ha, ha! Der Einsatz eines Loshundes ist immer eine Hilfsmaßnahme, gerade beim Einsatz auf Rehwild ist dann wohl der eigentliche Nachsuchenhund entweder physisch oder psychisch nicht in der Lage, seinen Job richtig zu machen.
Sinn macht es ggf.beim Einsatz auf Sauen, wo vielleicht der zwar scharfe, aber nicht ganz so bewegliche Schweisshund extrem gefährdet ist.
 
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