<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Benchrest:
Der Waidkollege Lindenhof ist Züchter von Labrador Retrievern, das sagt alles! Nix gegen die Hunde aber im Umkehrschluß läßt sich sagen, wie das Gescherr so der Herr (alle wohl etwas sensibel)! <HR></BLOCKQUOTE>
Und der Waidkollege Benchrest ist der hundelose Fachmann vor dem Herrn ohne jegliche Vorurteile.
Sorry aber bitte keine Polemisierung. Wenn du keine Labrador Retriever magst ist das ok - aber seine gute Kinderstube muss man deshalb nicht vergessen, oder? Die Geschmäcker, Anforderungen und jagdlichen Gegebenheiten sind gottseidank verschieden.
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Benchrest:
@ Lindenhof, ich finde es ok, daß man sich die Leute ansieht, denen man die Welpen verkauft und kann auch noch verstehen, daß man dem einen oder anderen vielleicht seinen Hund nicht überläßt. Aber die Tatsache, daß Du und nur Du bestimmst, welchen Hund, welcher Käufer bekommt, finde ich ziemlich selbstherr/frau/lich bwz. arrogant. Ich würde nie bei einem Züchter kaufen, der für mich bestimmt, welchen Hund ich haben darf! <HR></BLOCKQUOTE>
Musst du ja auch nicht. Es wird niemand dazu gezwungen, bei mir einen Hund zu kaufen.
Die Auswahl des Welpen durch den Züchter macht durchaus viel Sinn. (Das wird dir jeder anerkannte Kynologe bestätigen):
Der Züchter sieht die Welpen 8 Wochen lang jeden Tag, kennt die Elterntiere (zumindest die Mutter) sehr genau und kann auf Basis seiner Beobachtungen die unterschiedlichen Eigenschaften und Anlagen der Welpen besser beurteilen, als ein Welpenkäufer, der für 1-2 Stunden zu Besuch kommt und die Welpen für einige Zeit beobachtet. Ein umfassendes Bild kann man sich als Käufer auf
dieserGrundlage nicht machen.
Dazu kommt bei uns, dass wir noch zusätzlich einen Biotonustest ca. 24 Std. nach der Geburt durchführen und nach ca. 6 Wochen einen weiteren umfassenden Welpentest durchführen lassen. Unsere Beobachtungen und die Ergebnisse des Welpentests (die wir selber auch noch einmal mit unseren eigenen Beobachtungen abgleichen) stellen wir dann den Anforderungen der Welpenkäufer, ihren bisherigen Erfahrungen im Umgang mit und in der Ausbildung von Hunden und ihren Lebensumständen gegenüber und ordnen die Welpen dann möglichst passend zu.
Mal 2 vereinfachte Beispiele:
So bekommt dann die eher zurückhaltende, zierliche und noch (kynologisch) unerfahrende Dame sicher nicht den starken dominanten Rüden, sondern eher einen, der sich als deutlich unterwürfiger und am Menschen orientierter erweist.
Der erfahrende Hundeführer mit 2 großen Niederwildrevieren, der schon 4-5 Hunde ausgebildet hat, kann diesen Hund schon besser vertragen, dieser Hund muss dann aber auch zusätzlich den nötigen riesigen Arbeitseifer mitbringen. Hier wäre ein Hund von eher mittlerem Temperament nicht geeignet.
So geht man die Interessenten durch und versucht die Welpen optimal passend auf die Käufer zu verteilen. ICh habe die Weisheit aber auchnicht mit dem Löffel gefressen und behaupte nicht, dass das immer und 100%ig total perfekt ist. Aber nach aller Wahrscheinlichkeit besser als die beliebige Zuordnung der Hunde zu den Käufern.
Da wir so vorgehen, ist es auch wichtig, die Welpenkäufer gut zu kennen.
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von pipp:
Wenn du hier schon gutmenschelst, solltest du auch deine Kriterien zur Käuferfindung deiner Welpen darstellen bspw. ob du nur an Jäger oder auch an Nichtjäger verkaufst. Ich könnte mir bspw. vorstellen, dass sich ein Terrierzüchter diesen deinen Luxus eher nicht leisten kann. <HR></BLOCKQUOTE>
Also: Es gibt keinen fixen "Kriterienkatalog" den ich durchgehe und Punkt für Punkt abhake. Aber wichtig ist zunächst erst einmal, dass der Interessent mir glaubhaft schildern kann, dass er den Hund artgerecht halten kann und dem Hund die artgerechte Beschäftigung geben kann, die er benötigt. (Wir geben die Hunde bevorzugt, aber nicht ausschließlich, an Jäger ab. Das "nicht ausschließlich" liegt vielleicht auch daran, dass der alteingesessene Jäger nichts richtiges über Labradore weiss und deshalb diese Rasse nicht in Erwägung zieht (s. Benchrest)). Jäger werden aber bevorzugt (wenn der Rest stimmt).
Einer unserer Welpen wurde zum Beispiel zum Behindertenhilfshund ausgebildet. Dieser Hund kommt zwar nicht in der Jagd zum Einsatz, hat aber einen echten Job und ist deshalb ausgelastet uns zufrieden und wird nicht zu einer fettleibigen Couchrolle. (Hier kommt noch einmal die Wichtigkeit der richtigen Welpenauswahl durch den ZÜCHTER zum Tragen: Hier haben wir z.B. einen Hund ausgewählt, der sich als äußerst Menschenbezogen erwiesen hat, unterordnungsbereit war und trotzdem Arbeitseifer zeigt, da er ja fast den ganzen Tag im Einsatz sein wird. Wie hätten die Käufer das selber herausfinden können? Diese Käufer kamen sogar mit der Anforderung zu uns, dass wir ihnen den "richtigen" Hund aussuchen sollen.)
Das Ganze hat also nichts mit "Luxus" zu tun, sondern mit einer gewissen Sorgfalt, die ich für meine Nachzucht nun mal walten lassen möchte.
Ehrlicherweise ist es auch zu einem guten Stück das Bauchgefühl und die persönliche, gegenseitige Sympathie, die mit eine Rolle spielt. Ich möchte nämlich mit meinen Welpenkäufern auch nach Abgabe des Hundes ein gutes Verhältnis haben. Ich biete den Käufern Welpengruppe, Junghundetraining und weitere gemeinsame Ausbildung an (kostenlos natürlich - es geht mir ja vor allem um "meine" Hunde) und da sollte das Verhältnis von Züchter zu Käufer schon "passen".
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von pipp:
Liegt wahrscheinlich daran, dass ich weder einen Gebrauchsterrier über die KÖ flanieren sah, noch einen Labbi auf einer Drückjagd! <HR></BLOCKQUOTE>
Einen Labby auf ner Drückjagd wäre auch so falsch wie einen DD in den Dachbau zu pressen... Da hört auch bei dem das "Vollgebrauchshundewesen" auf
Und ein Labrador wurde einfach nicht als Hund für die Arbeit vor dem Schuss gezüchtet - aber das haben wir ja in der Jägerausbildung gelernt - zusammen mit der wichtigen Information, dass der DD der einzig wahre Jagdhund ist
So jetzt wisst ihr mehr über den "sensiblen" Labardor-Lindenhof
und dabei wollte ich mich eigentlich nicht rechtfertigen, sondern nur sagen, dass sich Welpenverkauf über egun nicht mit meinen Ansprüchen an seriöse Zucht deckt! Es lebe die pluralistische Gesellschaft