Wie seid Ihr zur Jagd gekommen?

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Familiär bin ich völlig "unbelastet".

Also quasi ein Quereinsteiger.

Zur Jagd kam ich durch einen Freund, den ich kenne, seit wir zusammen in der Ecke sassen und unsere Windeln füllten. Unsere Eltern waren/sind seit 40 Jahren auf´s Engste befreundet.

So kam es, dass wir im zarten Alter von so 14 Jahren statt in der Disco rumzuhängen lieber mit dem Anschütz-KK Repetierer über der Schulter durch´s Dorf marschierten um am örtlichen Bach Ratten zu "versenken".

Als besagter Freund dann vor einigen Jahren seinen Jagdschein machte, lehnte ich zunächst danken ab.

Nachdem ich einige Male mit ihm auf dem Ansitz war, machte ich 1996 meinen Schein.

Heute habe ich einen unentgeltlichen Begehungsschein, ratet mal in wessen Revier.
 
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Auch mir sind keine jagdlichen Gene mitgegeben worden, und als ich meinen Eltern ankündigte, dass ich den Jagdschein mache, bekam ich als einzige Reaktion ein entsetztes "Du kannst doch keiner Fliege was zuleide tun". Jedoch waren wir von frühester Kindheit immer wandernd und bergsteigend in der Natur unterwegs, so dass der Jagdvirus ein nicht abgeneigtes Biotop vorfand.
Zur Jagd bin ich über meine Frau gekommen, die als ich sie kennenlernte bereits fast dem Jungjägerdasein entwachsen war. Den Jagdschein habe ich dann bei den gleichen Ausbildern gemacht bei denen sie auch gelernt hat (Grüße an Urian bei dieser Gelegenheit).
 
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Hmmmm
Also, keinen nachweisbaren Jäger in der
Familie. Aber von frühester Kindheit an
immer im Wald rumgetrieben. Viel geangelt
und mit dem Luftgewehr Ratten und Spatzen
gejagt. Mein Vater wollte immer Förster
werden - durfte 1935 aber nich wegen
schlechter Augen. Er wurde dann Elektro Ing.
Hat bis zu seinem Krebsende immer von
Afrika geträumt und konnte sogar recht gut
Suaheli.
Als ich 1991 im zarten Alter von 28 selbst Krebs bekam hab ich mir zwischen den OP`s und Chemo geschworen das ich Jäger werde.
Karriere is dann Nebensache und das Leben
ordnet sich neu auf die beständigen Werte
wie Familie,Freunde und Jagd!
Das hat Bestand und wird es immer geben!
Ich bin glücklich! Weidmannsheil!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von HubertusX:
...Karriere is dann Nebensache und das Leben ordnet sich neu auf die beständigen Werte wie Familie,Freunde und Jagd!
Das hat Bestand und wird es immer geben!
Ich bin glücklich! Weidmannsheil!
<HR></BLOCKQUOTE>

Wie wahr!

Nur leider mir, wie den allermeisten anderen hier, so nicht tagtäglich bewusst!

Ein herzliches Weidmannsheil
wutach
 
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Nachweislich gibt es neben mir nur den amerikanischen Jäger in unserer Familie. Bei einem Besuch der Verwandschaft in USA, wurde natürlich der Schiessstand besucht und über die Jagd gesprochen. Ich, als Angler, war schon immer interessiert an der Jagd.

Wieder in Deutschland erkundigte ich mich nach dem Jungjägerkurs. Dieser war deutlich zu teuer für einen Schüler. So dauerte es noch gut 7 Jahre bis ich beim Studium wieder mit Jägern und Jagdinteressierten zusammentraf. Diesmal habe ich mir das Geld für den Kurs in Semesterferien auf dem Bau verdient. Das Geld für die erste Waffe kam in den nächsten Semesterferien von einem Stahlwerk.

Moorerpel
 
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Bei mir war es dann doch etwas anders. Jagdlich vorbelastet durch die Familie war ich nicht. Angefangen hat alles, als ein Freund von mir den Jugendjagdschein gemacht hat und da wollte ich mal mit raussitzen. Nach 2 Stunden kamm dann ein Rehbock vorbei, kann mich noch gut erinnern und ich dachte, na der wird jetzt bestimmt erlegt. War natürlich nicht der Fall, hätte Ärger mit seinem Vater gegeben. Auf jeden Fall war das nicht meine Vorstellung von Jagd (wenn man jung ist denkt man anders!). Ab und zu ging ich von da als Treiber mit aber der eigentliche Ausschlag war ein anderer. Als wir später zusammen in eine Klasse gingen hat sich herausgestellt, daß unsere damaliger Religionslehrer und Pfarrer(!) umzieht, und zwar gleich ein paar Straßen weiter von uns. Da sind wir dann mal aufgekreuzt um zu helfen und da hat sich herausgestellt, daß er Jäger ist und er hat uns spontan mit zu einem Freund ins Saarland eingeladen. Von da an sind wir 2-3 mal im Jahr zur Jagd mit unserem Freund und Pfarrer zur Jagd. Irgendwann mal hat er dann ne Jagdgelegenheit auf der Alb bekommen und da war ich dann nahezu jedes Wochenende mit draussen. Nach 5 Jahren dann habe ich beschlossen, daß ich doch mehr will als immer nur dabei sitzen und da habe ich dann den Jagdschein gemacht (hätte ich schon früher machen sollen). Mittlerweile ist mein ehemaliger Reli-Lehrer einer meiner besten Freunde und wir haben schon manches erlebt, ich habe nie auch nur eine Sekunde bereut.
So kam ich durch einen Pfarrer zur Jagd

Waidmannsheil
Matthias

[ 23. Januar 2002: Beitrag editiert von: Mathew ]
 
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Die Vererbungstheorie wird z.Z. in einem Forschungsverfahren untersucht. Eine Jagdzeitschrift (nicht WuH, sorry Leitwolf) sucht Zwillinge, am besten eineiige, um diese Frage zu klären.
Ich persönlich halte die These für falsch und die Zwillingsforschung ist durch Manipulationen sehr in Verruf geraten. Dennoch, eine Untersuchung lohnt sich wohl.

Bei mir war es so, dass ich von Kind auf immer gerne in der Natur draußen war. In meiner Verwandtschaft gibt es keine Jäger. Nur ein im II. Weltkrieg gefallener Onkel war Förster.
Statt Hausaufgaben zu machen, bin ich ausgebüxt und war im Wald. Dort wurde ich dann immer vom Jagdpächter angemeckert. Weil der aber wesentlich doofer war als ich, hat er mich selten erwischt. Ich meinte in meinem jugendlichen Leichtsinn, man muss Jäger werden und dann darf man ungestraft auf die Hochsitze und durch den Wald pirschen.
Heute darf ich das alles und immer noch habe ich mehr Freude am Anblick als an der Strecke. Und, auch das ist wohl eine Folge kindlicher Erfahrung, auch heute noch sind mir großkotzige Jäger, die sich im Wald aufspielen, als wären sie der Alleinherrscher aller Reussen, zutiefst zuwider.
 
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Moin, Himmelsziege.

Oppa auf dem Lande, direkt am Wald wohnend mit Kontakten zur Jagd, der Onkel auf dem Lande mit Hof und regelmässigen Jaggesellschaften sowie der Umgang mit Tieren und ihrem natürlichen Lebensraum haben in dem Stadtkind Neigungen und Eigenschaften erweckt, die, immer wieder mal die Oberfläche berührend, lange okkult waren.
Erst im zarten Alter von 40 Jahren gewann die Erbinformation "He, du bist Jäger" die Oberhand.
Spät, aber glücklich.
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Muss wohl doch Genetisch bedingt sein
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Opa war Jäger, Vater war Jäger, Bruder ist Jäger.....
War als Kind auf jeder Treib und Klüngeljagd mit dabei, hab Vatern öfters bei Fasanenfüttern "Asistiert", war mit auf Bockansitz u.s.w.
Bruder hat dann den Jagdschein gemacht, so habe ich Ihn öfters begleitet. Die ganze Thematik um das Knallzeug wars dann nicht, da hatte ich als Sportzschütze wesendlich mehr Möglichkeiten. Hab dann 10 Jahre nach meinem Bruder kurzentschlossen mich zum Kursus angemeldet...... ja,ja ich weiss, 10 Jahre zu spät.

Bernhard
 
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Jetzt bin ich wirklich sprachlos - ich hatte in den letzten Jahren immer das Gefuehl gehabt, dass ich eine einzelne Ausnahme sei, weil ich keine Jaeger in der Familie, bei den Vorfahren oder im engeren Freundeskreis nachweisen konnte.
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Im Jagdkurs, wo ich als einzige Frau sowieso ein Kuriosum war, hiess es oft "Leih Dir halt 'ne Waffe aus der Familie aus oder geh dort mal ins Revier mit - was, da ist niemand Jaeger??? Wie kommst Du denn dann zur Jagd?" Kaum hatte ich den Jagdschein, kamen die Rufe aus der Familie "Du gehst auf Jagd??? Aber Du koenntest doch nie einem Tier was zuleide tun."

Jedenfalls schaetze ich, dass das falsche Bild des Jaegers in der Bevoelkerung ("Jaeger sitzen nur im Wald und schiessen Tiere") seinen Teil dazu beitrug, dass ich mich nicht schon frueher intensiv mit Jagd beschaeftigt hatte. Als ich dann endlich mal in die Thematik hineinschnupperte, angeregt von einigen Bekannten, stellte ich fest, dass 90% davon sowieso genau das waren, was mich schon immer interessiert hatte, womit ich mich schon lange beschaeftigte und was ich sowieso intensiver lernen wollte. Als Kinder waren wir staendig neugierig und beobachtend durch Wald und Feld gestiefelt, zu jeder Jahreszeit, so dass eine gewisse Basis dann doch da war.

Die Hunde und jagdliche Hundearbeit, die ich schon vorher begonnen hatte, waren am Jagdschein auch nicht gerade unschuldig.
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Uebrigens haben einige Familienmitglieder nun nachgezogen, Jagdschein gemacht oder planen es zumindest. Nun heisst es kleinlaut "Ja, das hat uns eigentlich schon immer interessiert, wir hatten nur nie die Moeglichkeit."
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Insgesamt finde ich es etwas schwieriger, als Quereinsteiger zur Jagd zu kommen, ich erlebe naemlich gerade mit, wie einfach es jemandem faellt sich wieder ins Thema einzufinden, der in der Kindheit intensiv mit Jagd aufwuchs.


WMH,
PolarFuchs
 
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Meine beiden Elternteile stammen aus großen lw. Betrieben; obwohl mein Vater selbst nie zur Jagd ging, bin ich aber über einen Onkel und einen Freund meines Vaters sehr früh und intensiv mit Jagd sowie Natur in Berührung gekommen.
Dann war es nur noch eine Frage der Zeit, wobei ich erst nach Schule und Studium die Jagdprüfung absolvieren konnte. Zur Jagd gegangnen bin ich allerdings immer (Bisam, Tauben, Ratten etc.) - über einen Freund hatte ich auch alle erforderlichen Möglichkeiten.
 
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Hi zusammen,

das sind ja alles interessante und spannende Geschichten, die ich mit großem Interesse lese! Vielen Dank dafür! Ich möchte es natürlich nicht versäumen zu erzählen, wie ich zur Jagd gekommen bin. Also:

Ich komme aus einer Jägerfamilie, d.h. mein Opa mütterlicherseits war Jäger und er hat meinen Vater mit dem Jagdvirus infiziert. Die beiden haben mich und (später auch meine beiden jüngeren Brüder) mit zur Jagd genommen, seitdem ich laufen kann, meine frühesten Kindheitserinnerungen haben mit der Jagd zu tun. Meine Brüder und ich haben schon als Kinder und Jugendliche bei allen erdenklichen Arbeiten im Revier geholfen und uns als Treiber etc. verdingt.

Als ich dann 16 war, wolle ich unbedingt den Jugendjagdschein machen. Mein Vater war leider dagegen, weil er meinte, dass er kein &#8222;Flintenweib&#8220; in der Familie haben wollte. Meine beiden Brüder haben dann jeweils mit 16 den Jugendjagdschein gemacht und haben Ihre Jägerlaufbahn begonnen. Ich bin auch weiterhin mit rausgegangen, allerdings &#8222;jagdscheinlos&#8220;.
Während des Studiums habe ich mir erneut überlegt, den Jagdschein zu machen. Da mir aber das nötige Kleingeld fehlte und ich dachte, dass es ohnehin keinen Sinn hat, den Schein zu machen, weil ich in der Familie als Jägerin nicht akzeptiert werden würde, habe ich es sein lassen. Beruflich hat es mich dann vor einigen Jahren nach Wiesbaden verschlagen. Da ich nach wie vor immer mit raus gegangen bin, nach wie vor eine starke Passion verspürte, mich das Wild und die Natur faszinierte, war für mich klar, dass ich jetzt garantiert nicht mehr fragen muss, ob ich jagen darf und habe mich zum Jagdkurs angemeldet. Nun ja, seitdem habe ich meinen Schein und ich bin sehr glücklich damit! Ein Leben ohne Jagd kann ich mir nicht mehr vorstellen. Und: Meine Familie findet es klasse, dass ich mitjage, mit Ausnahme meiner Mutter vielleicht, die nunmehr behauptet, die einzig vernünftige in unserer Familie zu sein! Und: Mein Vater hat gegen ein Flintenweib in seiner Familie nichts mehr einzuwenden.
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Herzliches Weidmannsheil

Himmelsziege
 
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30 Aug 2001
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Bei mir warens ebenfalls beide Großväter, drei Onkel, ein Cousin, unzählige Freunde. Nachdem dann die Sturm- und Drangzeit vorbei war, das Studium beendet, die finanzielle Seite in geordneten Bahnen, die Ehefrau überzeugt, dann wurde der Jagdschein gemacht.
 

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