Wie kommt man an einen Begehungsschein ...

[cast]

In dem Ort, in dem mein Großvater seine Jagd hat, gibt's 42 Reviere, alle mit Hochwild, die meisten in einheimischer Hand. Der jüngste Ausübungsberechtigte von all diesen Revieren ist 53 Jahre alt, der Schnitt ist deutlich höher. In den letzten 10 Jahren haben im Ort 3 Personen die Prüfung gemacht. Ich denke, dort wird in nächster Zeit viel frei werden

Wo?
Vielleicht ziehe ich nach Österreich.
Allerdings hebe ich dann mit 61 den Altersdurchschnitt, statt in zu senken...

 

[Seppal]

Österreicherin heiraten und dort hinziehen wäre eine Lösung
Auf keinen Fall in einem kitschigen Tourismusort, wildromantischen Gebirgsrevier,... da geht ohne viel Kohle und Empfehlungen nichts.

 

[Stomberger]

Ich habe damals bei einem Jäger im Ort mehrmals Wild gekauft und nebenbei
erwähnt, dass ich neu den Jagdschein habe. Nach ein paar mal hat er gefragt ob
ich nicht selbst mal was erlegen will. Seit dem bin ich dabei, freie Büchse im Hochwildrevier,
sechser quasi der sechser im Lotto.

Inzwischen habe ich zusätzlich ein kleines Revier im Ort gepachtet. MIR z.B. wäre das Jagdhorn
vollkommen egal, bist ein Depp bleibst ein Depp egal wie gut Du blasen kannst ;-)

Man muss nicht zwingend ein Depp sein um Jagdhorn blasen zu können.
Wobei meiner Schätzung nach die Quote jagdlich unterbeschäftigter bei den Bläsern leicht erhöht ist.

 

[HuntingMops]

Ich bin vollkommen unmusikalisch und bevor ich mit dem Jagdhorn anfangen würde… hörte ich lieber auf zu suchen.

Den Schießstand kann man aber auch vergessen, aber man wird besser. Letztes Jahr war ich jeden Samstag Trap und skeet schießen. Mega Spaß gemacht tolle Leute kennengelernt aber eine Jagdmöglichkeit hat sich nicht ergeben.

Hätte es bei mir nicht über die Online-Suche geklappt, dann wäre mein nächster Schritt gewesen kleine Visitenkärtchen an hochsitzen zu hinterlassen bzw. den ein oder anderen Jäger beim Spaziergang direkt anzusprechen.

In Summe habe ich auch Mega Glück gehabt, dass ich nur ein halbes Jahr suchen musste. Und bin dazu in einem tollen Revier mit netten Leuten gelandet.

Dem „Altjäger“ im Revier gehe ich regelmäßig auf die Nerven mit meinen Fragen aber ich glaube er freut sich auch, dass jemand interessiert ist und lernen will.

Wünsche allen anderen auch so einen Erfolg bei der Suche

 

[Nordlicht]

Wenn ich hier im Forum oder auch auf social media anzeigen lese Rollen sich mir regelmäßig die Fußnägel hoch.
In der Regel lautet der Text :

Jäger XX Jahre alt, Jagdschein seid XX Jahren such Jagdgelegenheit im Umkreis von drölf Kilometern um...
Ehrlichkeit, Mithilfe im Revier und waidmännisches Jagen sind Selbstverständlich.
Freue mich über Rückmeldungen.
Waidmannsheil

Wer soll sich auf sowas melden?!
Nicht einmal ich mit meiner sozialen Ader käme da auf die Idee....

Der Text darf ruhig etwas ausführlicher, Aussagekräftiger und durchgehend ehrlich sein.

Man muss sich, wie bei Bewerbungen auch, von einer großen Masse absetzen.

Stimme zu!

Vielleicht also alternativ so:

Moin,

ich bin auf der Suche nach einem Begehungsschein. Von meinem Umfeld werde ich so beschrieben:

Immer grimmig, schlecht gelaunt, trägt nur grün und die Sachen sind immer dreckig....
Ein Typ mit dem die wenigstens wohl klar kommen. Allerdings jagdlich ein top Mann. Auf den kann man immer zählen, hilft immer, ist viel draußen, hat Ahnung! und selbst nachts um 4 Uhr steht er auf um dir bei einer Nachsuche zu helfen.
Man muss nicht mit jedem gut Freund sein wenn es denn auf anderen Ebenen passt!

 

[WhoCares]

Stimme zu!

Vielleicht also alternativ so:

Moin,

ich bin auf der Suche nach einem Begehungsschein. Von meinem Umfeld werde ich so beschrieben:

Inserattitel "Griesgrämiger Waldschrat sucht neue Jagdmöglichkeit"

 

[Pragmatikus]

Das ist wirklich eine fantastische Idee. Ein handgeschriebener, gut und höflich formulierter Brief ist sehr selten und sehr persönlich, speziell in der heutigen, schnellebigen und oft oberflächlichen Zeit.
Da hätte ich an des Chefs Stelle auch drauf reagiert.

Das setzt aber voraus, dass der Chef den Brief auch findet und nicht irgendeiner, der womöglich gar kein Interesse daran hat, dass noch jemand herum spaziert.....

Was mich wundert: Das Naheliegendste, nämlich schnurgerade aus auf die Leute zuzugehen und sich vorzustellen, die infrage kommen und entscheiden, ganz offensichtlich ein riesiges kommunikatives Problem darstellt.

Auf die Idee einer Anzeige oder Ansprache auf Veranstaltungen der KG bei Tisch unter dem Gesäusel von Hinz & Kunz wäre ich nie gekommen.

So etwas macht man unter vier Augen und nur mit denen, die etwas zu melden haben.

 

[Stadtwaldjäger]

Das wundert mich garnicht.
Gerade "die Jungen" kommunizieren fast nur noch per WhatsApp und Co.

Ein persönliches Gespräch oder ein Telefonat, gerade wenn es um etwas geht das einem wichtig ist, oder ein Thema das unerfreulich verlaufen könnte, ist für viele eine extrem krasse Hürde.

"Die" können häufig auch nicht mehr sachlich streiten. Einfach weil sie so auf Harmonie gezogen werden, dass sie eine abweichende Meinung immer als persönlichen Affront auffassen und dann wahlweise beleidigt schmollen oder völlig überzogen zurückkeilen.

 

[(Sus scrofa)]

Angenommen ich würde nicht pachten und hätte kein Netzwerk würde ich eine Anzeige schreiben und diese möglichst weit streuen.
Die Reichweite die man heute über Insta, Facebook oder zum Beispiel dieses Forum erreichen kann ist schon beeindruckend.

Persönliche Kontakte und Vitamin B sind natürlich unschlagbar, wenn man beides nicht hat muss man halt andere Möglichkeiten suchen.

Da eine ordentliche Jagdgelegenheit etwas ist das man im Idealfall viele Jahre hat darf man sich bei einem Gesuch ruhig etwas mühe geben.
Wenn ich hier im Forum oder auch auf social media anzeigen lese Rollen sich mir regelmäßig die Fußnägel hoch.
In der Regel lautet der Text :

Jäger XX Jahre alt, Jagdschein seid XX Jahren such Jagdgelegenheit im Umkreis von drölf Kilometern um...
Ehrlichkeit, Mithilfe im Revier und waidmännisches Jagen sind Selbstverständlich.
Freue mich über Rückmeldungen.
Waidmannsheil

Wer soll sich auf sowas melden?!
Nicht einmal ich mit meiner sozialen Ader käme da auf die Idee....

Der Text darf ruhig etwas ausführlicher, Aussagekräftiger und durchgehend ehrlich sein.
Wenn ich einen Mehrwert für ein Revier bieten kann gehört das da rein.
Sei es ein geprüfter Hund, Werkzeug, handwerkliche Fähigkeiten, landwirtschaftliche Maschinen oder andere Dinge die nützlich sind.
Auch eine ehrliche Aussage wie viel der Freizeit auf die Jagd verwendet werden kann/soll ist nicht fehl am Platz.
Das Thema Geld ist was eigenes, wenn ich aber, je nach Region, bereit bin einen Hegebeitrag zu leisten würde ich das auch kommunizieren.

Man muss sich, wie bei Bewerbungen auch, von einer großen Masse absetzen.

Irgendwie ja , irgendwie nein.
Warum soll ich öffentlich so viel von mir preisgeben?
Dir ist, wie du ja im nächsten Beispiel selber schreibst, am Anfang etwas Distanz auch lieber.

Und deine Beispiel "Bewerbung" entspricht der typischen Zeitungsanzeige, welche ja oft inhaltlich begrenzt ist.

 

[(Sus scrofa)]

Das wundert mich garnicht.
Gerade "die Jungen" kommunizieren fast nur noch per WhatsApp und Co.

Ein persönliches Gespräch oder ein Telefonat, gerade wenn es um etwas geht das einem wichtig ist, oder ein Thema das unerfreulich verlaufen könnte, ist für viele eine extrem krasse Hürde.

"Die" können häufig auch nicht mehr sachlich streiten. Einfach weil sie so auf Harmonie gezogen werden, dass sie eine abweichende Meinung immer als persönlichen Affront auffassen und dann wahlweise beleidigt schmollen oder völlig überzogen zurückkeilen.

Tja leider betrifft das nicht nur die junge Generation.
Unangenehme Themen bleiben unangenehme Themen und das es mit dem "geradeaus" bei der Jagd oft leichter gesagt als getan ist, durfte ich schon selber erfahren.

 

[Jagdfreund01]

Ich denke die direkte Art den Pächter anzusprechen ist die sinnvollste und erfolgversprechendste. Wenn man nicht weiß wer der Pächter ist muss man natürlich etwas recherchieren. Ortsbürgermeister, Ortsvorsteher, Stadt-/Verbandsgemeindeverwaltung helfen hier gegebenenfalls weiter. Klar kann man hier an einen großkopferten, arroganten Pächter geraten und sich eine gewaltige Abfuhr einhandeln, aber damit muss man umgehen können. Ich bekomme auch kontinuierlich immer wieder Anrufe. Die Leute haben irgendwie meine Kontaktdaten herausgefunden und dass ich Pächter bin. Ich unterhalte mich mit den Leuten, hinterfrage einiges und versuche mir ein Bild vom Gegenüber zu machen. Meißtens sind das nicht direkt ungeeignete Kandidaten. Aber leider muss ich sie immer vertrösten da wir im Moment "voll" sind und das Revier nicht mit zu vielen Begehern überlasten möchten.

 

[Pragmatikus]

Das wundert mich garnicht.
Gerade "die Jungen" kommunizieren fast nur noch per WhatsApp und Co.

Ein persönliches Gespräch oder ein Telefonat, gerade wenn es um etwas geht das einem wichtig ist, oder ein Thema das unerfreulich verlaufen könnte, ist für viele eine extrem krasse Hürde.

"Die" können häufig auch nicht mehr sachlich streiten. Einfach weil sie so auf Harmonie gezogen werden, dass sie eine abweichende Meinung immer als persönlichen Affront auffassen und dann wahlweise beleidigt schmollen oder völlig überzogen zurückkeilen.

Ganz genauso ist es. In einer immer komplexer werdenden Welt entwickeln sich zwischenmenschliche Fähigkeiten ganz offensichtlich zurück. Das Geschäft mit Lebensberatung und Coaching boomt in den westlichen Zivilisationen. Für gewöhnlich ist alles im Überfluss verfügbar, ohne sich groß bemühen zu müssen. Sich durchzusetzen und zu bekommen was man sich in den Kopf gesetzt hat, liegt allerdings selten an den äußeren Umständen oder vielleicht doch, wenn man eine weichgespülte MiMi - Gesellschaft im woken Talfahrtsmodus als äußeren Umstand hinnehmen möchte.

 

[Rudolph Rednose]

Aus der Sicht eines Jagdpächters:

Ich habe gerade einen Jäger der eigentlich einen Begehungsschein will... wurde mir empfohlen von einem Jäger mit dem ich früher im gleichen Revier Begehungsscheininhaber war...

Der fliegt im März wieder raus...

Wenn ich aufs ganze Jahr keine zehn Mal rausgehe, ist das mit der Werbung für einen halt nicht so toll...


Ich trau hier keinem mehr.. habe das Gefühl als würden viele nur noch raus gehen wenn se grad Lust haben. Verantwortung und auch mal was tun was einem nicht so gefällt - Fehlanzeige


Bin mal gespannt wann ich mal einen finde, der wirklich "Bock" hat.

Und aktuell wüsste ich nicht, wo ich nach einem guten Mitjäger suchen sollte.

Wir sind halt alle gut unter

 

[6.5x57R]

Ich denke die direkte Art den Pächter anzusprechen ist die sinnvollste und erfolgversprechendste. Wenn man nicht weiß wer der Pächter ist muss man natürlich etwas recherchieren. Ortsbürgermeister, Ortsvorsteher, Stadt-/Verbandsgemeindeverwaltung helfen hier gegebenenfalls weiter. Klar kann man hier an einen großkopferten, arroganten Pächter geraten und sich eine gewaltige Abfuhr einhandeln, aber damit muss man umgehen können. Ich bekomme auch kontinuierlich immer wieder Anrufe. Die Leute haben irgendwie meine Kontaktdaten herausgefunden und dass ich Pächter bin. Ich unterhalte mich mit den Leuten, hinterfrage einiges und versuche mir ein Bild vom Gegenüber zu machen. Meißtens sind das nicht direkt ungeeignete Kandidaten. Aber leider muss ich sie immer vertrösten da wir im Moment "voll" sind und das Revier nicht mit zu vielen Begehern überlasten möchten.

Der einfachste Weg, den Vorsteher der Jagdgenossenschaft ansprechen. Der weiß an wen das/die Reviere verpachtet sind.

 

[Dreiläufer]

Viele ,,schlaue" Ratschläge.... aber und das habe ich schon früher hier geschrieben, wer keinen Pächter in der Familie/Verwandtschaft hat, hat gaaanz schlechte Karten.
Bin lange vorm Jagdschein bei meinem Jagdprinz mitgegangen. Als Treiber, Nistkästen reinigen (Niederwildrevier) Ansitzeinrichtung instannt usw.
Ein BGS und späterer Mitpächter nach bestandener JP wäre mir sicher gewesen. Aber. leider, wie so oft im Leben kommt es anders, was zur Folge hatte, dass ich nah bestandener JP OHNE REVIER DASTAND.
Das jahrelange Suchen nach einen Revier gestaltete sich als, sehr aufwendig....naja, jeden Fall's, wenn mich heute einer fragt, würde ich ihn meine Erfahrung erzählen.
Neulich habe ich etwas von meiner Ausrüstung an einen JJ verkauft und der sagte mir, dass er es sich auch nicht so vorgestellt hätte das ,,am Ar..... gelecke".... nervt einfach nur, naja egal, ich bin raus.
MfG.
PS: hätte ich das alles früher gewusst, hätte ich niemals den JS gemacht und viiiiiel Geld, Zeit und Nervengespart!