Wie kommt man an einen Begehungsschein ...

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bist ein Depp bleibst ein Depp egal wie gut Du blasen kannst ;-)
Dazu muss ich sagen, dass in einem Revier in dem ich gehe, haben wir einen Begeher der menschlich einfach nicht sehr umgänglich ist. Sagen wir mal vom Typ so, wie sich die Mehrheit einen 'Jäger' vorstellt. Immer grimmig, schlecht gelaunt, trägt nur grün und die Sachen sind immer dreckig....
Ein Typ mit dem die wenigstens wohl klar kommen. Allerdings jagdlich ein top Mann. Auf den kann man immer zählen, hilft immer, ist viel draußen, hat Ahnung! und selbst nachts um 4 Uhr steht er auf um dir bei einer Nachsuche zu helfen.
Man muss nicht mit jedem gut Freund sein wenn es denn auf anderen Ebenen passt!
 
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15 Aug 2024
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Ja, als ich es abgeschickt hatte habe ich "Münsterland" erst richtig wahrgenommen.

Wenn meine Vorstellung (eher Vorurteil) stimmt, sind die Jagden dort seit Generationen in der Hand wohlhabender Landwirtsfamilien und "man kennt sich".
Stelle ich mir als eine der "übelsten" Gegenden vor um jagdlich Fuß zu fassen.
Als gebürtiger Münsterländer und erster Jäger in der Familie ohne direkte Kontakte kann ich das leider nur Bestätigen.
Ich war jagdlich noch nie im Münsterland aktiv, obwohl ich dort geboren bin. Alle meine ersten Jagdgelegenheiten fanden ausnahmslos in Niedersachsen statt, wobei mein Elternhaus glücklicherweise direkt an der Grenze nach Niedersachsen liegt.

Angenehmer wurde das ganze erst als ich aus beruflichen Gründen in einen anderen Teil von NRW gezogen bin und hier in einer sehr ländlichen Gegend sesshaft geworden bin. Da mein Nachbar pächter in dem Revier ist was direkt an unser Haus grenzt und dieser mir direkt angeboten hat mal raus zu gehen hat sich hier über die Jahre meine Jagdgelegenheit ergeben.

Wobei mein größter Vorteil hierbei wohl ist, dass ich durch die Lage direkt im Revier zu wohnen natürlich auch immer zur Stelle bin, auch wenn nachts mal eine schwere Sau geborgen werden muss.
Selbstverständlich ist jedoch auch mir zu jedem Arbeitseinsatz, wenn irgendwie möglich, Zeit zu nehmen und zu helfen.
Geld möchte hier im Revier kein Pächter von mir annehmen, dafür gibt es einmal im Jahr einen großen "Dankeschön-Korb" mit allen möglichen Leckereien für den Pächter, um mich wenigstens für die kostenlose Jagdmöglichkeit erkenntlich zu zeigen.
Wildbret übernehme ich jedoch für einen festgelegten Preis pro Kilo. Aber geschenkt möchte ich auch eigentlich nichts.

Wie viele bereits sagten kommt es glaube ich immer viel auf die einzelne Person an. Ich habe in den letzten Jahren aber vor allem gemerkt, wer anpacken kann und will ist bei der Suche nach einer Jagdmöglichkeit in den meisten Fällen klar im Vorteil. Auch wenn das heisst, dass man mal eine Nacht nur ein paar Stunden schlaf bekommt. Wer kleine Kinder hat, ist das eh gewohnt...


Gruß,

Stocki
 
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Für mich als Grossstadt/Balllungsraum-Bewohner:
Bisher Geld, Kontakte über den BüMa oder dieses Forum. Wobei ich mit keinem der Arrangements für Geld (3 an der Zahl) wirklich zufrieden war. Kontakte über den BüMa 50/50.
Aus dem Forum war/ist top.

Ich persönlich werde keine Bezahlarrangements machen, davor lasse ich es sein.
 
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Ich kann nur von mir sprechen:

Erste Jagdgelegenheit über den Schießstand bekommen. Die Aufsicht, deutlich vorangeschrittenes Alter, wohnt im Nachbardorf und brauchte Hilfe im Revier.
Das habe ich gerne übernommen und durfte dafür sehr frei jagen und wurde bei meinen ersten Schritten begleitet.

Zweite Jagdgelegenheit ebenfalls über den Schießstand. Traumhaftes Revier, alle Freiheiten. Es wurde eine Freundschaft daraus. Leider ist der Pächter bei einem Unfall verstorben, vieles änderte sich und ich war auf der Suche nach etwas anderem.

Meine dritte und aktuelle Jagdgelegenheit habe ich durch den Kauf von Hundefutter bekommen. :D
In dem Barf-Geschäft gab es auch Wild zu kaufen und ich fragte woher das stammt. So sind wir ins Gespräch gekommen und haben festgestellt, dass wir nah beieinander wohnen. Ich wurde zur Bockjagd am 1. Mai eingeladen und seitdem jage ich dort und bin der einzige, der nicht zur Familie gehört.
Dadurch sind ebenfalls enge Freundschaften entstanden und eine weitere Jagdmöglichkeit. Ich bin jetzt also in der glücklichen Situation in einem klasse Niederwilrevier im Nachbardorf jagen zu können und in einem fantastischen Damwildrevier.

Ich glaube, ich bringe mich jeweils stark ein, was geschätzt wird.
 
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Geld möchte hier im Revier kein Pächter von mir annehmen, dafür gibt es einmal im Jahr einen großen "Dankeschön-Korb" mit allen möglichen Leckereien für den Pächter, um mich wenigstens für die kostenlose Jagdmöglichkeit erkenntlich zu zeigen.
Sehr schöne Idee, gefällt mir gut!

Wir haben das letztes Jahr umgekehrt gemacht, wir haben als Pächter einem Ausgeher von uns zum 200. Fuchs in dem Revier einen Geschenkkorb zusammengestellt um uns auch mal für die langjährige aktive Bejagung und Arbeit im Revier erkenntlich zu zeigen. Solche Gesten stärken auch super das generelle Miteinander, wobei das bei uns eh tadellos funktioniert, seit wir vor Jahren bei gewissen Ausgehern die Reisleine gezogen hatten.
 

Westwood

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Angenommen ich würde nicht pachten und hätte kein Netzwerk würde ich eine Anzeige schreiben und diese möglichst weit streuen.
Die Reichweite die man heute über Insta, Facebook oder zum Beispiel dieses Forum erreichen kann ist schon beeindruckend.

Persönliche Kontakte und Vitamin B sind natürlich unschlagbar, wenn man beides nicht hat muss man halt andere Möglichkeiten suchen.

Da eine ordentliche Jagdgelegenheit etwas ist das man im Idealfall viele Jahre hat darf man sich bei einem Gesuch ruhig etwas mühe geben.
Wenn ich hier im Forum oder auch auf social media anzeigen lese Rollen sich mir regelmäßig die Fußnägel hoch.
In der Regel lautet der Text :

Jäger XX Jahre alt, Jagdschein seid XX Jahren such Jagdgelegenheit im Umkreis von drölf Kilometern um...
Ehrlichkeit, Mithilfe im Revier und waidmännisches Jagen sind Selbstverständlich.
Freue mich über Rückmeldungen.
Waidmannsheil

Wer soll sich auf sowas melden?!
Nicht einmal ich mit meiner sozialen Ader käme da auf die Idee....

Der Text darf ruhig etwas ausführlicher, Aussagekräftiger und durchgehend ehrlich sein.
Wenn ich einen Mehrwert für ein Revier bieten kann gehört das da rein.
Sei es ein geprüfter Hund, Werkzeug, handwerkliche Fähigkeiten, landwirtschaftliche Maschinen oder andere Dinge die nützlich sind.
Auch eine ehrliche Aussage wie viel der Freizeit auf die Jagd verwendet werden kann/soll ist nicht fehl am Platz.
Das Thema Geld ist was eigenes, wenn ich aber, je nach Region, bereit bin einen Hegebeitrag zu leisten würde ich das auch kommunizieren.

Man muss sich, wie bei Bewerbungen auch, von einer großen Masse absetzen.
 

steve

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Wenn es nicht speziell um einen Begehungsschein, sondern ganz generell um Jagdgelegenheit geht, dann würde ich meinen, dass - regionale Unterschiede mal außen vor, Münsterland ist einfach schwierig - Jagdgelegenheit über jagdliche Aktivitäten kommt:

Wenn immer es möglich ist als Treiber mitzugehen, dann sollte man das machen. Schiessstand, Bläsergruppe, Hegering; und wenn’s nur dazu führt, dass man hört, lernt und bei Erstkontakten nicht ganz unbeleckt ist. Zumal mindestens der Schiessstand auch die jagdlichen Fähigkeiten immens verbessert.

Und dann, und ich meine wirklich sehr ernst, man sollte als (Jung)-jäger versuchen zu jagen. Und wenn man nicht unmittelbar eingeladen wird, dann sollte man das Geld für die dritte Büchse, das sechste Messer oder was weiss ich noch meiner Meinung nach in eine bezahlte Jagdmöglichkeit investieren. Es ist mir klar, dass man sich damit schnell unter Druck setzt auch etwas erlegen zu müssen, weil man hat ja bezahlt. Sich davon frei zu machen und es (anfangs) einfach als Fortbildung zu sehen ist nicht einfach. Gelingt es aber führt jede jagdlichen Betätigung zur Fortbildung und Horizonterweiterung. Je nach Budget kann man alles andenken, Drückjagden, geführte Jagden, Einzelansitze und was weiß ich noch. Alles wird einen voranbringen, wenn man denn lernwillig ist, und einen darauf vorbereiten auf den wahrscheinlich ganz unerwarteten Moment wenn bei der Taufe der Nichte vom Schwager der Cousine des Ehepartners auf einmal einer am Buffet neben einem steht und sagt „Man ist das draußen hell heute Nacht, da wär ich lieber bei mir im Revier auf der Saujagd…“
 
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Man muss sich, wie bei Bewerbungen auch, von einer großen Masse absetzen
Und wie auf dem Arbeitsmarkt gilt ebenfalls, gute Angebote und gute Bewerber sind schnell vom Markt.
Wir bekommen bei der Arbeit auf jeden Kandidaten, den wir zum Erstgespräch einladen >20 Bewerbungen, die wir direkt absagen. Marke "Ich kann meinen Computer selbst hochfahren und alle Youtube-Coaches sagen IT ist der Shit, stellt mich ein"
Anders wird es auch nicht laufen, wenn man einen Begeher sucht. Ich kann allerdings gut verstehen, dass man sich das in der Freizeit nicht antun will.
 

Westwood

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Habe vor vier Jahren eine Anzeige geschaltet das ich Begehungsscheine vergebe...
Einfach weil mir ein bisschen Distanz zu den Leuten am Anfang lieber ist.
Es haben sich knapp 200 Leute gemeldet, davon hab ich 95% relativ schnell aussortiert.
 
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Das ganze ist doch von der Person abhängig und wie man sich rüber bringt.
Wenn ich sehe, was sich bei uns im Job für Kandidaten (Berufsanfänger) vorstellen, und die haben eigentlich alle ein Studium hinter sich.... Himmel hilf. Da gabs kürzlich einen, bei dem im Gespräch alles gut lief, der sich aber hinterher mit wenigen Sätzen rausgekegelt hat...
Auf der Jagd kommt noch was anderes hinzu, viele die da auftauchen sind im fortgeschrittenen Alter, haben Familie, stellen im Beruf was dar, haben ein ausgeprägtes Privatleben, mit Freundeskreis, Verein oder sonst was und sind dort geschätzt.
Plötzlich kommen sie in ein Revier als absolute Newbies, 3 Wochen Kurs, keine Ahnung von dem was erwartet wird oder zu tun ist. Aber Selbstbewußtsein, daß man ja bis jetzt im Job und Familie alles richtig gemacht hat.
Da versauen sich einige ganz schnell die Jagdgelegenheit nur durch unpassende Äußerungen....
Also immer vorsichtig mit einem zu selbstbewußtem Auftreten.
 
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Bei mir lief es folgendermaßen ab:
Im Jagdkurs wurden Hund und Horn als positiver Faktor genannt, aber keinesfalls als Garantie (zumal hund ohne Zugang zu einem Revier ausbilden mMn nicht möglich ist).
Es wurde transparent kommuniziert, dass der Hegering nicht dazu da ist um einem eine Jagdgelegenheit zu vermitteln, was absolut nachvollziehbar ist. Wenn man jedoch nicht auf den Mund gefallen ist und regelmäßig Kontakte knüpft kann da sicherlich was gehen.
Ich hatte jedoch zwei mal Glück:
Meine ersten Jagderlebnisse konnte ich über den damaligen Freund einer Teilnehmerin des Kurses sammeln, Wochenends nach RLP in ein kleines aber feines Revier, schöner Rehwildbestand mit durchwechselnden Sauen. Habe dort dann auch meinen ersten Jährling und meinen ersten Frischling erlegt.
Nach ca. einem halben Jahr habe ich über einen Patienten (Landwirt, war immer sehr interessiert wie es bei mir mit der Jagdausbildung läuft und hielt mich für recht passend von meinen Ansichten her) meine jetzigen Beständer kennen gelernt.
Eines Tages kam er mit einem Zettel in der Hand rein und meinte "ruf den mal an, der hat bei mir die Jagd".
Gesagt, getan, seit nunmehr zwei Jahren jage ich dort so oft ich Zeit und Energie habe, kirre, helfe bei allen anfallenden Revierarbeiten (mir macht sowas Spaß, bin ich da der einzige Jungjäger bei dem das so ist?) und bin sonst recht präsent, da das Revier nur 10min Fahrt von mir entfernt ist.
Freigabe war anfangs nur Raubwild, wenn Sauen kommen ebenfalls nach sorgfältiger Ansprache. Jetzt ist die Freigabe nach Absprache mehr als großzügig, da beide Pächter beruflich selbständig stark eingebunden sind, sind sie froh jemanden zuverlässiges zu haben, der passioniert Raubwild bejagt, Sauen vor allem auf den Schadflächen und Rehwild so wie es für die Gegebenheiten am besten passt (die meisten Rehe habe ich in der Nähe einer Schnellstraße erlegt, Unfallschwerpunkt, außerdem immer jung vor alt, dicke Böcke interessieren mich wenig).

Wenn man also gute Werte lebt, willens ist zu lernen, anzupacken und transparent und ehrlich ist wird sich über kurz oder lang sicherlich was ergeben, wenn man denn Glück hat, dass irgendwo in greifbarer Nähe ein Platz frei ist.

Allen Suchenden in dem Sinne weiterhin viel Erfolg, mit genug Ausdauer und einer kleinen Portion Glück wird das was!

Edit zu cast: Lernwilligkeit und Demut sind mMn nicht zu unterschätzen, gerade wenn wie du beschreibst man schon "viel erreicht hat". Jeder kann immer etwas dazu lernen, besser machen, optimieren, und von den Ansichten anderer kann man immer irgendwas dazu lernen wenn man denn will.
Ich bspw. arbeite regelmäßig an meinen Schießfähigkeiten, übe Ansprechen, und versuche mich auszutauschen über die Feinheiten um meine jagdlichen Fähigkeiten kontinuierlich auszubauen. Sowas ist z.B. wichtiger als welche Waffe ich mir kaufe, die schießen alle geradeaus, nur der Steuermann bestimmt wie das Werkzeug eingesetzt wird.
 
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In Österreich ist eher Nachwuchsmangel, es werden in vielen Gegenden händeringend Jäger gesucht.
In dem Ort, in dem mein Großvater seine Jagd hat, gibt's 42 Reviere, alle mit Hochwild, die meisten in einheimischer Hand. Der jüngste Ausübungsberechtigte von all diesen Revieren ist 53 Jahre alt, der Schnitt ist deutlich höher. In den letzten 10 Jahren haben im Ort 3 Personen die Prüfung gemacht. Ich denke, dort wird in nächster Zeit viel frei werden
 
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2 Apr 2019
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Habe vor vier Jahren eine Anzeige geschaltet das ich Begehungsscheine vergebe...
Einfach weil mir ein bisschen Distanz zu den Leuten am Anfang lieber ist.
Es haben sich knapp 200 Leute gemeldet, davon hab ich 95% relativ schnell aussortiert.
Ich weiß das klingt böse, aber so ein "Best Of Jagdbewerbungen"-Faden wär auch mal cool oder?😅
 

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