Meinst Du nicht auch, dass das eher eine Folge dieser Tatsache ist:
Natürlich ist das eine Folge der teuer erkauften Interessen. Ich schrieb ja bereits, dass die Kommunen und die Tiroler Bundesforsten bei der Verpachtung ausschließlich am maximal erzielbaren Pachtpreis interessiert sind und speziell die, ansonsten - trägt man eine Bitte freundlich vor - völlig unkooperativ sind. Wüsste man es nicht besser, könnte man den Eindruck gewinnen, man befinde sich in einem Operettenstaat.
Wie ich schon schrieb, nagelt und baut man die Zugänge zu den Tälern zu, flutet den Berg mit Touristen und möchte das Rotwild dann in den schwer zugänglichen Ecken geschossen und geborgen haben.
Ich will da gar nichts entschuldigen, ich beschreibe nur das Spannungsverhältnis.
Es ist doch logisch, dass teuer erkaufte Interessen an einem satten Wildbestand nicht das Geringste mit Fachwissen zu tun hat, dem sogar entgegensteht, das hat doch Horst Stern bereits 1971 kritisch dargestellt.
@ Stoebi,
sei so nett und zitiere lieber Alf oder Donald Duck als Horst Stern. Der linke Agitator hat auch ein Buch über den Reitsport geschrieben und davon so etwas von unfassbar gar keine Ahnung, dass mir nicht klar ist, wo er das notwendige Selbstbewusstsein hergenommen hat.
Mit dem Fachwissen ist das halt, je nach Blickwinkel, so ein kritische Geschichte.
Der norddeutsche Ackerbauer, dem die Ringelgänse die Flächen verkoten, hat in Sachen Ackerbau ganz bestimmt auch mehr Sachverstand als andere und fordert die Reduktion der zu Schaden gehenden Gänse. Dem sagt man aber halt, Fachwissen sei nicht gefragt, er kriege zwecks Kompensation Geld und möge den Mund halten.
Dem in seinem Metier kompetenten und mit Fachwissen ausgestatteten Schafhalter, dem der Wolf die Schafe reißt, teilt man ja auch mit, er möge höhere Zäune bauen, seine Schafe seien auch weitestgehend egal und ggf. würde man ihn mit Kompensationszahlungen (wenn es nicht einer der 99% Hybriden sei
) bewerfen.
Somit könnte man natürlich auch erstmal auf die Idee kommen, dem Förster zu sagen, er möge halt Zäune bauen, seine monetären Interessen seien von nachgeordneter Bedeutung.
Ich möchte deutlich machen, dass ich nicht daran glaube, politische Entscheidungen wären die Folge kompetenter und fachkundiger Beratung. Da ist es bedeutender, wie die politische Großwetterlage ist, welche Gattung gerade eine Lobby hat und wer die aktuelle öffentlichkeitswirksame Deutungshoheit hat. Wenn solche Bilder einer Keulung im Gatter mehrfach auftauchen, wird da auch noch so viel Fachwissen nicht helfen, weil diese Bilder auch politisch nicht kommunizierbar und entsprechend nicht gewollt sind.
Remmel hatte doch in NRW bereits recht vernehmbar durchblicken lassen, was er vom Forst und von Förstern hält. Sie passten nicht in sein 'ich bastel überall Nationalparks-Konzept' und schwupps wurden sie für ihn zur 'Persona non grata' ... Fachwissen war da nicht gefragt.
Grosso