Wenn Abschußpläne nicht erfüllt werden.....

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 23774
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Voltaire würde sich im Grabe drehen ob des heutigen Demokratie-Verständnisses. Insbesondere der Haltung zur Meinungsfreiheit.
Die Tendenz, anderen rein aufgrund ihrer anderen Sichtweise die Daseinsberechtigung sowie jegliche Fähigkeiten und Verdienste abzusprechen, ist mittlerweile so üblich, daß es kaum noch auffällt. Traurig.

Das trifft auf alle Parteilager zu... Und in vielen Bereichen und Themen ist eine sachliche Diskussion fast nicht mehr möglich, ohne dass Andersdenkende gleich als Nazis oder Gutmenschen diffamiert werden.
 

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Persönliche Sachen bitte per PN klären und sachlich bleiben. Politik hat hier ebenfalls nicht verloren!
 
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Daraus lässt sich aber nicht ableiten dass ein Ökosystem Wald unserer jagdlichen Eingriffe bedürfe.

Gruß, rauhbart

Viel komplexer, als es mit diesem Satz abzutun... Ein intaktes Ökosystem Wald nicht. Ein Ökosystem Wald innerhalb einer Kulturlandschaft, mit zahlreichen gesellschaftlichen Funktionen und Nutzerinteressen schon...
 
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Viel komplexer, als es mit diesem Satz abzutun... Ein intaktes Ökosystem Wald nicht.
Gute Frage nach der Definition, wo Wald aufhört und ein (meinetwegen intaktes) Ökosystem Offenland anfängt: wo die Kalamitäten derzeit zuschlagen, wird man sich mittelfristig herrlich streiten können, was es denn inzwischen darstellen soll, nachdem man es sich selbst überlassen hat.
Ein Ökosystem Wald innerhalb einer Kulturlandschaft, mit zahlreichen gesellschaftlichen Funktionen und Nutzerinteressen schon...
Aber das raubt ja einigen das Totschlagargument "die Natur wird´s schon richten", weil es unbequem ist, diesen Spagat zu gestalten und dann für die Kompromisse einzustehen; nach dem Motto: Ein Ökosystem, in das nicht eingegriffen wird, muss zwangsläufig in Takt sein und jeder Eingriff und jede Nutzung (natürlich nur durch den Menschen ;)) ist immer Zerstörung...


(... alles OT: über die Geschehnisse in Kaisers werde ich nicht mitspekulieren!)
 
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z/7

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Eine möglichst billige Erzeugung nutzbarer Festmeter schon eher
Ein intakter Wald hat wesentlich mehr zu leisten als reine Produktion von Nutzholz. Sieht auch der Gesetzgeber vulgo das Volk so, weshalb es in der Gesetzgebung berücksichtigt wurde und jedem einzelnen Waldbewirtschafter auferlegt ist, diese andere Funktionen bei der Bewirtschaftung angemessen zu berücksichtigen.

Leider scheint dieser Umstand weitgehend unbekannt. Anders kann man sich das blinde Verlangen nach weitgehender Stillegung einerseits und die ständigen Vorwürfe ausschließlicher Fokussierung auf Bretterzucht andererseits nicht erklären.

Die Bewirtschaftung unserer "Kultur"wälder erfordert sehr viele Kompromisse und teilweise die Quadratur des Kreises. Ich hab bei der Einrichtung regelmäßig Betriebe, da übersteigt die mit Funktionen jenseits der Holzproduktion belegte Fläche um ein mehrfaches die tatsächliche Fläche. Anders gesagt, ein Großteil der Fläche hat mehrere Aufgaben zu erfüllen, die alle bei der Bewirtschaftung berücksichtigt werden wollen. Das ist die ureigentliche Aufgabe des Försters. Umsägen und pflanzen kann jeder. Das Wann, Wie und Wo macht den Unterschied.
 
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Das Ökosystem Wald sicher nicht. Eine möglichst billige Erzeugung nutzbarer Festmeter schon eher. Der Auftrag der Jagd ist ja im Gesetz auch klar umschrieben:

"Die Hege muss so durchgeführt werden, dass Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden. "

Die menschlichen Nutzungsinteressen stehen im Mittelpunkt. Nachvollziehbar und nichts was ich grundsätzlich kritisiere. Daraus lässt sich aber nicht ableiten dass ein Ökosystem Wald unserer jagdlichen Eingriffe bedürfe.

Gruß, rauhbart


"das" ökosystem wald gibts doch eh nicht. es sind viele ökosysteme und mit ausnahme von ein paar naturschutzgebieten und nationalparks sind wälder in einer kulturlandschaft eher gemanagte systeme im rahmen eines interessenausgleichs und dazu kommt halt neuerdings noch ganz besonders die gesamtgesellschaftliche funktion zur förderung des klimaschutzes.
 
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Hallo, ich bin Jäger und Förster in Belgien, nicht genau, wo die ASP ausgebrochen ist, aber wir sind einem kleinen Land, wo nichts sehr lange ein Geheim bleibt.
Diese Territorien, wo so reichlich Strecke gemacht wird, sind nicht so "elitär" wie man sagt: zumal man genügend Euronen hinblättert kann JEDER an diese Jagden teilnehmen, und so schwenderisch ist es auch nicht, es sei denn, man kauft eben mehrere "Jagd"tage oder die ganze DJSaison. Das kann man allerdings auch in Frankreich machen in den sogenannten "Domaines de chasse", wo man die Strecke sogar buchen kann: so und soviel Sauen der beliebigen Gewichtsklasse, soviel Kahlwild, soviel Geweihte mit soviel Enden... oder noch in Spanien auf Monterias, wo auf kleinster Fläche mehrmals zweistellige Strecken machen kann. Werbung dafür gibts in den Jagzeitschriften genug.
Dass die ASP in solchen Territorien ausbricht ist nicht verwunderlich: ein Wunder ist es schon, dass es nicht schon viel früher gekommen ist.
Ich erinnere mich besonders an einen Artikel in einer dt. Jagdzeitschrift, in dem rapportiert wurde, dass die deutsche Autobahnpolizei mal einen Tiertransporter kontrolliert hatte, der ausschliesslich Schwarzwild beförderte; Ursprungsland: Ost/Zentraleuropa (nichts Präziseres im Artikel) Bestimmungsland: Frankreich. Da meines Wissens der Transport von lebendigem Schalenwild weder in der BRD noch in Frankreich verboten ist (aber wohl bei uns in der Wallonie) konnten die Beamten nur den Transporter frei lassen.
Apropos Verbot, Jagdgesetz-Änderung vom 01.07.1995: bei uns ist die Jagd auf Schalenwild in Gattern verboten, alle Gattern wurden aufgelöst; Transport, zum Verkaufdarbieten, Verkauf, Kauf, Freilassen von lebendigem Schalenwild: ganzjährig verboten, das Gleiche gilt für Wildkaninchen, Raubzeug und -Wild. Wenn einer sich schnappen lässt, muss er mit dem Verlust vom LKW und JS rechnen.
Und trotz alldem gibt es noch welche, die es nicht lassen können, so ergiebig ist das Bizzness.
Und, wie überall in der Welt regiert der öde Mammon...
 
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Ein intaktes Ökosystem Wald nicht. Ein Ökosystem Wald innerhalb einer Kulturlandschaft, mit zahlreichen gesellschaftlichen Funktionen und Nutzerinteressen schon...

Mehr habe ich nicht behauptet. Menschliche Interessen definieren die Aufgaben des Waldes. Und diese Interessen durchzusetzen bedarf jagdlicher Eingriffe. Völlig legitim. Aber man soll nicht so tun als ginge der Wald zugrunde, und als hätten wir in 50 Jahren keine Bäume mehr (hat allen Ernstes eine ÖJV Försterin mir gegenüber mal behauptet), wenn wir keinen gefühlten Ausrottungsfeldzug im Wald führen.

Mir ist das Spannungsfeld, von z/7 angesprochen, schon auch bewusst. Leider sehe ich in sehr vielen Praxisbeispielen nichts von dem gesetzlich auferlegten Mehrwert eines Waldes. Das zugegebenermaßen aber besonders oft in Privatwäldern.

@Swerve: Da hast Du mich missverstanden. Der menschliche Nutzungsanspruch an die Umwelt ist selbstverständlich und überlebenswichtig. Nutzung an sich ist noch keine Zerstörung. Das "Wie" ist entscheidend.

Gruß, rauhbart
 

z/7

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als hätten wir in 50 Jahren keine Bäume mehr (hat allen Ernstes eine ÖJV Försterin mir gegenüber mal behauptet), wenn wir keinen gefühlten Ausrottungsfeldzug im Wald führen.
Was ist daran so unvorstellbar? Das kann schneller gehen, als einem lieb sein kann. Eine Kahlfläche z. B. nach Käfer in einem jüngeren Bestand ohne Vorausverjüngung wieder in Bestockung zu bringen ist alles andere als trivial. Heute schwieriger denn je. Da muß man gar keine Ausrottungsziele hegen, daß es mühsam wird. Jedes Lüfterl nagt an den Rändern der verbliebenen Bestockung, so daß ein Zaun ständig undicht wär. Dürre, Mäuse, Frost, Unkraut, Insektenfraß diktieren zum Teil die Baumartenwahl, und eliminieren fleißig mit. Die spaßig gemeinte Mausbejagung in einem anderen Faden hat durchaus realen Hintergrund. Man macht sich oft lustig über die unterbleibende Fuchsbejagung im Wald. Das ist pure Verzweiflung, die so etwas diktiert. Wie sich die Klimaerwärmung auf Sturmgeschehen, Insektenvorkomnen, Mausdichte und Dürreschäden nach Pflanzung auswirkt ist hoffentlich jedem inzwischen bekannt. Wie nötig man da Wiederkäuer hat, die die letzten verbleibenden Pflanzen auch noch abknuspern, dürfte klar sein.

Nein, diese Befürchtungen sind nur zu real. Gerade in den bisher leider sehr oft falsch bestockten, ungepflegten und auf Pflanzung statt Naturverjüngung ausgelegten Wäldern des Kleinprivatwalds. Immerhin ein Drittel der Waldfläche. Das ist NICHT lustig.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

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Nein, diese Befürchtungen sind nur zu real. Gerade in den bisher leider sehr oft falsch bestockten, ungepflegten und auf Pflanzung statt Naturverjüngung ausgelegten Wäldern des Kleinprivatwalds. Immerhin ein Drittel der Waldfläche. Das ist NICHT lustig.
Komisch das bei uns gerade im „ Kleinprivatwald niemand pflanzt und jegliche nicht mehr beweidete oder Bewirtschaftete Steilfläche ganz von selbst zu wächst und das sehr Artenreich da die umgebenden Kleinprivatwälder nie eine Monokulturell angelegte Bretterzucht waren
 

z/7

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Komisch das bei uns gerade im „ Kleinprivatwald niemand pflanzt und jegliche nicht mehr beweidete oder Bewirtschaftete Steilfläche ganz von selbst zu wächst und das sehr Artenreich da die umgebenden Kleinprivatwälder nie eine Monokulturell angelegte Bretterzucht waren
Tja, so unterschiedlich sind die Umstände.
 

z/7

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Leider sehe ich in sehr vielen Praxisbeispielen nichts von dem gesetzlich auferlegten Mehrwert eines Waldes.
Was willst Du da auch groß sehen? Wenn es läuft wie es soll, wird das dem Laien kaum auffallen, da das meiste über Baumartenwahl, Verjüngungsverfahren und Einschlagszeitpunkte geschieht. Merken tut man's meist dann erst, wenn es eben nicht beachtet wird.
 
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Was ist daran so unvorstellbar? Das kann schneller gehen, als einem lieb sein kann. Eine Kahlfläche z. B. nach Käfer in einem jüngeren Bestand ohne Vorausverjüngung wieder in Bestockung zu bringen ist alles andere als trivial. Heute schwieriger denn je. Da muß man gar keine Ausrottungsziele hegen, daß es mühsam wird. Jedes Lüfterl nagt an den Rändern der verbliebenen Bestockung, so daß ein Zaun ständig undicht wär. Dürre, Mäuse, Frost, Unkraut, Insektenfraß diktieren zum Teil die Baumartenwahl, und eliminieren fleißig mit. Die spaßig gemeinte Mausbejagung in einem anderen Faden hat durchaus realen Hintergrund. Man macht sich oft lustig über die unterbleibende Fuchsbejagung im Wald. Das ist pure Verzweiflung, die so etwas diktiert. Wie sich die Klimaerwärmung auf Sturmgeschehen, Insektenvorkomnen, Mausdichte und Dürreschäden nach Pflanzung auswirkt ist hoffentlich jedem inzwischen bekannt. Wie nötig man da Wiederkäuer hat, die die letzten verbleibenden Pflanzen auch noch abknuspern, dürfte klar sein.

Dürre und Frost sind die einzigen Faktoren, gegen die man tatsächlich nichts machen kann, alle andere Faktoren sind durch den Menschen beeinflussbar - und sei es durch entsprechende BA-Wahl, eine ordentliche Flächenvorbereitung usw.

Dass ein entsprechender Verbissschutz auch mit bleifreien Verbissschutzmitteln dazu gehört, stellt niemand in Abrede, dass dies aber die einzige Maßnahme sein soll, ist schlicht schlechtes Handwerk!

Und wenn man den Blick auch nur einen Jota abwendet vom reinen Nutzfaktor des Waldes, relativiert sich sehr Vieles, in diesem Moment bleibt nicht einmal mehr die angeblich ach so tragische (drohende) Entmischung als wesentlichestes Problem über. Dem fachfremden Waldbesucher, der den Wald (nur) als Kulisse für sich und seine Familie samt unerzogenem Vierbeiner/n betrachtet, ist es nämlich völlig wurscht, ob da um ihn herum Eiche, Buche, Ahorn oder Weide und Birke stehen - Hauptsache kein böses Nadelholz. Es ist ihm auch wurscht, ob die verbissen sind oder nicht (er/sie wird das ja nicht einmal bemerken).

Es tut auch der Schutzfunktion eines Bestandes im Zweifel keinen Abbruch, ob die Buche oder Eiche einen astfreien Schaft von drei oder 15 Metern hat (btw. erstaunlicherweise sind es z.B. gerade die von ihrem Nutzwert völlig uninteressanten Hute-Eichen, die heute als aus NatSchutz-Gründen so "wertvoll" angesehen werden, seltsam, nicht?).

Nein, diese Befürchtungen sind nur zu real. Gerade in den bisher leider sehr oft falsch bestockten, ungepflegten und auf Pflanzung statt Naturverjüngung ausgelegten Wäldern des Kleinprivatwalds. Immerhin ein Drittel der Waldfläche. Das ist NICHT lustig.

Und worin unterscheiden sich nun die "bisher leider sehr oft falsch bestockten, ungepflegten und auf Pflanzung statt Naturverjüngung ausgelegten Wäldern des Kleinprivatwalds" von den gerade ebenfalls ausfallenden "falsch bestockten und auf Pflanzung statt Naturverjüngung ausgelegten Wäldern" der Staats- oder Kommunalwälder aus dem letzten und vorletzten Jahrhundert - außer durch den Pflegegrad? Weder Käfer noch Sturm machen da einen Unterschied, wenn ich mir das z.B. in den Mittelgebirgen recht betrachte...

Übrigens darfst Du uns ja durchaus einmal erläutern, wie Du die jetzt durch Käfer und Sturm entstandenen, ehemals mit reiner Fichte bestockten Freiflächen in mittlerer zwei bis dreistelliger Hektarzahl am Stück wieder in Bestockung bringen willst, OHNE auf maßgeblicher Fläche entweder wieder die Fichte aus NV zu übernehmen (was ja forstlich angeblich nicht gewollt ist) - oder auf derselben großen Fläche zu pflanzen (was ja offensichtlich ebenfalls böse ist) und dann gleichzeitig in den kommenden Jahren forstlich massiv gegen die Fichten-NV kämpfen zu müssen...

Ich verstehe durchaus das forstliche Dilemma, in dem viele Waldbesitzer gerade stehen, da jedoch den angststarren Blick ausschließlich auf Rot-/Rehwild zu richten, ist aber halt reichlich dumm und einseitig! Immerhin kann man aber mit den markigen Sprüchen von der eigenen Ratlosigkeit ablenken...
 
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Dürre und Frost sind die einzigen Faktoren, gegen die man tatsächlich nichts machen kann, alle andere Faktoren sind durch den Menschen beeinflussbar - und sei es durch entsprechende BA-Wahl, eine ordentliche Flächenvorbereitung usw.

Dass ein entsprechender Verbissschutz auch mit bleifreien Verbissschutzmitteln dazu gehört, stellt niemand in Abrede, dass dies aber die einzige Maßnahme sein soll, ist schlicht schlechtes Handwerk!

Und wenn man den Blick auch nur einen Jota abwendet vom reinen Nutzfaktor des Waldes, relativiert sich sehr Vieles, in diesem Moment bleibt nicht einmal mehr die angeblich ach so tragische (drohende) Entmischung als wesentlichestes Problem über. Dem fachfremden Waldbesucher, der den Wald (nur) als Kulisse für sich und seine Familie samt unerzogenem Vierbeiner/n betrachtet, ist es nämlich völlig wurscht, ob da um ihn herum Eiche, Buche, Ahorn oder Weide und Birke stehen - Hauptsache kein böses Nadelholz. Es ist ihm auch wurscht, ob die verbissen sind oder nicht (er/sie wird das ja nicht einmal bemerken).

Es tut auch der Schutzfunktion eines Bestandes im Zweifel keinen Abbruch, ob die Buche oder Eiche einen astfreien Schaft von drei oder 15 Metern hat (btw. erstaunlicherweise sind es z.B. gerade die von ihrem Nutzwert völlig uninteressanten Hute-Eichen, die heute als aus NatSchutz-Gründen so "wertvoll" angesehen werden, seltsam, nicht?).



Und worin unterscheiden sich nun die "bisher leider sehr oft falsch bestockten, ungepflegten und auf Pflanzung statt Naturverjüngung ausgelegten Wäldern des Kleinprivatwalds" von den gerade ebenfalls ausfallenden "falsch bestockten und auf Pflanzung statt Naturverjüngung ausgelegten Wäldern" der Staats- oder Kommunalwälder aus dem letzten und vorletzten Jahrhundert - außer durch den Pflegegrad? Weder Käfer noch Sturm machen da einen Unterschied, wenn ich mir das z.B. in den Mittelgebirgen recht betrachte...

Übrigens darfst Du uns ja durchaus einmal erläutern, wie Du die jetzt durch Käfer und Sturm entstandenen, ehemals mit reiner Fichte bestockten Freiflächen in mittlerer zwei bis dreistelliger Hektarzahl am Stück wieder in Bestockung bringen willst, OHNE auf maßgeblicher Fläche entweder wieder die Fichte aus NV zu übernehmen (was ja forstlich angeblich nicht gewollt ist) - oder auf derselben großen Fläche zu pflanzen (was ja offensichtlich ebenfalls böse ist) und dann gleichzeitig in den kommenden Jahren forstlich massiv gegen die Fichten-NV kämpfen zu müssen...

Ich verstehe durchaus das forstliche Dilemma, in dem viele Waldbesitzer gerade stehen, da jedoch den angststarren Blick ausschließlich auf Rot-/Rehwild zu richten, ist aber halt reichlich dumm und einseitig! Immerhin kann man aber mit den markigen Sprüchen von der eigenen Ratlosigkeit ablenken...
Größtenteils würde ich zustimmen, aber wer richtet denn seinen Blick ausschließlich aufs Wild?
Vielleicht kommt naturgemäß in der Jägerschaft hauptsächlich diese Komponente an. Diskussionen um Veränderungen waldbaulicher Vorgehensweisen oder um Totholzvorräte zum Beispiel werden nunmal nicht in jagdlichen Kreisen debattiert.
Und sie werden vielleicht auch nicht mit so viel Druck debattiert, weil es nicht so schnell wirkende Stellschrauben sind und gerade ein bisschen Hektik aufkommt, angesichts der Geschwindigkeit, mit der zur Reaktion gezwungen wird.
 

z/7

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ehemals mit reiner Fichte bestockten Freiflächen in mittlerer zwei bis dreistelliger Hektarzahl am Stück wieder in Bestockung bringen willst, OHNE auf maßgeblicher Fläche entweder wieder die Fichte aus NV zu übernehmen (was ja forstlich angeblich nicht gewollt ist) - oder auf derselben großen Fläche zu pflanzen (was ja offensichtlich ebenfalls böse ist) und dann gleichzeitig in den kommenden Jahren forstlich massiv gegen die Fichten-NV kämpfen zu müssen...
In staatlichen und kommunalen/körperschaftlichen Wäldern stehen da meist schon lange hart gegen den Verbiß - und zwar NUR den Verbiß - erkämpfte Tannen- und Buchenvorbauten.:p
 

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